Dämonenhasser Tony Ballard - Neue Abenteuer 20 - Zwei Horror-Romane - A. F. Morland - E-Book

Dämonenhasser Tony Ballard - Neue Abenteuer 20 - Zwei Horror-Romane E-Book

A. F. Morland

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Beschreibung

Dieser Band enthält zwei Romane mit neuen Abenteuern um Dämonenhasser Tony Ballard aus der Feder von A.F.Morland: Blackheart, der Eisteufel Ich sah mir Emily Reitman etwas genauer an. Sie war nach wie vor eine bildschöne Frau, und ich fragte mich, was ihr das Leben auf diese seltsam grausame Weise genommen hatte. Und wer. Und warum. Wann und wo hatte sie Kontakt mit dem Bösen gehabt? Wer hatte sie auf diese schräge Art gekillt? Wie hatte er das angestellt? Wie hatte er es eingefädelt? Keine Gnade für Blackheart Der Eisteufel hob die Hand und präsentierte mir ein langes, schmales, schmuckloses Schwert, dessen Klinge vom Flutlicht zum Funkeln und Leuchten gebracht wurde. Ich hatte meinen Colt Diamondback und den Dämonendiskus zuhause lassen müssen, weil er es verlangt hatte, und er ... Aber zum Glück hatte ich seine Bedingungen nur zum Schein erfüllt und - genau wie er - falsch gespielt ...

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A. F. Morland

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Inhaltsverzeichnis

Dämonenhasser Tony Ballard - Neue Abenteuer 20 - Zwei Horror-Romane

Copyright

Blackheart, der Eisteufel

Keine Gnade für Blackheart

Dämonenhasser Tony Ballard - Neue Abenteuer 20 - Zwei Horror-Romane

A.F.Morland

Dieser Band enthält zwei Romane mit neuen Abenteuern um Dämonenhasser Tony Ballard aus der Feder von A.F.Morland:

Blackheart, der Eisteufel

Ich sah mir Emily Reitman etwas genauer an. Sie war nach wie vor eine bildschöne Frau, und ich fragte mich, was ihr das Leben auf diese seltsam grausame Weise genommen hatte. Und wer. Und warum. Wann und wo hatte sie Kontakt mit dem Bösen gehabt? Wer hatte sie auf diese schräge Art gekillt? Wie hatte er das angestellt? Wie hatte er es eingefädelt?

Keine Gnade für Blackheart

Der Eisteufel hob die Hand und präsentierte mir ein langes, schmales, schmuckloses Schwert, dessen Klinge vom Flutlicht zum Funkeln und Leuchten gebracht wurde. Ich hatte meinen Colt Diamondback und den Dämonendiskus zuhause lassen müssen, weil er es verlangt hatte, und er ... Aber zum Glück hatte ich seine Bedingungen nur zum Schein erfüllt und – genau wie er - falsch gespielt ...

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author / Titelbild: Werner Öckl

© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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Blackheart, der Eisteufel

A.F.Morland

Rob Reitman erschrak. „Liebling, was ist mit dir?“

„Wieso?“, fragte Emily, seine Frau.

Sie saßen auf der Terrasse ihres kleinen Häuschens, waren beide Lehrer, unterrichteten an der selben Schule, hatten einander da auch kennen und lieben gelernt, und Emilys Ehemann fand, dass seine Frau die schönste, begehrenswerteste und attraktivste Lehrkraft im Großraum London war. Bei Schülern, Eltern und Kollegen gleichermaßen ungemein beliebt, und für ihn der größte Glücksfall seines Lebens.

Sie hätte jeden Mann haben können, und, wenn er zu sich selbst ehrlich war, konnte er bis heute nicht verstehen, dass sie sich ausgerechnet für ihn entschieden hatte.

Vermutlich liebte er sie deshalb so abgöttisch. Gewissermaßen aus Dankbarkeit. Und jetzt machte er sich plötzlich große Sorgen um sie.

„Wie fühlst du dich?“, erkundigte er sich beunruhigt.

„Warum fragst du?“

„Du bist weiß wie Schnee.“

Emily schüttelte ihre auffallend blonde Mähne. „Es geht mir gut.“

Er griff nach ihrer Hand. „Und kalt wie Schnee“, stieß er entsetzt hervor.

„Das kann nicht sein.“

„Irgendetwas stimmt nicht mit dir, Liebes.“ Rob Reitman stand nervös auf. „Ich rufe Dr. Hammond an.“

„Aber warum denn? Das ist doch nicht nötig.“

„Doch, ist es. Wenn du dich sehen könntest, würdest du mir beipflichten. Da – da sind Eiskristalle in deinen Augenbrauen. Und du fühlst dich an, wie – wie ...“ Er wollte es nicht aussprechen. Man hätte meinen können, sie hätte sich zu lange in einem Kühlhaus aufgehalten. „Sag nicht, dass das normal ist.“

Reitman lief ins Haus. Er konnte sich die Veränderung seiner Frau nicht erklären. Wieso merkte sie nicht, dass ihre Körpertemperatur so tief gesunken war? Er wählte die Nummer des Hausarztes.

Die Sprechstundenhilfe meldete sich – freundlich und nett wie immer. „Rob Reitman hier“, krächzte er. „Ich muss ganz dringend mit Dr. Hammond sprechen.“

„Augenblick“, sagte die Arzt-Assistentin.

Kurze Pause. Dann: „Dr. Hammond.“

„Rob Reitman. Meiner Frau geht es nicht gut, Doktor. Sie ist weiß wie Schnee und kalt wie Eis. Können Sie bitte sofort kommen? Ich mache mir ernsthaft Sorgen.“

„Wurde sie von irgendetwas gebissen?“, wollte der Doc wissen.

„Nein.“

„Hat sie etwas Schlechtes gegessen?“

„Auch nicht. Sie – sie hat überhaupt keine Temperatur mehr. An ihren Augenbrauen hängen Eiskristalle.“

„Sonderbar.“

„ Bitte, Dr. Hammond ...“, sagte Reitman flehend und drängend.

„Ja, ja, ich komme sofort. Wo ist Ihre Frau im Augenblick?“

„Sie sitzt auf der Terrasse.“

„Sie soll sich ins Bett legen. Decken Sie sie gut zu. Ich bin in zehn Minuten bei Ihnen.“

„Okay. Vielen Dank, Doktor.“ Reitman legte auf. „Emily?“

Sie antwortete nicht.

„Emily! Dr. Hammond ist schon auf dem Weg.“

Es schien ihr egal zu sein. Er fragte sich, wieso sie nicht antwortete. In großer Sorge kehrte er auf die Terrasse zurück. Emily saß regungslos auf ihrem Gartenstuhl.

„Du sollst dich ins Bett legen“, sagte Rob Reitman. „Ich soll dich gut zudecken.“

Sie schwieg.

Er trat vor sie hin. „Emily?“

Sie regte sich nicht, starrte an ihm vorbei – ins Leere.

Reitmans Herz übersprang einen Schlag. „O mein Gott!“, entfuhr es ihm. „Emily!“ Er berührte sie. Jetzt war sie nicht nur kalt wie Eis, sondern auch so hart. Durch und durch gefroren war sie und total steif. Wie war so etwas möglich? Er konnte sich das nicht erklären.

Emily Reitman, seine innig geliebte Frau, sein ein und alles, war hart, kalt und - tot!

*

Sie kamen aus Tarranquay, einem winzigen Cornwall-Nest, das kaum einer kannte. Wenn man es ganz genau nehmen wollte, kamen sie allerdings nicht von dort, sondern aus der Hölle, und sie waren auch keine Menschen, obwohl sie so aussahen, sondern Dämonen. Ihre Clique war eines nicht sehr weit zurückliegenden Tages in dem unscheinbaren Dorf aufgetaucht und hatte die Menschen, die da lebten, komplett übernommen.

Für jedes Höllenwesen hatte es einen Körper mit dem dazugehörigen Namen gegeben – und nach der Übernahme, die in den umliegenden Nachbarorten niemand mitbekommen hatte und schon gar nicht verhindern konnte, hatten sie ausgesehen wie der Metzger, der Apotheker, der Dorfarzt, der Bürgermeister ... Eine bessere Tarnung hätte es für die schwarzblütigen Invasoren nicht geben können.

Kein Mensch wäre auf die Idee gekommen, sie für gefährlich zu halten. Aber das waren sie. Extrem gefährlich sogar, denn sie waren Dämonen-Kannibalen und gierten permanent nach frischem, warmem, blutig-saftigem Menschenfleisch. Deshalb hatten sie auch einem Buschauffeur und einem Reiseleiter befohlen, ihnen eine Touristengruppe aus Deutschland, die eine Südengland-Rundreise gebucht hatte, ins Dorf zu bringen.

Aber das ist eine andere Geschichte ...

Hier geht es um zwei Wesen, Außenseiter, die nie richtig zur Clique gehört hatten. Sie hatten es immer abgelehnt, Menschen zu töten und deren Fleisch zu verschlingen. Wenn sie hungrig gewesen waren, hatten sie Tiere gefressen. Inzwischen ernährten sie sich so, wie es auf dieser fremden Welt, auf die die Vorsehung sie geschwemmt hatte, üblich war. Teigwaren, Gemüse, Reis, Käse, Wurst und gekochtes oder gebratenes Fleisch standen auf ihrem Speiseplan. Auch Fisch.

In menschlicher Gestalt hießen sie Julia Piven und Arnie Cavill. Sie sahen beide sehr jung aus, waren sommersprossig und rothaarig, hätten Geschwister sein können.

Bevor ihre Körper in Tarranquay von den grünhäutigen Eroberern annektiert worden waren, war das Mädchen die Tochter des Apothekers gewesen und der Junge der Sohn des Dorfarztes. Nach der Übernahme hatten sie gehofft, sich von der dämonischen Clique trennen, aus Tarranquay fliehen und sich nach London durchschlagen zu können, um bei einem Institut namens Paranorm um Asyl anzusuchen.

Geleitet wurde dieses ungewöhnlichste Aufnahmezentrum, das die Welt je gesehen hatte, von Cruv und Priyna, zwei Gnomen, die von der gefahrvollen Prä-Welt Coor stammten, schon sehr lange in London lebten und sich hier ausgesprochen wohl fühlten. Tucker Peckinpah hatte diese einzigartige Stiftung vor einigen Jahren ins Leben gerufen.

Sinn und Zweck war es gewesen, eine Anlaufstelle für Geschöpfe aus anderen Welten zu schaffen, wenn sie verfolgt wurden, gestrandet waren oder prüfen wollten, ob ein Leben hier, auf dieser für sie fremden Welt, überhaupt denkbar war oder infrage kam.

Auch Julia Piven und Arnie Cavall befanden sich zurzeit in dieser Testphase, und sie hatten dabei ein sehr gutes Gefühl. Es war durchaus denkbar, dass sie für immer auf der Erde bleiben würden.

Aber – sie hatten ein Problem ...

*

„Neeeiiin!“ Rob Reitman brüllte seinen Wahnsinnsschmerz wie ein waidwundes Tier heraus. Er fasste sich mit beiden Händen an den Kopf, der ihm zu zerplatzen drohte. „E-e-e-m-i-i-i-l-y-y-y-!“ Sein Verstand hakte aus.

Er wusste nicht mehr, was er tat, zerrte wie verrückt an seinen Haaren, zerkratzte sich das Gesicht, gebärdete sich wie jemand, der sich selbst das Leben nehmen wollte, schlug mit dem Kopf immer wieder heftig gegen den Rahmen der Terrassentür. Wumm. Wumm. Wumm. Als Dr. Felix Hammond eintraf, hörte er Reitman schreien, weinen und toben.

Der Doktor hielt sich nicht damit auf, an der Haustür zu klingeln, sondern lief links am Gebäude vorbei und erreichte auf diesem Weg die Gartenseite des Grundstücks und die Terrasse, auf der Rob Reitman in seinem Wahn entsetzlich wütete. Der weißhaarige Hausarzt stürzte sich auf den Verzweifelten. „Mr. Reitman!“, keuchte er. „Hören Sie auf, Mr. Reitman! Hören Sie um Himmels willen auf!“

Dr. Hammond versuchte Rob Reitman davon abzuhalten, sich so sehr weh zu tun. Der Lehrer schüttelte ihn fast mühelos ab und tobte weiter.

Er sah grauenvoll aus, war blutüberströmt. Der Hausarzt musste seine ganze Kraft aufbieten, um ihn zurück zu reißen. Sie stolperten und stürzten beide. Reitman brüllte und schlug völlig unkontrolliert um sich. Dabei ging Felix Hammonds Brille kaputt, und wahrscheinlich wäre es nicht nur dabei geblieben, wenn sich Rob Reitman nicht auf dem Steinboden in einem heftigen Weinkrampf zusammengerollt hätte und sich nur noch ganz fest selbst umklammerte, als könne er sich auf diese Weise schützen, behüten und trösten.

Der Hausarzt steckte seine gebrochene Brille ein und stand ächzend auf. Sein Knie schmerzte. Der Rücken auch. Und sein Ellenbogen tat ebenfalls weh.

Daran war Rob Reitman schuld, aber Dr. Hammond verlor deswegen kein Wort des Vorwurfs. Schließlich war der Lehrer ja nicht bei Sinnen.

Während Reitmans Schreie allmählich in ein leises, verzweifeltes Wimmern übergingen, kümmerte sich der Hausarzt um die junge Lehrerin.

Als er feststellte, dass sie erfroren und zu Eis erstarrt war, zweifelte er kurz an seinem Verstand. Es war August. Es war warm. Wie hatte Emily Reitman auf der Terrasse ihres Hauses erfrieren können?

Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu, dachte Felix Hammond völlig perplex.

Da er für die junge Frau bedauerlicherweise nichts mehr tun konnte, nahm er sich ihres Ehemannes an. Er kramte aus seiner Bereitschaftstasche eine Ersatzbrille hervor und gab dem Lehrer, der nahe daran war, zu kollabieren, eine Spritze. Das Serum fing Rob Reitman gewissermaßen kurz vor dem totalen Absturz auf und holte ihn aus dem geistigen Nichts, in dem er sich verloren hatte, zurück.

Während Felix Hammond die Verletzungen versorgte, die sich der Lehrer in seiner Verzweiflung und in seinem Wahn zugefügt hatte, wurden Blick und Verstand des Patienten allmählich wieder klarer. Das Medikament, das Dr. Hammond Reitman intravenös injiziert hatte, dämpfte dessen Gemüt so sehr, dass ihm beim Anblick seiner toten Frau eine tiefe Depression – einhergehend mit einem schweren Nervenzusammenbruch - erspart blieb.

„Ich stehe, ehrlich gesagt, vor einem Rätsel“, gestand Felix Hammond. Er zeigte auf die Erfrorene. „Ich kann mir das beim besten Willen nicht erklären.“

„Ballard“, murmelte Rob Reitman.

Dr. Hammond sah ihn irritiert an. „Wie, bitte? Was haben Sie gesagt?“

„Tony Ballard.“

„Wer ist das?“

„Ein Freund von uns ...“ Reitman schüttelte den Kopf. „Nein, das ist nicht ganz richtig. Ballards Frau, die Schriftstellerin Vicky Bonney ...“

„Ja, die kenne ich.“

„Sie ist ... Sie war mit meiner Frau befreundet.“ Rob Reitman holte sein Smartphone hervor und hielt es dem Hausarzt zitternd hin. „Rufen Sie Tony an ...“

Dr. Hammond nahm das Mobiltelefon. „Ist er Arzt?“

„Nein. Er ist Privatdetektiv.“

Felix Hammond zögerte. „Ich wüsste nicht, was ein privater Ermittler ...“

„Er ist auf solche Fälle spezialisiert“, fiel ihm Reitman ins Wort.

„Was meinen Sie mit solche Fälle?“

„Auf Fälle, die wir uns mit unserer Schulweisheit allein nicht erklären können“, sagte der bleiche Lehrer. „Rufen Sie ihn an. Die Nummer ist gespeichert.“

Der Hausarzt nickte. „Na schön.“

*

Wie bereits erwähnt, hatten die beiden Dämonen-Kannibalen Julia Piven und Arnie Cavill ein Problem, das es zu lösen galt, wenn sie längere Zeit – oder vielleicht auch für immer - auf der Erde bleiben wollten.

Sie brauchten einen speziellen Schutz, denn die Menschenhaut, in der sie steckten, war nicht wasserresistent. Sie bekam Löcher, wenn Wasser auf sie tropfte.

Aus diesem Grund konnten sie nicht aus dem Haus gehen, wenn es regnete und duschen war für sie schon gar nicht möglich. Bedauerlicherweise wussten sie nicht, wie sie sich den nötigen Schutz beschaffen sollten.

Jeder Wasserspritzer lüftete ihr Dämonengeheimnis und verriet, dass sie nur wie Menschen aussahen, aber keine waren. Das musste sich ändern. Aber wie?

„Vielleicht wissen Cruv und Priyna, was wir tun können“, sagte Julia, während sie geistesabwesend eine Locke ihres roten Haares um ihren Finger wickelte.

Sie stand am Fenster und blickte hinaus. Ihr Menschengesicht, das sie nicht waschen konnte, weil es sich dann aufgelöst hätte, spiegelte sich im Glas.

Arnie Cavill nickte. „Unser derzeitiger Zustand ist wirklich nicht haltbar. Jede Flüssigkeit, mit der wir in Berührung kommen, verrät uns und bringt unser wahres Aussehen zum Vorschein.“

Julia drehte sich um. „Reden wir mit den Gnomen, Arnie?“

Er nickte. „Ich denke, das sollten wir.“

Es klopfte.

„Ja?“, rief Arnie Cavill zur Tür.

Sie öffnete sich und Cruv erschien. Er war klein und hässlich, hatte ein breites, rundes Knittergesicht, war aber unheimlich sympathisch. Sein mausgrauer Anzug war nach Maß geschneidert. Er sah darin sehr elegant aus.

„Störe ich?“, erkundigte sich das kleine Wesen von der Prä-Welt Coor.

„Nein“, gab Arnie Cavill zur Antwort. „Komm herein.“

„Wir haben soeben von dir gesprochen“, sagte Julia Piven.

„Von dir und von Priyna“, ergänzte Arnie.

Cruv schmunzelte. „Hoffentlich nur Gutes.“ Er trat ein und schloss die Tür.

Die Paranorm-Räumlichkeiten, die den Dämonen-Kannibalen zur Verfügung standen, waren, wie in einem Hotel, standardisiert. Das heißt, alle Wohneinheiten sahen gleich aus. Sie bestanden aus einem Wohn-Schlafzimmer, Kochnische und Bad. Nicht zu groß und nicht zu klein. Gerade recht für zwei Personen.

„Ist alles zu eurer Zufriedenheit?“, erkundigte sich der hässliche Gnom.

„An und für sich ja“, antwortete Arnie Cavill und strich sich mit der Hand über sein Haar.

Cruv horchte auf. „An und für sich?“ Er musterte das rothaarige, sommersprossige Pärchen aus dem Cornwall-Dörfchen Tarranquay. „Fühlt ihr euch nicht wohl bei uns?“

„Doch, doch“, beeilte sich Arnie zu sagen. „Wir sind sehr froh, bei Paranorm untergekommen zu sein.“

„Wo drückt dann der Schuh?“, wollte Cruv wissen.

Arnie Cavill erzählte dem Gnom von ihrem Hautproblem. „Sobald wir nass werden, kommt unser wahres Aussehen zum Vorschein. Die Dämonenfratze. Der Monsterkörper. Die grüne Höllenhaut. Wir können nicht baden, nicht schwimmen, müssen uns vor jedem Regenschauer in Acht nehmen.“

„Ich verstehe“ sagte Cruv. „Ihr würdet euer 'Menschen-Outfit' gerne wasserdicht machen. Irgendwie – imprägnieren, schützen, sichern.“

„Ja“, bestätigte Arnie. „Damit es auch dann nicht abgeht, wenn wir in einen Wolkenbruch geraten.“

„Kennst du jemanden, der uns dabei helfen könnte?“, fragte Julia Piven unsicher.

Cruv kratzte sich hinterm Ohr. „Ja“, sagte er grübelnd. „Schon möglich. Wir hatten mal ein Wesen hier, das sich in einer ähnlichen Situation befand. Sein Name war ...“ Er schnippte mit den Fingern. „Wie hieß er doch gleich?“ Es fiel ihm nicht ein. „Vielleicht kann Priyna sich an ihn erinnern“, sagte er hoffnungsvoll. „Wenn nicht, finde ich ihn in unserem Archiv. Wir sind da sehr genau. Jeder, der zu uns kommt, wird registriert, per EDV erfasst und abgespeichert. Das will Tucker Peckinpah so, und wir halten uns sehr strikt an seine Anweisungen. Schließlich hat er Paranorm nicht nur gegründet, sondern finanziert das Unternehmen auch mit großzügigen Zuwendungen. Damit macht er uns völlig unabhängig von staatlichen Geldgebern. Wir können hier schalten und walten, wie wir wollen, sind nur Mr. Peckinpah gegenüber verantwortlich. Kein Politiker, egal, welcher Partei er angehört, hat Macht über Paranorm. Niemand kann unsere Autonomie antasten. Das würde Tucker Peckinpah niemals zulassen.“ Cruv drehte sich um und wollte den Wohnbereich der Dämonen-Kannibalen, die ihre Herkunft gerne für immer ausgelöscht und vergessen hätten, verlassen. Plötzlich stutzte er. „Xillyarcon.“

„Wie, bitte?“, fragte Arnie Cavill.

„Xillyarcon“, wiederholte Cruv. „Das war sein Name. Ein Wesen mit acht Armen.“

„Ein Polyp?“

Cruv schüttelte den Kopf. „Kein Oktopus. Kein Krake. Er hatte zwei Beine, einen menschenähnlichen Kopf und eben diese acht Arme.“

„Woher kam er?“, wollte Julia Piven wissen.

„Von einer Welt, die ständig ihren Namen wechselt“, gab Cruv zur Antwort. „Sie heißt immer so, wie ihr aktueller Herrscher. Derzeit heißt sie Rha-Arrobe. Xillyarcon musste seine Heimat verlassen.“

„Warum?“, fragte Arnie Cavill.

„Er hatte eine von Rha-Arrobes Töchtern verführt. Darauf stand für beide die Todesstrafe. Sie wurde von Rha-Arrobe persönlich geköpft. Ihm gelang die Flucht. Er war halb tot, als er hier ankam. Wir hatten große Mühe, ihn durchzubringen. Zweimal wäre er beinahe gestorben. Angeblich befinden sich Rha-Arrobes Schergen in der Stadt und suchen ihn.“

„Was ist, wenn sie ihn finden?“, fragte Julia. „Töten sie ihn dann?“

„Sie werden ihn wohl nach Hause bringen, damit Rha-Arrobe auch ihm den Kopf abschlagen kann“, sagte Cruv. „Er kennt – wie alle Wesen, die auf Rha-Arrobe leben - einen Zauber, der ihm so lange menschliches Aussehen verleiht, wie er es möchte.“

Arnie horchte auf. „Das geht bei ihm nie ab?“

Cruv schüttelte den Kopf. „Nie.“

„Glaubst du, er könnte uns helfen?“, erkundigte sich Julia aufgeregt.

„Möglich wäre es.“

„Meinst du, er würde uns helfen?“, fragte Arnie hoffend.

„Nach allem, was wir für ihn getan haben, kann er schwer Nein sagen, wenn ich ihn um einen Gefallen bitte.“

Julia legte ihre Handflächen bittend aneinander. „Würdest du das für uns tun?“

„Sehr gern ...“ Cruv zögerte.

„Aber?“, fragte Julia Piven bange.

„Die Sache hat einen Haken.“

„Welchen?“, wollte Arnie Cavill wissen.

„Ich weiß nicht, wo er wohnt und wie er aussieht. Und er heißt – als Mensch – auch nicht mehr Xillyarcon.“

„Scheiße“, sagte Arnie ziemlich enttäuscht.

*

Ich genoss den unverwechselbaren Geschmack eines allmählich auf meiner Zunge kleiner werdenden Lakritzbonbons, als mein Handy klingelte und vibrierte.

Ich fischte das Mobiltelefon aus meiner Hosentasche, warf einen Blick auf das Display und meldete mich mit: „Hallo, Mr. Reitman, wie geht’s?“

„Oh“, sagte eine Stimme, die ich nicht kannte. „Äh, ich bin nicht Rob Reitman, Mr. Ballard.“

„Sondern?“

„Mein Name ist Dr. Felix Hammond. Ich bin der Hausarzt von Mrs. und Mr. Reitman.“

„Wieso rufen Sie mit Rob Reitmans Handy an?“, wollte ich wissen. „Ist etwas passiert?“

„Ja. Ich soll Sie bitten, sofort hierher zu kommen. Die Adresse ist Ihnen vermutlich bekannt.“

Klar kannte ich die. „Was ist denn ...“

Felix Hammond unterbrach mich. „Das kann ich Ihnen am Telefon sehr schwer erklären, Mr. Ballard. Das müssen Sie sehen. Mr. Reitman sagt, Sie sind auf solche Dinge spezialisiert.“

Der letzte Satz des Hausarztes löste bei mir Alarm aus. „Ich komme sofort.“

Ich stürmte aus unserem Penthouse. Vicky war nicht daheim. Ich fuhr mit dem Lift zur Tiefgarage hinunter, schwang mich in meinen schwarzen, getunten Rover und brauste los.

Zwanzig Minuten später läutete ich an der Haustür des Lehrerehepaares. Ein weißhaariger Mann öffnete – Dr. Felix Hammond.

„Sie sind auf der Terrasse“, sagte er so ernst, dass ich mir Sorgen machte, ohne noch zu wissen, was vorgefallen war. Er warnte mich: „Sie haben hoffentlich starke Nerven, Mr. Ballard.“

„Geht so“, gab ich zurück und eilte an ihm vorbei.

Als ich die Terrasse erreichte, drehte sich Rob Reitman unendlich müde zu mir um. Ich schluckte. Er trug einen Kopfverband und mehrere Pflasterstreifen klebten in seinem Gesicht. Als hätte er mit einer Bärin gerauft. Emily saß auf einem Gartenstuhl und nahm keine Notiz von mir. Dr. Hammond folgte mir langsam.

„Tony ...“, seufzte der Lehrer. Seine Augen füllten sich mit Tränen und seine Mundwinkel zuckten schmerzlich.

„Rob, was ...“

„Emily ...“

„Was ist mit ihr?“, wollte ich wissen.

„Sie ist tot.“

„Was?“, entfuhr es mir entsetzt.

Rob Reitman nickte unglücklich. „Erfroren. Vor meinen Augen. Ich konnte es nicht verhindern.“

Ich ging um den Stuhl herum, auf dem Emily saß und schaute ihr fassungslos ins erstarrte Gesicht. Wenn wir uns am Südpol befunden hätten, hätte sich ihr Zustand erklären lassen. Aber am Stadtrand von London?

„Ich weiß nicht, was ich davon halten soll“, sagte Dr. Hammond betroffen. „So etwas ist mir in meiner fast vierzigjährigen Praxis noch nicht untergekommen. Was sagen Sie dazu, Mr. Ballard?“

„Das ist ein Werk der Hölle“, antwortete ich gallig. Ich war davon absolut überzeugt.

*

Die Hoffnung auf Xillyarcons Schutzzauber zerplatzte für Julia Piven und Arnie Cavill wie eine Seifenblase. Wenn niemand wusste, wohin der Achtarmige gegangen war, nachdem er Paranorm verlassen und menschliches Aussehen angenommen hatte – wie sollte man ihn finden?

Ohne neuen Namen. Ohne Adresse. Cruv sah den beiden getarnten Dämonen-Kannibalen ihre große Enttäuschung an. Er forderte sie auf, den Kopf nicht hängen zu lassen.

„Das ist leicht gesagt“, erwiderte Arnie Cavill deprimiert. „Du weißt nicht, wo Xillyarcon zu finden ist, wie er jetzt heißt, wie er aussieht. Und Rha-Arrobes Schergen sind hinter ihm her. Wenn sie ihn finden, verschleppen sie ihn nach Hause, damit ihn ihr Herrscher enthaupten kann. Das sind nicht gerade die rosigsten Aussichten.“

„Es wird eine Möglichkeit geben, mit ihm Kontakt aufzunehmen“, entgegnete der Gnom.

„Wie?“, fragte Arnie zweifelnd.

„Das weiß ich im Moment noch nicht“, gab der hässliche Gnom von der Prä-Welt Coor ehrlich zu.

Arnie Cavill nickte und seufzte vielsagend.

„Vertraut ihr mir?“, fragte Cruv das Mädchen und den Jungen.

„Wir betrachten dich als guten Freund“, sagte Julia Piven.

Cruv lächelte zufrieden. „Okay, und dieser gute Freund verspricht, euch zu helfen. Alles klar? Ich brauche bloß ein bisschen Zeit.“

Arnie Cavill legte den Arm um seine Freundin. Es war richtig, hierher zu kommen, dachte er. Wenn Cruv uns Hilfe verspricht, können wir uns darauf verlassen.

Er drückte Julia fest an sich. „Ich habe ein gutes Gefühl“, sagte er leise. „Mit ein wenig Glück werden wir bald kein Hautproblem mehr haben.“

Julia Piven nickte zwar, aber sie hatte erhebliche Zweifel, dass der Gnom tatsächlich etwas für sie tun konnte – bei einem dermaßen dürftigen Wissensstand.

*

Dr. Felix Hammonds Augen weiteten sich hinter seiner Ersatzbrille. „Was sagen Sie da, Mr. Ballard?“

Ich erklärte ihm so kurz und knapp wie möglich, welchen Job ich hatte. Ich hatte ihn mir nicht ausgesucht. Er war mir von der schwarzen Seite in der Gestalt von sieben Hexen aufgezwungen worden.

Diese grausamen Teufelsweiber hatten den Grundstein für meinen immerwährenden Kampf gegen die Hölle gelegt und nach und nach aus mir einen Dämonenhasser, einen Erzfeind der schwarzen Macht, gemacht.

Davor war ich ein ganz gewöhnlicher Polizeiinspektor in einem kleinen Dorf namens Griddledon, nördlich von London, gewesen. Nicht ahnend, wie mächtig die Vasallen des Teufels waren.

Der Hausarzt schüttelte den Kopf. „Da muss ich passen. Davon verstehe ich nichts. Das ist mir zu hoch ... zu irreal ... zu fremd.“ Er hüstelte verlegen, zeigte auf die Erfrorene und sagte: „Ich weiß, ehrlich gesagt, nicht, was ich auf den Totenschein schreiben soll. Todesursache – Erfrieren ... Hier. Im August. Das nimmt mir doch keiner ab.“

Ich legte ihm meine Hand beschwichtigend auf die Schulter. „Darum brauchen Sie sich nicht zu kümmern, Doktor.“

„Aber ich muss ...“

Ich schüttelte den Kopf. „Sie haben hier alles getan. Mehr gibt es für Sie nicht zu tun. Alles Weitere werde ich veranlassen.“

„Die Frau muss ...“

„Machen Sie sich keine Gedanken, Dr. Hammond“, sagte ich dämpfend. Er wurde hier echt nicht mehr gebraucht. „Alles, was geschehen muss, wird geschehen. Sie können sich darauf verlassen.“

Der Hausarzt kniff die Augen zusammen. „Wollen Sie den Vorfall etwa an den zuständigen Behörden vorbei schwindeln, Mr. Ballard? Das dürfte ich nicht zulassen.“

„Es gibt übergeordnete Instanzen“, sagte ich vage. Ich hatte zwar nichts zu verbergen, es brachte aber wenig bis gar nichts, wenn ich mir von Dr. Hammond zu sehr in die Karten blicken ließ. „Diese mehr oder weniger geheimen Apparate werden alles Nötige in die Wege leiten“, erklärte ich, um ihn zu beruhigen. „Glauben Sie mir, es wird alles rechtens ablaufen. Aber auf einer anderen – sagen wir nicht öffentlichen - Ebene.“

Dr. Hammond musterte mich unsicher. „Da, wo zum Beispiel Geheimdienste operieren?“

„So könnte man es sehen.“

Der Doktor überlegte laut: „Wenn ich jetzt gehe – bekomme ich dann eventuell irgendwelche Schwierigkeiten?“

„Mit Sicherheit nicht. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.“

„Nun, dann ...“ Er griff zögerlich nach seiner Bereitschaftstasche.

Ich nickte ihm aufmunternd zu. „Auf Wiedersehen, Dr. Hammond.“

Bevor er tatsächlich ging, sprach er dem Witwer sein Beileid aus. Dann sah er mich an und fragte: „Höre ich demnächst von Ihnen, Mr. Ballard?“

Ich legte mich nicht fest. „Wir werden sehen, Doktor.“

Er ließ uns endlich allein. Sobald er weg war, sah ich mir Emily Reitman etwas genauer an. Sie war nach wie vor eine bildschöne Frau, und ich fragte mich, was ihr das Leben auf diese seltsam grausame Weise genommen hatte. Und wer. Und warum. Wann und wo hatte sie Kontakt mit dem Bösen gehabt? Wer hatte sie auf diese schräge Art gekillt? Wie hatte er das angestellt? Wie hatte er es eingefädelt?

Vicky und ich waren kürzlich zu einer Hochzeit eingeladen gewesen. Die Reitmans auch. Die junge, attraktive, in Gibraltar geborene Radio-Moderatorin Charlotte Biggs hatte ihren Chef, den Rundfunkintendanten Ivan Cohen, geheiratet.

Es war ein unvergessliches, rauschendes und berauschendes Fest gewesen, das bis in die frühen Morgenstunden gedauert hatte. Wir hatten uns hervorragend unterhalten. Mit dem Brautpaar. Mit der Journalistin Abigail Howard und ihrem Ehemann David. Mit der Immobilienmaklerin Rosanna Black und ihrem Lebensgefährten Bruce Lowery. Mit Emily und Rob Reitman. Und mit vielen anderen Gästen ...

War Emily im Verlauf dieser Hochzeitsfeier infiziert worden? Ich berührte ihren harten Arm. Rob Reitman stand neben mir und schüttelte unentwegt total ungläubig den Kopf. Er konnte einfach nicht begreifen, was passiert war. Es war ja auch wirklich kaum zu fassen.

Bei fünfundzwanzig Grad Celsius beziehungsweise siebenundsiebzig Grad Fahrenheit im Schatten erfriert man – normalerweise – nicht. Wenn aber doch, dann musste die schwarze Macht ihre dreckigen Finger im Spiel gehabt haben.

Einen anderen Schluss ließ das schreckliche Ereignis gar nicht zu. Ich tippte die Eisleiche mit meinem magischen Ring kurz an und sie bekam sofort ein paar knisternde Sprünge. Alles klar, dachte ich.

„Um Himmels Willen, was tun Sie da, Tony?“, stieß Rob Reitman entsetzt hervor. Als ob ich seiner Frau noch hätte weh tun können. Meine Güte. Sie war tot. Erfroren. Er wusste das ebenso wie ich. „Bitte lassen Sie das“, verlangte er trotzdem. „Ich möchte nicht, dass sie auseinanderbricht, wenn Sie sie noch einmal mit Ihrem Ring berühren.“

Es war nicht nötig, sie noch einmal auf einen schwarzen Zauber hin zu testen. Dieser eine Versuch hatte mir vollauf gereicht. Ich wusste Bescheid.

Welche Form von Magie der attraktiven Lehrerin zum Verhängnis geworden war, vermochte ich allerdings nicht zu sagen. War ihr der Eisfluch während dieser turbulenten Hochzeitsfeier eingepflanzt worden?

Mit wem hatte Emily Reitman Kontakt gehabt? Wusste ihr Mann es? Ich fragte ihn. Er zuckte mit den Schultern. „Da waren so viele Leute. Sie wissen es ja selbst.“

„Kam Ihnen irgendjemand verdächtig vor?“

Reitman senkte den Kopf. „Ich wüsste nicht ...“

„Denken Sie nach, Rob.“

„Ich versuch's ja“, sagte er verzweifelt, „aber es fällt mir verdammt schwer – in Gegenwart meiner toten Frau.“

„Hat sie Ihnen von irgendeiner Person erzählt, die ihr nicht ganz astrein vorkam?“