Dance like nobody is watching - Susanne Kluge-Paustian - E-Book

Dance like nobody is watching E-Book

Susanne Kluge-Paustian

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Beschreibung

Achtung: Tanzen macht gesund, selbstbewusst und stark. Tanzen ist Kraftquelle und Entspannung zugleich. Beim Tanzen vollbringt unser Gehirn Höchstleistung. Knochen, Muskeln, Bänder, Sehnen, Faszien und Nerven werden gefordert und trainiert. Tanzen beugt nachweislich Demenz vor. Und dann sind da noch die Glückshormone, das neue Selbstbewusstsein und das unbändige Freiheitsgefühl. So geht Empowerment! Als Personal-Coach weiß Susanne Kluge-Paustian, wie sie uns so richtig motiviert, als Gesundheitsjournalistin liefert sie uns wertvolle Infos und mit ihrer Lebensfreude reißt sie uns einfach mit. Nach diesem Buch weiß jede nicht nur, dass Tanzen gesund ist und glücklich macht, sondern auch, wie sie einfach sofort lostanzen kann. Mit inspirierenden Übungen, einfachen Praxistipps und neuesten Erkenntnissen der Hirnforschung.

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Seitenzahl: 188

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Für Felix und PietAnnaund meine Sternenkinder

Inhalt

Wie du mit diesem Buch am besten tanzt – in deinem Rhythmus

Tanzen ist Genießen

Die fünf Schlüssel zu Flow und Genuss

Was Tanzen mit unserem Körper macht

Kraftquelle und Entspannung

Tanz der Hormone

Tanzen ist Medizin

Gesundheitliche Rundum-Altersvorsorge

Tanz durch die Wechseljahre

Tanzen mit Seele & Psyche

Lebensfreude pur

Tanzen fängt ganz unten an

Tanz dir Sicherheit!

Keine Angst vor Fehlern

„Vertanzen“ ist das beste Training fürs Leben

Die Scham, sich zu zeigen

Tanzen, als ob keine:r zuschaut

Tanzen ist sexy

Tanzen und Erotik

Tanzen aktiviert Selbstheilungskräfte und stärkt die Weiblichkeit

Tanz mit deiner Stimme: Sounding

Führen und Führenlassen

Seelisches und körperliches Wachstum

Tanzen ist Berührung

Du mit dir – die Basis

Kontaktscheu überwinden

Tanzen auf einer Wellenlänge

Tanzpraxis – die ideale Tanzart finden

Welcher Tanzstil passt zu mir?

Die wichtigsten Tanzarten solo oder in Gruppen

Tanzarten für Paare

Tanzpraxis – einfach loslegen

Tanzen mit und ohne Partner:in

Kurse, Sessions, Classes & Co. – wie finde ich die passenden Angebote ?

Die Wahl des/der Trainer:in

Tipps zu Anstrengung und Entspannung

Tanzschuhe und Outfit

Die passende Musik

Endlich: Dance, like nobody is watching

Get moving!

Selbstüberlistungsstrategie in drei Schritten

Notfall-Dranbleib-Tipps

Dein Tanz durchs Leben

Alle Übungen im Überblick

Stichwortverzeichnis

Dank

Allgemeine Links

Quellen

Über die Autorin

Impressum

Hallo, du wundervolle Frau, wer auch immer du bist, wo auch mer du gerade stehst.

Hast du Lust, mit mir zu tanzen? So, als ob niemand zuschauen würde. Aus dem tiefen Bedürfnis heraus, dich im Rhythmus der Musik zu bewegen, zu schütteln, zu wiegen, zu tanzen. Frei, wild und wunderschön. Pures DU. Leicht und voller Lebensfreude. Dann komm mit. Einfach so, wie du bist.

Ich zeig dir, wie es gehen kann. Dance, like nobody is watching. Genau.

Jede und jeder kann tanzen. Du musst es nicht lernen. Du kannst es schon. Jaa! Tanzen, nicht denken. Theoretisch ist dir klar: Tanzen beginnt im Herzen, nicht im Kopf. Tanzen ist viiiiiel mehr als eine Abfolge von richtigen Schritten, korrekter Technik. Nur: Wie? Willst du das erleben? Lass uns zusammen tanzen!

Dieses Buch soll dich wegbringen von Leistungsdruck und Selbstoptimierungszwang, von richtig oder falsch, von Kritik und Erwartungen. Hin zum lustvollen, leichten und freien Tanzen und Sein. Mit allen Sinnen. Dein Sinn-liches Tanzen entdecken. Dein Strahlen und Leuchten. Das ist mein Ziel.

Du kannst auf dieser Reise tieferen Frieden schließen mit deinem Körper. Ihn annehmen und lieben, wie er ist. Deine Weiblichkeit stärker ausleben. In Führung gehen oder dich führen lassen. Tanzen kann dein Leben verändern. Das spürst du auf dem Dancefloor und im Alltag.

Tanzen macht glücklich. Und gesund. Es ist Anti-Aging auf dem Parkett.

Ich möchte dich mit dem Buch inspirieren, bestärken und ermutigen, einfach loszutanzen. Dich und deine Lebensfreude beim und durchs Tanzen neu zu entdecken. In deinem eigenen Rhythmus. Als Mensch, als Tänzer:in. Dir, deinem Körper und deiner Seele Raum zu geben. Dich auszudrücken. Selbstsicher und selbstbewusst. Dancing! Yes. Egal, wer zuschaut.

Ich für mich liebe es einfach, zu tanzen. Ich kann nicht anders. Es ist mein Element. Mein Elixier. Mein Ausdruck. Diese Energie, diese Lebendigkeit und das, was Tanzen mir gibt und schenkt, möchte ich an dich weitergeben. Dir schenken. Wenn du es erlaubst.

Jetzt lade ich dich ein: Tanz mit dir! Und mit mir.

Durch dieses Buch und neu durch dein Leben. Wer weiß, was alles in dir schlummert, was du durch dein Tanzen noch in dir entdeckst.

Machst Du mit? Hast Du Lust darauf? Dann lass uns loslegen!

Ich freu mich, mit dir zu tanzen.

Herzlichst

Susanne

Hast du manchmal Lust auf einen kurzen, wilden Tanz? Einfach Dampf ablassen? Ein anderes Mal willst du lieber einen langen, ruhigen Tanz. Oder eine intensive, tiefer gehende Tanzsession mit viel Input und Auspowern. Ich finde: Die Mischung macht’s.

Genau so kannst du auch dieses Buch lesen, mit ihm tanzen: in deinem Tempo. Nach deinem Gefühl. So, wie du es brauchst. In kleinen Schritten. Oder großen Sprüngen. Du kannst es kreuz- und querlesen. Oder chronologisch.

Lies und tanz es für dich, mit Sidesteps, Drehungen, Wiederholungen – was auch immer du magst. Feel free. Das Buch bietet dir Dance Facts für Gesundheit und Wohlbefinden. Du bekommst Inspiration und Infos, wie du deinen ganz individuellen Tanz findest und dich dabei selbst besser wahrnehmen und weiterentwickeln kannst. Ich gebe dir biografische Einblicke in meine persönliche Tanzgeschichte. Und ich lade dich zu einfachen Übungen ein, die Lust aufs Tanzen machen. Du kannst Tanzen ausprobieren und erleben, befreit zu tanzen. Folge einfach deinem eigenen Rhythmus!

Tanzinfos und Tipps in Kästen

 

Biografie-Einblicke in mein Tanzleben.

 

Praktische Übungen zum Ausprobieren und

Reinschnuppern. Für deine Lust am Tanzen.

 

Auch zum Download, schau auf S. 139.

 

Tanzen ist Genießen

Es ist ein Phänomen: Jedes Mal danach ist es da. Eine Stunde Tanzen ist vorbei. Ich will duschen gehen, gucke in den Spiegel und sehe – was? Ein Lächeln. Eher ein Strahlen. Ein total entspanntes, glückliches Gesicht. So schön wie nach einer erfüllten Liebesnacht. Ich bin klarer als vorher, voller Energie, angenehm ruhig und zentriert. Fröhlich und gut drauf. Einfach entspannt. Richtig relaxt. Und habe beobachtet: Das passiert sogar dann, wenn ich nur eine kurze Pause bei der Arbeit mache und ein Lied tanze, einfach drauf los, im Homeoffice – oder morgens im Bad, weil gerade so ein cooler Song im Radio läuft.

Vielleicht denkst du jetzt: „Hört sich gut an. Hätte ich auch gerne. Aber bei mir klappt das nicht. Nicht mehr oder es hat noch nie. Ich bin nicht so spontan und frei. Schon gar nicht, wenn andere gucken. Außerdem hab ich zwei linke Füße, mich stressen die Schritte. Ich will eigentlich nur tanzen und mich dabei gut fühlen, bekomm das aber nicht hin.“ Weißt du was? Ich verstehe das. Ich kenne diese Gedanken. Und ich zeige dir, wie du diese Situation verwandeln kannst. Es lohnt sich sowas von!

Denn Tanzen ist eine Quelle für Lebensfreude. Für Gesundheit und Vitalität. Beim Tanzen vollbringt dein Gehirn eine Höchstleistung, die dich jung hält. Es trainiert deine Knochen und Muskeln, Herz und Nerven, ja, es beugt sogar Demenz und Infarkten vor. Deine Glückshormone fangen an zu sprudeln. Du bekommst neues Selbstbewusstsein, mehr Sicherheit und Weiblichkeit sowie dieses unbändige Freiheitsgefühl. Und das alles ohne harte Arbeit, sondern durch Genuss!

Hast du darauf Lust? Ok. Dann geh los! Tanz los. Nur so kannst du auch ankommen. Wie das geht mit dem Losgehen und Lostanzen und wieso, weshalb, warum, das findest du alles in diesem Buch. Folge mir einfach. Mach nur den ersten Schritt. Dabei helfen dir die folgenden fünf Schlüssel. Durch sie kommst du so richtig in den Flow und ins Genießen. Frei von anderen. Mit dir allein, mit deinem persönlichen Tanzen!

Auf der nächsten Seite findest du die fünf Schlüssel.

Die fünf Schlüssel zu Flow und Genuss

1. Du entscheidest dich für Freude an der Bewegung. Das ändert alles.

 

2. Du tust es. Tanzen. Du vertraust deinem Körper. Er zeigt dir den Weg.

 

3. Du weißt, warum du tanzt. Mit klarer Haltung.

 

4. Du schließt Frieden mit der Angst, dass alle gucken. Dich beim Tanzen zu blamieren, doof auszusehen, peinlich zu sein – plötzlich egal.

 

5. Denkst du noch oder tanzt du schon?

1. SCHLÜSSEL: Du entscheidest dich für Freude an der Bewegung. Das ändert alles.

Das ist DER Schlüssel zu Flow und Genuss. Der erste und wichtigste. Das ändert alles. Es ist die Basis: deine Freude. Wenn und dass du dich bewegst, das liebt dein Körper. Das bringt Genuss am Tanzen. Und Flow. Dann entstehen Lebensfreude, Leichtigkeit und Leuchten. In dir, deinen Augen und im Gesicht. Das Lachen. Das Sich-lebendig-Fühlen. Und alles andere Gute, was ich in den folgenden Kapiteln erklären werde, was mit Tanzen zusammenhängt.

Das Faszinierende dabei: Diese Freude an der Bewegung kommt beim Tanzen ganz automatisch. Wie von selbst. Das können wir weder verhindern noch uns vornehmen. Es ist einfach eine Entscheidung: Tanzen. Ja. Und du kannst sicher sein: Die Freude ist inklusive. Der Schlüssel zum Genuss am Tanzen ist nicht deine Leistung! Auf gar keinen Fall.

WIE ES BEI MIR WAR

Seit ich vor 20 Jahren meine Ausbildung zur NIA-Teacherin absolviert habe, habe ich die Freude am Tanzen nochmal neu begriffen. Mir wurde und wird immer klarer, wie dieser Schlüssel funktioniert. Wie es zusammenhängt. Warum ich Tanzen mein Leben lang immer schon so geliebt habe und bis heute so gerne tanze. Welche entscheidenden Auswirkungen das hat. Welche Lebensfreude, gesundheitlichen Benefits und positiven Effekte für mich daraus entstehen. In allen Bereichen meines Lebens hat es mich bereichert. Nicht nur beim Tanzen, auch in meinem Beruf als Coachin, Fernseh- und Event-Moderatorin und Medizinjournalistin. Meine Beziehungen, mein Familienleben, meine Freundschaften. Und vor allem mein Leben mit mir selbst.

Nun lade ich dich ein: Komm, los geht’s! Rein in diese Freude! Raus aus Stress, Mangel- und Leistungsdenken. Weg von schneller, höher, weiter. Hin zu atmen und sein und entspannt tanzen. Schritt für Schritt. In Ruhe. Abschalten.

Ein Anfang: Lass dich verführen. Von der Musik. Von Tanzbewegungen. Beim Alleintanzen. Im Tanz mit dir selbst, mit den Beats, der Melodie und deinem eigenen Rhythmus. Oder vielleicht von einem Tanzpartner, einer Tanzpartnerin. Von Menschen in deiner Nähe, die auch gerade tanzen. Etwas entfernt, aber doch verbunden. Über die Augen, ähnliche Moves. Es ist eine Energie, die unsichtbar, aber spürbar zwischen Menschen hin- und herfliegt.

Tanzen ist wie ein zartes Band, mit dem wir spielen. Zug, Gegenzug. Auch dieses Spiel löst ihn aus, diesen Genuss. Sinnlich, manchmal erotisch. Lebensfreude pur. Und fast immer fühlt es sich leicht an. „Schöne Vorstellung, klingt erstmal leicht. Ist es aber nicht?“, sagst du. „Doch“, sage ich. „Es ist leichter, als du denkst.“ Ok, vielleicht nicht unbedingt sofort und vielleicht nicht für alle.

Das geht nicht über den Kopf oder Leistung. Und auch nicht auf Knopfdruck. Ich weiß. Wir sind nämlich alle ganz schön konditioniert auf das Leistungsding. Diesen Leistungsdruck, den möchte ich jetzt hier mal ad acta legen. Meine Einladung an dich: Wir dürfen Leistungsdenken und Druck, Kritik und Anspruch beim Tanzen einmal hinter uns lassen. Das ist es, was es zu üben gilt.

ÜBUNG: Just do it  

Such dir ein Lied aus. Nimm dir fünf bis zehn Minuten Zeit nur für dich. Am besten in einem geschützten Raum mit etwas Platz, wo dich niemand sieht und niemand stört. Wenn du magst: Schuhe aus, Gürtel locker, Musik an und los! Tanz einfach drauf los. In deinem Tempo. Langsam, schnell, wie du magst.

Fühl mal rein, nimm bewusst wahr, was da ganz automatisch an Bewegungen aus deinem Körper kommt. Ohne etwas zu wollen. Alles ist erlaubt. Nichts muss.Kannst auch mal stehen bleiben. Nichts machen. Ich bin sicher, es kommt wieder ein Impuls deines Körpers, dich zu bewegen. Folge ihm. Auch, wenn es nur der kleine Finger ist, der wackelt. Oder der Fuß, der wippt. Egal! Du öffnest dich fürs Tanzen. Schaust, was passiert. Machst einfach. Wie, ist völlig gleichgültig!

Wenn der Song vorbei ist, spür nach. Wie fühlst du dich? Gut? Mehr Energie? Tat es dir gut?

Gleichgültig, wie es war: Mach es wieder.Du wirst sehen, es entwickelt sich etwas. Etwas Tolles. Dein Tanz!

Eine super Hilfe kann für viele die Erinnerung an Tanzen in der Kindheit und Jugend sein. Erwecke solche Erlebnisse zu neuem Leben.Gefühle, die du damals hattest, als dein Kopf nicht dominant war. Damals hattest du ganz sicher einen anderen, klaren Zugang zur Bewegung aus Freude. Zum Tanzen. Daran kannst du anknüpfen, indem du dich für die Erinnerungen öffnest. Ich wünsche dir eine schöne Entdeckungsreise!

Lade dir die Übung herunter: S. 139

2. SCHLÜSSEL: Du tust es. Tanzen. Du vertraust deinem Körper.

Dein Körper zeigt dir den Weg. Und das, was er bzw. was du gerade brauchst. Vorausgesetzt, du hörst ihm zu und lässt dich auf diese Reise ein: deinen Körper zu erforschen, auf ihn einzugehen, mit ihm zu tanzen, spielerisch, und dabei dich selbst besser kennenzulernen.

Wenn es sich gut anfühlt, mach weiter! Wenn es weh tut, verändere etwas!

Jetzt sagst du vielleicht: „Hilfe, das klingt so geheimnisvoll. Was muss ich denn da machen?“

Weißt du was? Zunächst musst du mal gar nichts. Nur ja sagen, neugierig, offen sein und vertrauen. Dir selbst. Und deinem Körper. Der ist nämlich viel schlauer als wir und unser Denken. Und er lügt nie.

Raus aus dem Kopf, rein ins Herz und in die Füße.

Hast du Lust dazu? Ja? Gut!

Was heißt das nun praktisch? Wie erreichst du diese Freude, diesen Genuss, von dem ich hier die ganze Zeit schwärme? Im Grunde ist es einfach. Dein Körper zeigt es dir. Beim Tanzen und überhaupt bei allen Bewegungen hilft eine Basisregel, die ich in meiner Ausbildung zur NIA-Teacherin gelernt habe:

Wenn es sich gut anfühlt, mach weiter! Wenn es weh tut, verändere etwas! Verändere etwas an deinem Tanz, an deiner Art, dich zu bewegen. Erforsche Varianten, sanfter zu tanzen etwa. Bitte hör nicht auf! Es gibt nicht nur Schwarz (tut weh) und Weiß (fühlt sich gut an), sondern viele, viele Grautöne dazwischen. Du kannst beim Erforschen entdecken, dass es doch geht. Dass du tanzt, nur vielleicht etwas anders als gedacht.

Bitte, bleib dran – mache die Bewegung einfach etwas anders, auf deine Weise. Und gib dir Zeit. Hechle nicht Trainer:innen, Vortänzer:innen oder Mittänzer:innen hinterher! Sondern nimm dir das Recht, in DEINEM Tempo zu tanzen, auf DEINE Art. Das ist best learning! Für alles, auch im Alltag. Du trainierst dabei automatisch dein Selbstbewusstsein und deine Achtsamkeit. Lernst enorm viel über deine Grenzen und Möglichkeiten. Und die können jeden Tag anders aussehen, sogar innerhalb einer Tanzstunde variieren.

So zu tanzen, macht uns flexibel und agil. Es stärkt unsere Fähigkeit, das Eigene zu tun und mit Veränderungen im Leben entspannt und beweglich, sprich flexibel umzugehen. Ich habe in Tanzsessions schon oft gedacht: „Oh, heute mach ich diese eine Bewegung nur ganz sanft …“ Und dann ging’s plötzlich los … es kam Power, mit der ich nicht gerechnet hatte. Oder genau andersherum, mein Körper hat mich zurückgepfiffen.

3. SCHLÜSSEL: Du weißt, warum du tanzt. Mit klarer Haltung.

Frage dich einmal selbst: Warum willst du tanzen? Ich persönlich tanze nicht mit dem Ansatz „ich muss“. Weil mir Rücken oder Knie weh tun. Oder ich vielleicht ein paar Kilos verlieren möchte. „Durchs Tanzen nehm’ ich ab. Ich muss mich optimieren.“ Himmel, allein das zu schreiben und zu denken macht mir schon Druck. Lass uns sagen: Schluss mit diesem ewigen Selbstoptimierungszwang! Es geht auch anders. Und zwar besser.

Klar kann man immer etwas dazulernen und den Bewegungshorizont erweitern, Techniken beherrschen und neue Erfahrungen sammeln ist auch cool. Versteh’ mich richtig: Das alles ist per se gut! Die Frage ist, welche Grundhaltung dahintersteckt. Weiß ich: „Ich bin gut und genug, so wie ich bin. Ich BIN richtig. Und es schlummern ganz viel Bewegungslust und Moves in mir. Die wollen geweckt werden.“ Oder ist da die – vielleicht versteckte, unentdeckte – Haltung: „Es reicht nicht. Ich bin nicht genug, nicht richtig. Zu dick, zu dünn. Zu unsportlich. Ich muss an mir arbeiten.“

Die Motivation, die Energie ist jeweils eine ganz andere. Das liegt an der inneren Haltung und ist ein bisschen tricky. Es lohnt sich aber, ganz genau hinzuschauen, ehrlich zu sich selbst zu sein und gegebenenfalls die Haltung zu ändern. Meistens geht es darum, mal wieder hinzuschauen, ehrlich zu checken, neu zu wählen. Und gut ist.

DIE INNERE HALTUNG IST ENTSCHEIDEND

Ich selbst tanze aus der Haltung heraus: „Tanzen ist toll. Macht Spaß! Tut mir einfach gut.“ Freude und Lebendigkeit zu spüren ist meine Motivation. Den Akku aufzuladen, mich auf Freude und Selbstliebe auszurichten. Das ist mein Fokus, das liebe ich. Diese Lebensfreude und Lebendigkeit, die Tanzen auslöst. Sogar, wenn ich zuerst keine Lust auf eine Stunde hatte. Ja, das gibt’s! Ich entscheide mich fürs Tanzen, nicht um ein Fitnessprogramm zu absolvieren,um abzunehmen oder den Körper umzuformen, sondern aus Spaß! Die Fitness, den gesundheitlichen Benefit, die straffe Haut und sexy Figur – das alles gibt’s als Bonus obendrauf. Als automatische Folge. Genial, oder?

Ja, ich weiß: Nicht allen geht es sofort genauso. Wie also kommst du dahin – zum Spaß an Bewegung und Lust aufs Tanzen? Egal, wer zuschaut. Dass du dich traust, dich erstmals oder wieder neu aufs Tanzen einzulassen?

4. SCHLÜSSEL: Du schließt Frieden mit der Angst, dass alle gucken.

Dich beim Tanzen zu blamieren, doof auszusehen, peinlich zu sein – plötzlich egal. Vielleicht haderst du damit und glaubst, dein Körper könnte nicht tanzen, noch nicht oder nicht mehr. Du denkst, das sieht doof aus, wie du dich bewegst. Total peinlich. Du blamierst dich. Diese Gedanken sind völlig normal, die hat fast jede:r. Auch wenn’s kaum jemand sagt. Fakt ist: Solche Gedanken blockieren uns. Sie sind es, die verhindern, dass wir einfach lostanzen. Dass wir Freude und Genuss erleben. Ich gehe ab Seite 40 noch genauer darauf ein. Fürs Erste kannst du jetzt für dich beschließen: Diese schlummernden Ideale und inneren Kritiker sind ab heute arbeitslos. Ciao! Niemand muss Star-Tänzer:in sein oder werden. Ich nicht. Du auch nicht. Wir sind nicht im Wettkampf.

Stattdessen lade ich dich ein: Komm, wie du bist! Jetzt. Egal, wie alt du bist. Egal, wie fit, untrainiert oder schlapp. Egal mit wie vielen Kilos auf den Rippen oder Röllchen am Bauch. Völlig wurscht. Egal, wie lange du schon nicht mehr gegroovt, auf Partys nur anderen zugeschaut hast. Egal, welches Alter du hast: 40? 50? 60? 70? 80? Egal, wie jung oder alt du dich fühlst. Oder was andere dir dazu sagen. Bitte: Mach dir darum jetzt NULL Gedanken! Einverstanden?

TANZEN VERBESSERT MEINE SCHMERZEN

Mein Körper sagt mir beim Tanzen immer: „Hey, Susanne, wir sind voll jung!“ Das Interessante ist: Mir tut beim Tanzen nichts weh. Auch wenn es vorher irgendwo Schmerz gab. Der ist wie weggeblasen. Ok, ich bin achtsam. Aber tatsächlich muckt dann plötzlich nichts mehr herum. Kein Zeh, kein Knie, kein Kreuz. Einfach super. Ich schwebe. Fliege. Vergesse, wo’s mal gezwackt hat oder was weh tat. Ich bin sicher, das liegt an all den Glückshormonen. Und dieses Gefühl hält auch danach an.

5. SCHLÜSSEL: Denkst du noch oder tanzt du schon?

Tanzen hilft auch bei zu viel denken. Bei Angst, bei Grübeln und Zweifeln. „Blöde“ Gefühle und Gedanken können wir tatsächlich verwandeln, indem wir sie betanzen. Grübeln und Tanzen gleichzeitig geht nicht wirklich, das ist quasi unmöglich. Und das ist gut so. Sehr gut sogar. Denn es bedeutet: Wenn wir tanzen, werden Zweifel, Grübeleien, Angst, belastende Gefühle und Sorgen in der Regel weniger, lösen sich, verschwinden oft sogar. Wir verschmelzen mit der Musik, mit dem Rhythmus, mit dem Flow unserer Bewegungen. Und gerade, wenn wir so richtig im Fluss sind, dann kommt sie, diese Leichtigkeit, diese tiefe Erfüllung, das Tänzerglück, „the dancer’s high.“ Dann füllt sich unser Akku wieder so richtig mit Energie und Glückshormonen.

ÜBUNG: Kopfpause – tanzen statt denken

Sollte dein Kopf, also dein Verstand, eine kleine Rebellion anzetteln, wenn du tanzen willst oder während du tanzt, dann lautet mein Vorschlag: Sag zu deinem Kopf laut und liebevoll: „Hey, du hast jetzt mal Pause. Das ist ok. Ruh dich aus! Ich weiß, du willst mir helfen, Probleme zu lösen. Das kannste gut. Danke. Jetzt ist Pause für dich.“

Das heißt: Nicht denken. Tanzen! Bewegen und Genießen ist dran. Wenn deine Ohren das hören, dann fällt es dem Gehirn leichter, es umzusetzen. Die Entspannung vom vielen Denken entsteht beim Tanzen auch dadurch, dass die rechte Hirnhälfte aktiver ist, der Sitz von Intuition, Kreativität und Emotionen. Weniger Ratio und Logos, die in der linken Hirnhälfte sitzen. Damit trainierst du praktisch, alten „Logik“-Mustern etwas weniger zu folgen, falls die zu dominant sein sollten. Etwas weniger Fokus auf Verstand, Sprache und Worte. Mehr Herz, Körpersprache, Stille, Zuhören. Dadurch entsteht Persönlichkeitswachstum. Mehr dazu findest du ab S. 39 im Kapitel Tanzen mit Seele & Psyche.

Lade dir die Übung herunter: S. 139

Kraftquelle und Entspannung

Tanzen hilft, abzuschalten und Stress abzubauen. Forscher:innen wissen: Tanzen steigert die Immunabwehr und Konzentrationsfähigkeit. Es lockert Muskeln und Verspannungen, lässt uns besser schlafen, uns sexy fühlen und tut dem Liebesleben gut.

Tanzen hilft, abzuschalten und Stress abzubauen. Forscher:innen wissen: Tanzen steigert die Immunabwehr und Konzentrationsfähigkeit. Es lockert Muskeln und Verspannungen, lässt uns besser schlafen, uns sexy fühlen und tut dem Liebesleben gut.

Unser Gehirn und unser Körper koordinieren beim Tanzen tausende Dinge gleichzeitig. Aber was passiert da eigentlich mit uns und in unserem Körper?

Zum einen passiert ganz viel in unserem Gehirn. Sobald wir tanzen, vollbringt es Höchstleistungen. Unsere Schaltzentrale da oben zeigt, was sie draufhat: Wir hören Musik, bemerken den Rhythmus und Takt, ordnen sie ein, beginnen uns darin zu bewegen. Unser Körper und unsere Augen müssen sich im Raum orientieren, müssen die Richtung, in die wir tanzen, vorausdenken und lenken. Ist da genug Platz? Da tanzt ja jemand ganz nah neben mir! Die Füße müssen sich sortieren: vor oder zurück oder womöglich sogar seitwärts mit Hüpfen, Kreuzen, Drehen. Hilfe! Das Gewicht muss sich verlagern von einem auf den anderen Fuß, oder wir stehen sogar auf nur einem. Huch! Die Beine sollen fröhlich und leicht vor- oder rückwärts schwingen. Klar, kein Ding. Auch wenn ich hinten keine Augen hab.

Das Gleichgewicht muss bei all dem gehalten werden, der Körper soll sich gut ausbalancieren und der Rumpf sich möglichst rasch und flüssig vorwärtsbewegen, immer im Takt. Die Beine sollen sich locker darunter bewegen. Bloß nicht stolpern. Und keinem auf die Füße treten. Die Arme, Hände und Finger sollen sich elegant mitbewegen, helfen, die Balance zu halten und auch noch schön aussehen und für Ausdruck sorgen. Ich bin die Schönste! Wirklich? Oh nein, wie sieht das denn aus?!

Puh … Da wird mir schon beim Schreiben ganz schwindelig. Tanzen selbst dagegen ist viel einfacher. Und die beste Schwindelprophylaxe.

Tanzen ist ein hochkomplexer Bewegungsablauf. Knochen, Muskeln, Bänder, Sehnen, Faszien und Nerven – alles arbeitet perfekt zusammen, präzise bis ins kleinste Detail. Diese Abläufe beschreiben zu wollen, ist ungefähr so, als würde ich dich bitten, den Bewegungsablauf des Gehens haarklein zu beschreiben: was dein Körper da so macht, welche Muskeln sich wann anspannen, in welcher Reihenfolge was passiert, wann dein Gehirn genau welchen Befehl an welches Körperteil gibt.

Worte reichen nicht, um es zu beschreiben. Alles ist so synchron, rasant und eine Mega-Matrix von Verschaltungen. Unser Gehirn koordiniert all diese Abläufe und das Zusammenspiel in Bruchteilen von Sekunden. Gibt ständig die tollsten Befehle von dort oben aus der Schaltzentrale an alle Beteiligten. Tanzen ist ein Wunder. Das Geniale dabei: