Das DiGA-Verordnungsgespräch - Klaus-Dieter Thill - E-Book

Das DiGA-Verordnungsgespräch E-Book

Klaus-Dieter Thill

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung

Dieser Ratgeber ist ein "Gesprächs-Baukasten", der Haus- und Fachärzte bei ihren DiGA-Patienten-Kontakten unterstützt. Er stellt die Grundprinzipien der Kommunikation vor, wie Ärzte ihren Patienten diese Technologie in einem Beratungs-Gespräch am verständlichsten erklären, ihnen nahebringen, wie sie davon profitieren können und zum Einsatz motivieren.

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Seitenzahl: 65

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Klaus-Dieter Thill

Das DiGA-Verordnungsgespräch

Best Practices für Haus- und Fachärzte

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

1 DiGA: Eine Innovation mit Startschwierigkeiten

2 Die passende DiGA für den geeigneten Patienten

3 Die AIDA-Formel: Das Gestaltungsprinzip für DiGA- Patientengespräche

4 AIDA im DiGA-Gespräch

Impressum neobooks

Vorwort

Digitale Gesundheitsanwendungen (DGA) halten zwar noch sehr langsam, aber kontinuierlich Einzug in das therapeutische Instrumentarium. Sie stellen sowohl für Patienten als auch für Haus- und Fachärzte eine Innovation dar und es fehlt deshalb an Erfahrungen und Routinen, wie die gesamte Prozesskette - von der Patienten-Information über die Verordnung in die Anwendung - am verlässlichsten funktioniert.

Eine zentrale Rolle spielt hierbei natürlich der Arzt, der in seinen Verordnungs-Gesprächen eine wichtige Weichenstellung für den späteren Nutzen der Anwendungen vornimmt. Dieser Ratgeber wurde entwickelt, um Haus- und Fachärzte bei ihren DiGA-Patienten-Kontakten zu unterstützen. Er stellt die Grundprinzipien der Kommunikation vor, wie Ärzte ihren Patienten diese Technologie in einem Beratungs-Gespräch am verständlichsten erklären, ihnen nahebringen, wie sie davon profitieren können und zum Einsatz motivieren. Der Guide ist dabei als „Gesprächs-Baukasten“ angelegt, d. h. er liefert ein Grundgerüst, keine Vorgaben oder feststehende Regeln. Die Zusammenstellung der Bausteine, ihre Modifikation und Erweiterung erfolgt stets nach persönlichen Vorlieben und in Bezug auf die Anforderungen der Patienten.

1 DiGA: Eine Innovation mit Startschwierigkeiten

Die Verordnung von digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) ist für Haus- und Fachärzte gleich aus mehreren Gründen eine Zukunftsinvestition:

Patientennachfrage: Bereits heute suchen viele Patienten aktiv nach digitalen Lösungen für ihre Gesundheitsbedürfnisse. Durch die Verordnung von DiGA können dem entgegenkommen und ihnen innovative, patientenzentrierte Versorgungsoptionen bieten.

Effizienzsteigerung: DiGA können den Praxisablauf und die Behandlungsprozesse optimieren. Sie erheben wichtige Daten, fördern das Selbstmanagement oder verbessern die Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Durch die Integration solcher Anwendungen können niedergelassene Ärzte ihre Arbeitsabläufe effizienter gestalten und Zeit sparen.

Langfristige Kostenersparnis: Obwohl die Einführung digitaler Gesundheitsanwendungen anfangs mit Kosten verbunden sein kann, haben sie langfristig das Potenzial, Kosten zu senken. Durch die Prävention von Komplikationen, die Früherkennung von Problemen und die Förderung des Selbstmanagements tragen DiGA dazu bei, teurere Behandlungen und Krankenhausaufenthalte zu vermeiden.

Innovationsförderung: Die Verordnung von DiGA unterstützt den Fortschritt im Gesundheitswesen und die Entwicklung neuer Technologien. Durch die aktive Nutzung und Bewertung leisten niedergelassene Ärzte einen Beitrag, dass qualitativ hochwertige Lösungen auf den Markt kommen und die medizinische Versorgung insgesamt verbessert wird.

Wettbewerbsvorteil: Ärzte, die sich frühzeitig mit digitalen Gesundheitsanwendungen auseinandersetzen und diese erfolgreich in ihre Praxis integrieren, verschaffen sich einen Wettbewerbsvorteil, intensivieren die Patientenbindung und stärken ihre Positionierung und ihr Image.

1.1 Wo die Barrieren liegen

Dennoch ist die Ärzteschaft in Bezug auf den Einsatz von DiGA bislang eher zurückhaltend-ambivalent eingestellt. Häufig werden Einwände wie

mangelnde Evidenz und begrenzte wissenschaftliche Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit genannt, aber auch

Fragen zur Verantwortung und Haftung gestellt,

hinzukommt, dass die Integration von DiGA in den Praxisalltag zusätzliche zeitliche und kapazitäre Belastungen mit sich bringt und der Arbeitsablauf in der Praxis gestört wird,

weitere Themen sind Datenschutz und Datensicherheit

und natürlich spielt die Angemessenheit der Vergütung eine Rolle.

Diese „Retardierung“ basiert aber auch aus „toxischen“ Mindsets, ergänzt um „handwerkliche“ Fehler.

„Unsere Patienten wollen keine anonyme Digitalisierung, sondern ihren Arzt.“

Diese grundlegende Überzeugung ist von Haus- und Fachärzten sehr häufig zu hören. Das Problem: es handelt sich um einen Mindset-Bug, der allein auf subjektiven Einschätzungen beruht, denn auch in diesem Bereich werden, wie grundsätzlich in der ambulanten Medizin, zu wenig explorierende Analysen durchgeführt. Vielmehr verlassen sich Praxisinhaber auf ihr Bauchgefühl und das Hörensagen. Die Ergebnisse unseres IFABS Betriebsvergleich-Trackers© für haus-, fach- und zahnärztliches Praxismanagement zeigen jedoch, dass die tatsächlichen Patienten-Anforderungen signifikant von diesen Vermutungen abweichen.

Ein zweiter Bug lautet:

„Die Patienten werden die DiGA ja doch nicht einsetzen.“

Dieses toxische Mindset resultiert aus dem Zusammenwirken der bisherigen Erfahrungen von Ärzten mit analogen, den Patienten angebotenen Therapie-Programmen (Ernährung, Sport etc.), persönlichen Einschätzungen und den Aussagen Dritter. Doch auch diesen Punkt haben Ärzte selbst in der Hand, sie müssten hierzu allerdings zwei Fehler vermeiden:

Zum einen wählen Ärzte die für die Nutzung einer DiGA geeigneten Patienten nicht sorgfältig genug aus und erklären ganz besonders den Nutzen nicht ausreichend bzw. nicht patientenorientiert. So entsteht bereits initial eine viel zu geringe Primär-Motivation für eine Langzeit-Anwendung, da der Arzt durch die Art der DiGA-Präsentation auch selbst nur eine geringe eigene Überzeugung demonstriert.

Ansonsten kümmern sich Verordner in der Folge nicht mehr um die Anwendung der DIGA und überlassen die Patienten sich selbst mit ihren Erfahrungen. Wie alle auf längere Frist angelegte Übungs- und Verhaltens-Programme erfordern aber auch digitale Gesundheitsanwendungen eine kontinuierliche Motivation und Unterstützung, die nicht allein aus der Anwendung selbst kommen kann. Deswegen ist es unerlässlich, dass DiGA auch ein Bestandteil des Medikationsplans sind und in regelmäßigen Abständen in den Arzt-Patienten-Gesprächen thematisiert werden. Doch das geschieht bislang nur in wenigen Einzelfällen.

1.2 Der Perspektiv-Wechsel

Die Verordnung von (DiGA) ist für niedergelassene Ärzte, trotz einiger berechtigter und bislang noch nicht ausreichend ausgeräumter Einwände, eine Zukunftsinvestition:

Im Zeitalter der Digitalisierung suchen viele Patienten aktiv nach digitalen Lösungen für ihre Gesundheitsbedürfnisse. Durch die Verordnung von DiGA können Ärzte auf die Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Patienten eingehen und ihnen innovative, patientenzentrierte Versorgungsoptionen bieten.

DiGA sind in der Lage, den Praxisablauf und die Behandlungsprozesse weiter zu optimieren. Sie ermöglichen unter anderem die Fernüberwachung von Patienten, das Selbstmanagement oder die Verbesserung der Kommunikation mit dem Arzt. Durch die Integration solcher Anwendungen wird es niedergelassenen Ärzte möglich, ihre Arbeitsabläufe effizienter gestalten und Zeit sparen.

Obwohl die Einführung digitaler Gesundheitsanwendungen anfangs mit Kosten verbunden sein kann, haben sie langfristig das Potenzial, Kosten zu senken. Durch die Prävention von Komplikationen, die Früherkennung von Problemen und die Förderung des Selbstmanagements haben DiGA das Potenzial, teurere medikamentöse Behandlungen und Krankenhausaufenthalte zu vermeiden.

Die Verordnung von DiGA unterstützt den Fortschritt im Gesundheitswesen und die Entwicklung neuer Technologien. Durch die aktive Nutzung und Bewertung digitaler Gesundheitsanwendungen können niedergelassene Ärzte aktiv dazu beitragen, dass qualitativ hochwertige und tatsächlich benötigte Lösungen auf den Markt kommen und die medizinische Versorgung insgesamt verbessert wird.

Niedergelassene Ärzte, die sich frühzeitig mit digitalen Gesundheitsanwendungen auseinandersetzen und diese erfolgreich in ihre Praxis integrieren, können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Patienten sind zunehmend an digitalen Lösungen interessiert, und Ärzte, die diesen Bedarf erfüllen können, stärken dadurch ihre Patientenbindung und ihren Ruf.

2 Die passende DiGA für den geeigneten Patienten

2.1 DiGA-Prüfung und -Auswahl

Vor der Verschreibung einer Digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) sollten folgende Aspekte geprüft werden:

Listung: Zunächst muss sichergestellt sein, dass die Anwendung im DiGA-Verzeichnis aufgeführt ist und damit eine Zulassung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) besitzt. Nur dann werden die Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Qualität: Ärzte kommen nicht umhin, die therapiebegleitende Qualität einer DiGA selbst zu überprüfen, bevor sie diese empfehlen. Nur so können sie sicherstellen, dass die Anwendung den medizinischen und ihren persönlichen Standards tatsächlich entspricht und dass sie ein kompetenter Ansprechpartner für Fragen der Patienten sind.

Eignung: Die DiGA sollte für die jeweilige Indikation mit den therapeutischen Ansätzen des Arztes kompatibel sein. Er kommt somit nicht umhin, im Detail zu prüfen, ob die DiGA das Potenzial hat, um die Gesundheitsprobleme der Patienten im seinem Sinne zu lösen. Hierzu zählt auch eine Nutzen-Risiko-Abwägung, um sicherzustellen, dass die DiGA den Patienten nicht schadet oder bestehende Gesundheitsprobleme u. U. verschlimmert.

Integration in die Therapie: DiGA sind als Ergänzung zur ärztlichen Behandlung und Beratung gedacht und nicht als Ersatz. Die ärztliche Überprüfung ist also auch darauf auszurichten, sicherstellen, dass das bei der Nutzung einer DiGA in der individuellen Therapie der Patienten tatsächlich geschieht.