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Es gibt Menschen, die einen Raum betreten und alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie nehmen im wahrsten Sinne des Wortes Raum ein. Dabei sind sie gar nicht so auffällig. Sie tragen keine grünen Federn im Haar oder sind drei Meter groß. Sie sind einfach da, in ihrer ganz natürlichen Pracht. Vermeintlich unscheinbare Menschen sind nicht von Natur unscheinbar, sie machen sich unscheinbar. Machen Sie sich sichtbar. Dieses Buch wird Sie dabei unterstützen mit vielen praktischen Beispielen und Geschichten aus dem Leben.
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Seitenzahl: 143
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Inhalt
Kapitel 1: Wer sind Sie, und wer möchten Sie sein?
Wie wichtig ist Ihnen, was andere über Sie denken?
Bleiben Sie bei sich!
Alles richtig machen zu wollen, kostet Sie Charisma
Sie entscheiden, wie Sie wirken
Erschaffen Sie sich selbst, und seien Sie authentisch
Wie möchten Sie wahrgenommen werden?
Professionalität, Kompetenz und Sympathie stehen hoch im Kurs
Hat Jana etwas falsch gemacht?
Kompetenz, Professionalität und Sympathie im Einklang – geht das?
Männer werden anders bewertet
Das starke und das schöne Geschlecht
Die Welt steht kopf
Magst du mich?
Unsere „alten“ Rollen erfordern neue Kompetenzen
Kapitel 2: So wirken Sie auf andere Menschen
Holen Sie aus Ihren Worten rhetorisch das Maximale heraus
Werden Sie aktiv
Sympathisch wirken – ein sinnvoller Wunsch?
Erziehungsmuster verfolgen uns
Kommunikationsbeispiel
Um jeden Preis gemocht werden – erstrebenswert?
Reflexion: Trifft eine dieser Aussagen auf Sie zu?
Kapitel 3: Kompetenzfaktor Selbstwertgefühl
Selbstwert – der mächtige, der Macht-Faktor
9 Schritte zum „Hochglanz-Selbstwertgefühl“
Kompetenzfaktor kommunikatives Können
Charisma-Guide für das (erste) Gespräch mit Geschäftspartnern
Ihr Selbstbewusstsein muss wieder übernehmen
Erweitern Sie Ihr Wissen: Stillstand ist Rückschritt
Gekonnt aktiv zuhören und Sympathieträgerin sein
So funktioniert aktives Zuhören
Kapitel 4: Auf der sicheren Seite: Distanzzonen
Vier Distanzzonen regeln die gesellschaftliche Nähe
Blickkontakt halten: Schauen, nicht starren
Blickkontakt: Die richtige „Augentechnik“
Kapitel 5: Charismatisch und klar – jedes Wort zählt
Selbstsicherheit hat ihren Preis
Veränderte Kommunikation – veränderte Reaktion
Legen Sie jedes Wort auf die Goldwaage
Achten Sie auf das Maß Ihrer Entschuldigungen
Kompetent kommunizieren: Klar, auf den Punkt, zielorientiert
Üben Sie Ihre Ausdruckskraft
Klar Stellung beziehen – Sicherheit ausstrahlen
Babytalk: Vermeiden Sie Verniedlichungen
Komisch – witzig, oder was?
KISS – Keep It Short and Simple
Erst denken, dann sprechen
Einfach mal die Klappe halten
Klar und eindeutig – formulieren Sie Wünsche konkret
Richtig delegieren: Klare Zuweisungen
Negativ-Kommunikation: Sich selbst erfüllende Prophezeiungen
Achten Sie auf Kräftegleichstand in der Kommunikation
Kapitel 6: Direkte und indirekte Kommunikation
Indirekte Kommunikation: Rate mal ...
Zwischen den Zeilen lesen
„Verständnis ohne Worte“ – ein Kommunikationsziel?
Kommunikationsmodell der Ebenen
Das „appellative Ohr“
Gefühls- und Beziehungs-Kanal
Die Vorteile indirekter Kommunikation
Mehr als das gesprochene Wort
„Zwischen den Zeilen hören“ bei indirekter Kommunikation
Verzeihung – Missverständnis!
Kapitel 7: Ihre Körpersprache: So geht Charisma
Körpersprache: Indirekt und doch direkt
Die Bedeutung der Signale
Haltung – ein Wort mit Doppelsinn
Wie du kommst gegangen, so wirst du auch empfangen
Die aufrechte Körperhaltung
Richtig stehen will gekonnt sein
Körperhaltungen bei Frauen – und ihre jeweilige Wirkung
Anregung für einen guten Stand
Kein Schutzschild: Ihre Tasche
Gestik und Mimik – die Schlüssel zum anderen
Durch Gestikulieren überzeugen
Kopfhaltung: Interessiert oder mädchenhaft?
„Verlegenheitsgesten“ am eigenen Körper vermeiden
Wohin mit den Händen?
Überzeugende Körpersprache: Agieren Sie im Einklang mit Ihren Worten
Checkliste für eine glanzvolle Körpersprache
Charisma können Sie lernen
Cover
Impressum
1. Auflage, September 2023
ISBN 978-3-9439-6928-3
Herausgeber: Andreas Klotz
Idee und Text: Claudia Marbach, Kaiserswerther Straße 293, 40474 Düsseldorf, [email protected]
Verlag: TiPP 4 GmbH, Von-Wrangell-Str. 2, 53359 Rheinbach, www.tipp4.de
Lektorat: Antje Schönhofen, www.punkt-und-komma.com
Bildnachweise: Coverfoto Jean Pascal Zahn, Düsseldorf, Alle Bilder im Innenteil: Claudia Marbach
© Copyright 2023 by TiPP 4 GmbH, Rheinbach
Alle Rechte vorbehalten.
Der ganze oder teilweise Abdruck und die elektronische oder mechanische Vervielfältigung gleich welcher Art sind nicht erlaubt. Abdruckgenehmigungen für Fotos und Texte erteilt ausschließlich die TiPP 4 GmbH.
Eine echtes Lesevergnügen! Ich wünschte, ich hätte dieses Buch schon vor dreißig Jahren gehabt.
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Ihr Peter Wohlleben
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Inhalt
Kapitel 1: Wer sind Sie, und wer möchten Sie sein?
Wie wichtig ist Ihnen, was andere über Sie denken?
Bleiben Sie bei sich!
Alles richtig machen zu wollen, kostet Sie Charisma
Sie entscheiden, wie Sie wirken
Erschaffen Sie sich selbst, und seien Sie authentisch
Wie möchten Sie wahrgenommen werden?
Professionalität, Kompetenz und Sympathie stehen hoch im Kurs
Hat Jana etwas falsch gemacht?
Kompetenz, Professionalität und Sympathie im Einklang – geht das?
Männer werden anders bewertet
Das starke und das schöne Geschlecht
Die Welt steht kopf
Magst du mich?
Unsere „alten“ Rollen erfordern neue Kompetenzen
Kapitel 2: So wirken Sie auf andere Menschen
Holen Sie aus Ihren Worten rhetorisch das Maximale heraus
Werden Sie aktiv
Sympathisch wirken – ein sinnvoller Wunsch?
Erziehungsmuster verfolgen uns
Kommunikationsbeispiel
Um jeden Preis gemocht werden – erstrebenswert?
Reflexion: Trifft eine dieser Aussagen auf Sie zu?
Kapitel 3: Kompetenzfaktor Selbstwertgefühl
Selbstwert – der mächtige, der Macht-Faktor
9 Schritte zum „Hochglanz-Selbstwertgefühl“
Kompetenzfaktor kommunikatives Können
Charisma-Guide für das (erste) Gespräch mit Geschäftspartnern
Ihr Selbstbewusstsein muss wieder übernehmen
Erweitern Sie Ihr Wissen: Stillstand ist Rückschritt
Gekonnt aktiv zuhören und Sympathieträgerin sein
So funktioniert aktives Zuhören
Kapitel 4: Auf der sicheren Seite: Distanzzonen
Vier Distanzzonen regeln die gesellschaftliche Nähe
Blickkontakt halten: Schauen, nicht starren
Blickkontakt: Die richtige „Augentechnik“
Kapitel 5: Charismatisch und klar – jedes Wort zählt
Selbstsicherheit hat ihren Preis
Veränderte Kommunikation – veränderte Reaktion
Legen Sie jedes Wort auf die Goldwaage
Achten Sie auf das Maß Ihrer Entschuldigungen
Kompetent kommunizieren: Klar, auf den Punkt, zielorientiert
Üben Sie Ihre Ausdruckskraft
Klar Stellung beziehen – Sicherheit ausstrahlen
Babytalk: Vermeiden Sie Verniedlichungen
Komisch – witzig, oder was?
KISS – Keep It Short and Simple
Erst denken, dann sprechen
Einfach mal die Klappe halten
Klar und eindeutig – formulieren Sie Wünsche konkret
Richtig delegieren: Klare Zuweisungen
Negativ-Kommunikation: Sich selbst erfüllende Prophezeiungen
Achten Sie auf Kräftegleichstand in der Kommunikation
Kapitel 6: Direkte und indirekte Kommunikation
Indirekte Kommunikation: Rate mal ...
Zwischen den Zeilen lesen
„Verständnis ohne Worte“ – ein Kommunikationsziel?
Kommunikationsmodell der Ebenen
Das „appellative Ohr“
Gefühls- und Beziehungs-Kanal
Die Vorteile indirekter Kommunikation
Mehr als das gesprochene Wort
„Zwischen den Zeilen hören“ bei indirekter Kommunikation
Verzeihung – Missverständnis!
Kapitel 7: Ihre Körpersprache: So geht Charisma
Körpersprache: Indirekt und doch direkt
Die Bedeutung der Signale
Haltung – ein Wort mit Doppelsinn
Wie du kommst gegangen, so wirst du auch empfangen
Die aufrechte Körperhaltung
Richtig stehen will gekonnt sein
Körperhaltungen bei Frauen – und ihre jeweilige Wirkung
Anregung für einen guten Stand
Kein Schutzschild: Ihre Tasche
Gestik und Mimik – die Schlüssel zum anderen
Durch Gestikulieren überzeugen
Kopfhaltung: Interessiert oder mädchenhaft?
„Verlegenheitsgesten“ am eigenen Körper vermeiden
Wohin mit den Händen?
Überzeugende Körpersprache: Agieren Sie im Einklang mit Ihren Worten
Checkliste für eine glanzvolle Körpersprache
Charisma können Sie lernen
Kapitel 1: Wer sind Sie, und wer möchten Sie sein?
„Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele?“
Ich bin viele. Ich bin Claudia Marbach, die Trainerin. So kennen mich die meisten von Ihnen.
Ich bin aber auch Claudia, die Tochter, die Ehefrau, die Freundin, die Nachbarin und vieles mehr. Früher hätte ich gesagt, das sind die ganzen Rollen, die ich im Leben spiele. Heute sage ich: „Das bin alles ich“. Pur. Keine Rolle. Ich bin in allen Aufgaben, die ich in diesem Leben übernehme, authentisch. Ich bin die, die ich sein will.
Teilnehmerinnen meiner Seminare fragen mich schon mal: „Frau Marbach, wie sind Sie eigentlich so privat?“. Stellen Sie sich vor, ich würde antworten: „Ganz anders, ein komplett anderer Mensch“. Das antworte ich aber nicht. So, wie Sie mich im Seminar erleben, bin ich. Auch privat.
Wie wichtig ist Ihnen, was andere über Sie denken?
Ich habe aufgehört, darüber nachzudenken, was andere von mir halten. Das liegt wohl daran, dass ich irgendwann erkannt habe, dass ich es nicht jedem und jeder recht machen kann. Ich versuche, in meinem Job professionell zu agieren, meine Mitmenschen, beruflich sowie privat, wertschätzend und respektvoll zu behandeln. Das ist es schon. Eine große Herausforderung allerdings.
Ein Beispiel
Eine Seminarteilnehmerin kommt mit vielen Fragen und persönlichen Problemen in mein Seminar, wie sich in der ersten halben Stunde herausstellt. Sie erhofft sich auf alle ihre Fragen Antworten, deshalb ist sie da. Doch ich kann diesen Wunsch nicht erfüllen. Dies ginge zu Lasten der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Also beschneide ich irgendwann ihre Redezeit. Das führt schließlich dazu, dass sie das Seminar nicht ganz zufrieden verlässt. Hätte ich ihr mehr Raum gegeben, mich intensiver mit ihren Fragen auseinandergesetzt, hätte es ihr vermutlich immer noch nicht gereicht; sie wäre vielleicht trotzdem enttäuscht nach Hause gegangen, und die anderen im Seminar wären sicherlich unzufrieden gewesen.
Sie sehen, es ist fast unmöglich, es immer allen recht zu machen.
Merke: Versuchen Sie es erst gar nicht!
Bleiben Sie bei sich!
Hören Sie auf, sich zu fragen, wie Ihre Mutter, Ihre Kinder, Ihre Schwiegermutter, Ihre Schwägerin, Ihr Chef, Ihre Kollegen, der Besucher Sie finden. Wenn Sie versuchen, es all diesen Personen recht zu machen, verlieren Sie sich selbst.
Denn Ihre Schwiegermutter hat andere Erwartungen an Sie als Ihre Freundin. Während die Schwiegermutter erwartet, dass Sie möglichst lange Elternzeit nehmen, versteht Ihre emanzipierte Freundin die Welt nicht mehr, wenn Sie nicht so schnell wie möglich wieder arbeiten möchten.
Ihr Chef erwartet, dass Sie abends länger bleiben, um ihn zu unterstützen, und Ihr Mann fühlt sich durch die vielen Überstunden vernachlässigt. Wie Sie es auch drehen, irgendjemandem treten Sie mit Ihrem Verhalten auf die Füße.
Alles richtig machen zu wollen, kostet Sie Charisma
Nehmen wir ein Beispiel aus Ihrem Job. Wenn Sie häufiger Fremde zum ersten Mal treffen, bei einem Meeting beispielsweise, wollen Sie vermutlich einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Dann heißt es: bloß nichts falsch machen. Und: schon gar nicht rot anlaufen, wenn etwas Unangenehmes passiert.
Also gehen Sie auf Nummer sicher und setzen auf das übliche Begrüßungsritual: „Schön, Sie kennenzulernen, haben Sie gut hergefunden? Sie haben ja schönes Wetter mitgebracht …“. Blablabla.
Sie wollen imponieren, einen guten Eindruck hinterlassen. Schade, zu spät. Das, was Sie da gerade gesagt haben, hört Ihr Gast mehrmals die Woche. Und dabei waren Sie sich so sicher, dass Sie alles richtig gemacht haben. Andere von sich zu beeindrucken und einen kompetenten, nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen, funktioniert anders.
Meine Meinung: Sie haben keineswegs etwas falsch gemacht, aber auch nicht viel richtig. Das ist wie nach einem Essen im Restaurant. Das Essen war lecker, der Service freundlich. Aber man hat Ihnen nichts geboten, das dieses Restaurant von anderen unterscheidet. Es war farblos. Und so war das oben beschriebene Begrüßungsritual auch: farblos. Damit waren Sie farblos!
Sie wollen farbig und aufregend sein? Dann hören Sie auf, alles richtig machen zu wollen.
Sie entscheiden, wie Sie wirken
Sie können nicht NICHT kommunizieren. Das haben Sie sicher auch schon gehört oder gelesen. Sie kommunizieren immer – egal, ob Sie gerade sprechen oder schweigen. Durch Ihre Mimik und Gestik, Ihre Stimme und Ihre Körpersprache senden Sie dauerhaft Signale und Informationen. So wirken Sie auf andere Menschen auch ohne Sprache. Und mit diesem Teil der Informationen machen sich andere Menschen ein viel genaueres Bild von Ihnen, als Sie das mit Ihrer Sprache beeinflussen können.
Seien Sie sich darüber im Klaren, dass andere Menschen Sie schon längt beurteilt haben, bevor Sie auch nur einen Mucks von sich geben.
Erschaffen Sie sich selbst, und seien Sie authentisch
Auch wenn es mir nicht wichtig ist, was andere Menschen von mir denken, da ich es sowieso nicht allen recht machen kann, versuche ich gleichzeitig, professionell und wertschätzend zu handeln. Ich habe ein klares Wertesystem, das mir wichtig ist und an dem ich mich orientiere.
Das erleichtert mir mein Leben. Es gelingt mir meistens, wertschätzend zu kommunizieren, was für gute Beziehungen in meinem Leben sorgt. Ich muss mich dafür nicht verbiegen. So bin ich, und das tut mir gut. Ich gebe – und bekomme dafür viel zurück. Dass mich trotzdem Menschen nicht immer positiv wahrnehmen, mich vielleicht arrogant finden, ist mir bewusst, und es macht mir nichts aus. Wie gesagt: Ich kann es nicht jedem recht machen, da es unterschiedliche Erwartungen gibt.
Wenn jemand, der schüchtern ist, sich von mir überrollt fühlt, wird er mich als überheblich oder dominant empfinden. Soll ich für diesen Menschen eine Rolle spielen? Nein, das möchte ich nicht. Ich bleibe ich – wertschätzend. Ich werde nicht die Unsichere und Zurückhaltende spielen, damit mein Gegenüber sich wohler fühlt.
Wie möchten Sie wahrgenommen werden?
Versuchen Sie, für sich herauszufinden, wer Sie sind und wer Sie sein wollen. Was ist Ihnen wichtig, damit es Ihnen gut geht, Sie sich wohlfühlen in Ihrer Haut? Wie möchten Sie von anderen wahrgenommen werden, und was sind Sie bereit, dafür zu tun?
Ein persönliches Beispiel
Ich agiere im Job professionell, soweit ich das selbst zu beurteilen vermag. Meine Kunden können sich auf mich verlassen. Ich bin pünktlich, zuverlässig und schnell. Gleichzeitig stelle ich meine Bedürfnisse nicht hinter die meiner Kunden. Ich setze Grenzen, wenn mein Wohlbefinden beeinträchtigt wird. Montagmorgentermine nehme ich beispielsweise nur an, wenn dann Zeit für die Anreise ist, der Termin also spät startet oder „um die Ecke“ stattfindet. Eine Sonntagabend-Anreise käme für mich nicht infrage, da ich den Sonntag mit meinem Mann und/oder Freunden verbringen möchte. Sollte mich deshalb jemand als nicht professionell bewerten, nähme ich das in Kauf.
Wahrscheinlich möchten Sie in verschiedenen Situationen unterschiedlich wahrgenommen werden. Sie wollen vielfältige Attribute ausstrahlen: So werden Sie auf einer Party unter Freunden anders wirken wollen als bei einem Vorstellungsgespräch.
Machen Sie sich einmal bewusst, wie Sie auf andere wirken können – und möchten.
Professionalität, Kompetenz und Sympathie stehen hoch im Kurs
Frage ich im Kommunikationstraining die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Wie möchten Sie auf andere wirken?“, läuft es meist auf die folgenden drei Eigenschaften hinaus:
kompetentprofessionellsympathischDen Wunsch, so wirken zu wollen, kann ich nachvollziehen. Kompetenz und Professionalität sind im Job wichtig. Und wenn Sie sympathisch sind, man Sie mag, erleichtert das den Umgang mit den Kollegen, dem Vorgesetzten, den Geschäftspartnern.
Die Krux: Was sind Sie bereit zu tun, um sympathisch zu wirken? Was tun Sie oder denken Sie, tun zu müssen, damit andere Sie mögen?
Ein Beispiel
Jana arbeitet im HR als Referentin. Das Credo in der Abteilung lautet: „Wir sind immer für unsere Kolleginnen und Kollegen da.“ Das führt dazu, dass Jana sehr, sehr häufig bei ihrer Arbeit unterbrochen wird, abends oft das Gefühl hat, nichts geschafft zu haben, und erschöpft ist. Fehler schleichen sich ein: Mal sind es Flüchtigkeitsfehler, manchmal verliert sie den Überblick über ihre To-dos oder schätzt Prioritäten falsch ein. Das bleibt ihrer Chefin nicht verborgen, die sie zum Gespräch bittet.
Hat Jana etwas falsch gemacht?
Was ist passiert? Auch Jana wollte professionell, kompetent und sympathisch wirken. Durch das Abteilungscredo „Wir sind immer für die anderen da“ hat sie sich, zusätzlich zu den eigenen Anforderungen an sich selbst, unter Druck setzen lassen. Sie hätte viel früher die Reißleine ziehen und Kollegen wegschicken oder auf später vertrösten müssen. Doch das hätte, wie sie glaubt, ihre Sympathiewerte beeinträchtigt – und sie sah auch ihre Kompetenz in Gefahr. „Wie, Jana schafft das nicht alles? Ist sie dem etwa nicht gewachsen?“, waren die Worte, die sie innerlich ihre Kollegen fragen hörte.
Kompetenz, Professionalität und Sympathie im Einklang – geht das?
Auf der einen Seite „sympathisch“, auf der anderen Seite „kompetent“. Dieser Spagat ist nicht einfach zu meistern. Und für Frauen schon gar nicht.
Ein Mann, der kompetent und durchsetzungsfähig ist, wird als stark wahrgenommen, eine Frau mit diesen Attributen eher als „Zicke“. Ein Mann sagt, was er will, eine Frau gilt dann eher als „schwierig“.Wenn Sie sich entscheiden, den kompetenten Weg zu gehen, werden Sie damit klarkommen müssen, dass Menschen Sie mindestens als schwierig betrachten. Ist das okay für Sie?
Ein persönliches Beispiel aus meinen Seminaren
An meinen Seminaren nehmen sowohl Männer als auch Frauen teil – besonders bei firmeninternen Schulungen habe ich es mit einer gemischten Zielgruppe zu tun. Dann dauert es gelegentlich nur ein oder zwei Stunden, bis der erste männliche Teilnehmer sich traut zu fragen: „Frau Marbach, Ihr Mann hat’s aber auch nicht leicht, oder?“
„Wenn Sie es schwierig finden, dass Frauen eine eigene Meinung haben, dann hat er es schwer“, sage ich manchmal darauf. Der Frager verstummt, seine männlichen Nachbarn feixen, die Damen grinsen.
Männer werden anders bewertet
Niemand, aber wirklich niemand, würde einem männlichen Trainer unterstellen, dass die Partnerin oder der Partner es schwer mit ihm habe. Es scheint normal zu sein, dass ein Mann Wissen vermittelt und klar Position bezieht. Tut eine Frau das Gleiche, sorgt das bei einigen Zuhörerinnen und Zuhörern für Irritation oder Verunsicherung und mündet in einem Angriff. Ja, auch Frauen sagen solche Dinge zu mir. Das überrascht mich immer wieder.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt: Mir macht das nichts aus. Ich finde es nur bemerkenswert und stelle fest, dass die Emanzipation, der Frau UND des Mannes, noch lange nicht am Ende ist.
Das starke und das schöne Geschlecht
Männer haben schon immer die Welt gerettet. Sie kämpften gegen wilde Tiere und
zogen in den Krieg. Frauen kümmerten sich von jeher um die Familie, zogen Kinder groß, achteten