Das Gespräch mit Gott - C. S. Lewis - E-Book

Das Gespräch mit Gott E-Book

C.S. Lewis

4,9

Beschreibung

"Mit das Wichtigste, was im 20. Jahrhundert über das Lob Gottes geschrieben worden ist, ist das Kapitel über das Loben in C. S. Lewis' Buch Das Gespräch mit Gott." (Timothy Keller) C. S. Lewis traut sich, Fragen zu stellen, an die sich viele Christen nicht heranwagen: Wie sollen wir mit Psalmtexten umgehen, in denen das Gericht Gottes über Feinde erbeten und in drastischen Details ausgemalt wird? In welchem Sinn sind die Psalmen Gottes Wort? Ist Gott ein eitler Herrscher, der ständiges Lob von allen fordert? Erfrischend, klar und manchmal querdenkerisch geht Lewis diesen und anderen Fragen auf den Grund. Er will damit aber nicht belehren, sondern in seinen Lesern vor allem die Freude wecken, die er selbst als größten Schatz der Psalmen entdeckt hat. Das Kostbarste, das mir die Psalmen geben, ist, dass sie jene Freude an Gott ausdrücken, die David zum Tanzen brachte. C.S. Lewis

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C. S. Lewis

Das Gespräch mit Gott

Beten mit den Psalmen

Titel der Originalausgabe: Reflections on the Psalms

© C. S. Lewis Pte Ltd. 1961

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der CS LEWIS COMPANY LIMITED, irst Floor, Unit 4, Old Generator House, Bourne Valley Road, Poole, Dorset BH12 1DZ United Kingdom.www.cslewis.com.

Bibelstellen werden wiedergegeben nach: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984. Durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung.

© 1984 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Weitere verwendete Übersetzungen sind wie folgt gekennzeichnet:

Elb – Revidierte Elberfelder Bibel (Rev. 26) © 1985/1991/2008 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten.

© der deutschsprachigen Ausgabe: 2016 Brunnen Verlag Gießen

www.brunnen-verlag.de

Umschlagillustration: shutterstock

Umschlaggestaltung: Daniela Sprenger

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-7655-7371-2

FürAustin und KatharineFarrer

Inhalt

1 Einführung

2 Das Gericht in den Psalmen

3 Die Fluchpsalmen

4 Der Tod in den Psalmen

5 Die Freundlichkeit des Herrn

6 „Süßer als Honig“

7 Heimliches Einverständnis

8 Die Natur

9 Ein Wort über den Lobpreis

10 Mehrschichtige Bedeutungen

11 Die Heilige Schrift

12 Mehrschichtige Bedeutungen in den Psalmen

Anhang

Vorwort

Als C. S. Lewis im Oktober 1958 vom Erzbischof von Canterbury in die siebenköpfige „Kommission für die Revision des Psalters“ berufen wurde (zu der auch T. S. Eliot gehörte), um bei der Überarbeitung der Psalmtexte im anglikanischen Book of Common Prayer zu helfen, war gerade einen Monat zuvor sein Buch Reflections on the Psalms erschienen. In einer Zeit großer Sorgen um seine krebskranke Frau und seine eigene Gesundheit hatte er es auf Anregung eines befreundeten Theologen geschrieben und einem anderen Freund gegenüber als „eine sehr unambitionierte kleine Arbeit über die Psalmen“ bezeichnet.

In der Tat war C. S. Lewis kein studierter und examinierter Theologe, und das gibt er gleich zu Anfang seines Buches zu. Da bezeichnet er sich als Amateur, aber er betrachtet das als Chance, für andere Amateure über das nachzudenken, was ihm „beim Lesen der Psalmen an Schwierigkeiten begegnet oder auch an Lichtern aufgegangen ist … in der Hoffnung, dies möge andere, ebenso wenig fachkundige Leser zumindest interessieren und ihnen bisweilen sogar helfen“. Solche Bescheidenheit bedeutet aber nicht, dass Lewis nicht die Psalmen durch und durch kannte. Er war mit ihnen vertraut durch seine persönliche Bibellektüre, vor allem aber auch durch die regelmäßig von ihm besuchten Sonntagsgottesdienste in seiner Kirche und die wochentäglichen Morgenandachten in seinem College. In dem dort verwendeten Book of Common Prayer werden während der Morgen- und Abendandachten in einem Zyklus von 30 Tagen alle 150 Psalmen gebetet.

Von den Psalmen haben die meisten Menschen in der westlichen Welt schon einmal gehört – von diesen Gedichten und Liedtexten, die David, Asaph und andere Texter und Musiker vor wahrscheinlich mehr als 2500 Jahren für den gottesdienstlichen Gebrauch im Tempel verfassten. Einige dieser Gebetstexte gehören zum abendländischen Kulturgut, und manche sind zu regelrechten Lieblingstexten der Christenheit geworden. Angesichts eines atemberaubenden Bergpanoramas kommt zum Beispiel vielen Menschen der 19. Psalm in den Sinn. Den 23. Psalm schlagen sie auf, wenn sie in schwierigen Lebenslagen Trost brauchen oder wenn sie für andere ein tröstliches Wort suchen. Psalm 145 benutzen viele Familien als Tischgebet.

Aber die Psalmen schenken uns nicht nur Worte und Sätze für praktische Anlässe, sondern sie greifen auch die großen Menschheitsfragen von Leid, Schuld und Tod auf und bringen sie mit Gott in Verbindung. Oder sie überschlagen sich manchmal fast vor Lebensfreude und vor Jubel über den Schöpfer. Diese Vielfältigkeit und Vielschichtigkeit ruft geradezu nach einem genaueren Hinhören und Hinschauen, und hier bietet sich uns der Professor aus Oxford als ehrlicher und kundiger Begleiter an.

Lewis war Literaturwissenschaftler, und als solcher hatte er ein sicheres Gespür für die poetische Qualität der Psalmen, für die Art und Weise, wie die Psalmsänger das Lob Gottes sprachlich kunstvoll gestalteten. Deshalb kann er uns in seiner Einführung mitnehmen auf eine Entdeckungsreise durch die Formen und die Klänge dieser Lieder. Wer ihm dabei folgt, stellt fest, dass viele der Psalmen sich durchaus mit der großen Literatur aller Nationen messen können – und Lewis empfiehlt uns, die Augen nicht vor den literarischen Qualitäten zu schließen.

Aber er macht sich dann auch in ehrlicher Weise zum Sprecher all derer, die Probleme mit einzelnen Psalmen haben, und stellvertretend setzt er sich mit einigen unbequemen Fragen auseinander: Warum rufen die Psalmen so oft nach Gott als dem Richter? Warum erscheinen die Sänger manchmal so selbstgerecht? Warum steht in den Psalmen etwas für Christen so Undenkbares wie die Verfluchung von Feinden oder sogar der Wunsch, dass sie und ihre Kinder auf grausame Weise umkommen?

Lewis hat keine einfachen Antworten, aber er zeigt uns, wie wir auch diejenigen Psalmen mit Gewinn lesen können, die nicht so zugänglich und tröstlich sind wie der Psalm vom guten Hirten. Zum Beispiel könnten ja die Verwünschungen im Psalter stehen, um uns daran zu erinnern, dass das Böse in dieser Welt existiert und dass im Fall der Fälle auch der christliche Psalmleser zu solchen Ausbrüchen fähig wäre. Eine andere verstörende Frage: Warum sprechen die jüdischen Psalmen so wenig von einer klaren Jenseitshoffnung – so wie es die Religionen vieler damaliger Nachbarvölker taten? Kann das göttliche Strategie sein?, fragt Lewis. Möglicherweise will Gott ja, dass Menschen ihn nicht wegen irgendwelcher Zukunftshoffnungen lieben, sondern um seiner selbst willen.

Dass C. S. Lewis ein Liebhaber des Psalters (also ein „Amateur“ im Wortsinn) war, und wie sehr er in diesen Texten gelebt hat, lässt sich an der Leichtigkeit abspüren, mit der er mit dem rechten Bein in den Psalmen spazieren geht und mit dem linken in unserer gegenwärtigen Welt. Wir lesen mit ihm den ersten Psalm und sind mitten in den Spötteleien des modernen Medienbetriebs über ernsthafte religiöse Inhalte. Und das bringt ihn zu der Frage, ob Christen zu der Gewalttätigkeit einer von Gott entfernten Welt einfach schweigen oder ob sie Einspruch gegen das Unrecht erheben sollten.

Was wir als Menschen des 21. Jahrhunderts leicht vergessen, ist die bäuerliche Wirklichkeit, in der die Juden zur Zeit der Psalmen lebten. Lewis erinnert uns daran, dass ihre Freude über die Natur nicht der Ausdruck eines Glaubens an die Natur, d. h. einer pantheistischen Vergötterung der Umwelt ist, sondern eine Freude an der Schöpfung, weil sie das Werk eines Schöpfers ist. Und er malt uns die überaus direkte und ansteckende Liebe der jüdischen Psalmsänger zu ihrem Gott vor Augen: „Das Kostbarste, das mir die Psalmen geben, ist, dass sie jene Freude an Gott ausdrücken, die David zum Tanzen brachte.“ Diese Freude mündet ganz von selbst in Lobgesänge, und es tut uns übrigens selber gut, Gott zu loben und auch andere zum Lob zu ermutigen: „Lob scheint hörbar gemachte innere Gesundheit zu sein.“

Juden und Christen lesen den Psalter nicht nur seiner literarischen Qualitäten wegen, sondern als „Wort Gottes“. Beim Nachdenken über diese Tatsache begnügt sich Lewis nicht mit einem achselzuckenden „Das muss man halt glauben.“ Vielmehr widmet er sich ausführlich der Frage, durch welche Art von Texten Gott zu seinen Menschen redet. Er selbst hatte die Erfahrung gemacht, dass in seine fantastischen Geschichten (z. B. die Narnia-Erzählungen oder die Raumfahrt-Trilogie) alle möglichen Bedeutungen hineingelesen wurden, die er beim Schreiben gar nicht im Sinn gehabt hatte. (Diese Erfahrung machen fast alle, die Geschichten erfinden und Texte veröffentlichen, und manchmal sind Schreiber oder Schreiberin später positiv davon überrascht, was sie da geschrieben haben.) Wer sich nicht vorstellen kann, wie die göttliche Inspiration biblischer Texte vor sich geht, mag hier einen ganz neuen Zugang zum Wort Gottes finden. Und er mag plötzlich sehen, was C. S. Lewis auch an anderen Stellen sagte: dass Gott manches von seinen ewigen Wahrheiten auch nicht christlichen Autoren offenbart hat. Wenn es stimmt, dass nirgendwo ein gutes Werk entstehen kann „ohne die Hilfe des Vaters des Lichts“, dann können wir seine Stimme auch in Schriften vernehmen, die uns zunächst gar nicht heilig vorkommen, weil wir ihre Entstehung zu kennen meinen. Lewis macht uns Mut, Gott die Mittel zu überlassen, durch die er seine Wahrheit in Texten offenbart.

Viele Leser haben den Christen C. S. Lewis als Apologeten kennengelernt, als Autor, der den christlichen Glauben verteidigt und Skeptikern in einladender Weise die Logik der christlichen Lehre erklärt. In seiner Beschäftigung mit den Psalmen will er das aber gar nicht tun: „Man kann die Wahrheit nicht immer nur verteidigen; manchmal muss man auch von ihr zehren.“ Dass er von der Wahrheit der Psalmen zehrte, spüren wir seinem Buch auf jeder Seite ab. Doch es lädt gleichzeitig auch uns zu einer möglichst offenen, unmittelbaren und umfassenden Begegnung mit Gott ein: „Kein Netz, das weniger weit ist als das ganze Menschenherz oder weniger fein geflochten ist als die Liebe, wird den heiligen Fisch je fangen.“ Wenn wir uns als Leser so auf das Reden Gottes in den Liedern des Alten Testaments einlassen, werden sie uns nicht einfach den Kopf füllen, sondern unsere Herzen berühren und unsere Füße und Hände bewegen.

Manfred Siebald

1 Einführung

Dies ist kein wissenschaftliches Buch. Ich bin weder Hebraist noch Textkritiker noch Althistoriker noch Archäologe. Ich schreibe für Laien über Dinge, in denen ich selbst ein Laie bin. Wenn es einer Rechtfertigung bedarf (und vielleicht ist das der Fall), dass ich ein solches Buch schreibe, dann würde meine Rechtfertigung etwa so lauten: Oft ist es so, dass zwei Schuljungen sich gegenseitig besser über die Schwierigkeiten bei ihren Hausaufgaben hinweghelfen können, als es der Lehrer könnte. Ging man mit einem Problem zum Lehrer, so geschah – wie wir uns alle erinnern – höchstwahrscheinlich Folgendes: Er erklärte einem, was man sowieso schon verstanden hatte, fügte dann einen Haufen Informationen hinzu, die man gar nicht brauchte, und verlor kein Wort über den Punkt, der einem zu schaffen machte. Ich habe dies von beiden Seiten des Netzes aus beobachtet. Denn wenn ich selbst als Lehrer versuchte, Fragen zu beantworten, mit denen meine Studenten zu mir kamen, habe ich manches Mal nach einer Minute sehen können, wie sich jene Miene über ihre Gesichter breitete, die mir zu verstehen gab, dass meine Bemühungen bei ihnen ebenso aussichtslos waren wie die meiner Lehrer bei mir.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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