Das Grumbatier und seine Freunde - Sandra Gemmecker - E-Book

Das Grumbatier und seine Freunde E-Book

Sandra Gemmecker

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Beschreibung

Lautlos hebt der Vorhang sich, die Menschen applaudieren. Was du siehst verzaubert dich und wird dich amüsieren. Die Grummelmaus erzählt Geschichten, ein Monster kommt vorbei, du wirst Gletscherriesen sichten, ein Flaschengeist ist auch dabei. Ich will nicht zu viel verraten, es beginnt gleich jetzt und hier. Du musst nicht mehr länger warten. Viel Spaß wünscht dir, das Grumbatier.

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Lautlos hebt der Vorhang sich, die Menschen applaudieren. Was du siehst verzaubert dich und wird dich amüsieren.

Die Grummelmaus erzählt Geschichten, ein Monster kommt vorbei, du wirst Gletscherriesen sichten, ein Flaschengeist ist auch dabei.

Ich will nicht zu viel verraten, es beginnt gleich jetzt und hier. Du musst nicht mehr länger warten. Viel Spaß wünscht dir, das Grumbatier.

Inhaltsverzeichnis

Freundschaften

Natur

Über Tiere und Menschen

Seltsame Gestalten

Mutmacher

Alle Kinder reimen mit

Es wird Abend…

Zur Weihnachtszeit

Freundschaften

Im Schwarzwaldhaus

Es steht ein Haus im schwarzen Wald,

das ist hundert Jahre alt.

Die Zeit hat schon an ihm genagt,

mit einem schiefen Dach geplagt.

Auch so manchen lauten Streit sah es mit Verschwiegenheit. Doch einer dauerte so lang, dass man es kaum glauben kann.

In der alten Kuckucksuhr geht die Zeit im Rhythmus nur. Dort wohnt der alte Stundengeist, er ist brummig und vergreist.

Lügen kann er wie gedruckt. Seht nur wie sein Beinchen zuckt. Schimpft und wütet wie am Messer, das Schrankgespenst ist auch nicht besser.

In seinem dunklen, alten Schrank, kennt es weder Freud‘ noch Dank. Seit Jahren zanken sich die beiden, sie können sich kein bisschen leiden.

Den Grund für ihre Streiterei haben sie schon längst vergessen und so keifen nun die zwei, verbissen, wie besessen.

Eines Morgens um Punkt acht ist von der Uhr kein Ton zu hören. Der Stundengeist hat den Verdacht, der Feind will seinen Frieden stören.

Er will gerade schon beginnen, mit seiner Faust ganz wild zu schwingen, als die Uhr just von der Wand genommen wird und dann verbrannt.

Da steht er ohne Obdach, bloß das Schrankgespenst ist gnadenlos. Es kugelt sich vor lauter Lachen. Der Stundengeist, er kann nichts machen.

Er setzt sich auf den kalten Boden, ihm ist gar nicht mehr nach Toben. Auch nach Streit nicht, zupft am Saume. Das alles schlägt ihm auf die Laune.

Das Schrankgespenst hat sich erholt vom Lachanfall - genug gejohlt. Denn es sieht mit großem Schrecken, der Stundengeist muss sich verstecken.

Ob Geist, ob Fee oder Gespenst,

die Freiheit ist dahin begrenzt,

dass sie kein Menschen-Wesen

sehen darf, das sind die Thesen.

So schiebt es seine Schranktür auf, ruft den Stundengeist zu sich herauf. Der tritt näher, sehet nur, schon ist vom Streit mehr keine Spur.

Denn die beiden alten Herren können immer noch was Neues lernen. Durch Teilen und mit Freundlichkeit vertreibt man alte Bitterkeit.

Almendro

Dort steht der große Lebensbaum, seine Wurzeln reichen tief bis hinab zu einem Traum, der ihn schuf und der ihn rief.

Geboren aus ‘nem kleinen Kern wuchs er hinauf zum Firmament, dort traf er einen kleinen Stern, den er seither liebt und kennt.

In seiner dichten Blätterkrone

ziehen Vögel ihre Jungen auf,

wie auf einem ed‘len Throne

bestaunen sie den Sonnenlauf.

Frösche tragen ihre Kleinen vom Boden zu den höchsten Blättern. Im Geäst plötzlich erscheinen Affen, die fantastisch klettern.

Der kleine Stern grüßt jede Nacht seinen Freund den Lebensbaum. Er ist es, der ihn stets bewacht, wenn er schläft in tiefem Traum.

Walpurgisnacht

Es ist Walpurgisnacht um fünf nach acht. Hexen fliegen um ein Feuer,

der Geister-Kapitän auf seinem Schiff heult und spukt am Steuer.

Ein Kobold hebt zum Gruß den Kopf,

er sitzt auf seinem gold‘nen Topf.

Der Zauberer grüßt froh zurück

und nimmt vom Krötenkuchen noch ein Stück.

Die Hexen heben hoch das Glas,

alle haben großen Spaß.

Sie lachen, schmausen, tanzen froh,

das ist in jedem Jahre so.

Hexe Flo ergreift das Wort,

das Lachen setzt sich weiter fort.

Sie räuspert sich und es wird still,

weil sie etwas sagen will.

„Liebe Gäste, liebe Schwestern,

ich musste es erfahren gestern,

dass die Menschen vor uns fliehen,

wenn sie uns von Weitem sehen.

Dagegen müssen wir was machen.

Es ist mir ernst, hört auf zu lachen!

Wir sind doch wirklich nette Wesen,

ob zu Fuß, oder auf Besen.

Ich schlage vor, wir sammeln heute Geschenke für die Menschen-Leute.“ So spricht Flo und alle nicken. Der Werwolf will was Nettes stricken.

Vielleicht ja einen Schnauzenschutz, ob ein Mensch sowas benutzt? Die Hexen backen Krötenkuchen, den muss die Menschheit doch versuchen!

Den Geistern fällt es sichtlich schwer, denn sie haben keine Körper mehr. Ihre Hände finden kaum noch Halt an jeder weltlichen Gestalt.

Hexe Flo hat ‘ne Idee,

denn sie kennt die gute Fee.

Sie kann die Geister sicher lehren,

gute Träume zu bescheren.

Graf Dracula ist ein Vampir,

er bastelt Fledermäuse aus Papier.

Seine Frau kocht grünen Schleim,

das Rezept ist streng geheim!

Jeder schenkt, was er gut kann,

ob Geist, Vampir, ob Frau, ob Mann.

Die Menschen sind erst nicht entzückt,

sie finden das doch sehr verrückt.

Doch mit der Zeit kommt man sich näher,

die Straßen werden immer leerer,

denn man lädt die Menschen ein

bei der Walpurgisnacht dabei zu sein.

Es ist Walpurgisnacht

schon weit nach acht.

Alle tanzen frei und froh,

Geister, Hexen und die Menschen, das ist seit diesem Tage so.

Wünsche

Ein großes Stückchen Torte

von deiner Lieblingssorte,

immer frohen Mut,

der steht dir ja so gut.

Eine freie Seele

und wenn sie dir mal fehle,

wünsch‘ ich dir Ideen,

um alles zu verstehen.

In Dunkelheit ein kleines Licht,

das vergesse niemals nicht

und im kühlen, grauen Regen

ist ein Schirm ein wahrer Segen.

Dein Herz soll nicht vergessen:

sei ab und zu vermessen.

All die Dinge wünsch‘ ich dir

und dazu noch so viel mehr.

Zwei Kuchenbäcker

Komm, lass uns einen Kuchen backen, du kannst schon mal die Nüsse hacken. Ich mische Zucker und die Eier, um drei beginnt die Kuchen-Feier.

Schokolade darf nicht fehlen, wir müssen eine Backform wählen. Ob Gugelhupf, ob Kastenform, das Mehl, das stammt vom Weizenkorn.

Das Ei, das stammt von einem Huhn, es ist noch so viel mehr zu tun: quirlen, rühren, Sahne schlagen, das Geschirr zur Spüle tragen.

Im Ofen backt der Kuchen schon, der Gäste Lob ist größter Lohn. Auf den Tisch stell‘ ich die Teller, mit Musik geht alles schneller.

Im Walzertakt, eins, zwei und drei,

deck‘ ich den Tisch und tanz‘ dabei.

Der Kuchen ist gold-braun und gar,

schon kommt die munt‘re Gästeschar.

Alle lassen es sich schmecken,

manch einer will am Teller lecken.

Kuchen ist doch etwas Feines,

gib mir ein Stück, nur noch ein kleines.

Der Flaschengeist

In einer Flasche wohnt ein Geist, der blau ist und der Gini heißt. Die Flasche liegt im Wüstensand versteckt und bislang unerkannt.

Bis eines Tages unverhofft ein Wand‘rer an die Flasche klopft. Gini gähnt und steigt heraus aus seinem grün-gläsernen Haus.

Er spricht: „Du hast drei Wünsche frei, denn du riefest mich herbei. Doch wähle klug und mit Bedacht, nimm dich vor Übermut in Acht.“

Der Finder ist ein weiser Mann, der rechnen und auch schreiben kann; gesund ist er und wohlgenährt, geschätzt, geliebt und auch geehrt.

Der Wand‘rer spricht: „Ich wünsche mir, es soll so bleiben wie bisher.“ Gini sagt: „Dann soll’s geschehen, dein Leben wird so weiter gehen.

Zwei Wünsche hast du nun noch frei, um welche handelt sich’s dabei?“ Der Wand‘rer grübelt, kratzt sein Kinn und setzt sich unentschlossen hin.

In der Wüste wird es heiß, beiden läuft herab der Schweiß. Was braucht man unbedingt im Leben? Was kann es denn nur selten geben?

Da springt der Finder auf und ruft: „Ich weiß, was man stets mühsam sucht! Du sollst mein Freund sein, lieber Geist, und will, dass du dich selbst befreist!“

Es pufft und blitzt und rumpelt laut.