Das innere Kind erlösen - Karl Dawson - E-Book

Das innere Kind erlösen E-Book

Karl Dawson

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Beschreibung

Alles, was wir erleben, prägt uns: In unserem »inneren Kind« sind die positiven, aber auch die schmerzvollen Erfahrungen gespeichert und bestimmen unbewusst unser gesamtes Denken, Fühlen und Handeln. Karl Dawson hat mit Matrix Reimprinting eine phänomenal wirksame Methode entwickelt, um wieder Zugang zu belastenden Erinnerungen zu bekommen und sie dauerhaft zu transformieren: Alte Muster werden aufgelöst und Traumata geheilt – wir werden frei, unsere Zukunft bewusst neu zu gestalten. In diesem Buch erläutern die Autoren Schritt für Schritt die Techniken, mit deren Hilfe es gelingt, die Vergangenheit für das innere Kind kreativ umzuschreiben – und damit in kürzester Zeit das Wohlbefinden zu verbessern.

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Karl DawsonSasha Allenby

Dasinnere Kinderlösen

Mit Matrix ReimprintingTraumata heilen

Aus dem Englischen vonClaudia Fritzsche

Wichtige Hinweise

Die Informationen und Ratschläge in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt von Autoren und Verlag erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann jedoch nicht übernommen werden. Eine Haftung der Autoren bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Die hier dargestellte EFT-(Emotional Freedom Technique)-Klopftechnik orientiert sich weder am »Official EFT« noch »Optimal EFT« von Gary Craig, noch gibt sie seine Inhalte wieder. Sie basiert auf den Erfahrungen und dem Verständnis von Karl Dawson, einem von 29 ausgebildeten Meisterschülern, den Gary Craig 2006 zertifiziert hat.

1.eBook-Ausgabe 2023

Neuausgabe, überarbeitet von Eva Gerigk

© der überarbeiteten Neuausgabe 2018 Trinity Verlag in der

Scorpio Verlag GmbH & Co. KG, München

© 2011 Trinity Verlag in der Scorpio Verlag GmbH & Co. KG, München

© 2010 Karl Dawson und Sasha Allenby

Die Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel »Matrix Reimprinting« bei Hay House UK Ltd.

Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München, unter Verwendung eines Motivs von Thinkstock

Layout & Satz: Danai Afrati & Robert Gigler, München

Konvertierung: Bookwire

ePub-ISBN: 978-3-95803-546-1

Das eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.

Alle Rechte vorbehalten.

www.scorpio-verlag.de

Dieses Buch ist all jenen gewidmet, die als Klienten, Behandler und Anwender wie auch in Trainingsseminaren wertvolle Beiträge zur Etablierung und Weiterentwicklung von Matrix Reimprinting geleistet haben.

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort zur Neuausgabe von Eva Gerigk

Vorwort von Gill Edwards

Einführung

TEIL IDie Matrix, der Körper und der Geist

Kapitel1:Die Matrix

Kapitel2:Körper-Geist: Gedanken, Überzeugungen und die Biologie verbinden

Kapitel3:Stress, Traumata und Krankheit

TEIL IIEinführung in die Energetische Psychologie

Kapitel4:TFT und EFT

Kapitel5:Matrix Reimprinting

TEIL IIIMatrix Reimprinting: Schreiben Sie Ihre Vergangenheit um, transformieren Sie Ihre Zukunft

Kapitel6:Einführung in die Matrix-Reimprinting-Technik

Kapitel7:Die Grundtechnik

Kapitel8:Die individuelle Anpassung bei Matrix Reimprinting

Kapitel9:Protokolle zur Veränderung der Lebenseinstellung

Kapitel 10:Protokolle zur Veränderung von Beziehungen

Kapitel 11:Protokolle bei Abhängigkeit und Suchtverhalten

Kapitel 12:Spezifische Auflösungsprotokolle

Kapitel 13:Protokolle zur Veränderung vergangener Leben und des zukünftigen Selbst

Kapitel 14:Protokolle zur Geburt und zu den ersten Lebensjahren

Kapitel 15:Die Arbeit an Langzeiterkrankungen und schweren Krankheiten

Kapitel 16:Positive Lebenserfahrungen und Leitsterne

Kapitel 17:Matrix Reimprinting in der praktischen Anwendung

Kapitel 18:Weitere Fallbeispiele

Epilog:Matrix Reimprinting und Weltveränderung

Anhang

Danksagung

Anmerkungen

Verzeichnis der Quellen

Register

VORWORTZUR NEUAUSGABE

Als ich 2010 den Engländer Karl Dawson zum ersten Mal bei seiner Arbeit mit Matrix Reimprinting beobachtete, spürte ich sofort, dass sich hier eine neue Dimension innerhalb der Klopftherapien auftat. Wir lösten nicht nur schnell alte Traumata und Blockierungen auf, sondern wir betraten einen neuen Raum – genannt die Matrix –, in dem wir selbst unsere Vergangenheit transformieren und unsere Zukunft erschaffen konnten.

In den letzten Jahren hat sich Matrix Reimprinting immer mehr zu einer leicht anzuwendenden Technik mit hoher Erfolgsrate entwickelt. Ich bin immer wieder davon begeistert, mitzuerleben, wie Menschen nach nur wenigen Matrix-Reimprinting-Sitzungen ihr Leben massiv verändern!

Meist arbeiten wir mit unseren »inneren Kindern«, die verletzt wurden oder belastenden Situationen beziehungsweise Menschen ausgeliefert waren. Sie sind wie eingefroren und halten uns in alten Mustern gefangen. Wenn wir diese inneren Kinder erlösen, befreien wir uns als Erwachsene aus unserem früheren Verhalten sowie von alten, negativen Gefühlen und Überzeugungen, die immer noch unser Tun und gegenwärtiges Leben beeinflussen.

In diesem Buch wird für das innere Kind meistens der Begriff ECHO (englische Abkürzung für Energetic Consciousness HO-logram), »Energetisches Bewusstseinshologramm«, benutzt. Zum einen, um es nicht mit der modellhaften Betrachtungsweise innerer Erlebniswelten, wie sie durch John Bradshaw und Erika Chopich/Margaret Paul bekannt wurden, zu verwechseln. Zum anderen, weil sich, aus Sicht von Matrix Reimprinting, die abgespaltenen Teile außerhalb von uns befinden und vielleicht schon dem Kindesalter entwachsen sind.

In der Umgangssprache hat sich in den letzten Jahren der Begriff des inneren Kindes etabliert. Deshalb trägt auch das Buch diesen Titel, wobei sich den sogenannten ECHOs bei Matrix Reimprinting größere Räume und andere Zeitdimensionen öffnen.

Als ich hörte, dass der Trinity Verlag eine Neuauflage des Buches Matrix Reimprinting plante, war ich begeistert und verhalten zugleich. Begeistert, weil so viele meiner Klienten und Seminarteilnehmer darauf warteten, endlich wieder ein deutsches Buch über Matrix Reimprinting lesen zu können, und gleichzeitig verhalten, da ich wusste, dass dieses Buch überarbeitet werden musste. Auch wenn die Grundzüge der Technik gleich geblieben sind, hat sich Matrix Reimprinting in den letzten acht Jahren weiterentwickelt. Als ich mit Karl Dawson, dem Entwickler von Matrix Reimprinting, darüber sprach, dass mir der Trinity Verlag angetragen hatte, das Buch für eine Neuauflage zu überarbeiten, gab er mir grünes Licht für die Veränderungen und Verbesserungen, die jetzt in dem Buch zu finden sind.

Es ist ein wunderbares Einsteigerbuch für eine Technik, die Ihrer Intuition bei der Erlösung Ihrer inneren Kinder schier unendlichen Raum lässt.

Ich freue mich, dass Sie es jetzt in den Händen halten, und wünsche Ihnen viel Freude mit Ihren inneren Kindern. Sie haben es verdient, erlöst zu werden!

Eva Gerigk

Januar 2018

www.matrixreimprinting.de

VORWORT

Das vorliegende Buch erschließt eine andere Wirklichkeit. Und dabei ist es viel mehr als ein praktisches Handbuch zu einer sehr wirksamen neuen Heilmethode, die auf EFT (Emotional Freedom Techniques) beruht, einem Verfahren zur Erlangung emotionaler Freiheit. Dieses Buch bietet auch einen vollkommen neuartigen Ansatz zum Verständnis von Gesundheit und Krankheit. Es beruht auf der Arbeit führender Wissenschaftler in den Disziplinen Quantenphysik, »Neue Biologie«, Epigenetik, Traumatheorie und Alternativmedizin. Matrix Reimprinting eröffnet eine Dimension im Bereich der Energetischen Psychologie, die weit über die klassische EFT-Methode hinausreicht. Gary Craig, der Vater von EFT, vertrat die Ansicht, EFT sei gewissermaßen nur das Erdgeschoss eines Wolkenkratzers aus neuen Heilweisen. Matrix Reimprinting bringt uns in diesem Wolkenkratzer einige Stockwerke nach oben, und bereits von dort aus genießen wir einen Blick hinauf zu den Sternen.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie unglaublich fasziniert ich war, als ich im Jahr 2001 auf DVDs über EFT eine Asthma-Heilung miterleben konnte, die von einer Minute auf die andere eintrat. Daraufhin absolvierte ich umgehend eine EFT-Ausbildung und verbrachte ein halbes Jahr damit, alles, was ich bisher über Emotionen, Bewusstsein und über Körper-Geist-Heilung »wusste«, von Grund auf zu überdenken. Wie bekannt ist, gelingen diese spektakulären Minutenheilungen mit EFT nur gelegentlich; häufiger dauert es eine Zeit, all die Probleme und ursächlichen Ereignisse auseinanderzudividieren, die seelischen oder körperlichen Störungen und Erkrankungen zugrunde liegen. Dennoch wirken EFT und Energetische Psychologie geradezu in Lichtgeschwindigkeit, verglichen mit den »Gesprächstherapien«, die ich in meiner Eigenschaft als klinische Psychologin vor 30 Jahren erlernte – ja, sogar verglichen mit den schamanistischen Heilweisen, die ich mir etwa ein Jahrzehnt später aneignete.

Seit meiner Ausbildung in der EFT-Methode habe ich mich auch mit einer Fülle weiterer energetischer Verfahren vertraut gemacht, von TAT, EmoTrance und PSYCH-K® bis hin zu Matrix Energetics, Reconnective Healing und dem LifeLine-Verfahren. All diese Heilmethoden bergen ein großartiges Potenzial. Als ich jedoch auf Matrix Reimprinting stieß, verspürte ich eine große Faszination und Begeisterung. Das Verfahren bot einen Ansatz, der zahlreiche Aspekte der psychoenergetischen Natur unserer Wirklichkeit, der Traumatheorie über Krankheiten sowie der jüngsten Forschungen bezüglich des Körper-Geist-Systems zusammenführt. Darüber hinaus stellt das Verfahren eine Heilmethode bereit, die einerseits zwar einfach ist, aber dennoch zu den Ursachen vorstößt und sich obendrein noch angenehm und kreativ praktizieren lässt. Man kann sie leicht bei sich selbst anwenden, und ein Behandler kann seinen Klienten zusätzlich Übungen für zu Hause empfehlen. Matrix Reimprinting lässt viel Raum für eigene Ideen und macht Spaß – doch das Entscheidende daran ist: Es funktioniert!

Fantasiereisen und die Arbeit mit der Subpersönlichkeit mochte ich schon immer, und sowohl in meinen Workshops als auch bei meinen Klienten arbeitete ich unter anderem mit Verfahren wie Gestalttherapie, Traumdeutung und schamanischen Reisen. Anhand meines Wissens über Traumata, Persönlichkeitsabspaltungen und psychische Störungen – vor allem aus den Arbeiten von Peter Levine, Robert Scaer, Bruce Lipton, Stephanie Mines und anderer – erkannte ich, dass es sich bei diesen Subpersönlichkeiten vielfach um erstarrte – »gefrorene« – und abgespaltene Teile des Selbst handelte. In ihnen waren traumatische Erinnerungen, ungelöste Konflikte und negative Glaubenssätze gespeichert, demnach benötigten sie Heilung und Zuwendung. In schamanischen Begriffen ausgedrückt: Es war eine Rückholung der Seele – eine Seelenrettung – erforderlich. Meine Erfahrung mit Matrix Reimprinting hat mich mittlerweile davon überzeugt, dass vieles, was ich in der Vergangenheit angewandt habe, nichts anderes war als eine »Gesprächstherapie« mit diesen erstarrten Persönlichkeitsanteilen. Allerdings lassen sich mit diesem Therapieansatz nur sehr langsam Fortschritte erzielen, und die Methode ist nicht besonders wirksam! Mit Matrix Reimprinting hingegen können wir jene Teile des Bewusstseins (oder »ECHOs«), statt lediglich mit ihnen zu sprechen, in die zeitlose Ewigkeit unseres Unterbewussten – das heißt, in unser Energiefeld – integrieren, sodass sie sich »aufwärmen«, entspannen und wachsen können. Indem wir sie von ihrer Isolation und Ohnmacht befreien, bringen wir sie dazu, einen positiven Beitrag zu unserem morphischen Feld zu leisten.

Karl und Sasha zeigen in diesem Buch, dass der wahre »Klient« beim Matrix Reimprinting das ECHO ist. Wir heilen jenen erstarrten und traumatisierten Teil des Selbst, der plötzlich für sich entschieden hat, unsere Welt sei gefährlich, er selbst sei ungeliebt, es stimme etwas nicht mit ihm oder er müsse perfekt oder etwas Besonderes sein, um geliebt zu werden. Möglicherweise hat dieser Teil des Selbst eine Überlebensstrategie entwickelt und beibehalten, die vielleicht im Alter von drei oder fünf Jahren sinnvoll und passend gewesen sein mochte, sich aber im Alter von 30 oder 45 Jahren als selbstzerstörerisch oder einschränkend erweist. Betrachtet man das ECHO als den eigentlichen Klienten, hat das einen großen Vorteil: Dann ist nicht länger der Mensch, der einem als Klient gegenübersitzt, der Hilfsbedürftige. Der Mensch kann, in dem Bewusstsein, Zeuge zu sein, eine günstigere Perspektive einnehmen, statt sich mit dem problembehafteten oder erstarrten Anteil seiner Persönlichkeit zu identifizieren. Das mindert das Risiko einer Fehlreaktion oder Retraumatisierung und ermöglicht den Klienten, zu weiseren und liebevolleren Aspekten ihres Selbst Zugang zu finden. Da das ECHO offensichtlich über seine eigene Weisheit verfügt, ist auch die Rolle des Therapeuten relativ einfach, denn er braucht die Klienten nur anzuleiten, auf ihr ECHO zu hören und seiner Führung zu folgen.

Durch die Heilung jener in der Vergangenheit – meist vor dem siebten Lebensjahr – »erstarrten« Teile des Selbst sind wir imstande, uns selbst und unsere Klienten aus festgefahrenen und einschränkenden Mustern zu befreien. Muster, die unser eigenes und ihr Wohlergehen, Beziehungen, Erfolg und Glück beeinträchtigen und Angst, Depression, Phobien, Süchte und andere emotionale Probleme auslösen können. Wie die Neue Biologie zeigt, steuert der Geist alle physischen Prozesse – ja, sogar unsere Gene –, deshalb kann eine Heilung unseres ECHOs auch körperliche Krankheiten verhindern oder gar heilen.

Meinem Verständnis nach rührt die überwiegende Mehrheit aller Krankheiten von einem Widerstand oder einer inkohärenten Energie her – das heißt, die Krankheiten resultieren daraus, dass wir Gedanken hegen, die nicht mit unserem höheren Selbst in Einklang stehen. (Einzige Ausnahmen sind die relativ wenigen Menschen, die mit genetischen Störungen geboren wurden – und selbst ihnen lässt sich mit energetischen Heilverfahren möglicherweise helfen.) Körperliche Symptome erweisen sich als hilfreich, als Spiegel dessen, was in unserer Psyche »in der Vergangenheit erstarrt« ist und in die Helligkeit und Wärme unseres Bewusstseins gebracht werden muss. Auch eine unzureichende Ernährung und Umweltgifte können unsere Gesundheit beeinträchtigen. Und Viren oder Bakterien rufen Krankheitssymptome hervor, jedoch nur, wenn der Körper bereits durch emotionalen Stress geschwächt ist. Wie der Molekularbiologe und ehemalige Biologiedozent an der Stanford University, Bruce Lipton, darlegt, werden 95 Prozent aller Krankheiten durch Stress ausgelöst – und Stress rührt zu 100 Prozent von falschen Glaubenssätzen her. Wie Matrix Reimprinting nahelegt, lassen sich all diese »falschen Glaubenssätze« zurückführen auf erstarrte ECHOs, die dringend der Heilung bedürfen.

Als ich eines von Karls Seminaren zu Matrix Reimprinting besuchte, entspann sich eine Diskussion darüber, ob unsere ECHOs reintegriert werden sollten. In seiner unkonventionellen Art meinte Karl, diesbezüglich existierten keine Regeln – man ginge einfach so vor, wie es sich für den Klienten und sein ECHO richtig anfühle. Meiner Auffassung nach ähnelt unser inneres Selbst einer Familie: Ist sie gesund, können Liebe und Kommunikation frei fließen – dennoch bestehen klare Grenzen, und es gibt separate Identitäten. Jeder trägt zum Allgemeinwohl bei, jeder fühlt sich frei, jeder kann wachsen und sich entfalten. In einer nicht intakten Familie hingegen führen Traumata zu einem Zusammenbruch der Kommunikation – der Fluss von Liebe und Emotionen wird blockiert. Auf ähnliche Weise kann auch unser inneres Selbst unterdrückt, kontrolliert, kritisiert, ausgeschlossen, ignoriert oder zum Sündenbock gemacht werden. Solche schädlichen Muster verhärten sich dann, sie frieren ein und werden oft über mehrere Generationen weitergegeben – bis jemand sie infrage stellt und die »Schmerzkette« unterbricht. Matrix Reimprinting stellt den gesunden Energiefluss wieder her, wodurch das dissoziierte Ich wieder zu Hause in der Familie willkommen geheißen werden kann. Wie bei Hellingers Familienaufstellungen kann die Liebe dann frei fließen. Gemäß dieser Prinzipien müssen wir uns einfach wieder mit unseren ECHOs rückverbinden (eher das, als sie zu re-integrieren), um sie in unser Bewusstsein und unsere Liebe zurückzuholen und ihnen zu helfen, sich aus ihrem Erstarrungszustand zu lösen. Auf diese Weise lassen sich die ECHOs unserer Vergangenheit in positive Errungenschaften »verwandeln«, anstatt zu Belastungen zu werden.

Wenn man sich mit seinen ECHOs konfrontiert und sieht, wohin sie einen weisen, kann alles geschehen! So auch bei mir: In einer meiner ersten Matrix-Reimprinting-Sitzungen drängte mich mein vierjähriges ECHO, mit meinem Vater zu sprechen, der mich dann zu einer bewegenden Szene aus seiner eigenen Kindheit mitnahm. Dadurch gewann ich Zugang zu dem achtjährigen ECHO meines Vaters, und mir gelang ein Stück Heilung zwischen den Generationen. In einer anderen Sitzung leitete mich mein ECHO zu meiner eigenen Geburt zurück und dann zu (m)einem Tod auf einem Schlachtfeld in einem vergangenen Leben – dieser Tod spiegelte dasselbe Lebensthema wider. Ein weiteres ECHO brachte mich dazu, die gelbe Backsteinstraße im Land Oz entlangzutanzen, Hand in Hand mit der guten Hexe Glenda.

Seit ich Matrix Reimprinting praktiziere, habe ich viele traumatische Erinnerungen aus meiner Vergangenheit, die ich bereits mit EFT »behandelt« hatte, noch einmal neu betrachtet. Dadurch verlagerte sich ein persönliches Problem, mit dem ich mich schon fast 30 Jahre lang beschäftigt hatte, innerhalb weniger Wochen grundlegend. Nachdem ich begonnen hatte, mit meinen ECHOs zu arbeiten, gelang es mir, eine potenziell traumatische Situation mit Leichtigkeit, Würde, Akzeptanz und Gelassenheit zu bewältigen. Und auf eine subtile und auch tiefgründige Weise fühle ich mich in höherem Maße ganz, gegenwärtig und lebendig.

EFT kann die emotionale Ladung von schmerzlichen Erinnerungen abziehen, doch es hinterlässt an ihrer Stelle oftmals eine Leere. Im Gegensatz dazu heilt Matrix Reimprinting die vergangene Erinnerung und setzt eine neue Erinnerung an ihre Stelle, wodurch das Heraufbeschwören der alten Erinnerung nun einen freudvollen energetischen Eindruck bewirkt. Gemäß des Gesetzes der Anziehung bekommen wir das zurück, was wir in das Feld aussenden, daher fühlt sich das Beibehalten dieser positiven neuen Bilder nicht nur gut an, es bedeutet zugleich, dass wir uns eine vollkommen neue Zukunft erschaffen. Da wir letztendlich alle eins sind, sendet eine solche Heilung auch positive Schwingungen in den Kosmos hinaus. Indem wir unsere Klienten heilen, heilen wir uns selbst. Indem wir uns selbst heilen, heilen wir auch unsere Zukunft – auf der persönlichen wie auch auf der kollektiven Ebene.

Dadurch, dass Sie Kenntnis von ECHOs und Matrix Reimprinting erhalten, stehen Sie an der Schwelle zu einem neuen Abenteuer: Sie werden emotionales oder körperliches Un-Wohlsein (dis-ease) heilen und unser gemeinsames menschliches Potenzial freisetzen. Genießen Sie dieses Buch – und vor allem wenden Sie dieses wundervolle neue Heilungswerkzeug an: bei und für sich selbst, bei und für Ihre Klienten und für unsere Welt.

Gill Edwards,

September 2009

EINFÜHRUNG

Wie Karl die Methode von Matrix Reimprinting entwickelte

Ich entwickelte Matrix Reimprinting im Jahr 2006, aber die Geschichte, wie ich auf dieses Heilverfahren stieß, reicht viel weiter zurück – bis ins Jahr 1987.

Als 21-Jähriger hatte ich ein Erlebnis, das sich nur als eine spontane, aber tief greifende spirituelle Erfahrung beschreiben lässt. Während der zwei Jahre, die mich zu dieser Erfahrung hinführten, hatte ich ständig das Bedürfnis, mit mir allein zu sein. Das war etwas ganz Neues für mich, denn als kontaktfreudiger Mensch hatte ich die Gesellschaft anderer Menschen bis dahin immer genossen. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich viele Lebensprobleme, die mir kaum Zeit zum Alleinsein ließen, doch im Sommer 1987 schaffte ich es schließlich, einen Urlaub einzuplanen, und so fand ich mich allein an einem Strand in Spanien wieder.

Am achten oder neunten Tag meines zwölftägigen Urlaubs trat meine spirituelle Erfahrung ein. Ich kann sie nur sehr schwer in Worte fassen: Mir war, als spürte ich plötzlich eine tiefe und umfassende Verbindung mit dem Universum. Mir schien, als könnte ich tief in den Geist der Menschen, die mir begegneten, hineinsehen und universelle Wahrheiten mit ihnen teilen, die mir bisher fremd und verborgen geblieben waren.

Ich kann nicht genau beschreiben, wie sich mein Verhalten in jener Zeit veränderte, aber mir wurde augenblicklich klar, dass andere Menschen mich anders wahrnahmen als bisher: Selbst völlig Fremde kamen auf mich zu und schilderten mir offen ihre Probleme und Sorgen.

Nach meiner Rückkehr aus diesem Urlaub setzte sich das Phänomen zu Hause fort. Menschen, die zuvor nicht meine Freunde gewesen waren, kamen zu mir, um mich sprechen zu hören und an meinen Einsichten teilzuhaben. Obgleich das nicht in meiner Absicht lag, scharte ich eine Gruppe von »Schülern« um mich.

Mehrere Monate später verließ mich dieser Zustand dann ebenso rasch, wie er über mich gekommen war. Eines Tages sah mich einer meiner »Schüler« an und sagte: »Es ist verschwunden, nicht wahr?« – und er hatte recht. Diese Tatsache trat für andere ebenso deutlich zutage wie für mich selbst.

Die nächsten sechs Jahre lang bereiste ich die ganze Welt und arbeitete überall. Mein Wunsch zu reisen wurzelte darin, dass ich an einen Strand, an einen Ort zurückkehren wollte, von dem ich glaubte, dort die Talente und die Einsichten wieder zurückgewinnen zu können, die ich verloren hatte.

Als ich 1993 in London ein Lokal führte, lernte ich meine Frau Adele kennen. Wir gingen gemeinsam in die Vereinigten Staaten, und nach der Geburt unseres ersten Kindes zog es uns nach Hongkong. Das zweite Kind kam dort auf die Welt. Da ich mich während dieser Zeit immer noch um die Wiederkehr meiner spirituellen Erfahrung bemühte, war ich in unserer Ehe nie gänzlich anwesend, was sich schließlich negativ auf unsere Beziehung auswirkte.

Adele hatte einen Beruf, in dem sie hart arbeiten musste und sehr erfolgreich war. Als wir 1996 nach England zurückkehrten, erschien es uns daher vernünftig, dass ich zu Hause blieb und unsere Kinder betreute. Das war zwar eine sehr praktische Lösung, doch ich fühlte mich in meiner Rolle vollkommen unausgefüllt. Mein einziger Trost bestand in einem Roman, den ich schrieb, jedoch niemals veröffentlichte. Wobei dieses Buch für mich eine Verbindung zu jener spirituellen Erfahrung am Strand herstellte.

Als es mit meiner Ehe immer weiter bergab ging, trank und rauchte ich exzessiv, und meine innere Einsamkeit nahm zu. Dadurch erreichten mein Selbstwertgefühl und -vertrauen einen bisher nie gekannten Tiefpunkt. Zwangsläufig ging es zugleich auch mit meiner Gesundheit stetig bergab. Mein Rücken sowie Nacken und Schultern schmerzten ständig. Zum ersten Mal in meinem Leben brauchte ich eine Brille. Ich hatte gravierende Verdauungsstörungen, außerdem so heftige Allergien und Unverträglichkeiten, dass man mich auf Darmkrebs hin untersuchte. Obendrein entwickelte ich eine Insulinresistenz und stand kurz davor, Diabetiker zu werden. Ich besaß überhaupt keine Energie mehr und kämpfte gegen eine chronische Erschöpfung. Oftmals brachte ich die Kinder in die Schule, ging anschließend wieder ins Bett und schlief den ganzen Tag über. Jede Aufgabe erschien mir wie eine übermäßige Anstrengung, und ich fürchtete mich schon vor so einfachen Alltagspflichten wie einer Fahrt zum Supermarkt. Mit der Zeit versank ich in einer tiefen Depression.

Als ich mich Anfang 2002 schließlich von meiner Frau trennte (mittlerweile sind wir wieder verheiratet), befand ich mich psychisch und physisch in einem verheerenden Zustand. Mehrere »Synchronizitäten«, gleichzeitig eintretende glückliche Zufälle, bewogen mich damals zur Teilnahme an einem Fasten-Retreat in Thailand. Zur selben Zeit lernte ich auch EFT (Emotional Freedom Techniques) kennen.

In den folgenden Monaten wendete sich das Blatt: Mein Rücken wurde besser, und ich brauchte auch keine Brille mehr. Ich besaß Energie, empfand wieder Lebensfreude, und mein Selbstvertrauen wurde stärker. All das geschah zwar nicht über Nacht, doch wurden die guten Phasen zunehmend länger und die schlechten kürzer. In den nächsten Jahren gewann ich ganz allmählich meine Lebensfreude zurück.

Aufgrund meiner sehr positiven Veränderungen durch EFT ließ ich mich in diesem Heilverfahren ausbilden und arbeitete mehrere Jahre lang mit Klienten, bevor ich selbst EFT-Ausbilder wurde. Dann, Anfang 2006, absolvierte ich die strenge theoretische und praktische Prüfung zum EFT-Meister, als einer von nur 29 weltweit.

Da ich von Haus aus viele Klienten und Schüler anzog, die an Autoimmunerkrankungen und anderen ernsthaften Krankheiten litten, schuf ich die Ausbildung »EFT für schwere Erkrankungen«. Das kam sowohl bei Menschen aus Gesundheitsberufen wie auch bei Laien sehr gut an. Einige Jahre lang galten meine Leidenschaft und mein Hauptinteresse diesen Seminaren. Daneben bildete ich weltweit EFT-Behandler aus.

Ebenfalls 2006, ich hielt gerade ein Seminar für EFT-Behandler in Australien ab, wurde meine Art zu arbeiten durch einen glücklichen Zufall dramatisch verändert. Während einer EFT-Sitzung sagte eine der Kursteilnehmerinnen, die gerade mit einer hochtraumatischen Erinnerung beschäftigt war: »Ich sehe das Bild meines jüngeren Selbst so klar vor mir, dass ich es beklopfen könnte.« (Sollte Ihnen EFT neu sein, wird Ihnen diese Äußerung später klarer werden.) Ich ermunterte sie dazu, es tatsächlich zu tun – der Erfolg war verblüffend. Und so wurde Matrix Reimprinting geboren.

Seither hat sich aus dieser Methode eine ganze Zahl weiterer Heilverfahren entwickelt. Anders als die traditionellen EFT bietet es eine Reihe von Anwendungsmöglichkeiten für unterschiedliche Umstände, und die Ergebnisse, die ich dabei beobachten konnte, sind phänomenal. Auch denjenigen, die ich in diesen Methoden ausgebildet habe, gelangen damit bemerkenswerte Heilungen bei ihren Klienten oder sich selbst.

Eines meiner vielen erstaunlichen Erlebnisse war, dass Sasha Allenby, die Co-Autorin dieses Buches, ihre bipolare psychische Störung auflösen konnte, während ich im Rahmen einer Ausbildungseinheit 20 Minuten mit ihr arbeitete. Daher stellte es für mich keine Überraschung dar, als sie mir 2008 vorschlug, dieses Buch mit mir gemeinsam zu schreiben. Ich freue mich, diese lebensverändernde und wirksame Heilmethode mit Ihnen zu teilen, und wünsche Ihnen Frieden und Glück auf Ihrem Erfahrungsweg mit Matrix Reimprinting.

Wie Sasha Matrix Reimprinting für sich entdeckte

Im Jahr 2005 war ich schwer von Myalgischer Enzephalomyelitis (ME) betroffen, einer Multisystem-Erkrankung, die u. a. mit chronischer Gliedmaßenschwäche, Schmerzen und neurologischen Störungen einhergeht und für die derzeit noch kein Heilverfahren bekannt ist. Zuvor hatte ich sehr aktiv als Dozentin für angewandte Kunst und als Persönlichkeitstrainerin gearbeitet, daher ließ mich meine Krankheit zu Anfang vollkommen verzweifeln. Später jedoch erwies sich das, was mir zunächst als Rückschlag in meinem Leben erschienen war, ganz unerwartet als besonderer Segen. Ich trat eine spirituelle Reise an und gelangte zu einer persönlichen Entfaltung, so tief und weitreichend, dass ich mittlerweile meiner Krankheit und allem, was sie mich gelehrt hat, von Herzen dankbar bin.

Wie viele große Reisen begann auch meine mit einem Wendepunkt. Ich war so krank, dass ich nicht einmal mehr in der Lage war, mich alleine zu duschen, zu baden oder anzuziehen. 20 Stunden des Tages verbrachte ich im Bett und sagte mir im Geist immer wieder negative Botschaften vor, wie schrecklich mein Leben geworden und wie hoffnungslos meine Lage doch sei. Doch eines Tages hatte ich eine Art Geistesblitz und erkannte: Meine Schmerzen waren angesichts meines körperlichen Zustands zwar unvermeidbar, das Leiden daran aber definitiv meine persönliche Entscheidung. Wenn ich mir selbst immer wieder vorsagte, mein Zustand sei schrecklich und mein Leben vorbei, wirkte ich meinem eigenen Heilungsprozess entgegen – eine Einsicht, die ich viele Jahre zuvor aus der Lektüre von Louise Hays Büchern gewonnen hatte, aber erst in diesem Moment als persönliche Wahrheit für mich selbst akzeptieren konnte. Genau in dem Augenblick traf ich die Entscheidung, meine Krankheit nicht länger zu bekämpfen. Ich gelobte mir selbst, meinen Zustand zu akzeptieren und daraus zu lernen. Ab diesem Zeitpunkt etikettierte ich mich selbst als jemanden, der gerade von ME »genas«, und nicht als jemanden, der darunter »litt«.

Meine darauf folgende spirituelle Reise hatte ebenso tief gehende Konsequenzen für mein Leben wie der gerade beschriebene Wendepunkt. Alles, was ich lernen musste, um wieder gesund zu werden, begegnete mir auf meinem Weg. Es schien, als sei ich gesegnet. Ich frage mich oft: »Wären mir diese Dinge auch ohne eine Veränderung meines Denkens zuteilgeworden?« Das bezweifle ich, denn ich bin fest davon überzeugt, dass erst meine Bewusstseinsänderung die richtigen Begleitumstände für meine Heilung angezogen hat.

Die körperlichen Aspekte meiner Erkrankung behandelte ich mit verschiedenen Heilverfahren, durchaus mit einigem Erfolg. Seelisch hatte ich jedoch weiterhin eine ganze Reihe von Problemen. Die meisten rührten von tief sitzenden Erinnerungen, die mich seit Jahren belasteten. Ich hatte es mit verschiedenen Gesprächstherapien und anderen Heilmethoden probiert, darunter Hypnotherapie, Psychotherapie, Coaching, Meditation und Akupunktur, zusätzlich hatte ich Yoga-, Shiatsu-, Reiki- und Life-Coaching-Seminare besucht. Darüber hinaus besaß ich umfassende Erfahrungen mit wechselndem selbstzerstörerischem Verhalten, da ich auch als Lehrerin verhaltensauffälliger Teenager arbeitete. Doch trotz all meines Suchens fand ich keinen Ausweg aus meinem emotionalen Schmerz. Das änderte sich erst durch meine Begegnung mit EFT.

Gleich meine erste Erfahrung mit dieser Methode war phänomenal. Ich hatte Schmerzen in den Waden, die mir das Gehen unmöglich machten, und ein Gefühl, als ströme Batteriesäure durch mein Nervensystem. Aufgrund dieser Schmerzen, die mich seit etwa 15 Monaten beherrschten, bezog ich eine Invalidenrente. Das war, bevor ich mit EFT in Berührung kam. Mithilfe eines Buches brachte ich mir die EFT-Klopfsequenzen bei und wandte sie auf meine Schmerzen an. Nach ein paar Minuten hatte ich das Gefühl, als zersplittere Eis auf der Rückseite meiner Beine. Dann schoss mir ein Schmerz durch die Knochen, der von meinen Beinen die Wirbelsäule hinauflief und – wie es mir schien – durch meinen Scheitel wieder austrat. Gleichzeitig brach ich in Tränen aus, lachte und weinte zugleich. Das ging mehrere Minuten lang so, dann hörte dieser Zustand mit einem Mal auf. Die Schmerzen, die mich so lange lahmgelegt und gequält hatten, waren vollständig verschwunden.

Aufgrund dieser erstaunlichen Erfahrung suchte ich nach einer Möglichkeit, die Ausbildung zum EFT-Behandler zu machen. Dabei stieß ich auf Karl Dawson, der mich besonders faszinierte, obwohl es andere Trainer gegeben hätte, die näher an meinem Wohnort unterrichteten – in meinem damaligen Zustand war Mobilität ein großes Problem für mich. Ich wusste damals nicht, ob Karl über Erfahrungen in Bezug auf Myalgische Enzephalomyelitis verfügte. Mir war auch nicht klar, dass er seine eigenen, im Zusammenhang mit der chronischen Erschöpfung stehenden Gesundheitsprobleme durch EFT überwunden hatte. Es war, als lenkte mich das Universum zu ihm hin.

Am Beginn des ersten dreitägigen Seminars für EFT-Behandler war ich meiner Einschätzung nach zu 40 Prozent von meiner ME genesen. Nach den drei Tagen war ich zu etwa 70 Prozent geheilt. Was hatte zu dieser wundersamen Verbesserung beigetragen? Sie war ja nicht nur eingetreten, weil ich in dem Seminar meine körperlichen Symptome mit EFT behandelt hatte. Tatsächlich lernte ich bei dieser Ausbildung, dass meine körperlichen Symptome nur die Spitze des Eisbergs bildeten. Nein, ich hatte mich einfach drei Tage lang mit meinem Kindheitstrauma und meinen Lebenserfahrungen beschäftigt, die zu meinen falschen Überzeugungen und zu dem verzerrten Denken über mich und die Welt beigetragen hatten. Denn meine körperliche Erkrankung, mein Leiden, wurzelte genau darin.

Ich möchte aber unbedingt betonen, dass Myalgische Enzephalomyelitis nicht nur »im Kopf stattfindet« – ganz im Gegenteil. Wie ich selbst erfahren habe – und was wir in diesem Buch noch erläutern werden –, liegt allen gesundheitlichen Problemen gleichzeitig eine psychisch-geistige und eine körperliche Ursache zugrunde. Was sich auf die seelische Verfassung auswirkt, verändert auch das körperliche Befinden. Diese Feststellung ist mir wichtig, da noch immer viele Vorurteile über ME bestehen; sie rühren aus jenen Tagen her, als man annahm, diese Krankheit habe ausschließlich psychische Hintergründe. Hier unterscheide ich zwischen dem alten Paradigma, wonach die ME ausschließlich im mind, im Geist, angesiedelt wurde, und dem neuen Paradigma: Das durch die Erforschung der Zusammenhänge zwischen Körper und Geist zeigt, wie Stress und Traumata Erkrankungen hervorrufen. Doch zuerst möchte ich noch mehr von meinem persönlichen Heilungsweg berichten.

Mein ganzes Erwachsenenleben lang hatte ich – neben meiner ME – an einer bipolaren Störung gelitten, allgemein bekannt unter der Bezeichnung manisch-depressive Erkrankung. Etwa alle sechs Wochen rutschte ich in eine tiefe Depression. Ich empfand diese Phase immer, als ob ich von allem abgeschnitten wäre. In Abständen erfuhr ich jedoch einen inneren Impuls von solcher Intensität, dass ich mich einer einzelnen Aufgabe mit ausschließlicher Hingabe widmete, wodurch mein Leben völlig aus dem Gleichgewicht geriet. Als ich die korrekte Diagnose gestellt bekam, kämpfte ich schon rund 20 Jahre lang mit dieser bipolaren Störung, sie hatte zu diesem Zeitpunkt meine berufliche Karriere, meine Beziehungen und meine Lebensfreude bereits stark beeinträchtigt.

An der EFT-Ausbildung nahm ich einzig und allein teil, um meine ME zu überwinden. Ich hatte keine Ahnung, dass es damit sogar möglich sein würde, meine bipolare Störung aufzulösen, ganz zu schweigen davon, dass etwas Derartiges bereits nach einem dreitägigen EFT-Training eintreten könnte. Wie auch immer, ich geriet bei der Arbeit mit einem anderen Seminarteilnehmer in große Schwierigkeiten. Wir wandten gerade EFT an, um eine Missbrauchserinnerung von mir aufzulösen, als ich von einer Sekunde auf die andere in eine Depression abrutschte. Das fühlte sich für mich so an, als würde ich mit Lichtgeschwindigkeit in meinen alten Zustand zurückkatapultiert: Von einem Augenblick zum anderen jagte es mir Angst ein, in einem Raum voller fremder Menschen zu sein. Karl bekam mit, dass es mir schlecht ging, und behandelte mich mit Matrix Reimprinting (die Methode steckte damals allerdings noch in den Kinderschuhen und trug noch nicht einmal einen Namen). Dadurch gelang es mir rasch, mein Trauma zu erlösen, und ich schlüpfte auf diese Weise auch geradewegs aus meiner Depression heraus – ein höchst ungewöhnlicher Vorgang. Zuvor hatte es nämlich immer Wochen gedauert, bis ich mich nach einer solchen Phase wieder mit dem Leben und der Welt vollends verbunden fühlte. In dieser Situation erlebte ich zum letzten Mal eine depressive Phase meiner bipolaren Störung. Die Erinnerung, an der ich gearbeitet hatte, war offensichtlich der Hauptauslöser für meinen Zustand gewesen.

Nach meiner Ausbildung zur EFT-Behandlerin arbeitete ich bei mir selbst intensiv mit EFT und Matrix Reimprinting weiter. Einige Monate später war ich zu 90 Prozent von meiner ME befreit. Und auf der Basis eines mehrschichtigen Heilungsansatzes, basierend auf einer weiteren Methode der Energetischen Psychologie PSYCH-K®, auf Ernährungsumstellungen, auf Nahrungsergänzungsmitteln und osteopathischer Behandlung mit dem Perrin-Verfahren, wurde ich bald wieder zu 100 Prozent gesund.

In den 18 Monaten nach meiner Ausbildung arbeitete ich ausgiebig mit Klienten, wobei ich im Allgemeinen EFT, im Speziellen aber Matrix Reimprinting einsetzte. Das stand noch ganz am Beginn der Entwicklung – im Grunde existierte noch nicht einmal eine Bezeichnung dafür, als ich die Methode erstmals bei Klienten anwandte. Ich griff einfach Elemente aus meiner eigenen Behandlung durch Karl auf und später Teile aus den praktischen Beispielen, die er uns bei den Trainingseinheiten vorgeführt hatte. Ich arbeitete damals Vollzeit als Therapeutin und hatte etwa 40 Klienten, vorwiegend Menschen mit ernsthaften Erkrankungen und Erwachsene mit Kindheitstraumata. Wie sich bald zeigte, kam ich in keiner meiner Sitzungen mehr ohne die Anwendung von Matrix Reimprinting aus – und die Fortschritte, die ich im Leben meiner Klienten beobachten konnte, waren verblüffend. Klienten, die jahrelange Psycho- und andere Gesprächstherapien hinter sich hatten, veränderten in fünf bis zehn Sitzungen ihr Leben (wobei Klienten mit ernsthaften Erkrankungen Matrix Reimprinting in der Regel längerfristig anwenden mussten, um ihre Probleme zu lösen).

Nach dem Erscheinen meines ersten Buches Joyful Recovery from Chronic Fatigue Syndrome/ME: Accelerated Healing with Emotional Freedom Techniques fühlte ich mich dazu aufgerufen, dieses Buch zu schreiben, um unsere Informationen und Kenntnisse einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Trotz meiner zahlreichen Qualifikationen in einer ganzen Reihe von Heilmethoden kann ich eines mit Sicherheit behaupten: Matrix Reimprinting ist zu meinem »Mittel der Wahl«, zu meinem bevorzugten Heilverfahren bei der Behandlung von Klienten mit körperlichen und seelischen Problemen geworden. Und ich freue mich darauf, meine Begeisterung mit Ihnen zu teilen!

EFT

Der Ursprung von Matrix Reimprinting liegt in EFT. Falls Sie damit nicht vertraut sein sollten: EFT ist ein Selbsthilfeprogramm und wird zur Bewältigung bzw. Besserung körperlicher oder emotionaler Probleme eingesetzt, vor allem bei (selbst)zerstörerischen Gedanken- oder Verhaltensmustern. Die Methode wurde von Gary Craig begründet, er leitete sie aus der Thought Field Therapy (TFT), deutsch auch Gedankenfeldtherapie, ab. EFT stellt eine vereinfachte Version dieser Vorgängermethode dar. Sie behandelt die Meridianpunkte, bei denen auch die Akupunktur ansetzt, mithilfe einer bestimmten Klopftechnik. Indem man auf bestimmte Punkte klopft, befördert man körperliche Symptome oder negative Erinnerungen ins Bewusstsein. Das hilft dabei, das energetische System des Körpers von Alltagsstress und physischen Problemen zu befreien und ermöglicht ihm die Rückkehr zu seelischer und körperlicher Gesundheit.

EFT bezieht Geist und Körper in gleichem Maße mit ein, weil Sie Ihren Körper beklopfen und währenddessen an Ihre Probleme denken. EFT hat beim chronischen Erschöpfungssyndrom/ME, bei rheumatischer Arthritis, MS, Reizdarmsyndrom, Diabetes, Asthma, Krebs, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Pigmentstörungen der Haut (Vitiligo), krankhaftem Haarausfall (Alopezie), Schilddrüsenunterfunktion, Angststörungen/Beklemmungen, Panikattacken, Stress, Depression, posttraumatischen Belastungsstörungen und einer ganzen Reihe weiterer körperlicher wie auch seelischer Erkrankungen eindrucksvolle Erfolge zu verzeichnen.

EFT folgt der Auffassung, dass wir bei der Überwindung jeglicher Krankheit Geist und Körper gleichzeitig heilen müssen. Darüber hinaus gilt die These, dass die Erkrankungen, die unser Gesellschaftssystem so überaus zahlreich mit sich bringt, ihren Ursprung in Alltagsstress und Traumata haben. Diese Traumata können mithilfe von EFT leicht erlöst werden, und die daraus resultierenden Entlastungen entfalten ihre positive Wirkung auch auf den physischen Körper.

Matrix Reimprinting verwendet dieselben Akupunkturpunkte wie EFT, und sie werden in derselben Weise mit Klopfmassage behandelt, doch die Protokolle unterscheiden sich sehr stark. Prinzipiell ist der Ansatz mit konventionellem EFT bei der Anwendung des Matrix-Reimprinting-Verfahrens durchaus von Nutzen. Falls Sie noch keine Erfahrung mit EFT besitzen, können Sie Matrix Reimprinting auch direkt aus diesem Buch erlernen, da wir Ihnen die Grundlagen von EFT vermitteln, bevor wir die Matrix-Reimprinting-Techniken im Einzelnen vorstellen.

EINFÜHRUNG IN MATRIX REIMPRINTING

Matrix Reimprinting basiert auf einer Reihe wissenschaftlicher Grundprinzipien. Eines davon ist die Theorie der Quantenphysik, wonach wir alle durch ein Energiefeld miteinander verbunden sind, das als Matrix oder Feld bezeichnet wird. Die tiefer gehenden Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen, werden als Bilder in der Matrix gespeichert – in Form von Energetischen Bewusstseinshologrammen. Nach dem englischen Fachbegriff Energetic Consciousness Holograms heißen sie kurz ECHOs. Mithilfe von Matrix Reimprinting können wir mit diesen ECHOs interagieren, um die Bilder aus der Vergangenheit zu transformieren und unterstützende Bilder an ihre Stelle zu setzen. Das verändert unsere Gesundheit, Lebensfreude und unser Wohlbefinden in der Gegenwart.

Unsere ECHOs binden uns auch an die negativen Glaubenssätze, die für unsere Gesundheit so verhängnisvoll sind. Wir können Matrix Reimprinting dazu nutzen, um diese negativen Grundüberzeugungen aufzulösen und (wieder) gesund zu werden. Erfahrungsgemäß bilden wir die meisten unserer negativen Glaubenssätze schon in den ersten sechs Lebensjahren (vgl. Seite 62). Wenn wir unsere inneren Kinder von ihren negativen Gefühlen und den dazugehörigen Glaubenssätzen befreien, können wir auch das Hier und Jetzt völlig neu erleben und gestalten.

Ebenso wie die Matrix-Reimprinting-Protokolle werden in diesem Buch auch eine Reihe von Matrix-Reimprinting-Sitzungen mit Karl und Sasha dokumentiert. Darüber hinaus bringen wir Fallstudien etlicher weiterer Behandler, die diese Methode mit unglaublichem Erfolg eingesetzt haben.

Ganz gleich also, ob Sie auf dem Gebiet von EFT und Matrix Reimprinting ein kompletter Neuling oder aber ein versierter Anwender sind – dieses Buch enthält eine Fülle von Material, das Sie heranziehen können, um Ihr eigenes Leben, das Leben Ihrer Klienten, Ihrer Familienmitglieder, Ihrer Freunde und unser aller gemeinsames Energiefeld zu verändern. Willkommen am Start der ultimativen Reise zu einer persönlichen und globalen Veränderung!

TEIL IDIE MATRIX, DER KÖRPER UND DER GEIST

KAPITEL 1

DIE MATRIX

Matrix Reimprinting basiert auf der Erkenntnis, dass wir alle energetische Einheiten und durch ein gemeinsames Energiefeld verbunden sind – allgemein als »Feld« oder »Matrix« bezeichnet. Max Planck, der Vater der Quantentheorie, hat diese Entdeckung in den 1940er-Jahren erstmals präsentiert. Im 21. Jahrhundert geriet sie durch Filme wie The Secret oder What the Bleep Do We Know?!, später durch The Living Matrix und Bücher wie Im Einklang mit der Göttlichen Matrix von Gregg Braden sowie Das Nullpunkt-Feld von Lynne McTaggart in den Fokus der Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit.

Für die Anwendung des Matrix-Reimprinting-Verfahrens ist ein grundlegendes Verständnis dessen erforderlich, was es mit dieser Matrix auf sich hat. Allerdings müssen Sie dazu kein Quantenphysiker sein und dürfen sich, auch wenn Sie wissenschaftlich nicht weiter vorgebildet sind, beruhigt zurücklehnen. Im Prinzip können Sie Matrix Reimprinting allein schon auf der Basis jenes Wissens anwenden, mit dem wir alle durch das gemeinsame Energiefeld verbunden sind. Sogar einige der besten Matrix-Reimprinting-Behandler, die aus unseren Seminaren hervorgegangen sind, kennen nur ein oder zwei der oben erwähnten Filme und Bücher. Dafür sind sie im Tiefsten überzeugt und erfüllt von der Einsicht, dass wir alle durch die Matrix miteinander verbunden sind. Doch mit der Erläuterung der wissenschaftlichen Basiszusammenhänge der Matrix wären sie überfordert.

Folglich besteht unser Ziel erst einmal darin, Ihnen in einem sehr kurzen und einfachen Abriss diejenigen wissenschaftlichen Theorien vorzustellen, die dem Matrix Reimprinting zugrunde liegen. Wenn Sie Genaueres darüber erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen die oben genannten Bücher und DVDs. Für die Anwendung des Matrix Reimprinting brauchen Sie allerdings nur die folgenden Prinzipien zu kennen:

1.Wir alle bestehen ganz und gar aus Energie, die so schnell schwingt, dass wir als feste Materie erscheinen.

2.Wir alle sind durch ein Netz – genannt die Matrix oder das Feld – miteinander verbunden.

3.Wir alle senden unsere Gedanken in die Matrix hinaus, und diese Gedanken kommen in Form von Lebenserfahrungen durch Anziehung wieder zu uns zurück.

4.Wir können die Art und Weise verändern, wie wir unser Leben erfahren, indem wir die Bilder in der Matrix verändern.

Sehen wir uns diese Prinzipien einmal genauer an:

1. Wir bestehen ganz und gar aus Energie

Vor der Entdeckung der Quantenphysik betrachtete man die Materie als Festkörper, d.h. als Körper mit festem Aggregatzustand. Zwar war man sich bewusst, dass manche Arten von Materie fester waren als andere – Metalle waren fester als Menschen, Steine fester als Tiere –, aber im Allgemeinen galt die Materie als eine unveränderliche Masse. Die Quantenphysik hat uns jedoch gelehrt, dass die Welt – um es auf den Punkt zu bringen – kein Festkörper ist. Sie besteht aus elektromagnetischer Energie und diese wiederum aus verschiedenen Atomteilchen und anderen, noch kleineren Partikeln. Unsere Festkörper-Welt ist faktisch eine Illusion – dahinter steht eine »vibrierende« Wirklichkeit.

Tatsächlich schwingen die Partikel, aus denen wir bestehen, so schnell, dass wir den Eindruck fester Materie hervorrufen. Als Analogie dazu ziehen wir gerne einen Ventilator heran: Hören die Rotorblätter auf, sich zu drehen, sieht man die Leerräume dazwischen, aber solange sie sich drehen, wirken sie auf uns wie eine feste Scheibe. Wir Menschen erwecken in ähnlicher Weise den Anschein individueller Einheiten, da die Atome, die unseren Körper ausmachen, schwingen, doch in Wirklichkeit sind wir Gebilde aus Energie, die in Bewegung ist.

2. Wir sind alle durch ein Netz miteinander verbunden

Zu dem eben vorgestellten wissenschaftlichen Paradigma gehörte die Annahme, unser Kosmos bestehe bis zu 90 Prozent aus leerem Raum. In seinem Buch Im Einklang mit der Göttlichen Matrix weist Gregg Braden auf den logischen Fehler dieser Sichtweise hin: »Wenn er [der Raum] wirklich leer ist, dann stellt sich eine große Frage: Wie können die Energiewellen, die alles übertragen – von unseren Handyanrufen bis hin zu dem reflektierten hellen Licht, das die Wörter auf dieser Seite für Ihre Augen sichtbar macht –, von einem Ort zu einem anderen gelangen? So wie Wasserwellen von dem Ort ausgehen, an dem man einen Stein in einen Teich wirft, so muss etwas existieren, das die Schwingungen des Lebens von einem Punkt zu einem anderen überträgt.«1 Wie die Quantenphysik uns gelehrt hat, barg das, was wir einst für leeren Raum hielten, jenes große Netz, das alles in unserem Universum miteinander verbindet: die Matrix.

3. Wir senden unsere Gedanken aus … und durch Anziehung kommen sie wieder zu uns zurück

Unser Verständnis dieses gemeinsamen Energiefeldes führte auch zu der Erkenntnis, dass wir Schöpfer unserer eigenen Wirklichkeiten sind: Denn das, worauf wir unseren Fokus richten, sendet Wellen in die Matrix hinaus, und diese kehren als Erfahrungen wieder zu uns zurück. Der Film und das Buch The Secret – Das Geheimnis von Rhonda Byrne wie auch die Werke von Esther und Jerry Hicks, beispielsweise Ask and It Is Given (Wünschen und bekommen: Wie Sie Ihre Sehnsüchte erfüllen), haben in zahllosen Menschen das Bewusstsein wachgerufen, dass wir im Leben bekommen können, worauf wir unsere gebündelte Aufmerksamkeit lenken. Viele von uns haben mittlerweile begriffen, dass das Universum auf Bewusstsein reagiert und unsere Gedanken zu unserer Realität werden. Unsere Überzeugungen, Ängste, Hoffnungen und Träume werden von der Matrix in die uns umgebende Welt zurückgespiegelt.

Dieses »Gesetz der Anziehung« beruht auf Schwingungsenergie. Wir ziehen Erfahrungen einer Schwingungsfrequenz an, die unserer eigenen ähnelt. Was immer wir aussenden, es kehrt als Lebenserfahrung zurück, die unserem eigenen Signal ähnlich ist.

Die Vorstellung, dass wir auf diese Weise »unsere eigene Wirklichkeit erschaffen«, erregt bei manchen Menschen Anstoß. Weil diese Aussage so interpretiert werden kann, als wolle man jenen Menschen einen Vorwurf machen, die sich eine ganz und gar nicht wünschenswerte Wirklichkeit erschaffen haben. Doch es steht vieles, was wir anziehen, in Beziehung zu unseren früheren Lebenserfahrungen – das werden wir später noch ausführlicher darlegen. Allerdings können wir unseren Anziehungspunkt verändern, indem wir mithilfe von Matrix Reimprinting direkt mit diesen Erfahrungen arbeiten. Aus der Wirklichkeit, wie wir sie erschaffen haben, kann man uns keinen Vorwurf machen, doch müssen wir fähig werden, mit diesem Wissen und dieser Einsicht etwas an unserer Wirklichkeit zu verändern.

4. Wir können die Art und Weise unserer Lebenserfahrung verändern, indem wir die Bilder in der Matrix verändern

Zu dieser Aussage möchten wir unsere ganz persönliche Ansicht äußern, weshalb das Gesetz der Anziehung bei manchen Menschen scheinbar nicht funktioniert. Unsere bisherigen Lebenserfahrungen haben sämtliche Bilder in unserer Matrix erzeugt. Sind diese Bilder positiv und unterstützend, dann helfen sie uns dabei, mehr von dem anzuziehen, was wir wollen. Sind sie jedoch negativ und zerstörerisch, dann ziehen wir auch davon mehr an. Wenn wir uns einfach nur andere Erfahrungen wünschen, dabei aber diese zerstörerischen Bilder immer noch in unserem Feld haben, wird das unseren Anziehungspunkt nicht verändern. Durch die Arbeit mit Matrix Reimprinting verändern wir die Bilder in unseren Feldern, dadurch ziehen wir andere Erfahrungen an und verändern auf diese Weise unsere Lebensrichtung.

Als Karl zum ersten Mal vom Gesetz der Anziehung hörte, stellte er sich eine große Hand vor, die aus dem Himmel herab in die Welt ein- und Menschen herausgreift, damit sie bessere Lebenserfahrungen machen können! Dank seines Wissens um die Bilder im Feld weiß er nun, wie ungenau seine erste Vorstellung war. Es verhält sich vielmehr so: Wir ziehen Erfahrungen an, die unseren Bildern ähneln, und ebenso Menschen mit Bildern, die zu unseren eigenen Bildern passen. Solange wir also unsere eigenen Bilder nicht verändern, ziehen wir immer dieselbe Sorte an.

Bevor wir erklären, wie wir mithilfe von Matrix Reimprinting die Bilder in unseren Feldern verändern können, werfen wir einen Blick auf die anderen Felder, die einen Teil unserer Wirklichkeit ausmachen – und die unser Verhalten und unseren Anziehungspunkt ebenfalls beeinflussen.

Lokale Felder

Ebenso wie das kollektive Energiefeld, das alle Lebewesen verbindet, existieren um unseren eigenen Körper herum auch lokale Felder. Sie bestimmen nicht nur unsere äußere Gestalt, sondern auch unser Verhalten, unsere Eigenarten und Gewohnheiten. Diese Felder unterscheiden sich von der Matrix, denn sie sind nur lokal begrenzt um uns herum vorhanden. Doch zugleich sind sie Subfelder und damit wiederum Teil der Matrix. Betrachten wir einmal näher, wie sie unsere Alltagswirklichkeit beeinflussen.

Felder – Muster aus der Vergangenheit

Mit Anfang zwanzig nahm Sasha regelmäßig Amphetamine und Halluzinogene, um die mit ihrer Kindheit verbundenen Emotionen und ihre Lebenstraumata zu unterdrücken. Diese Gewohnheit währte acht Jahre, sie begann, als Sasha 19 war, und endete mit 27. Eine Zeit lang war ihr Lebensmuster vom Konsum der damals bekannten Droge Speed bestimmt. Sie nahm es jeden Freitagabend, blieb anschließend fast die ganze Nacht lang wach und kam dann am Samstagmorgen abrupt aus ihrem Rausch wieder zu sich. Ihr damaliger Partner blieb im Bett liegen und verschlief den ganzen Samstag, während sie neben ihm lag und nicht imstande war, sich zu irgendetwas aufzuraffen. Besessen war sie von den Gedanken an Dinge, die sie gesagt oder getan hatte. Sie quälte sich selbst seelisch stundenlang damit. Dieses Muster setzte sie ein paar Jahre lang fort. Und obgleich sie ab 27 kein Speed mehr nahm, wachte sie trotzdem immer noch jeden Samstag früh auf. Das alte Muster, das sie über ihr Tun nachgrübeln ließ, setzte ihr weiterhin zu. Die Samstage blieben für Sasha stets schmerzvoll und verstörend, von Angstgefühlen und Selbstzweifeln begleitet. Dieses Muster prägte ihr Leben bis weit in ihre Dreißiger. Aufbrechen konnte sie es schließlich mithilfe von Matrix Reimprinting und EFT.

Einige Jahre lang arbeitete Sasha auch mit schwer verhaltensgestörten Teenagern. Sie machte Psychodrama-Sitzungen mit ihnen, um sie zu ermutigen, ihr Handeln zu reflektieren, sich mit ihrem destruktiven Verhalten und auch mit ihren kriminellen Taten auseinanderzusetzen. Die Form des Psychodramas ermöglichte den Jugendlichen, sowohl die Rolle des Angreifers als auch die des Opfers einzunehmen und alle damit verbundenen Probleme am eigenen Leib zu erfahren. Die Jugendlichen erzielten in den Therapiestunden immense Fortschritte – zu Sashas großer Freude. Sie hatte das Gefühl, die Welt zu verändern! Die meisten dieser Erfolge waren jedoch kurzlebig.

Im Lauf seiner zehnjährigen Ehe verschlimmerten sich Karls Kreuzbeschwerden. Er hatte einen Bandscheibenvorfall und einen eingeklemmten Nerv. Je mehr sich seine Ehekrise zuspitzte, desto mehr nahmen auch seine Symptome zu. Aufgrund seiner ständigen Schmerzen teilte er seinem Sohn Daniel sogar mit, er könne keinen Sport mehr mit ihm treiben. Als Karls Ehe zerbrach und er an vielen seiner Probleme zu arbeiten begann, klangen die Rückenbeschwerden ab. An jedem Weihnachtsfest jedoch, wenn er den ganzen Tag mit seiner Ex-Frau und den Kindern verbrachte und allmählich wieder in die alten Muster zurückfiel, kehrten auch die Schmerzen zurück. Anschließend dauerte es immer ein paar Tage, bis Karl sich wieder »normal« fühlte. Jahre später machte er eine Therapie bei einem ganzheitlichen Heiler. Dieser ließ Karl wissen, sein Problem hänge mit seiner Selbstabwertung zusammen. Karl reagierte zunächst verärgert auf die Äußerung, doch dann leuchtete sie ihm vollkommen ein. Er hatte sich in seiner familiären Situation tatsächlich abgewertet gefühlt, denn er war »nur« Hausmann gewesen, und seine Frau besaß eine sehr starke und dominante Persönlichkeit. Durch seine Rückkehr an jedem Weihnachtsfest war in Karl dieses Gefühl der Abwertung, das er in seiner Ehe empfunden hatte, wieder ausgelöst worden.

Was ist all diesen Verhaltensweisen gemeinsam? Antwort: die »Felder«. Jede unserer Verhaltensweisen, sei sie selbstunterstützend oder selbstzerstörerisch, hat jeweils ein eigenes Feld, das uns dazu bringt, auf eine vorgegebene Weise zu reagieren.

Das Feldkonzept ist nicht neu und eine Reihe der Felder bereits bekannt, darunter beispielsweise das Gravitations- und das Magnetfeld der Erde. Außerdem legen die Ergebnisse der Arbeiten von Rupert Sheldrake nahe, dass alle lebenden Zellen, Gewebe, Organe und Organismen ihre eigenen, von ihm so genannten »morphischen Felder« haben. Diese Felder bestimmen die Gestalt jeder einzelnen Gattung. Wir haben Sheldrake sehr viel zu verdanken, denn seine Forschungen haben etliche Methoden im Umfeld von Matrix Reimprinting inspiriert.

Morphische Felder sind habituell, je öfter sie wiederholt werden, desto stärker werden sie. Durch einen als »morphische Resonanz« bezeichneten Prozess werden sie von dem, was ihnen voranging, beeinflusst. Jede einzelne Zelle, jedes Organ und jede Gattung nimmt aufgrund der morphischen Resonanz eine ähnliche Gestalt an wie vergangene Zellen, Organe oder Gattungen.

Verhaltensfelder

Ebenso wie die äußere Gestalt bestimmen Felder auch gesellschaftliche Muster, Sitten und Gebräuche, Verhaltensweisen und Denkgewohnheiten. Sie prägen dem Nervensystem rhythmische Muster ein, die auf die sensorischen und motorischen Regionen im Gehirn einwirken und folglich auch auf das Verhalten.2

Jeder Gattung, so auch dem Menschen, ist eine Art inhärentes instinktives Verhalten eigen. Wir lernen dieses Verhalten durch morphische Resonanz mit jenen Mitgliedern unserer Gattung, die uns vorangegangen sind. Erlerntes Verhalten hingegen unterscheidet sich hiervon, es wird durch Resonanz mit uns selbst etabliert. Unsere morphischen Felder werden zu festen Gewohnheiten, wenn wir bestimmte Muster und Verhaltensweisen ständig wiederholen.

Erlerntes Verhalten wie auch die dazugehörigen Felder stellen einen wichtigen Teil unseres Sozialisationsprozesses dar. Ohne diese Felder gäbe es in unserem Leben keine Struktur. Jede Verhaltensweise, vom einfachen Zähneputzen bis hin zu komplexeren Formen – etwa der Umgang mit Mitgliedern des anderen Geschlechts – hat ihr eigenes Feld, das durch unsere Lebenserfahrungen geschaffen wurde und durch Selbstresonanz verstärkt wird.

Viele dieser Verhaltensfelder können unterstützend und förderlich sein. Ist Ihr Leben beispielsweise strukturiert und wohlgeordnet, dann haben Sie vermutlich rund um Ihr persönliches »Funktionieren« positive Verhaltensfelder ausgebildet. Fehlt es Ihrem Leben hingegen an Struktur, dann sind Ihre Verhaltensfelder vielleicht etwas chaotischer. Und bei einer obsessiv starren Einstellung zum Thema Ordnung, aber auch bei einer Neigung zu extremer, zwanghafter Unordnung sind Ihre Verhaltensmuster im Bereich »Organisation« übermächtig.

Verhaltensfelder verändern

Wie also verändern wir unser Verhalten? Uns allen ist eine alte Redensart geläufig: »Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.« Für unser Verständnis von Verhaltensfeldern heißt das im Grunde nur: Es stellt eine große Herausforderung dar, ein Verhaltensfeld zu verändern.

Betrachten wir ein gängiges Szenario: Sie möchten etwas an sich verändern und sind überzeugt davon, es dieses Mal wirklich zu schaffen. Vielleicht erzählen Sie ja allen in Ihrer Umgebung davon und setzen sich einen Termin. Bei den meisten Menschen ist das ein Montag oder der Monatserste. Am beliebtesten ist bekanntlich der erste Januar, denn ab da wollen sich alle anderen ebenfalls ändern, folglich muss das der bestgeeignete Zeitpunkt sein, oder?

Am Anfang stecken Sie all Ihre Kraft und Energie in die Veränderung. Sie haben einen guten ersten Tag. Sie fühlen sich zuversichtlich und sprechen vielleicht sogar über Ihren Erfolg. Das geht dann ein paar Tage oder gar Wochen so weiter. Im Lauf der Zeit fühlen Sie sich Ihrer selbst allmählich immer sicherer. Vielleicht glauben Sie ja sogar, Ihre »schlechte Gewohnheit« schon überwunden zu haben. Wenn es beispielsweise ums Schokoladeessen geht, dann denken Sie jetzt vielleicht, na ja, ein Stückchen ab und zu kann doch nicht schaden … Wenn es sich bei Ihnen um das regelmäßige Sporttreiben dreht, so weichen Sie von da an vielleicht ein wenig von Ihrem Trainingsplan ab. Es ist doch schließlich vollkommen in Ordnung, das Training ein oder zwei Mal ausfallen zu lassen, oder? Möglicherweise haben Sie sich auch gerade über jemanden geärgert, und das liefert Ihnen eine prima Entschuldigung dafür, dass Sie wieder ins alte Fahrwasser geraten – nur für kurze Zeit –, um darüber hinwegzukommen. Sicher nichts weiter als ein temporärer Ausrutscher. Morgen machen Sie dann wieder auf dem guten Weg weiter. Nun besteht allerdings die Gefahr, dass Sie nicht wieder auf Ihren guten Weg zurückfinden und stattdessen – pardauz – direkt in Ihr altes Muster zurückrutschen und wieder auf Feld eins landen. Kommt Ihnen das bekannt vor?

Betrachten wir dieses universelle Muster doch einmal genauer. Was läuft hier wirklich ab?

Je öfter Sie etwas wiederholen, desto stärker wird das Feld. Wenn Sie also ein eingefahrenes Verhalten haben, dann besitzt es eine kräftige Resonanz und übt somit großen Einfluss auf Sie aus. Wollen Sie ganz bewusst eine Veränderung herbeiführen, dann sollten Sie in diesen Entschluss viel Energie investieren und die Veränderung aktiv betreiben. Nur dann beginnen Sie, sich auf ein neues Feld einzuschwingen – auch auf ein dem alten entgegengesetztes, wenn Sie möchten. Betrachten Sie diesen Prozess einmal aus der Perspektive von Sheldrakes Äußerung: »Ein Feld bringt materielle Wirkungen mit sich, während das System daran angepasst wird. Wird jedoch die Anpassung verändert, dann kommen andere Felder ins Spiel: Das ursprüngliche Feld verschwindet.«3 Durch die Einstimmung auf dieses neue Feld fühlen Sie sich vollkommen verändert. Das neue Feld hat seine eigene Resonanz, und vielleicht fühlen Sie sich aufgrund dieser Resonanz zuversichtlich, sicher und tatkräftig.

Wenn Sie jedoch zu früh glauben, es sei »geschafft« und dieses neue Feld vollkommen stabil, dann rutschen Sie mit all der Zuversicht, die Sie aus der Resonanz des neuen Feldes gewonnen haben, in Ihre alten Gewohnheiten zurück – in jenes alte Feld, das so stark mit Ihnen schwingt. Laut Sheldrake ist »die spezifischste morphische Resonanz, die auf einen bestimmten Organismus wirkt, diejenige seiner eigenen vergangenen Zustände, denn er hat mehr Ähnlichkeit mit jenem Organismus, der er in der unmittelbaren Vergangenheit war, als mit jedem anderen«.4 Daher sind Sie im Nu wieder mit dem alten Feld vertraut. Es ist wie ein alter Freund, aber einer von jener Sorte, zu dem man immer wieder zurückkehrt, obwohl man weiß, wie schädlich diese Beziehung für einen ist.

Sollten Sie eine Reihe von Jahren in diesem Teufelskreis gefangen gewesen sein und sich Fragen gestellt haben wie »Weshalb bin ich nicht stark genug?« oder »Was stimmt nicht mit mir?«, dann nehmen Sie sich einen Moment Zeit, lehnen Sie sich zurück und verzeihen Sie sich selbst. Es ist sehr schwierig, ein Verhalten allein durch Willenskraft zu verändern