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Denise Richards, 15, kommt aus wohlhabenden Verhältnissen und ist allgemein beliebt. Heile Welt wie es scheint und dennoch ist sie unzufrieden und fühlt sich unverstanden von ihrer besten Freundin, die ihr nicht mehr ihre ganze Aufmerksamkeit widmet, da sie nun mit einem älteren Jungen liiert ist. Eine Lehrerin schenkt ihr keinen Glauben und im Elternhaus ist vieles nur Fassade, denn in Wirklichkeit ist es nicht so rosig. Heather's Mutter ist Alkoholikerin, seit dem tötlichen Unfall des zweiten Kindes und ihr Vater möchte die Scheidung. Aus purer Verzweiflung beschließt Heather auszureisen um alle zum Nachdenken anzuregen und versteckt sich abends in einem Kaufhaus. Alles ist gut durchdacht und sollte ohne Komplikationen funktionieren, käme nicht alles ganz anders, als sie denkt ...
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Seitenzahl: 128
Veröffentlichungsjahr: 2014
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26.August 1998
Nun war sie also endlich allein. Sollten sie doch sehen, wie sie ohne sie auskamen. Sie waren doch schuld, das sie jetzt hier war. Sie wollte es doch eigentlich überhaupt nicht. Viel lieber wäre sie jetzt zu Hause und würde sich ihre Lieblingssendung anschauen, lesen oder mit Heather zusammen sein. Aber nein, alle waren ja gegen sie.
Heute morgen in der Schule hatte sie Ärger mit der ätzenden Lehrerin bekommen, nur weil sie vergessen hatte, ihre Hausaufgaben mitzunehmen. Das hatte die dann allerdings nicht geglaubt und sogar noch behauptet, sie würde sie anlügen. Pah, dabei hatte sie die blöden Hausaufgaben ja wirklich gemacht. Sie lagen nur eben zu Hause. Sogar einen Eintrag hatte sie bekommen.
Und dann ihre beste Freundin; sie hatte jetzt diesen Matthew, diesen blöden Fußballspieler. Nur Fußball hatte der im Kopf. Zugegeben ein schöner Kopf mit blondem Haar. Matthew war ca. 1,75m groß, etwa.70 Kg schwer, muskulös gebaut und sah echt nicht schlecht aus. Aber irgendwie traute Denise ihm nicht. Es war kein bestimmtes Gefühl, es war einfach nur so eine Ahnung, dass er nicht so war, wie er sich gab. Na ja, seit neuestem ging er ja nun mit Heather Roberts, ihrer besten Freundin. Ob sie es schaffte ihn auf andere Gedanken als Fußball zu bringen? Hey, hoffentlich nicht, denn sie wollte ihre beste Freundin wieder zurückhaben. Aber die war ja jetzt lieber mit Matthew zusammen, Händchenhalten und so.
Geküsst hatten sie sich und befummeln ließ sie sich auch noch. Heute Mittag war der Plan, dass sie und Heather zusammen ins Schwimmbad gehen, aber Heather meinte, sie ginge doch lieber mit Matthew ins Kino. Er hätte sie eingeladen und so süß gefragt. Obwohl es bereits geplant war, dass sie schwimmen gehen wollten. Aber er hatte sie nun mal eingeladen und sie ihm daraufhin zugesagt.
Dabei hatte Denise extra ihre Hausarbeit schon einen Tag vorher gemacht. Aber Heather war ja sooooo verliebt, grummelte Denise vor sich hin! Sie konnte sich genau vorstellen was Matthew mit Heather vorhatte. Der wollte doch nur mit ihr herumknutschen und vielleicht versuchte er sogar sie wieder zu begrapschen.
Matthew war schon 17 Jahre alt, also 2 Jahre älter als Heather und sie selbst! Begrabscht hatte er sie ja schon! Das erzählte ihr Heather vorgestern Abend. Da waren die beiden noch ein Eis essen und auf dem Nachhauseweg durch den Wald ging er ihr an die Brust. Auf jeden Fall fühlte sie sich also auch von Heather verraten und wenn sie ehrlich war, war sie auch ein wenig eifersüchtig.
Sollte dieses gemeine Stück sich doch von diesem Kerl antatschen lassen, ihr würde so etwas nicht passieren und hatte auch noch kein Junge, außer Sam, aber das war ne andere Geschichte.
Klar wollte auch sie irgendwann einen Freund. Es war nicht so, das sie hässlich gewesen wäre. Man konnte sogar behaupten, dass sie ein sehr hübsches Gesicht hatte, dazu blaue Augen, lange blonde Haare, die fast bis zum Po reichten und eine schlanke Figur. Sie maß 1,68 Meter und wog 60Kg. Sie hätte gute Chancen so ziemlich jeden Jungen der Schule zu bekommen. Nicht das Heather schlechter aussah. Sie hatte lange pechschwarze Haare, außergewöhnlich waren ihre großen blauen Augen, sie war genauso groß wie Denise Summers selbst und hatte auch lange, schlanke Beine. Für fünfzehnjährige Mädchen waren alle beide, körperlich gesehen, sehr gut entwickelt. Nur fühlte Denise sich noch zu jung für einen Freund. Mit ihren Eltern konnte sie über solche Probleme nicht reden, die hatten genug mit sich selbst zu tun. Jeden Tag Streit! Dabei hielten sie sich wohl auch noch für klug und stritten sich erst wenn sie schon im Bett lag und sie meinten, dass sie es nicht mehr hörte. Aber sie hörte es trotzdem. Einmal kam sie heraus und tat so, als sei sie durstig. Als Paps sie sah, verstummte er sofort und machte eine Geste in ihre Richtung, damit auch ihre Mutter schwieg.
“Denise, geh bitte in dein Zimmer. Es ist jetzt kein guter Zeitpunkt, so sehr ich das bedauere aber deine Mutter und ich haben zu reden“.
"Ja, aber ...", entgegnete Denise.
"Nein, keine Diskussionen, geh bitte!", sagte ihr Vater gleich das Wort abschneidend. Also, wenn Eltern sein bedeutet, sich zu streiten, wollte sie lieber keine Kinder haben.
Allerdings hatte sie gelauscht. Der Grund für die Streitigkeiten war, dass ihre Mutter zu viel Alkohol trank. Manchmal war sie schon um 10:00 Uhr regelrecht besoffen. Sie hatte einmal dieses Zeug versucht, ekelhaft!!!
Früher, soweit sie jedenfalls wusste, hatte ihre Mutter nicht getrunken. Da hatte sie auch größten Wert auf ihr äußeres gelegt. Sie erregte auch heute noch Aufsehen, wenn sie zurecht gemacht war, aber sie machte sich zuhause nicht mehr die Mühe, ordentlich auszusehen und wenn sie keine Haushälterin hätten, die zweimal die Woche kam, würde alles aus dem Ruder laufen.
Denises hatte dieselben Haare wie ihre Mutter, denn auch ihre waren in einem schönen Naturblond und für ihre 35 Jahre sah sie verdammt gut aus. Sie hatte hervorragende Formen, wo immer eine Frau sie haben sollte. Denise wünschte sich, genauso auszusehen, wie ihre Mutter, wenn sie erwachsen war. Immerhin war ihre Mutter schon mal Miss Ohio gewesen. Man konnte ihr nicht glauben, dass sie bereits eine fünfzehnjährige Tochter hatte. Dann hatte sie aber angefangen zu trinken und begann leider auch ihr äußeres zu vernachlässigen. Was ihre Mutter dabei so toll fand, betrunken zu sein, konnte sie nicht verstehen.
Natürlich war es ein großer Schock, als vor 2 Jahren ihre jüngere Schwester Kimberly von einem Auto überrollte wurde, aber jeder musste sich doch auch mal wieder fangen und einsehen, dass das Leben weitergehen musste. Damals ging ihre Mutter mit ihrer Schwester mit dem Kinderwagen spazieren, als ein Autofahrer die Kontrolle über seinen Wagen verlor, weil er viel zu schnell um die Kurve bog. Das war schrecklich und Denises Mutter hatte danach einen hysterischen Anfall und war auch für 3 Monate in einer Nervenheilanstalt. Das war auch für Denise eine schlimme Zeit, denn zum einen liebte sie ihre Schwester auch und zum andern war für diese 3 Monate ihre Tante Trude, väterlicherseits, bei ihnen im Haus um ihnen zur Hand zu gehen. Denise schüttelte sich noch immer, wenn sie an diese Zeit dachte. Tante Trude konnte nicht wirklich gut kochen, aber das traute sich ihr keiner zu sagen und außerdem achtete sie sehr penibel auf jedes Staubkörnchen im Haus. Nichts durfte man herum liegen lassen, alles musste sofort und gründlichst getan werden.
Denise war wirklich heilfroh, als ihre Mutter wieder kam und Tante Trude zurück nach Cincinnati fuhr! Aber sie spürte sehr schnell, dass sich an ihrer Mutter etwas verändert hatte. Sie war sehr still und zurück gezogen. Früher war sie lebhaft und macht jeden Spaß mit, tobte mit Denise und ihrer Schwester herum und war die beste Mutter, die sie sich denken konnte. Aber dann griff sie zur Flasche und das war gar nicht gut! Als ihr Vater sie jedenfalls aus dem Zimmer verwies, hörte sie draußen vor der Tür, wie beide sich zankten.
"Amy, du musst aufhören zu trinken, das geht so nicht weiter", sagte ihr Vater in einem ernsten und lauten Tonfall.
"Ich kann nicht anders, wieso verstehst du das nicht?" rief ihre Mutter aufgebracht. "Du hast nicht den Kinderwagen durch die Luft fliegen sehen, als dieser Wagen ihn erfasste. Hast du gesehen, wie ihr kleiner Körper durch die Luft flog und auf den Boden aufklatschte? Hast du gesehen, wie ihr Köpfchen aufplatze, als sie auf dem Boden aufschlug? Nein, das hast du nicht, du warst in deinem beschissenen Büro und hast mal wieder Überstunden gemacht. Ich muss nun damit klar kommen und das geht nicht so einfach, wie du dir das vorstellst!"
Mike Tanner, ein erst achtzehnjähriger Fahrneuling lieferte sich ein Rennen gegen einen Freund. Dabei verlor er die Kontrolle über sein Fahrzeug als er eine Kurve unterschätze, verriss dabei sein Lenkrad und fuhr frontal gegen den Kinderwagen, der auf dem Gehsteig stand. Amy, die Mutter des Babys, war einen Meter weiter an einem Straßenverkaufsstand um für Kimberly und sich ein Eis zu besorgen. Sie sah den Wagen nicht, hörte aber den Aufprall und konnte nicht mehr eingreifen. Tanner war zunächst flüchtig, aber Passanten hatten sein Nummernschild gesehen und es der nur wenige Minuten später eintreffenden Polizei gemeldet. Eine Stunde später wurde Tanner zuhause verhaftet, als er dabei war, sein Auto zu säubern. Er wurde wegen fahrlässiger Tötung verurteilt, was aber den Umstand nicht milderte, dass das Kind tot war.
Mr. Summers packte sie an den Schultern und sagte leiser: "Ich glaube dir doch, dass es schrecklich für dich war. Ich leide ebenso wie du auch, dass musst du mir glauben, aber das Leben muss weiter gehen, für dich, für mich, aber am meisten auch für Denise. Wir haben noch eine Tochter, die dich braucht, sowie auch ich dich brauche".
"Du brauchst niemanden, du bist doch nur noch mit deinem Büro verheiratet", schrie ihn Denis Mutter an.
"Ich arbeite für uns und auch für dich, vergiss das bitte nicht. Damit du so leben kannst, wie du das hier tust, gehe ich jeden Tag hart arbeiten. Ein wenig solltest du das auch respektieren und auch mir mal entgegen kommen".
"Ach, ich soll dir entgegen kommen? Ja schon klar was du meinst, du willst mit mir ficken, was?" Dabei riss sie sich die Hose ein Stück runter und schaute ihn provozierend an, nahm das mit Wodka gefüllte Glas vom Tisch und trank es in einem Zuge leer. "Na, was ist? Willst du nicht?"
"Was soll ich denn tun? Sag es mir doch bitte, ich will dich nicht verlieren" sagte ihr Vater flehentlich. Ihre Mutter öffnete den Mund um etwas zu erwidern, zog sich die Hose hoch und lies sich aber stattdessen auf die Couch sinken und schloss die Augen. Leise sagte sie: "Sei bitte so nett und lass mich alleine, ich kann jetzt nicht mehr reden".
Mr. Summers schüttelte den Kopf und verließ wortlos das Zimmer. Denise schaffte es gerade noch, sich in ihr Zimmer zu flüchten, bevor ihr Vater sie entdeckte.
Wenn ihre Mutter betrunken war, konnte man sie also echt nicht gebrauchen. Sie lallte oft nur unzusammenhängendes Zeug und dann wollte sie einfach nur noch schlafen oder eben weiter trinken. Aber ohne Alkohol war sie die beste Mutter der Welt. Sie kochten zusammen, gingen spazieren oder shoppen, fuhren Rad und sie konnte ihr alles erzählen, egal was es war, nur musste sie eben auch nüchtern sein.
Als sie vor drei Jahren zum ersten mal ihre Periode bekam, stand ihr ihre Mutter bei und erklärte ihr, was in ihrem Körper vor sich ging.
Aber gestern eskalierte die Situation wieder einmal und Vater sagte, er habe genug und wolle sich scheiden lassen. Er meinte, dass ihre Mutter sich nicht wie eine richtige Mutter und Ehefrau benehmen würde. Ihre Mutter heulte zuerst schrecklich, bekam dann aber einen Wutanfall und da ging es erst richtig los! Sie warf Dad vor, nie zu Hause zu sein, weswegen sie trinken müsse, um die Einsamkeit zu bekämpfen und das brachte natürlich wieder ihren Dad auf die Palme. Irgendwie sehr mutig von ihrer Mom, ihm die Stirn zu bieten, da ihr Vater ihre Mutter um über einen Kopf überragte und auch bestimmt 50 Pfund schwerer war, aber er neigte auch nicht zu Gewalttätigkeiten. Das er ihre Mutter schlug, würde sie nie glauben und sie würde auch keinen Gedanken daran verschwenden, nein, das hielt sie für völlig ausgeschlossen.
Erst zweimal hatte er auch Denise geschlagen und jedes Mal musste sie im Nachhinein zugeben, dass er damit recht gehabt hatte. Einmal hatte sie aus Wut „blöde Kuh“ zu ihrer Mutter gesagt, worauf gleich darauf eine Ohrfeige von ihrem Vater bekam. Das andere Mal hatte sie eine Unterschrift gefälscht. Sie hatte Angst gehabt, mit einer fünf nach Hause zu kommen und hatte daher versucht die Unterschrift ihres Vaters nach zu machen. Natürlich hatte die Lehrerin es
gemerkt und ihre Eltern davon in Kenntnis gesetzt. Abends hatte er sie dann übers Knie gelegt und so richtig den Po verhauen. Sie war damals acht Jahre alt gewesen und seither hatte sie nie wieder Schläge bekommen.
Scheidung war aber ein sehr ernstes Thema, denn entscheiden bei wem sie leben wollte, lag ihr gar nicht. Sie wollte alle beide. Waren sie nicht eine Familie? Wenn die beiden das nicht in Griff bekamen, musste man eben nachhelfen! So musste sie sich also etwas überlegen. Also beschloss sie das zu tun, was sie jetzt getan hatte. Sie riss von zu Hause aus!
- 2 -
Geplant hatte sie das schon länger, nur getraut hatte sie sich noch nicht. Aber vielleicht konnte sie so ihre Familie retten, wenn sie sich Sorgen um sie machten. Das gemeinsame "etwas tun, sich klar werden, was wichtig war", konnte sie doch eventuell wieder zusammen bringen. Einen Versuch war es jedenfalls wert.
Sie hatte lange überlegt, was sie tun konnte und wo sie für zumindest eine Nacht untertauchen konnte, in der Hoffnung, dass die Sorge um sie, ihre Eltern wieder näher zusammen rücken lies.
Schließlich fasste sie den tollkühnen und auch simplen Plan, sich in einem Kaufhaus zu verstecken. Dort konnte sich bestimmt ein Bett bauen, wenn es auch nur aus vielen Decken wäre und vielleicht konnte sie sogar noch ein wenig spielen und aufregend war es ganz sicher sogar. Es sollte ja auch nur für eine Nacht sein. Ihre Eltern sollten sich Sorgen machen, es sollte ihnen klar werden, dass zu einer Familie alle gehörten und man so etwas nicht trennen durfte.