Das kleine Sabotage-Handbuch von 1944 - US Office of Strategic Services - E-Book

Das kleine Sabotage-Handbuch von 1944 E-Book

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Beschreibung

Von Geheimdiensten lernen, wie man im Büro Krieg führt! 1944 war der Krieg noch lange nicht entschieden, die Alliierten wurden langsam unruhig. Da kam dem US-Geheimdienst eine Idee: Könnte man den Menschen im Machtbereich der Nazis nicht beibringen, wie man mit wenig Aufwand und Risiko möglichst viel Schaden anrichtet? Die Geheimagenten stellten ein kleines Büchlein mit phantastischen Tricks zusammen: Zucker in den Tank! Irgendwas anzünden! Schwamm ins Klo! Und in Büros und Behörden: Vorgesetzte durch dumme Fragen, Untergebene durch Beförderung von Idioten in den Wahnsinn treiben! Grundsatzdiskussionen! Pochen auf dem Dienstweg! Haufenweise Sitzungen – vor allem, wenn Wichtigeres zu tun ist! Kommt uns das bekannt vor? Dann regt dieses Buch hoffentlich zum amüsierten Nachdenken darüber an, warum auch ohne einen Weltkrieg unser berufliches wie privates Dasein so oft von Sabotage getrübt wird. Mit einem Nachwort von Kathrin Passig

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Seitenzahl: 51

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Das kleine Sabotage-Handbuch von 1944

Die besten Tricks des amerikanischen Geheimdienstes im Kampf gegen Hitler

Aus dem Englischen von Jan Schönherr

Mit einem Nachwort von Kathrin Passig

Ihr Verlagsname

Über dieses Buch

Von Geheimdiensten lernen, wie man im Büro Krieg führt!

 

1944 war der Krieg noch lange nicht entschieden, die Alliierten wurden langsam unruhig. Da kam dem US-Geheimdienst eine Idee: Könnte man den Menschen im Machtbereich der Nazis nicht beibringen, wie man mit wenig Aufwand und Risiko möglichst viel Schaden anrichtet? Die Geheimagenten stellten ein kleines Büchlein mit phantastischen Tricks zusammen: Zucker in den Tank! Irgendwas anzünden! Schwamm ins Klo! Und in Büros und Behörden: Vorgesetzte durch dumme Fragen, Untergebene durch Beförderung von Idioten in den Wahnsinn treiben! Grundsatzdiskussionen! Pochen auf dem Dienstweg! Haufenweise Sitzungen – vor allem, wenn Wichtigeres zu tun ist!

 

Kommt uns das bekannt vor? Dann regt dieses Buch hoffentlich zum amüsierten Nachdenken darüber an, warum auch ohne einen Weltkrieg unser berufliches wie privates Dasein so oft von Sabotage getrübt wird.

 

Mit einem Nachwort von Kathrin Passig

Office of Strategic Services

Washington, D.C.

17. Januar 1944

Dieses Feldhandbuch Einfache Sabotage – Strategic Services (Provisional) – soll als Handreichung für alle Interessierten sowie als Ausbildungsrichtlinie für die Strategic Services dienen.

Mit dem Inhalt dieses Handbuchs ist vertraulich umzugehen – keinesfalls soll es in unbefugte Hände fallen.

Die enthaltenen Anweisungen dürfen für separate, auf bestimmte Einsatzbereiche zugeschnittene Broschüren oder Flugblätter verwendet werden, die jedoch überlegt und nicht zu großzügig verteilt werden sollen. Als Grundlage für Radioübertragungen sollen sie nur in genau bestimmten Sonderfällen und auf Weisung des jeweiligen Regionalkommandanten zur Anwendung kommen.

Der Vorschrift AR 380–5 zum Umgang mit Geheimdokumenten ist im Umgang mit vorliegendem Handbuch Folge zu leisten.

William J. Donovan

Direktor

1.Einführung

a. Zweck dieser Abhandlung ist es, einfache Sabotage zu definieren, ihre möglichen Wirkungen zu umreißen und Anregungen zu liefern, wie man zu ihr anstiftet und sie ausführt.

b. Sabotage erstreckt sich vom hochtechnischen Gewaltstreich, der exakte Planung und gut ausgebildete Agenten erfordert, bis zu zahllosen einfachen Maßnahmen, die jeder gewöhnliche Bürgersaboteur ausführen kann. Diese Abhandlung widmet sich vorwiegend der zweiten Variante. Einfache Sabotage bedarf keiner Spezialausrüstung; sie wird von einem oder mehreren gewöhnlichen Bürgern ausgeführt, die dafür nicht in direkter Verbindung zu irgendeiner Organisation stehen müssen. Außerdem wird sie auf eine Weise ausgeführt, die das Risiko minimiert, verletzt, entdeckt oder bestraft zu werden.

c. Soll etwas zerstört werden, sind die Waffen des Bürgersaboteurs zum Beispiel Salz, Nägel, Kerzen, Kiesel, Schnur und andere Materialien, die man in den meisten Haushalten und an vielen Arbeitsplätzen vorfindet. Sein Arsenal sind Küchenschrank, Müllhaufen und Werkzeugkiste. Die Ziele seiner Sabotage sind zumeist Objekte, zu denen er im Alltag ganz regulär und unauffällig Zugang hat.

d. Eine zweite Variante einfacher Sabotage bedarf überhaupt keiner Waffen oder Werkzeuge und führt – wenn überhaupt – nur sehr indirekt zu Sachschaden. Sie basiert auf der stets vorhandenen Möglichkeit zu Fehlentscheidungen, zu unkooperativem Verhalten und zur Anstiftung Dritter, sich dem anzuschließen. Eine Fehlentscheidung kann schon sein, ein Werkzeug an den falschen Ort zu legen. Unkooperatives Verhalten kann bereits darin bestehen, für eine unangenehme Arbeitsatmosphäre zu sorgen, zu stänkern oder sich missmutig und dumm zu stellen.

e. Solche – manchmal als «menschlicher Faktor» – bezeichneten Behinderungen führen selbst unter Normalbedingungen regelmäßig zu Unfällen, Verzögerungen und allgemeinen Störungen des Betriebsablaufs. Der angehende Saboteur sollte herausfinden, welche Formen von Fehlentscheidung und unkooperativem Verhalten in seiner Branche normalerweise auftreten, und dafür Sorge tragen, dass die «Fehlerquote» steigt.

2.Mögliche Auswirkungen

a. Einfache Sabotage wird derzeit in ganz Europa ausgeübt. Es gilt nun, sie effizienter, schwerer nachweisbar und häufiger werden zu lassen. Von Tausenden Bürgersaboteuren begangene kleine Akte einfacher Sabotage können eine schlagkräftige Waffe gegen den Feind darstellen. Reifen zerstechen, Treibstoff abzapfen, Feuer legen, Streit anzetteln, sich dumm stellen, Kurzschlüsse herbeiführen oder Maschinenteile verschleißen bedeutet Vergeudung von Zeit, Material und Arbeitskraft. Wenn sie gehäuft auftritt, stellt solche einfache Sabotage daher ein ständiges handfestes Hindernis für die Kriegsanstrengungen des Feindes dar.

b. Einfache Sabotage kann obendrein wertvolle Nebenwirkungen nach sich ziehen. Häufige Akte einfacher Sabotage drangsalieren und demoralisieren die Polizeikräfte und Behörden des Feindes. Obendrein schöpft der Bürgersaboteur aus kleinen Erfolgen vielleicht den Mut, sich für größere Aktionen Mitstreiter zu suchen. Und schließlich kann das Begehen einfacher Sabotage durch Einheimische in feindlichem oder besetztem Gebiet dazu führen, dass die betreffenden Personen sich aktiv mit den Kriegsanstrengungen der Vereinten Nationen identifizieren, und sie ermuntern, eine alliierte Invasion und Besetzung offen zu unterstützen.

3.Anspornen zur Sabotage

a. Den Bürger zum aktiven Begehen einfacher Sabotage auch über einen längeren Zeitraum hinweg anzuspornen, stellt eine besondere Herausforderung dar.

b. Einfache Sabotage besteht häufig aus Handlungen, die der Bürger aus eigenem Antrieb und eigener Neigung verübt. Sachbeschädigung bringt ihm keinen persönlichen Nutzen und widerspricht womöglich zutiefst seinem eigentlichen Streben, Material und Werkzeuge zu schonen. Vorsätzliche Dummheit ist wider die menschliche Natur. Oft muss man den Saboteur daher drängen, anregen oder ermuntern sowie ihn darüber informieren, welche Methoden einfacher Sabotage ihm zur Verfügung stehen.

(1)Persönliche Motive

(a) Der gewöhnliche Bürger hat meist kein unmittelbar persönliches Motiv zum Begehen einfacher Sabotage. Stattdessen muss man ihm mittelbare Vorteile in Aussicht stellen, die sich aus der Vertreibung des Feindes oder dem Sturz des herrschenden Regimes ergeben könnten. Dies sollte möglichst konkret auf die jeweilige Region abgestimmt sein: Einfache Sabotage wird dafür sorgen, dass der Oberbeamte X und seine Stellvertreter Y und Z schneller verschwinden, dass gewisse unerträgliche Erlasse und Einschränkungen aufgehoben werden, dass Nahrungsmittel eintreffen und so weiter. Abstrakte Phrasen über Freiheit, unabhängige Presse etc. werden im größten Teil der Welt niemanden überzeugen. Vielerorts würden sie nicht einmal verstanden.

(b) Angesichts der begrenzten Auswirkungen seiner Taten kann der Saboteur leicht den Mut verlieren, wenn er sich nicht als Teil einer großen, wenn auch unsichtbaren Gemeinde von Saboteuren fühlt, die in seinem Land und anderswo gegen den Feind oder die Regierung vorgehen. Das kann ihm implizit vermittelt werden: Ratschläge, die er liest oder hört, können Anspielungen darauf beinhalten, dass eine bestimmte Vorgehensweise in einem anderen Bezirk