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Wie führt man eine glückliche Beziehung? Wie versteht man den Partner und wird auch von ihm verstanden? Gibt es dafür einen Schlüssel? All diese Fragen beantwortet Ralph Valenteano in seiner kurzweiligen Geschichte einer Beziehungswaisen, die auf einen Beziehungsweisen trifft, der ihr den siebenstufigen Pfad zu einer erfüllten, glücklichen Beziehung zeigt. Mit Weisheiten von Jesus und Buddha führt der Weise die Waise durch die sieben Stufen zur erleuchteten Beziehung. So wird dieses Buch für alle Leser, die sich auf den spirituellen Pfad ihrer Partnerschaften und Beziehungen begeben wollen, ein praktischer Leitfaden.
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Seitenzahl: 43
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Ralph Valenteano
Das Lächelnder Liebe
Der siebenstufige Pfad zu einer erleuchteten Beziehung
ISBN 978-3-8434-6119-2
www.schirner.com
1. E-Book-Auflage 2014
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten
Inhalt:
1. Stufe: Akzeptiere, dass das Leben der Lehrer ist, der immer nur dein Bestes will
2. Stufe: Schenke, was du zu erhalten wünschst, und schließe Frieden mit dem, was geschah
3. Stufe: Erkenne dich selbst in den Fehlern des anderen – Tat tvam asi
4. Stufe: Die Wahrheit ist die Wahrheit ist die Wahrheit
5. Stufe: Das Wollen wird zum Sein
6. Stufe: Sich nähern bedeutet sich verstehen
7. Stufe: Bei sich selbst ankommen und alles andere erreichen
1. Stufe:
Akzeptiere, dass das Leben der Lehrer ist, der immer nur dein Bestes will
Dies ist die Geschichte von Mali, einer Beziehungswaisen. Sie lebte in einem Ort namens Paayenge, und dieser Name bedeutet so viel wie »Vergessen«. Jeder im Dorf wusste, dass sie ihre Zeit damit verbrachte, unglückliche Beziehungen zu führen. Mali war eine Schönheit, doch hatte sie mit den Jahren das Gefühl beschlichen, dass ihr das eher im Weg stehe, den »Richtigen« zu finden.
»Der Richtige«, die heilige Umschreibung, das Zauberwort! Ja, davon hatte ihr ihre Mutter schon immer erzählt. Die Vision von einem wunderbaren Mann, der einst kommen, ihr jeden Wunsch von den Lippen ablesen, sie auf Händen tragen und ihr die Sterne vom Himmel holen werde. Das war der Traum, der schon in Malis Kindheit wie ein Geist über ihrem Leben schwebte. Denn ihre Mutter hatte Zeit ihres Lebens ebenfalls kein allzu großes Glück in der Liebe gehabt. Malis Vater war ein Tunichtgut und Trunkenbold. Er verstand sich mehr darauf, am Abend in den Dorfkneipen seinen Oud, die arabische Laute, zu spielen und den Röcken junger Tänzerinnen hinterherzuschauen, als sich um seine Arbeit und die Belange seiner Familie zu kümmern.
So gingen die Jahre ins Land. Und Mali träumte von einem Mann, der anders war als ihr Vater.
Malis ersten Mann suchte ihre Mutter aus: einen wunderschönen Burschen aus dem Nachbarsdorf, dessen Eltern bekannt waren, weil sie großen Reichtum besaßen. Sie hatten eine Wollweberei und große Ländereien im Süden Indiens. Das war in Malis Gegend schon eine Besonderheit. Die beiden wurden verheiratet, und es kam, wie es kommen musste: Malis Mann kümmerte sich nach einer Weile mehr um die Häuser, als daheim bei ihr, seiner Frau, zu sein. Später begann er, sie zu betrügen; und je mehr Mali um ihn kämpfte, desto mehr schien er sich ihr zu entziehen. Es war ein Jammer, und in vielen Nächten weinte sie und betete dafür, dass all das ein Ende nehmen möge. Aber selbst Gott schien auf der Seite ihres Mannes zu stehen, und so wurde ihr Herz bitter. Es kam zur Trennung, und von da an schien es Mali, als ob sie in einem bösen Traum gefangen sei, in dem sie immer wieder den gleichen Mann mit verschiedenen Gesichtern kennenlernte. Sie verbitterte immer mehr und fand bald kein gutes Wort mehr für die Männer in ihrem Leben. In jedem, der ihr ein freundliches Lächeln schenkte, sah sie einen potenziellen Feind. »Tunichtgute sind sie allesamt«, dachte sie sich oft, »genau wie mein Vater!«
So kam es, dass sie schließlich im Alter von 28 Jahren allein in einem Holzhaus unten am Fluss lebte. Ein Tag schien dem nächsten das Gesicht zu stehlen, und hätte sie dem Mond nicht beim Ab- und Zunehmen zugesehen, so hätte sie behauptet, die Zeit stehe seit Jahren still.
Eines Tages saß Mali am Straßenrand und stützte verdrossen ihr Kinn in ihre Hände. Sie starrte gedankenverloren in den staubigen Sand, der irgendwann ein wenig durch einen Wanderer aufgewirbelt wurde, der langsamen Schrittes des Weges kam. Die Hitze der Mittagssonne malte vor den Horizont das flirrende Bild eines jungen Mannes, der mit einem orangegelben Salwar Kamiz bekleidet war und somit fast eins mit dem gleißenden Sonnenlicht wurde. Dies verlieh seiner ganzen Erscheinung ein goldenes, fast heiliges Aussehen. Mali erkannte den Mann. Es war Malik, der Sohn des Sufimeisters.
Malik war im Dorf bekannt, weil er schon in jungen Jahren dadurch Ansehen erlangt hatte, dass er Menschen und Tiere heilen konnte. Und es eilte ihm der Ruf voraus, er sei trotz seiner Jugend ein weiser Mann. Mali und Malik waren sich im Dorf schon oft begegnet; und er war ihr aufgefallen, weil er anders zu sein schien als alle anderen Männer, die sie kannte. Er war immer freundlich und höflich zu allen, und er musterte sie nicht mit diesen Raubkatzenaugen wie die anderen Männer. Ganz so, als ob er in ihr etwas anderes sehe als nur »die schöne Mali, die immer Pech in der Liebe hatte«.
Mali blinzelte ihm entgegen und freute sich über die Gelegenheit, Malik einmal anzusprechen. Als er auf ihrer Höhe ankam, lächelte er ihr freundlich entgegen.