Das Leben ist gelb - Jürgen Urig - E-Book

Das Leben ist gelb E-Book

Jürgen Urig

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Beschreibung

Jürgen Urigs Vita ist 28 DIN A4 Seiten lang. Er schreibt seit über 30 Jahren für TV und Radio und hat im wahrsten Sinne des Wortes Fernsehgeschichte mitgeschrieben. Urig war u.a. Headwriter der revolutionären "RTL Samstag Nacht". Die Begrüßung "Hallo, liebe Liebenden!" schrieb er seinem Kind Brisko Schneider für die "Wochenshow" auf den Leib. Aus seiner Tastatur klackerten Texte für "Clever - Die Show, die Wissen schafft", "Hitgiganten", "Vorsicht, Kamera", "Switch", "Mensch, Markus", "TV Kaiser", "Ladykracher", "The Voice of Germany" und etlichen weiteren Lach- und Unterhaltungsshows. In "Das Leben ist gelb" findet der*die Leser*in erstmals seine unverkauften wilden Gedanken, seine notierten Gefühle, seine Liebe zum Reim. Wigald Boning schreibt in seinem Vorwort zu diesem Buch: "Jürgen ist eine Maschine, ein Spieler, ein Kind. Er dichtet nicht, es dichtet in ihm; er ist lediglich Hülle, der Füllfederhalter seines Schaffens, seines Lebens, die Tinte schwappt, spritzt, durchfließt ihn, und alles, was Jürgen tun muss, ist dieser, seiner Tinte den Weg auf die Bütten zu bahnen, beziehungsweise, wie er behauptet, Worte in Zellengummis zu treten... ...auf diesen Seiten finden sich Jürgens eherne Spinnereien, teuer getrüffelter Tand, geistiges Schlammcatchen im Superschwergewicht, und im aufspritzenden Schlamm blitzen alle Augenblicke Preziosen auf, Seifenblasen, Massagebälle, oft auch Perlen voller Schläue, die im hohen Bogen den Kampfplatz verlassen und vor der Säue, vor meinen Füßen zu liegen kommen. Also: Mit dem Inhalt des vorliegenden Almanachs habe ich nichts zu tun, und das ist einerseits tragisch, andererseits kann ich nunmehr umso unbefangener die Spritzer, Schlieren, Spektakel genießen und empfehlen, was ich hiermit tue. Möge dieses Buch in jeder deutschen Nachttischschublade verschwinden, hätte ich fast geschrieben, aber das ist missverständlich und unangemessen. Nein. Völker der Welt, schaut auf dieses Buch! Und lese es, wer lesen kann! Viel Vergnügen. Jacky Dreksler, Produzent "RTL Samstag Nacht", während einer ehrlichen Kölschrunde zu Urig: Jürgen, ich hab dich ja nicht zum Headwriter gemacht, weil Du die besten Gags schreibst, sondern weil Du die besten Depressionen hast. Hugo Egon Balder, Executive Producer RTL Samstag Nacht, nachdem er einen Sketch von Urig las: "Urig, Du hast echt ´n Knall."

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Seitenzahl: 145

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Alles was das Herz gebärt.

Für meine famose Tochter Lena

…und ein bisschen auch für Dagmar.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Teil 1 – Sinn

Kapitel 1 – Nicht ohne meine Pfleger

Texte, mit dem Fingernagel in den Verputz einer kargen Zelle geritzt

Kapitel 2 – Mal länger nachgedacht

Texte, mit dem Fußnagel in den Gummi der Wand einer kargen Zelle getreten

Kapitel 3 - Heute geht's mir aber mal richtig schlecht

Texte, mit den Zähnen in die Innenseite des Deckels einer kargen Aluminiumbox geritzt

Teil 2 – Unsinn

Kapitel 4 - Der Pseudo-Philosoph denkt übers Leben und so nach.

Texte, einer imaginären Bürokraft auf 450-Euro-Basis in die Tastatur diktiert

Teil 3 – Liebe

Kapitel 5 - Liebe macht Spaß

Texte, mit buntem Staub eines Schmetterlingsflügels in die Seele massiert

Teil 4 – Nichtliebe

Kapitel 6 - Liebe ist Scheiße

Texte, mit der heißen Nadel der Realität ins Leben gebrannt

Teil 5 - Bonusworte

Kapitel 7 – Gedichte zum Alltag

Texte für den Freund des Allerleis

Kapitel 8 – Der persiflierte Schenkelklopfer

Texte wider den gewollten Witz

Vorwort

von Wigald Boning

Jürgen ist eine Maschine, ein Spieler, ein Kind. Er dichtet nicht, es dichtet in ihm; er ist lediglich Hülle, der Füllfederhalter seines Schaffens, seines Lebens, die Tinte schwappt, spritzt, durchfließt ihn, und alles, was Jürgen tun muss, ist dieser, seiner Tinte den Weg auf die Bütten zu bahnen, beziehungsweise, wie er behauptet, Worte in Zellengummis zu treten.

Nun gut, ich war nicht dabei; vielleicht ritzt, tritt, massiert mein Freund Jürgen gar keine Wörter, vielleicht suppt er auch gar nicht, schon gar keine Tinte auf Papier, sondern tippt in Rechenmaschinen, zehnfingrig, mit seinen eleganten, schlanken Flunken.

Ja, er ist mein Freund; wir sind uns gegenseitig Förderer, Mentoren und Gleichgezinnte, ums in der Sprache der Bergwerksingeniöre auszudrücken.

Unser „Institut für Putzpoesie (Ifpupo) für die Pflege des sauberen Reims“ vereint uns über die blanke Freundschaft hinaus zu einem Zweckverband in Sachen Buchstabensuppenzubereitung und nicht selten brocken wir uns die Suppen nicht nur gemeinsam ein, sondern löffeln sie hernach zweistimmig aus.

Kollegen sind wir eh: Jürgen als Präsident, ich als Generaldirektor des Ifpupo; die Luft ist dünn in unseren Höhen, selten kommen verirrte Braunellen, Dohlen und andere Vögel vorbei, denen wir Mach- und Krachgeschichten erzählen. Und manchmal ist unklar, von wem welche Idee stammt.

Der vorliegende Band schafft Klarheit: Auf seinen Seiten finden sich ausschließlich Jürgens eherne Spinnereien, teuer getrüffelter Tand, geistiges Schlammcatchen im Superschwergewicht, und im aufspritzenden Schlamm blitzen alle Augenblicke Preziosen auf, Seifenblasen, Massagebälle, oft auch Perlen voller Schläue, die im hohen Bogen den Kampfplatz verlassen und vor der Säue, vor meinen Füßen zu liegen kommen.

Also: Mit dem Inhalt des vorliegenden Almanachs habe ich nichts zu tun, und das ist einerseits tragisch, andererseits kann ich nunmehr umso unbefangener die Spritzer, Schlieren, Spektakel genießen und empfehlen, was ich hiermit tue.

Möge dieses Buch in jeder deutschen Nachttischschublade verschwinden, hätte ich fast geschrieben, aber das ist missverständlich und unangemessen.

Nein. Völker der Welt, schaut auf dieses Buch! Und lese es, wer lesen kann! Viel Vergnügen.

Teil 1 – Sinn

Kapitel 1 – Nicht ohne meine Pfleger

Vorabhinweis des Dichters:

Die kursiv geschriebenen Worte sind meine persönlichen Anmerkungen.

Letzte Meldung

Italien – Heute morgen ist erneut der viel zitierte Besuch ausgebrochen. Weit mehr als 200 Familien kamen dabei um Kaffee und Kuchen.

Werte erhalten

Verrückt werden

ist nicht schwer.

Verrückt bleiben

sehr!

Morgendliches Einreimen

(oder Des Dichters tägliches Reim und Raus)

Das Einreimen vor dem Frühstück gehört zum Alltag des fleißigen Dichters wie das tägliche alte Stück Brot. Jedoch es ist kein leichtes Unterfangen. Und manchmal geht es um Leben und Tod.

Auf geht's.

Das Leben ist ganz schnell vorbei

isst du Arsen statt Erbsenpüree...

Ok, neu.

Das war's dann wohl mit deinem Leben

beisst du in Fliegenpilz statt Huhn.

Hm... Fast. Nochmal.

Vorbei ist mit der Leberei,

fällst Du am Schwimmbadrand vorbei...

Schon besser. Weiter.

Das Leben dir gleich schwerer fällt,

wenn dich ein Hund vor Wut anbellt.

Prima. Mehr davon.

Im Wald hast Du dich schlecht versteckt,

wenn einem Bär dein Bein gut schmeckt.

Ja, langsam kommt's.

Fällst du von oben auf den Boden,

verschiebt sich oft der linke Daumen...

Oh, Rückschritt. Mist. Anders...

Fällst Du mal weich in eine Frau,

dann liegt das meist am Körperbau...

Ja, ganz nett... Jetzt heißt es dranbleiben.

Ein Freund von mir, der war einmal

in Afrika in einem Tal.

Kein Mensch war weit und breit zu seh'n.

So konnte er ganz gut dort steh'n.

Er freute sich am vielen Platz,

bis ihn von hinten eine Tatz

einer fiesen Wüsten-Katz

eine knallte hintern Latz.

Das tat, soweit ich weiß, recht weh,

denn Katzen ham, statt weichem Zeh,

aus hartem Horn geformte Krallen,

die dann beim in-das-Fleisch-rein-prallen

das Fleisch zerschneiden.

So war mein Freund nicht zu beneiden.

Im Gegenteil, er musste leiden.

Man sollte sowas halt vermeiden,

wenn man an solchen Plätzen ruht.

Soweit ich weiß, floss auch viel Blut.

So starb der arme Freund im Mund

der Katze. Sonst war er gesund.

Hm... eine Möglichkeit für den Schluss wäre auch:

So starb der arme Freund im Mund,

das Gras um ihn herum war bunt.

Oder:

So ist mein Freund vor Ort verblutet,

Hat sich halt zu viel zugemutet.

Nee, geht gar nicht... freundlicher wäre:

Der Freund hat's trotzdem noch nach Haus gepackt,

die Katze später Arm gekackt.

Nee, nicht so gut... anders.

Mein Freund der hatte ziemlich Glück,

die Katze fraß von ihm nur'n Stück.

Oder doch lieber netter...?!?

Mein Freund kann wieder bei mir sitzen,

in Afrika die Katz muss schwitzen.

Nee, albern. - lieblicher:

Mein Freund wurd dann vor Ort noch Engel.

So wilde Katzen sind halt Bengel.

Aua, nein... Weg damit...

Ich mache jetzt zunächst mal Schluss

Nicht weil ich will, nein, weil ich... äh... einen Kaffee brauche.

Lebensgefahr durch Reimsucht 1

Auf alt

reimt sich kalt

und auf warm

passt der Darm.

Vorne an Xantippe

hängt ne dicke Lippe,

doch ich finde auf nix

keinen Reim so fix

Hoppla...

Lebensgefahr durch Reimsucht 2

Ich kratz mich unter'n Achseln

für einen Reim auf Kraxeln.

Ach nein, es ist mein Kopf,

da hängt ein langer Zopf

an dem da kann man zieh'n.

Doch sollte man dann flieh'n,

sonst schubst Dich meine Lippe

dort drüben von der Klippe.

ACHTUNG! Tagtäglich gehen mehrere tausend Reime mit ihren Reimern durch. Leinen Sie Ihren Reim also an, Sie Lurch.... Hilfe...

Die Reime bessern sich

Ich würd mir gern das Leben

mit einem Kopfschuss geben.

ACHTUNG! Wir unterbrechen das Gedicht an dieser Stelle für eine erfreuliche Meldung: Immer mehr suizidgefährdete Dichter werden von ihren Reimen gerettet.

Es war einmal... 1

Es war einmal ein Walzertakt,

der fühlte sich total beknackt.

Er hatte einen Schlag zu viel,

weswegen er als Marsch auffiel

Es war einmal... 2

Es war einmal ein Fleischwurstreim

den brachte Helga Meier heim

doch Helgas Mann hat sie erschlagen

kann er doch Fleischwurst nicht ertragen

Zu diesem unappetitlichen Vierzeiler kam es, weil der Kollege Georg Weyers unbedingt einen Reim mit Fleischwurst haben wollte. Ein Brötchen hätt's doch auch getan.

Gewichtdiskriminierung

Neulich ist mir aufgefallen: Der Doppelzentner ist die am meisten vernachlässigte Gewichtseinheit in Kochrezepten.

Feuerzyklus 1

"Feuer!", schrie der alte Wachmann.

Aber es war nur ein „A“. Ja er brauchte tatsächlich eine Brille.

Feuerzyklus 2

"Feuer!", schrie der alte Wachmann.

Aber es war nichts. Nur seine Frau war durchgebrannt.

Feuerzyklus 3

"Feuer!", schrie der alte Wachmann.

Dann fiel ihm ein, dass er sich schon vor Jahren das Rauchen abgewöhnt hatte.

Feuerzyklus 4

„Feuer!“, schrie der alte Wachmann.

Doch es waren nur Schall und Rauch.

Lebenswichtige Frage

Wenn eine Kuh,

auf Papier gemalt,

im Rahmen

an der Wand

hängt,

steht sie dann,

liegt sie

oder hängt auch sie?

Das gefällt mir nicht.

Tierliebe Gedanken

Die Kuh auf dem Bild

an meiner Wand

hat keinen Schwanz,

keine Euter.

Selbst wenn es ein Stier sein sollte,

fehlen ihm die Eier,

der Schwanz,

die Hörner.

Kann man nur hoffen,

dass der Künstler

kein Modell hatte

oder einfach nur Hunger.

Schlafzyklus 1

Im Schlaf war ich

Professor

mit Nobelpreis,

weil es mir gelang,

Kaffee zu teilen.

Und tatsächlich:

morgens beim

Frühstück lag da

dieses Kaffeeteilchen.

Mir wurde schlecht,

weil ich

Wortspiele

so früh am Morgen nicht

vertrage.

Dann schon eher Sex.

Schlafzyklus 2

Im Schlaf war ich

Bundeskanzler.

Jedoch:

Ich konnte kein Wort Deutsch.

Immer wenn ich

eine Rede halten sollte,

sang ich bloß

"I can't get no satisfaction"

oder "Beat it"

und alle lachten

mich in erster Linie aus.

Im nächsten Schlaf

werde ich Rockstar

und singe Böll.

Schlafzyklus 3

Im Schlaf traf ich einen

Rottweiler.

Er sang

eine Arie

aus „Nabucco“,

zitierte zeitgleich

Erich Fromm

und faltete dazu

eine Origami-Taube.

Dann biss er zu.

So hinterlistig sind

Rottweiler.

Im nächsten Schlaf

nehm' ich mein Gebiss

aus dem Glas.

Schlafzyklus 4

Im Schlaf backte ich

Pfannkuchen.

Dabei dachte ich drüber nach,

ob ich nicht

grammatikalisch

richtiger schlief,

als ich noch

Pfannkuchen buk.

Später kratzte ich

die Pfanne

von der Decke.

Im nächsten Schlaf

gibt's Suppe.

Oder doch lieber

Püree.

Den kann man in Förmchen tun.

Fliegende Berliner 1

„Fliegen de Berliner?“

ist eine Frage,

die sich nur

der stellen kann,

der nie dort war.

Denn de Berliner

stehen auch nur rum

oder gehen…

Fliegende Berliner 2

„Fliegen de Berliner?“

ist eine Frage

der Berliner.

Denn de Berliner

vergessen schon

mal ganz gerne

'n Vokal.

Icke nich.

Ich hab nur

schon wieder

vergessen,

Klopapier zu kaufen.

So'n Scheiß.

Wichtige Osterwarnung

Wenn ein Hase dich übers Ohr haut, achte auf deine Löffel.

Denn nur wer Löffel hat, denkt am Sonntag auch an die Suppe.

Neulich

Neulich, als die Sonne auf mich fiel, brachen die Strahlen. Riesensauerei rings um mich rum...

Lecker

Ein Gummibärchen

fliegt durch die

Luft.

Gleich links

neben

meinen Gedanken.

Ich greife danach

halte es fest,

führe es zum Mund

und schlucke es

herunter.

Mit Gummibärchen

kann man das machen.

Die wehren sich nicht.

Der Tag, die Nacht und das Bärenfäll

(aus "Eselsbrücken für Nachtschwärmer)

Die Nacht verschwindet, wenn es hellt

und Sonne auf den Bären fellt.

Verschrieben ist verschrieben

Immer wenn ich traurog bin,

schreib ich "o" statt "i" dahin

Ganz schön verschroben, was?!?

Karneval

Dies ist das kürzeste Karnevalslied

Globalität

Sensation! Umlaut rettet die Welt. Das Ende näht.

Lokales

Die Bar „Mizwa“ heißt jetzt „Bei Ruth“.

Frühjahrsmäntelchengedicht

(nach dem Besuch einer sehr modebewussten jungen Dame erreimt)

Ach, armes Ding aus leichten Stoffen,

im Winter hängst Du nutzlos rum,

kannst nichts, als nur aufs Frühjahr hoffen.

Ach, armer Stoff, zu kurz zum Sitzen,

im Sommer ein Martyrium,

weil unter dir die Mädchen schwitzen.

Ach, luft'ger Hauch an halbwegs Reichen,

im Herbst ziehst Du nach Ghana um

musst neuen Modefarben weichen.

Warum schrieb ich das Frühjahrsmäntelchengedicht?

Ganz klar: Ich mag das Ding halt nicht.

Ermutigung für einen Alkoholiker

Macht Dir der Tag auch keinen Spaß,

schau bitte nicht so tief ins Glas.

Sieh lieber auf den Sonnenschein

und dort auf dieses Vögelein.

Es sät zwar nicht und erntet doch.

Entfliegt, befreit von jedem Joch,

mal hoch am Himmel, tief am Boden.

Kein Boss, kein Stress, nur dicke Hoden.

Selbst wenn es einmal runterfällt,

steht's wieder auf, scheißt auf die Welt,

bis – schwupps - mit einem Lächeln im Gesicht,

ein Autofahrer es erwischt.

Wilde Tiere

Es war einmal ein Elefant

dem ging es gar nicht gut.

Er klebte flach an einer Wand

in seinem eigenen Blut.

Sehr tragisch war sein Ende wohl.

Im Lebensüberdruss

trank er viel zu viel Alkohol

und machte schließlich Schluss.

Der Grund, warum der Schluss beschlossen,

war wieder mal 'ne Frau.

In die war er total verschossen,

sie war beim Straßenbau.

Der Elefant war leider doof,

er dachte wie ein Mann,

dass er sie in 'nem Hinterhof

besoffen machen kann.

Tatsächlich war es ihm gelungen

(die Frau war auch nicht klug),

anschließend hat er sie besprungen,

was nicht zum Glück der zwei beitrug.

Denn was der Elefant wohl nicht bedacht,

drum musste er sein Leben latzen,

was Elefanten Freude macht,

bringt Frauen schnell zum Platzen

Meerchen

Wenn das Meer nicht wär,

käm nach dem Strand

meilenweit Sand.

Wenn das Meer nicht wär,

wären die Fische

nicht auf manchem Tische.

Wenn das Meer nicht wär,

würden Korallen

uns auch kaum gefallen.

Wenn das Meer nicht wär,

wär's für den Hai

ganz schnell vorbei.

Wenn das Meer nicht wär,

wär auch für den Wal

das Leben 'ne Qual.

Wenn das Meer nicht wär,

käm wohl der Rochen

ganz langsam gekrochen.

Wenn das Meer nicht wär,

müsst auch der Delphin

durch Sandwüsten zieh'n.

Wenn das Meer nicht wär,

stürb' auch die Forelle

denn 's gäb keine Quelle.

Und wenn das Meer nicht wär,

würd's vor Fischesiechen

ganz fürchterlich riechen.

Ach, wenn das Meer nicht wär,

gäb's dieses Gedicht

sicherlich nicht.

Tierisch eitel

Ein Pferd, ein Bär, ein Hase und ein Igel

vor'm Spiegel.

Das Pferd

erfährt,

wie hoch es ist und schmal.

Der Bär,

recht schwer,

denkt: Huch, ich bin oval

und voller Fell.

Und weiter:

Das Pferd hat seinen Reiter

und ist schnell.

Ich bin mal wieder

solo gerade.

Wie schade.

Ich bräuchte halt ein Mieder,

dann könnt' ich eine Bärin finden,

mich binden

zum gemeinsamen Lachen

und Bärenkinder

machen.

Doch nicht mal auf Tinder

find ich was,

weil ich das

Handy zerkratze

beim Wischen mit der Tatze.

Ach, wär

ich Bär

doch bloß so schön und rassig.

Du blödes Pferd, dich hass ich.

Den Hasen und den Igel nich.

Der Barbär von Sevilla

Ein Barbier war

in 'ner Bierbar,

trank ein Bier da

wo das Tier war,

das der Bär, der

- wenn es wahr wär -

der Barbär war

in der Bierbar „Bärbar“

von Sevilla.

Tragisches Ende:

Der Barbär, der

- wenn es wahr wär -

der Barbär war

in der Bierbar „Bärbar“

von Sevilla,

fraß den Barbier da,

in der Bierbar „Bärbar“

der nach zwölf Bieren

schrie: Please, kreditieren.

Und warum hat er das getan?

Weil der Barbär, der

- wenn es wahr wär -

der Barbär war

in der Bierbar „Bärbar“

von Sevilla,

jeden killt, ja

der das Schild da

nicht beachtet, „Bier nur bar.“

Ja, das war wahr.

HINWEIS: Die folgenden Gedanken sind für Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet.

Tierdokumentation im TV

Das Thema heute:

Der Goldhamster – Vollwertiger Sexualpartner oder nur Kondomersatz?

Eine, um anderthalb Monate vorgezogene, unglücklicherweise nicht jugendfreie, Frühlingsfabel

Dörthe, Dorthe, Hans und Horst

laufen durch den Frühlingsforst.

Auf einer Lichtung voller Moos,

da lassen sie vom Laufen los.

Sie zieh'n sich aus und tauschen Namen

im durchaus frühlingshaften Rahmen.

Die Dörthe rief: „Ich bin jetzt Dorthe

und Hans ist Horst, der sie einst bohrte.“

Und während lauthals schrill die Blätter rauschen,

beginnt man nun mit Partner tauschen.

Erst nimmt sich Dorthe Dörthe vor.

Sie streichelt sich, beginnt am Ohr.

„Na ja, noch ist ja nix passiert.“

sagt Hans, der Horst die Brust rasiert.

Darauf lacht sich der Horst 'n Ast,

der auch in Dörthe ganz gut passt.

Die windet sich und schreit „Idiot!“.

Ein Häschen hinterm Baum wird rot.

„Muss ich dir, wie man's macht, erzählen?!?

Du musst den Ast doch vorher schälen!“

Und während Horst das Holz behandelt,

die Dorthe sich in Hans verwandelt.

„Ich bin jetzt Hans, ich hab Bedarf!“

ruft sie. Das Häschen wird nun scharf.

Denn Dorthe meint auch ziemlich harsch:

„Ich schieb dem Horst den Schwanz in 'n Arsch!“

„Entschuldigung, Du hast doch keinen“,

meint Hans und weiter: „Nimm doch meinen.“

Gesagt, getan. Die Dorthe schiebt

den Hans in Horst, den sie ja liebt.

Nun wo sich alle einig sind,

wird's Häschen hinterm Baum fast blind

und denkt für sich recht laut im Stillen:

„Sehr lustig, wie sich Menschen füllen.“

Ja, in der Tat, es ist verrückt

wie Dorthe Hans in Horst reindrückt.

Nur Dörthe hat halt nix zu tun.

Der Hase denkt sich „Dummes Huhn!“.

Jedoch der Blick in diese Frau

erinnert ihn an seinen Bau.

„Für heut hab ich genug gesehen.

Ich will nach Haus zur Häsin gehen.“

Doch plötzlich schwebt er überm Boden,

blickt unter sich, sieht rote Hoden.

„Hey,“ keift der Fuchs. „Wo willst Du hin?

Wie fühlt man sich mit Fuchsschwanz drin.“

Der Hase meint: „Der ist recht hart.

Hast wohl den Winter lang gespart?!?“

Und während Horst sich nun in Dörthe mischt,

der Fuchs sich in den Hasen drischt.

Das Häschen zappelt in der Luft,

es tut ihm weh, die Lust verpufft.

Doch plötzlich fragt der Fuchs den Hasen:

„Hey, Lampe, sag mal, kannst Du blasen?“

Der Hase grinst: „Das will ich glauben.

Ich blase besser als die Tauben.“

Der Fuchs ruft freudig „Ei der Daus!“

und zieht sich aus dem Häschen raus.

„Komm, Lampe, mach's mir hier im sitzen!“

Der lässt verschmitzt die Zähne blitzen.

Der Fuchs, zu scharf, er sieht es nicht,

die pure Lust prägt sein Gesicht.

Erst als die Lust dem Schmerze weicht

und ihm des Hasen Blasen reicht,

bemerkt er, dass sein Schwanz im Schoß

jetzt plötzlich nicht mehr ganz so groß.

Das Häschen lässt sich gar nicht stören

denkt knabbernd nur an rote Möhren.

Erst als es alles weg genagt,

meint es zum Fuchs: „Na, Sex vertagt?“

Der Fuchs bleibt stumm, er kann's nicht fassen.

Beschließt, er wird den Hasen hassen.

Der Hase denkt sich wiederum:

„Von wegen schlau, der Fuchs ist dumm.“

Er hoppelt flugs in seine Höhle

und denkt nicht mehr an Fuchs, die Töle,

die nun an jenem Baum vergammelt

während der Hase weiter rammelt.

Ihr Menschen, lasst euch eines sagen:

Wenn ihr den Sex im Wald wollt wagen,

denkt dran, ihr seid das Vorbild pur

für alle Kinder der Natur.

Der Fuchs, er könnt noch weiterleben,