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Lenormand-Karten: Wie Sie sich mit der alltagstauglichen Variante des Tarot auf ganz neue Art kennenlernen und glückliche Veränderungen in Ihr Leben bringen Sie würden gerne mehr über sich erfahren und Talente, Eigenschaften oder auch Blockaden entdecken? Sie wünschen sich Orientierung bei wichtigen Fragen und Entscheidungen? Und manchmal könnte auch ein ganz frischer Denkimpuls nicht schaden? Dann schnappen Sie sich ein Set Lenormand-Karten und dieses Buch und wagen Sie einen Blick in die Zukunft! Job behalten oder doch lieber Neuanfang wagen? Kleine Beziehungskrise oder handfestes Problem? Und woher kommt eigentlich die unterschwellige Unzufriedenheit, die Sie immer wieder spüren? Bei manchen Lebensfragen drehen wir uns im Kreis und kommen ohne Input nicht wirklich weiter – und genau da kommen die Lenormand-Karten ins Spiel. Denn anders als das berüchtigte Tarot sind sie lebensnahe, praxistaugliche und kinderleicht nutzbare Helfer, die Ihrer Intuition auf die Sprünge helfen und Ihnen ganz neue Blickwinkel bieten. Deshalb finden Sie in diesem Buch alles an spannendem und hilfreichem Wissen rund um das Kartensystem nach Madame Lenormand, seinen Anwendungsmöglichkeiten und machen sich mit Reiter, Storch, Lilie & Co. vertraut. Anschließend erfahren Sie, mit welchen Techniken Sie die Karten legen und interpretieren können, um in jeder Lebenslage gezielt von ihrer Weisheit zu profitieren. Klingt nach Hokuspokus? Probieren Sie's aus! Denn die Lenormand-Karten kommen viel bodenständiger daher, als oft vermutet – also lassen Sie sich von der Macht der Karten überraschen! Lenormand-Basics: Erfahren Sie leicht und kompakt-verständlich alles Wichtige rund um die Karten und ihre Entstehungsgeschichte sowie das grundlegende Motiv- und Legesystem und seine Potenziale. Karten & Bedeutung: Von Schlange und Blumenstrauß über Sense und Schlüssel bis hin zu den Kombinationsdeutungen – finden Sie heraus, welche Botschaften die einzelnen Karten übermitteln. Deutungstechniken: Ob Tageskarten, Dreier-Kombination, 9er-Legung oder kleines Kreuz, entdecken Sie, welche Methode zu welchem Anliegen passt und wie sie angewandt wird. Königsdisziplin Große Tafel: Erlernen Sie Schritt für Schritt das Legen des Grand Tableau mit allen 36 Karten und fortgeschrittene Deutungstechniken wie Rösseln, Spiegeln oder Korrespondieren. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen einen Weg zu tiefen Einblicken in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und schenkt Ihnen einzigartige Erkenntnisse über sich selbst. Im Zusatzteil legen Sie schließlich den Fokus auf das Themenfeld "Liebe und Partnerschaft" und eröffnen sich die Möglichkeit auf wahrhaftes und langfristiges Glück in der Liebe. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "In den Einkaufswagen" und freuen Sie sich auf einen völlig neuen Blick auf Ihr Leben!
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Seitenzahl: 163
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Für Fragen und Anregungen:
Auflage 2024
Inhalt
Kartomanie – Die Kunst des Kartenlegens
Grundlagen der Lenormand-Karten
Lenormand – Intuition & Voraussagung
Die Karten als zentrales Element
Potenziale der Lenormand-Karten
Die Lenormand Guidelines
Unterschiede Tarot und lenormand
Wie die Karten gelesen werden
Die Karten & ihre Bedeutung
Die Karten & ihre Eigenschaften
Zusatzkarten
Kombinationsdeutungen
Deutungstechnik
Tageskarten
Zweier Kombination
Dreier Kombination
9er Legung
Das kleine Kreuz
Die große Tafel
Besonderheiten beim Auslegen der grossen Tafel
Die 8X4 Auslegung
Die 9X4 Auslegung
Deutungsstränge
Die Personenkarten
Zuordnung der Personenkarten
Beziehung zwischen 2 Personen
Fokus: Beziehung, Liebe & Partnerschaft
Lenormand – Liebe und Partnerschaft
Kartenlegen zum Thema Liebe
Die kleine Tafel der Liebe im Lenormand
Beispiel Liebe: Kleine Tafel 5x3
Bonus: Traumdeutung mit den Lenormand-Karten
Deutung eines Traums mithilfe der Lenormand-Karten
Beispiel zur Traumdeutung
Bedeutung der Lenormand-Karten in der Traumdeutung
Auf dem Weg zur Wahrsagerei
W
enn Sie an Kartenlegen denken, was kommt Ihnen zuerst in den Sinn? Viele Menschen stellen sich beispielsweise eine unheimliche Wahrsagerin vor, die mit ihren Karten einen Blick in die Zukunft wagt. Dabei kommen meistens schlechte Botschaften zum Vorschein. Bei den Fragestellern stellt sich dann ein Gefühl von Unsicherheit und Unbehagen ein. Oft befindet sich diese Wahrsagerin auf dem Rummelplatz, wo sie lediglich der Bespaßung dient. Kartenlegen ist hauptsächlich mit Klischees behaftet und wird schnell mit Magie und Hexerei in Verbindung gebracht.
Kartomantie, so wird die Kartenlegekunst auch genannt, ist jedoch viel weniger mit Hokuspokus gleichzusetzen, als so manche denken. Zwar ist sie ein Teilbereich der Wahrsagerei und dient auch dazu die Zukunft in den Fokus zu setzen, jedoch kommt es hier auch stark auf die Art der Karten an. Sind es eher spirituelle Karten oder Karten, die sich auf alltagsnahe Probleme beziehen? Die üblichen Tarotkarten sind heute noch als typische Wahrsagekarten verschrien, mit denen manche Menschen nichts zu tun haben möchten, weil den Karten eine starke Mystik anhaftet. Andere wiederum sind fasziniert und können nicht genug davon bekommen. Die bodenständigeren Lenormand-Karten wiederum erfreuen sich heutzutage wieder einer zunehmenden Beliebtheit, weil diese Karten weniger esoterische Züge besitzen. Sie sind alltagsnah und orientieren sich eher an einfacheren Themen, als es beim Tarot der Fall der ist. Tarot spielt eher auf spiritueller Ebene, während die Lenormand-Karten beratend zur Seite stehen und Lösungsansätze für alltägliche Probleme bieten.
Die therapeutische Wirkung der Lenormand-Karten ist wahrscheinlich der Hauptgrund, weshalb sich viele Menschen für diese Art des Kartenlegens entscheiden. Die Karten beziehen das eigene Unterbewusstsein mit ein und konzentrieren sich auf die Gefühle und Gedanken der fragestellenden Person. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit, den eigenen Wünschen und Zielen sowie mit den vorhandenen Beziehungen, machen Lenormand-Karten so erfolgreich.
In diesem Buch finden Sie deshalb viele nützliche Informationen und Anleitungen, um aus Ihren Lenormand-Karten das Maximum herauszuholen. Da wären zum einen die Bedeutungen der einzelnen Karten sowie die Kombinationsdeutungen und zum anderen die verschiedenen Legemuster und Deutungstechniken. Ganz am Ende behandelt dieses Buch zusätzlich noch die Traumdeutung mithilfe von Lenormand-Karten. Es gibt also viele spannende Themen, die Sie Schritt für Schritt durcharbeiten können. Dazwischen finden Sie viele Beispiele zum besseren Verständnis und hilfreiche Tipps, die Ihnen die Arbeit mit den Karten erleichtern.
Es ist empfehlenswert, wenn Sie nicht sofort mit den Legungen beginnen, sondern sich zunächst mit der Geschichte der Karten und deren Bedeutungen befassen. Dies ist sehr wichtig, damit Sie einen guten Einstieg erhalten und die Karten für Ihre erste persönliche Legung verinnerlichen. Etwas Unsicherheit gehört am Anfang dazu und ist nichts, wovor Sie Angst haben sollten. Die Karten werden Ihnen sicherlich inspirierende Impulse schenken, die Ihr Leben verändern, wenn Sie sich darauf einlassen.
In diesem Sinn: Viel Freude mit diesem Buch. Viel Erfolg beim Ergründen der Karten. Nutzen Sie hierzu die Ratschläge und Anleitungen für Ihre Legungen in diesem Buch. Entdecken Sie die Kunst des Kartenlegens für sich und begeben Sie sich auf eine spannende Reise voller neuer Eindrücke und Erkenntnisse. Die Karten werden Ihnen stets passende und lehrreiche Antworten auf Ihre Fragestellungen liefern!
L
enormand-Karten besitzen eine starke Faszination, die bis heute anhält. Mithilfe dieser schmuckvollen Orakelkarten im Biedermeierstil, werden Weissagungen getätigt, die sich auf unterschiedliche Themen des Lebens beziehen. Ratsuchende können sich an den Deutungen orientieren und so Antworten auf wichtige Fragen ihres Lebens erhalten. Dabei gibt es mehrere Legesysteme oder Praktiken, die durchgeführt werden können. Die Karten sind leicht verständlich und einfach in der Handhabung, was zu ihrer weltweiten Beliebtheit beiträgt. Mit den Karten können Potenziale und Chancen erschlossen werden, welche großen Einfluss auf die eigene Lebensführung haben können.
Wenn auch Sie Lenormand-Karten nutzen möchten, um beispielsweise inspirierende Impulse zu erhalten, haben Sie die Möglichkeit unterschiedliche Methoden anzuwenden. Diese werden im weiteren Verlauf dieses Buches noch vertieft. Alles, was Sie für die Durchführung benötigen, ist ein Kartendeck mit Lenormand-Karten, ein ruhiger Moment zur Kartenlegung und etwas Zeit zur Deutung der Symbole und Texte.
Bevor Sie beginnen, streben wir noch eine kleine Reise durch die Vergangenheit an, damit Sie nicht nur die Bedeutung der Karten kennenlernen, sondern auch die Entstehungsgeschichte der berühmten Lenormand-Karten verstehen. Es ist wichtig, dass Sie zu Ihren Karten einen guten Draht aufbauen und diese nicht nur als Spielkarten ansehen. Sie möchten Antworten erhalten, die Sie vielleicht noch nicht in Erwägung gezogen haben und dabei kann Ihnen etwas Hintergrundwissen behilflich sein.
Kleiner Tipp für den Umgang mit diesem Buch:
Machen Sie sich am besten Notizen und legen Sie ein Tagebuch an, indem Sie Ihre Legungen und Ergebnisse dokumentieren. Sie lernen so stetig dazu und verbessern allgemein Ihre spirituellen Fähigkeiten. Anfangs werden Sie die Bedeutungen der Karten noch nachlesen müssen. Irgendwann aber wird es Ihnen leichtfallen, die Symbole und Hinweise der Karten zu entschlüsseln. Persönliche Notizen sind hier sehr hilfreich, weil Sie Ihre tiefsten Gedanken festhalten und zusätzlich weitere Chancen und Lösungen ableiten können. Vielleicht möchten Sie auch jede Karte in Kurzform beschreiben und diese als Gedankenstütze in Ihr Tagebuch übertragen. Oder womöglich möchten Sie Ihr Tagebuch auch hübsch illustrieren oder zusätzliche Informationen hinzufügen. Bei der Gestaltung und Ausführung können Sie sich völlig ausleben.
Der Ursprung der heutigen Lenormand-Karten geht auf die französische Wahrsagerin Marie-Anne Adélaide Lenormand (1772-1843) zurück, welche gleichzeitig Namensgeber für die bebilderten Orakelkarten wurde. Man muss allerdings dazu sagen, dass die heutigen Lenormand-Karten wie wir sie kennen, nicht identisch mit denen der Madame Lenormand waren. Sie benutzte wahrscheinlich einfache Tarot- oder Spielkarten und fügte später ihre eigene Symbolik hinzu. Diese Symbole waren für ihr Klientel einfacher nachzuvollziehen und brachten ihr zusätzlich eine mystische Aura ein. Die Herkunft der heutigen Lenormand-Karten gehen aber auf das Kartenspiel „Das Spiel der Hoffnung“ von Johann Kaspar Hechtel (1771-1799) zurück. Er entwickelte das Spiel um 1800, welches auch als Wahrsagespiel nutzbar war. Daraufhin wurden in Koblenz die ersten Lenormand-Karten herausgebracht, die an das Spiel der Hoffnung angelehnt waren. Madame Lenormand hatte also nur den Grundstein für die Karten gelegt und diese nicht selbst entworfen. Mit der späteren Assoziation zu ihrer Persönlichkeit hatte sie allerdings nichts zu tun. Damalige Verleger nutzten die Berühmtheit der Madame Lenormand erfolgreich, um das Orakel-Kartendeck zu vermarkten. Dennoch war Madame Lenormand eine geeignete Inspirationsquelle für zukünftige Wahrsager und Interessierte im Bereich der Divination. Ihr beeindruckendes Leben und ihre außergewöhnliche Persönlichkeit trugen unmissverständlich zu dem Erfolg der Lenormand-Karten bei.
Madame Lenormand erlangte durch ihre Weissagungen einen berühmten Status, wobei auch ihre Beziehungen und Kontakte zu hochrangigen Persönlichkeiten dazu beitrugen, wie beispielsweise Josephine de Beauharnais, die Gemahlin von Napoleon sowie Diplomaten und Staatsoberhäupter verschiedenster Herkunft.
Geboren wurde Madame Lenormand am 27. Mai 1772 in der französischen Stadt Alençon. Sie war die älteste Tochter einer Kaufmannsfamilie und erhielt den Namen ihrer verstorbenen Schwester, die zuvor am 16. September 1768 geboren wurde, aber kurz nach der Geburt verstarb. Ihre Mutter wollte nach altem Aberglauben sicherstellen, dass die Seele der Schwester in Marie-Anne weiterleben konnte.
Schon als Kind befasste sich Marie-Anne mit der Wahrsagerei und soll schon ihren damaligen Mitschülern der Nonnenschule aus der Hand gelesen haben. Weil sie als rebellisch und schwierig galt und die Hellseherei sowieso nicht gern gesehen war, wurde sie von fast jeder Schule verwiesen. So soll sie auch die Absetzung einer Äbtissin vorausgesagt haben, welche dann tatsächlich die Schule verlassen musste. Logischerweise sollte auch Marie-Anne der Schule verwiesen werden, denn man wollte nichts mit derlei „teuflischen“ Praktiken zu tun haben.
Im weiteren Verlauf ihres Lebens, um 1793, gründete sie mit der Wahrsagerin Madame Gilbert einen Salon für Wahrsagerei. Sie beriet ihre Kunden nicht nur anhand von Karten, sondern griff auch auf weitere Wahrsagemethoden wie Kaffeesatzlesen, Geomantie und auch Astrologie zurück. Sie baute sich einen weitreichenden Kundenstamm auf und konnte sich dadurch ein finanzielles Vermögen aufbauen. Als sie jedoch einflussreichen Männern wie Robespierre, Marat und Saint-Just das tragische Schicksal voraussagte, wurde Madame Lenormand kurzerhand verhaftet. Doch sie musste nicht lange in der Haft verweilen und diese schadete ihrem Ruf überhaupt nicht. Im Gegenteil, die Verhaftung machte Madame Lenormand nur noch interessanter, weil sie, so schien es, jemandem ein Dorn im Auge war und sich ihre Vorhersagungen als richtig erwiesen.
Ab 1797 beriet sie Menschen aus allen Gesellschaftsschichten. Darunter auch die Gemahlin von Napoleon, Josephine de Beauharnais (1763-1814), welche sich von Madame Lenormand in allen Lebenslagen beraten ließ. Es entwickelte sich eine langjährige Freundschaft zwischen den beiden Frauen. 1807 sagte ihr Madame Lenormand die Scheidung voraus, weshalb Napoleon sie verhaften ließ. Auch diese Haft dauerte nicht lange an und ihre Anhänger sorgten dafür, dass sie wieder freikam. Eine weitere Verhaftung folgte 1821 aufgrund von Spionage, wobei sie hier auch auf die Todesstrafe bangen musste. Trotz des Urteiles der Hexerei kam Madame Lenormand wieder frei und zog sich um 1830 vollständig auf ihren Landsitz Poissy bei Paris zurück. Dort nutzte sie ihre hellseherischen Fähigkeiten nur noch für Freunde und Verwandte. Im Alter von 71 Jahren starb Madame Lenormand am 25. Juni 1843 bei einer Operation. Sie hatte sich eine Blaseninfektion zugezogen und musste daraufhin sofort operiert werden. So soll sie sogar über ihr eigenes Ende Bescheid gewusst haben und mied daraufhin jahrelang den Besuch bei Ärzten.
Zwar soll Madame Lenormand ein anstrengendes Wesen besessen haben und auch öfter durch ihre Launen aufgefallen sein, ihre Klienten beriet sie trotz allem mit Leidenschaft und Inbrunst. Sie ließ sich auch durch mehrere Verhaftungen und Rückschläge nicht davon abbringen, ihr Talent auszuleben und konnte bis zu ihrem Tod sehr gut von ihrem Vermögen leben. Sie hatte sich ein kleines Imperium aufgebaut und wurde durch ihre zahlreichen Anhänger stets unterstützt, sodass sie selbst zu einer einflussreichen Person wurde.
Es ist bekannt, dass Madame Lenormand die heutigen Lenormand-Karten nie kennengelernt hat und selbst eher auf Kartendecks von Jean-Francois Alliette (1738-1791) auch bekannt unter dem Künstlernamen Etteilla zurückgriff. Das erste Lenormand-Kartendeck mit 54 Karten wurde erst zwei Jahre später nach dem Tod von Madame Lenormand in Umlauf gebracht. Es erschien mit fünf dazu passenden Büchern, welche die Gebiete Chiromantie, Astrologie und weitere Orakelpraktiken behandeln. Die Verfasserin blieb anonym und die Karten zeigten Abbildungen aus der griechischen Mythologie, Astrologie, Kabbala und Geomantie. Ebenso waren Skatkarten abgebildet sowie Blumen und Talismane.
Das Petit Lenormand mit 36 illustrierten Karten erschien 1850 in Deutschland. Hier finden sich die bekannten Symbole wie der Reiter, der Bär, das Schiff oder der Sarg.
Der Name Lenormand wurde demnach als geschickte Marketingstrategie genutzt, weil sich die Kartendecks so besser verkaufen ließen. Sicherlich hätte Madame Lenormand, die zu damaliger Zeit einen ausgeprägten Geschäftssinn besaß, den Wirbel um ihre Person genossen. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Versionen des Lenormand-Kartendecks im Handel zu kaufen und es werden sicherlich stets neue Interpretationen folgen. Dass das Lenormand-Kartendeck der heutigen Zeit eine deutsche Erfindung war und nicht in Frankreich entstanden ist, tut der Popularität der Orakelkarten keinen Abbruch. Eben wie es auch bei Madame Lenormand der Fall war, jede Aufmerksamkeit steigert die Berühmtheit.
Wir beziehen uns in diesem Buch auf das Petit Lenormand, bestehend aus 36 Karten mit jeweils einem Bildmotiv. Jede Karte ist mit Ziffern von 1 bis 36 nummeriert und die Reihenfolge ist festgesetzt. Bei einigen Versionen sind Spielkarten abgebildet, wie beispielsweise Kreuz, Pik, Herz und Karo. Je nachdem welche Version Sie besitzen, können sich zusätzlich noch Verse mit viel Interpretationsspielraum auf den Karten befinden. Diese Verse können sich je nach Hersteller unterscheiden. Es muss also nicht jedes Petit Lenormand miteinander identisch sein. Die Grundbedeutung der Symbole bleibt jedoch gleich. Der Reiter wird zum Beispiel immer für positive Nachrichten stehen. Auch die Bezeichnung der Karten und die Nummerierung sind bei allen Versionen identisch. Eine Ausnahme gibt es bei der Karte Nummer 12. Diese kann in manchen Kartendecks „Eule“ oder „Vögel“ genannt werden. Zur Vereinfachung der Thematik beschränken wir uns in diesem Buch auf die „Eule“, weil diese Form sehr häufig in den Kartendecks zu finden ist.
Da es wie schon gesagt verschiedene Versionen der Kartendecks gibt, erhalten Sie hier einen kurzen Überblick über die vier typischen Arten der Lenormand-Karten. Je nach Hersteller können diese nämlich stark variieren.
Folgende Lenormand-Karten sollten Sie kennen:
Reine Bildmotive – Es wird nur ein Symbol dargestellt (z. B Mystisches Lenormand)
Bildmotive in Kombination mit Spielkarten – Auf den Karten befindet sich neben dem Bildmotiv eine Spielkarte in den französischen Farben Herz, Karo, Pik und Kreuz (z. B Blaue Eule)
Bildmotive in Kombination mit Versen – Ein Bildmotiv wird durch einen interpretierenden Vers begleitet (z.B Rote Eule)
Bildmotive in Kombination mit Spielkarten und Versen – Bildmotive werden mit passenden Versen und zugehörigen Spielkarten ergänzt (z. B Lenormand Cartamundi)
Die gängigsten Versionen sind Kartendecks, bei denen Bildmotive mit Spielkarten kombiniert werden, da sie viel Spielraum zulassen, was die Auslegung angeht. Bildmotive lassen umfassendere Deutungen zu, da sie durch Verse nicht beeinflusst werden. Für Anfänger eignen sich dennoch Kartendecks mit Bildmotiven, Versen und Spielkarten, da sie durch die begleitenden Verse auch ohne Erklärungen recht gut verständlich sind. Die Wahl des richtigen Kartendecks ist äußerst wichtig, für die spätere Deutung, aber auch für das eigene Verständnis. Wenn Sie anfangs unsicher sind, welches Kartendeck für Sie geeignet ist, gehen Sie nach Ihrem Bauchgefühl und wählen das Kartendeck aus, welches Ihnen direkt ins Auge springt. Wenn Sie die Bildmotive nicht mögen, werden Sie nämlich auch nicht gerne auf diese Art Karten zurückgreifen.
Die Bildmotive der Lenormand-Karten lassen sich in sechs Kategorien einteilen. Wobei die Signifikator-Karten noch eine extra Kategorie darstellen. Diese speziellen Personenkarten spiegeln jeweils die ausübende Person wider. Die Karte 28 „der Herr“ steht für den Mann und die Karte 29 „die Dame“ für die Frau. Sie bilden den Ausgangspunkt jeder Legung und sind besonders wichtig. Weitere Unterteilungen der Bildmotive sind:
Personenkarten – 1 Reiter, 13 Kind, 28 Herr, 29 Dame
Gebäudekarten – 4 Haus, 19 Turm, 21 Berg, 22 Weg
Tierkarten – 7 Schlange, 12 Eule, 14 Fuchs, 15 Bär, 17 Storch, 18 Hund, 23 Mäuse, 34 Fische
Pflanzenkarten – 2 Klee, 5 Baum, 9 Blumenstrauß, 20 Garten, 30 Lilien
Himmelskarten – 6 Wolken, 16 Stern, 31 Sonne, 32 Mond
Gegenstandskarten – 3 Schiff, 8 Sarg, 10 Sense, 11 Rute, 24 Herz, 25 Ring, 26 Buch, 27 Brief, 33 Schlüssel, 35 Anker, 36 Kreuz
Die Symbole auf den Lenormand-Karten sind leicht verständlich und sollten auch damals schon einen Bezug zum alltäglichen Leben darstellen. Heute gibt es sogar modernisierte Bildmotive, weil sich manche Symbole kaum noch in unserem Alltag finden lassen. Dennoch sind die älteren Bildmotive nicht unbekannt.
Das Segelschiff ist beispielsweise ein typisches Bildmotiv, welches mittlerweile der Vergangenheit angehört und durch eine moderne Version ersetzt werden kann. Wobei die Symbolik trotz veralteter Darstellungen der Bildmotive auch heute noch ihren Zweck erfüllt.
Demnach ist es gar nicht notwendig, alle Bildmotive dem Zeitgeist anzupassen. Da die Bildmotive der klassischen Lenormand-Karten zeitlos und einfach sind, können die Symbole leicht gedeutet werden. Deshalb ist das Lenormand-Orakel nicht nur bei Anfängern beliebt, sondern hilft auch Fortgeschrittenen, die psychologischen Deutungen zu intensivieren.
Die Symbole der Lenormand-Karten besitzen komplexe Deutungsmöglichkeiten, welche auch im alltäglichen Leben bekannt sind. So verbindet man das Herz mit der Liebe und das Herz kann die Komplexität dieses Themas vollständig ausdrücken. Liebe hat nicht nur positive Seiten, sondern kann auch negative Assoziationen hervorrufen. Mit der Symbolik des Herzens beispielsweise gelingt es all diese Aspekte zusammenzuführen, ohne diese in Worte fassen zu müssen. So kann die Bildsymbolik auch in Zusammenhang mit historischen Ereignissen erfolgen. Diese Symbolik kann sich auch im Laufe der Zeit wandeln, sodass manche Bildmotive heute anders verstanden werden als es damals der Fall war. Dennoch haben sich viele Symbole bis heute in ihrer Bedeutung kaum verändert und drücken unmissverständliche Botschaften aus.
1
Reiter
Herz Neun
2
Klee
Karo Sechs
3
Schiff
Pik Zehn
4
Haus
Herz König
5
Baum
Herz Sieben
6
Wolken
Kreuz König
7
Schlangen
Kreuz Dame
8
Sarg
Karo Neun
9
Blumenstrauß
Pik Dame
10
Sense
Karo Bube
11
Rute
Kreuz Bube
12
Eulen/Vögel
Karo Sieben
13
Kind
Pik Bube
14
Fuchs
Kreuz Neun
15
Bär
Kreuz Zehn
16
Stern
Herz Sechs
17
Storch
Herz Dame
18
Hund
Herz Zehn
19
Turm
Pik Sechs
20
Garten/Park
Pik Acht
21
Berg
Kreuz Acht
22
Weg
Karo Dame
23
Mäuse
Kreuz Sieben
24
Herz
Herz Bube
25
Ring
Kreuz Ass
26
Buch
Karo Zehn
27
Brief
Pik Sieben
28
Herr
Herz Ass
29
Dame
Pik Ass
30
Lilien
Pik König
31
Sonne
Karo Ass
32
Mond
Herz Acht
33
Schlüssel
Karo Acht
34
Fische
Karo König
35
Anker
Pik Neun
36
Kreuz
Kreuz Sechs
Wahrsagekarten versprühen den Reiz des Unbekannten, weil jede Legung neue Inspirationen und Ideen mit sich bringen kann. Schon im Mittelalter nutzten die Menschen Spielkarten, um einen Blick in die Zukunft zu erhaschen oder die Zukunft mittels neuer Impulse zu steuern. Die Auseinandersetzung mit höheren Mächten oder Antworten auf die Lebensfragen zu erhalten, hat die Neugierde der Menschen immer wieder aufs Neue entfacht. Damals dachte man, dass es möglich wäre, mittels Orakel- oder Spielkarten das Zukunftsgeschehen vorauszusagen. Heute wissen wir, dass die Zukunft nicht vorhersehbar, aber durch unsere Gedanken und Entscheidungen lenkbar ist. Orakelkarten, wie beispielsweise Tarot oder Lenormand, dienen dazu, sich mit eigenen Vorstellungen und Wünschen auseinanderzusetzen. Sie sind Impulsgeber, Alltagshelfer oder auch einfach nur ein netter Zeitvertreib, je nachdem welche Stellung die Karten für den Menschen einnehmen.
Möchten Sie nun auch mit Lenormand-Karten arbeiten, sollten Sie die Karten als hilfreiche Ergänzung ansehen, nicht aber als finale Lösung. Damit ist gemeint, dass, wenn Sie beispielsweise eine negative Deutung erhalten, diese keinen starren Regeln unterliegt. Sie haben Ihre Zukunft in der Hand und können negativen Entwicklungen durch entsprechende Handlungen entgegenwirken. Die Karten erregen nur Ihre Aufmerksamkeit und weisen Sie darauf hin, wann Sie aktiv werden sollten.
Beispiel:
Bei Ihrer Legung haben Sie beispielsweise die Kombination Sarg und Ring erhalten. Diese Kombination steht für das Ende einer partnerschaftlichen oder geschäftlichen Beziehung. Je nachdem, welche Karten sich im Umfeld befinden, können Sie die genauere Richtung besser bestimmen.