7,99 €
Königs Erläuterung zu Joseph von Eichendorff: Das Marmorbild- Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben. In einem Band bieten dir die neuen Königs Erläuterungen alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst. Das spart dir lästiges Recherchieren und kostet weniger Zeit zur Vorbereitung. Alle wichtigen Infos zur Interpretation. - von der ausführlichen Inhaltsangabe über Aufbau, Personenkonstellation, Stil und Sprache bis zu Interpretationsansätzen - plus 4 Abituraufgaben mit Musterlösungen und 2 weitere zum kostenlosen Download . sowohl kurz als auch ausführlich. - Die Schnellübersicht fasst alle wesentlichen Infos zu Werk und Autor und Analyse zusammen. - Die Kapitelzusammenfassungen zeigen dir das Wichtigste eines Kapitels im Überblick - ideal auch zum Wiederholen. . und klar strukturiert. - Ein zweifarbiges Layout hilft dir Wesentliches einfacher und schneller zu erfassen. - Die Randspalte mit Schlüsselbegriffen ermöglichen dir eine bessere Orientierung. - Klar strukturierte Schaubilder verdeutlichen dir wichtige Sachverhalte auf einen Blick. . mit vielen zusätzlichen Infos zum kostenlosen Download.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2020
KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN
Band 248
Textanalyse und Interpretation zu
Joseph von Eichendorff
DAS MARMORBILD
Annette Kliewer
Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen
Zitierte Ausgaben: Eichendorff, Joseph von: Das Marmorbild. Stuttgart: Verlag Philipp Reclam jun., 2018 (Reclams Universalbibliothek Nr. 18539). Zitatverweise sind mit R gekennzeichnet. Eichendorff, Joseph von: Das Marmorbild. Husum/Nordsee: Hamburger Lesehefte Verlag, 2018 (Hamburger Leseheft Nr. 209). Zitatverweise sind mit HL gekennzeichnet.
Über die Autorin dieser Erläuterung: Dr. habil. Annette Kliewer (Jahrgang 1961), Studiendirektorin am Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum in Bad Bergzabern mit den Fächern Deutsch, Französisch, Evangelische Religion und Ethik.
1. Auflage 2020
ISBN 978-3-8044-7052-1
© 2020 by C. Bange Verlag, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelabbildung: Venus aus dem Bade, Wörlitzer Park © picture alliance / imageBROKER © Moritz Schell (Fotograf), Wien
Hinweise zur Bedienung
Inhaltsverzeichnis Das Inhaltsverzeichnis ist vollständig mit dem Inhalt dieses Buches verknüpft. Tippen Sie auf einen Eintrag und Sie gelangen zum entsprechenden Inhalt.
Fußnoten Fußnoten sind im Text in eckigen Klammern mit fortlaufender Nummerierung angegeben. Tippen Sie auf eine Fußnote und Sie gelangen zum entsprechenden Fußnotentext. Tippen Sie im aufgerufenen Fußnotentext auf die Ziffer zu Beginn der Zeile, und Sie gelangen wieder zum Ursprung. Sie können auch die Rücksprungfunktion Ihres ePub-Readers verwenden (sofern verfügbar).
Verknüpfungen zu Textstellen innerhalb des Textes (Querverweise) Querverweise, z. B. „s. S. 26 f.“, können durch Tippen auf den Verweis aufgerufen werden. Verwenden Sie die „Zurück“-Funktion Ihres ePub-Readers, um wieder zum Ursprung des Querverweises zu gelangen.
Verknüpfungen zu den Online-Aufgaben Im Abschnitt 6 „Prüfungsaufgaben“ finden Sie einen Hinweis zu zwei kostenlosen zusätzlichen Aufgaben. Diese Aufgaben können über die Webseite des Verlages aufgerufen werden. Tippen Sie auf die Verknüpfung und Sie werden direkt zu den Online-Aufgaben geführt. Dazu wird in den Web-Browser Ihres ePub-Readers gewechselt – sofern Ihr ePub-Reader eine Verbindung zum Internet unterstützt und über einen Web-Browser verfügt.
Verknüpfungen zu Inhalten aus dem Internet Verknüpfungen zu Inhalten aus dem Internet werden durch eine Webadresse gekennzeichnet, z.B. www.wikipedia.de. Tippen Sie auf die Webadresse und Sie werden direkt zu der Internetseite geführt. Dazu wird in den Web-Browser Ihres ePub-Readers gewechselt – sofern Ihr ePub-Reader eine Verbindung zum Internet unterstützt und über einen Web-Browser verfügt. Hinweis: Bitte beachten Sie, dass Webadressen nach Erscheinen dieses ePubs gegebenenfalls nicht mehr aufrufbar sind!
INHALT
1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht
2. Joseph von Eichendorff: Leben und Werk
2.1 Biografie
2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund
Politische Ereignisse
Die Epoche der Romantik
2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken
3. Textanalyse und -Interpretation
3.1 Entstehung und Quellen
3.2 Inhaltsangabe
Erster Tag
Zweiter Tag
Dritter Tag
Vierter Tag
Einige Tage später
Der letzte Tag
3.3 Aufbau
Die dramenähnliche Struktur
Die gliedernde Funktion der Lieder
3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken
Florio
Bianka
Fortunato
Die schöne Dame/Venus
Donati
Pietro
3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen
3.6 Stil und Sprache
3.7 Interpretationsansätze
Literaturgeschichtlicher Interpretationsansatz
Poetologischer Interpretationsansatz
Religiöser Interpretationsansatz
Psychoanalytischer Interpretationsansatz
Gendertheoretischer Interpretationsansatz
4. Rezeptionsgeschichte
5. Materialien
Ludwig Tieck: Der getreue Eckart und der Tannhäuser (1799)
Joseph von Eichendorff: Die Zauberei im Herbste (1808)
Heinrich Heine: Traumbilder (1817–1821)
Heinrich Heine: Florentinische Nächte (1837)
Joseph von Eichendorff: Erlebtes (1866)
Die Funktion des Weiblichen in Das Marmorbild
Bedeutungsschichten und poetische Felder in Das Marmorbild
6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen
Aufgabe 1 *
Aufgabe 2 ***
Aufgabe 3 ***
Aufgabe 4 *
Literatur
Zitierte Ausgaben
Übergreifende Darstellungen
Lektürehilfen
Allgemeine Darstellungen zur Literaturgeschichte
Biografien und Gesamtdarstellungen
Literatur zu Das Marmorbild
Vertonungen
Das Erwachsenwerden, die erste Liebe, die Frage nach dem eigenen Platz in der Welt – das sind Themen, die in Eichendorffs Novelle Das Marmorbild u. a. verhandelt werden. In der Forschung hat man sich damit auf unterschiedliche Weise auseinandergesetzt. Damit sich jeder Leser in dem vorliegenden Band rasch zurechtfindet und das für ihn Wichtige gleich entdeckt, findet sich im Folgenden eine Übersicht:
Im zweiten Kapitel wird zunächst das Leben Joseph von Eichendorffs wiedergegeben, danach der zeitgeschichtliche Hintergrund und die Epoche der Romantik, in die Eichendorff eingeordnet werden kann. Schließlich werden seine wichtigsten Werke kurz vorgestellt.
Joseph von Eichendorff lebte von 1788 bis 1857. Geboren wurde er auf Schloss Lubowitz in Oberschlesien, das heute zu Polen gehört. Er war auf dem Gymnasium im Breslau (heute Wrocław). Danach studierte er Jura in Halle, dann in Wien. Er musste lange warten, bis er eine entsprechende Anstellung fand, und weil seine Familie mittlerweile verarmt war und er eine eigene Familie gegründet hatte, gab es oft finanzielle Schwierigkeiten. Er lebte schließlich in Danzig, Königsberg, Berlin und Wien.
Eichendorff kämpfte in den Befreiungskriegen gegen Napoleon, der nach den Wirren der Revolutionszeit die Macht in Frankreich an sich gerissen hatte und ganz Europa erobern wollte. Diese Kriege waren zur Konsolidierung einer deutschen Nationalkultur von großer Bedeutung.
Eichendorff ist der Literaturepoche der Romantik zuzuordnen. Die Romantiker wandten sich kritisch von literarischen Strömungen der Aufklärung und der Klassik ab, die ihnen vorangegangen waren. Sie strebten eine Rückbesinnung auf das deutsche Mittelalter an, orientierten sich meist an der nostalgischen Vorstellung von einer Rückkehr zum Ursprung der „Volksseele“. Deshalb sammelten sie Lieder, Märchen, Sagen und Reime, die bislang nur mündlich tradiert worden waren, entwarfen aber auch neue Formen des „Kunstmärchens“. Formal akzeptierten sie eine Vermischung von Formen und Gattungen und hatten einen umfassenden Ästhetikbegriff, der „hohe und niedere Literatur“ miteinander vereinte.
Eichendorff ist vor allem als Lyriker bekannt, von seinen Prosatexten werden heute nur noch die Novellen Das Marmorbild und Aus dem Leben eines Taugenichts gelesen. Seine dramatischen Werke und die literaturtheoretischen Schriften sind heute nur noch Kennern ein Begriff.
Das Marmorbild – Entstehung und Quellen:
Die Novelle geht vor allem auf zwei verschiedene Motive zurück:
Zum einen greift sie das Motiv der Statuenbelebung auf, wie es seit dem römischen Autor Ovid (43 v. – 17 n. Chr.) um den Mythos des Pygmalion zum ersten Mal in der Literatur zu finden war.
Zum anderen gibt es Bezüge zum Motiv des Venusberges, das sich schon in der Odyssee von Homer (8. Jh. v. Chr.) indirekt findet: Ein Mann wird von Frauen verfolgt, die seinen Untergang wollen.
Beide Motive wurden auch von anderen Autoren der Romantik verwendet, was darauf deutet, dass Veränderungen im Geschlechtsrollenmodell um 1800 zu einer Verunsicherung der Beziehungen zwischen Männern und Frauen führten.
Inhalt:
Der jugendliche Florio begegnet in der Nähe der italienischen Stadt Lucca dem Sänger Fortunato, den er sehr verehrt. Fortunato macht ihn mit Bianka bekannt und Florio verliebt sich in sie. In der Nacht aber geht er vor die Stadt und findet ein Marmorbild einer Frau, das ihn so fasziniert, dass er es am nächsten Tag sucht, an der Stelle aber nur Ruinen findet. Florio begegnet einer schönen Frau, die ihn an das Marmorbild erinnert. Der Ritter Donati verspricht, ihn zu dieser Frau zu führen. Florio muss aber noch einige Tage warten, bis Fortunato ihn zu einem Maskenball einlädt. Dort trifft er wieder eine schöne Frau, die ihn abermals an das Bild erinnert, gleichzeitig aber auch an Bianka und beide Frauen verschmelzen in seiner Vorstellungswelt zu einer einzigen.
An einem der nächsten Abende gelingt es ihm, zu der schönen Frau vorgelassen zu werden. Diese zeigt sich jetzt sehr freizügig. Plötzlich aber hört Florio ein frommes Lied, das er aus seiner Kindheit kennt, gesungen von Fortunato. Dies führt dazu, dass er plötzlich erkennt, dass die schöne Frau nur aus Stein ist, während in dem Raum alle Bilder und Statuen lebendig werden. Von Grauen gepackt flieht er aus dem Schloss und zieht sich am nächsten Tag verzweifelt zurück. Als er die Stadt verlässt, trifft er auf Fortunato, der begleitet wird von einem Jungen. Dieser entpuppt sich als Bianka und Florio erkennt ihre Schönheit und verliebt sich erneut in sie, während er feststellt, dass sein Erlebnis mit dem Marmorbild nur ein Spuk gewesen war.
Chronologie und Schauplätze:
Die Novelle folgt einer klaren Chronologie: Es findet sich eine Abfolge von vier Tagen und Nächten, darauf folgt ein Sprung von mehreren Tagen und sie endet mit einem Tag danach.
Der Ort der Handlung ist die italienische Stadt Lucca und ihre Umgebung, vor allem ein verlassener Garten, wo Florio die Marmorstatue entdeckt, und das Landhaus von Donati.
Personen:
Die Hauptpersonen sind
Florio:
junger, kräftiger Mann, noch auf der Suche nach sich selbst
lässt sich stark von Begegnungen mit anderen Menschen beeinflussen
hat sein Elternhaus verlassen, um die Welt kennenzulernen
entdeckt dabei seine eigenen Erinnerungen und Wünsche
Fortunato:
bekannter Sänger
blickt optimistisch und zuversichtlich in die Welt
vertritt christliche Werte
eine Art Mentor für Florio, er lässt ihn (auch negative) Erfahrungen machen, damit dieser schließlich selbst den rechten Weg findet
Donati:
Gegenpol zu Fortunato
versucht, Einfluss auf Florio zu nehmen, verführt ihn, sich auf die Venus einzulassen
Bianka:
Florios erste Liebe
wird von ihm zugunsten der schönen Frau verlassen und leidet darunter
wird selbst nicht aktiv, wartet auf Florios Zuwendung am Ende
Die schöne Frau/Venus:
ähnelt der Marmorstatue, die Florio entdeckt hat
scheint gefährliche, verführerische Frau zu sein, ist aber nur eine Spukerfahrung, die sich auflöst, als Florio zu sich selbst kommt
Zwei Personengruppen stehen einander gegenüber: Fortunato und Bianka auf der einen Seite, Donati und die schöne Frau/Venus auf der anderen Seite. Florio muss sich für eine der beiden Frauen und ihre Welt entscheiden.
Stil und Sprache:
Die Novelle ist ein exemplarischer Text der Romantik, konzentriert finden sich hier die typischen Kennzeichen dieser Epoche:
Häufung von Epitheta (ausschmückenden Adjektiven)
Häufung von immer wiederkehrenden, formelhaften Motiven, vor allem: Kreise, Wasser, Musik, Garten, Reisen
Eine besonders wichtige Rolle nehmen in dieser Novelle die gliedernden Lieder ein, die von Fortunato, Florio und der Venus gesungen werden.
Interpretationsansätze:
Fünf Interpretationsansätze zeigen unterschiedliche Möglichkeiten, dem Text nahezukommen. Sie setzen jeweils verschiedene Akzente:
Literaturgeschichtliche Deutung: Wie ist der Text in die Epoche der Romantik einzuordnen?
Poetologische Deutung: Wie wird die Kunst im Text dargestellt, wie spielt Eichendorff mit unterschiedlichen Gattungen (Novelle und Märchen)?
Religiöse Deutung: Welche Rolle spielt der Gegensatz Christentum–Heidentum für die Deutung des Textes?
Psychoanalytische Deutung: Welche Rolle spielen Sigmund Freuds Instanzen Ich, Es und Über-Ich in der Novelle?
Gendertheoretische Deutung: Welche Rolle spielen die Geschlechter? Folgt ihr Verhalten bestimmten Stereotypen?
