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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Ev.-theol. Seminar), Veranstaltung: Grundbegriffe der Religionswissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: „Gottes ist der Orient! Gottes ist der Occident! Nord- und südliches Gelände Ruht im Frieden seiner Hände. Er, der einzige Gerechte, Will für jedermann das Rechte. Sey, von seinen hundert Namen, Dieser hochgelobet! Amen.“ Das Gebet, das in Goethes Gedichtsammlung, dem „west-östlichen Diwan“ von 1819, nachzulesen ist, hat gerade für die heutige Zeit eine neue Bedeutung gewonnen. Unsere Gesellschaft wird immer stärker durch das Nebeneinander und Miteinander vieler Kulturen und Religionen geprägt. Durch die Politisierung des Islams ist unsere Welt in Aufruhr geraten. Jüngste Ereignisse haben gezeigt, dass Weltfrieden ohne Religionsfrieden undenkbar geworden ist. Es gibt aber auch keinen Religionsfrieden ohne den Dialog zwischen den Religionen und keinen Dialog ohne genaue Kenntnis voneinander. Die Auseinandersetzung mit dem Islam ist für uns deshalb unverzichtbar, weil er die Religion ist, „die uns am dichtesten ‘auf den Leib rückt’.“ Nicht nur die Nähe durch seine zahlenmäßige Präsenz, sondern vor allem die gemeinsamen Wurzeln der drei großen monotheistischen Weltreligionen fordern zum Dialog auf. Die strukturelle Verwandtschaft als Offenbarungsreligion, das Bemühen um Toleranz und Gemeinsamkeiten zwischen biblischer und koranischer Theologie dürfen allerdings auch nicht die Unterschiede und Differenzen außer Acht lassen. Fernab von Klischees und Polemik sollte der Dialog auch für kritische Momente offen sein. Ausgehend vom dem Prophetieverständnis im Islam und im Christentum soll diese Arbeit eine Annäherung an einen möglichen Dialog finden. Daher möchte ich zunächst den Prophetiebegriff näher eruieren. In diesem Sinne werden die Gestalten der Prophetiegeschichte, die nach koranischer Auffassung als Begründer der reinen Offenbarungsreligion gelten, dargestellt. Dazu zählen Abraham als Verkünder der ursprünglichen Religion, Mose als derjenige der Thora, Jesus Christus als Überbringer des Evangeliums und Muhammad als derjenige des Islams. Auf diesem Hintergrund kann dann die christliche Position in die Reflexion einbezogen werden, um so die jeweiligen Gemeinsamkeiten und Unterschiede evident werden zu lassen. Ein möglicher Dialog, der auf dem engen Zusammenleben aller in der gemeinsamen Welt basiert, betont die grundlegende Gemeinschaft im Glauben an den einen, geschichtlichen und liebenden Gott, der im Dienst am Mitmenschen zum Ausdruck kommt und jedem in seiner je eigenen Identität begegnet.
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