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Studienarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,2, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Germanistik), Veranstaltung: Masse Mensch, HS, Sprache: Deutsch, Abstract: Im herrschenden Jahrtausendwendetaumel haben "Seher", die vom nahen Ende sprechen - so will es scheinen - Hochkonjunktur. Nostradamus ist über einen Bücherverbund dem normalen Menschen zugänglich, beinahe auf jeder Stehparty fällt der Name "Spengler", die "Kirche Jesu Christi der heiligen der letzten (!) Tage" rechnet wieder etc.etc. Da sollte es nicht verwundern, daß auch Philosophen und Denker in dieses Lament mit einstimmen. Das Ende der Kunst (welches zu Vasaris Zeit zum ersten Mal aufgetreten ist, dann seinen Weg über Hegel in unsere Zeit genommen hat) scheint manifest! Noch vor kurzem war alles möglich, die Dekadenz nahm überhand - und jetzt haben wir's. Gehen wir weiter und glauben Peter Bürgers Theorie der Avantgarde, so könnte man annehmen, daß wir seit dem Scheitern der Avantgarde in und mit diesem Ende leben. 1.1. Das Scheitern der Avantgarde Obwohl von vielen aufgrund seiner "unorthodoxen" Forschungsmethoden bemängelt, verwundert es doch, wie selbstverständlich Bürgers Hauptpostulat vom Scheitern der Avantgarde in den Sprach- und Denkgebrauch eingegangen ist. Man widerlegt in der Hauptsache seine Beweisführung, macht deutlich, wie willkürlich er diese Beweise oft heranführte - doch, so scheint es, akzeptiert jeder das Urteil. Erst in der letzten Zeit, begründet durch das "anything goes" und damit der Leichtigkeit der Postmoderne, der immer größer werdenden Unerklärbarkeit der Kunstwerke, dem Fehlen von Regeln, bricht diese Kruste langsam auf, und die Kunsttheorie beginnt sich die Frage zu stellen, ob sie es nicht vielleicht ist, die am Ende ist. Noch in den "Antworten an Peter Bürger" finden wir den Text eines Philosophen, der den Blick der bisherigen Kunsttheorie auf etwas anderes lenkt. Dolf Oehler nä mlich greift ein Postulat der Dadaisten (in diesem Falle Duchamps) auf: Die absolute Anarchie, die daraus entsteht, daß jeder einzelne es lernen muß, sich seine eigenen Sinn- und Wertezusammenhänge zu stiften. Es ist bereits klar, daß Begriffe wie Anarchie, Wert und Sinn in einer üblichen Theorie-Diskussion nichts zu suchen haben. Und ich möchte darauf auch nicht weiter insistieren, vor allem, weil ich später darauf zurückkommen werde. Wichtig an Oehlers Text ist bis hierher nur, daß er bereits den Sinn im Unsinn sehen half, die Betrachtungsweise in eine neue Richtung lenkte.
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