Das Schloss der Rätsel - Léon Ohlsen - E-Book

Das Schloss der Rätsel E-Book

Léon Ohlsen

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Beschreibung

Eine Großmutter erzählt ihrem Enkelkind von den Märchen aus der "guten alten Zeit" und beklagt, dass diese Märchen in der heutigen schnelllebigen Zeit kaum noch die ihnen gebührende Achtungn finden. Doch das Interesse des Enkelkinds wird durch die Erzählungen ihrer Großmutter geweckt, besonders, als diese - scheinbar so ganz nebenbei - das Schloss der Rätsel erwähnt. Auf diesem Schloss, so heißt es, sind alle bekannten Märchenfiguren zu finden und zeigen sich in ihrer wahrer Gestalt und "Sinnbildlichkeit" all denjenigen, die die Welt der Märchen noch zu schätzen wissen und an andere weitergeben. Doch, so erklärt die Großmutter, ist das Schloss der Rätsel in großer Gefahr und wird es nicht bald in nächster Zeit gefunden, fällt es langsam in sich zusammen und begräbt letztendlich alle Märchenfiguren unter sich und reißt sie mit in den dunklen Schacht einer nicht wieder zu erweckenden Vergessenheit. Erschrocken darüber macht sich das Enkelkind auf zusammen mit ihren besten Freundinnen, dieses sagenhafte Schloss zu finden. Dabei müssen sie feststellen, dass der Weg zu diesem Schloss selbst ein großes Rätsel darstellt und erst der Tipp eines ominösen Zauberers er- öffnet ihnen die Lösung des Rätsels: Der Weg dorthin führt durch die Welt der Märchen... Auf ihrer turbulenten Reise durch diese Märchenwelt erleben die drei Freundinnen so mancherlei Überraschungen und erkennen schließlich, welche Mission sie eigentlich zu erfüllen haben...

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Personen und Figuren

TALIANA (genannt: Tally)

ANJA

SINA

Die Großmutter

Der Zauberer (alias Herr Meier)

Alte Schachtel (Mutter des Herrn Meier)

Ein Bibliothekar

Eine Supermarkt-Kassenangestellte

Mehrere Supermarktkunden

ROTKÄPPCHEN

RUMPELSTILZCHEN

SCHNEEWEISCHEN & ROSENROT

HÄNSEL & GRETEL

Der FROSCHKÖNIG

SCHNEEWITCHEN & die 7 Zwerge

Der BÄR

Die BÖSE KÖNIGIN

Der BÖSE WOLF

Die (böse) HEXE

Inhaltsverzeichnis

1. SZENE (Wohnstube der Großmutter)

2. SZENE (Wohnstube der Großmutter…)

3. SZENE: (Im Supermarkt)

4. SZENE: (Im Wohnzimmer der „Alten Schachtel“)

5. SZENE (In der Bibliothek)

6. SZENE (Im Märchenwald…)

7. SZENE (Froschkönig…)

8. SZENE (Hänsel & Gretel)

9. SZENE (Die sieben Zwerge)

10. SZENE (Zauberer mit neuem Rätsel…)

11. SZENE (Schneeweischen & Rosenrot / Bär)

12. SZENE (Vor dem Schloss der Rätsel)

13. SZENE Im Schloss der Rätsel

1. SZENE (Wohnstube der Großmutter)

(…Der VORHANG öffnet sich – die Großmutter (GM) sitzt lesend in ihrem „Sessel“ und das Enkelkind TALIANA (genannt TALLY…) betritt die Bühne…)

TALLY: Hallo, Großmutter. Wie geht es dir?

GM: Hallo, mein kleiner Schatz, danke, mir geht es gut.

TALLY: (zur GM herantretend…): Was liest du da denn schönes?

GM: Ach, nichts weiter – es ist nur ein Märchenbuch.

TALLY: Ein Märchenbuch? Du liest noch Märchen?

GM: Ja natürlich, warum denn nicht?

TALLY: Na ja, Märchen sind doch bloß was für Kinder!

GM: Das würde ich nicht sagen. (Und mehr für sich…) Wenngleich auch heutzutage selbst Kinder nicht mehr die guten alten Märchen lesen! (Und zu TALLY): Kennst du denn überhaupt irgendwelche Märchen?

TALLY: Nö, nicht so richtig. Ich meine, bisher hab’ ich noch keins richtig gelesen.

GM: Wie schade! Dabei sind es tatsächlich richtig schöne Geschichten – ein Jammer nur, dass sie in unserer heutigen Zeit immer mehr in Vergessenheit geraten!

TALLY: Wie wär’s Großmutter, wenn du mir eins vorliest?

GM: Jetzt gleich? Möchtest du das wirklich?

TALLY: Aber ja, warum denn nicht?

GM: Na gut, ganz, wie du meinst. Komm setz’ dich her, mach’s dir gemütlich.

TALLLY (setzt sich neben die Großmutter und diese beginnt, laut zu lesen…)

GM: „Es war einmal vor langer, langer Zeit, da machte sich der Müllerssohn auf, die große weite Welt zu erkunden.

Und wie er so…“

(Das weitere Vorlesen wird mitMusikuntermalt, so dass die eigentlichen Worte nicht mehr zu verstehen sind, bis die GM schließlich, das Märchenbuch zuklappend, mit den Worten endet):

GM: „…und so lebten sie glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende und … wenn sie nicht gestorben sind, so leb‘n sie auch noch heute.“

TALLY: (sich rekelnd…): Das war aber eine schöne Geschichte, Großmutter.

GM: Ja? Freut mich, dass sie dir gefallen hat. Aber jetzt brauche ich unbedingt einen Tee, mein Hals ist ganz ausgetrocknet vom Vorlesen. (Erhebt sich aus ihrem Sessel und verschwindet langsam - auf einen Gehstock gestützt – Richtung Bühnenausgang, währenddessen sie noch einmal ihr Enkelkind anspricht…)

GM: Übrigens, das Buch ist voll solcher schönen Geschichten, wie du sie gerade gehört hast mit vielen Bildern dazu. Blättere nur ein wenig darin herum, du wirst schon sehen…(Ab von der Bühne… bald darauf ist im Hintergrund das Klappern von Geschirr zu hören…, währenddessen TALLY interessiert im Märchenbuch blättert…, dann:)

TALLY: Großmutter!?

(Stimme derGMaus dem Hintergrund): Ja, mein Schatz?

TALLY: Was ist denn das hier?

GM (vor sich hinschmunzelnd…): Was meinst du denn?

TALLY (das Märchenbuch zu ihr hindrehend…): Na das hier!

GM (nur einen kurzen Blick darauf werfend…): Oh, das!

TALLY: Ja, Großmutter, das hier. Ist es auch eine Märchengeschichte?

GM: Nein, jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne. (Und nach einer kurzen Pause…):

So, nun hast du hast also tatsächlich „Das Schloss der Rätsel“ entdeckt!

TALLY: Das Schloss der Rätsel? Was ist damit?

GM (hinter Tally tretend…): Das, mein Kind, ist keine Geschichte, denn das Schloss der Rätsel gibt es tatsächlich!

TALLY: Wo, Großmutter, wo gibt es dieses Schloss?

GM: Niemand weiß es genau, und doch sollte es unbedingt gesucht und natürlich auch gefunden werden.

TALLY: Warum? Was ist denn das Besondere an diesem Schloss?

GM: Das Besondere? Ja, weißt du… auf diesem Schloss sind alle bekannten Märchenfiguren zu Hause in ihrer wahren Gestalt und „Sinnbildlichkeit“. Sie warten dort auf all denjenigen, die die Welt der Märchen noch zu achten und zu schätzen wissen und an Andere weitergegeben.Doch wenn es nicht bald gefunden wird, dann…

TALLY: … was geschieht dann, wenn es nicht gefunden wird?

GM: Dann, mein Kind, zerfällt es nach und nach und begräbt letztendlich alle Märchenfiguren unter sich, reißt sie mit in den dunklen Abgrund einer nicht mehr wieder zu erweckenden Vergessenheit.

TALLY (aufspringend…): Oh nein! Das darf nicht geschehen! Ich werde es suchen und auch finden!

GM (schon beim Hinausgehen…): Das finde ich großartig. Sucht dieses Schloss und versucht, sein Geheimnis zu lösen…

TALLY (zum Publikum…): Das Schloss der Rätsel? Jedes Rätsel kann gelöst werden!

(Ab von der Bühne…)

2. SZENE (Wohnstube der Großmutter…)

(TALLYbetritt den Wohnraum der GM, setzt sich hin und greift zum Telefon…)

Ja hallo, hier ist Taliana. Grüß dich Sina, wie geht’s? Gut, das freut mich. Du hör’ mal, hast du Lust, vorbeizukommen, ich bin bei meiner Großmutter und habe etwas total Sensationelles entdeckt. Was? Nein, lässt sich wirklich schlecht am Telefon besprechen… ist schon besser, du schaust es dir selber an. - Ob es sich lohnt? Na, ich denke schon… Ja, komm’ einfach vorbei, und Sina, bring am besten gleich Anja mit. Einverstanden. Also, dann, bis gleich. (Legt auf…)

(GM betritt ebenfalls den Wohnraum….)

GM: Nun, Taliana, wie ich hörte, erwartest du deine Freundinnen?

TALLY: Ja, Großmutter, ich muss ihnen unbedingt vom Schloss der Rätsel erzählen.

GM:. Du scheinst das ja wirklich ernst zu meinen.

TALLY: Ja aber natürlich meine ich es ernst! Wenn ich sie davon überzeugen kann, mit mir zusammen dieses Schloss zu suchen, machen wir uns heute noch auf den Weg.

GM (TALLY prüfend anschauend…): Ja, es ist dir wohl nicht mehr auszureden. Nur gut, dass ihr gerade Ferien habt.

TALLY: Genau, eben drum müssen wir die Zeit ausnützen. Wer weiß, wann sich die nächste Gelegenheit dazu bietet!

GM: Schon gut, mein Kind. Ich koche euch einen Tee und stelle etwas Gebäck auf den Tisch.

TALLY: Danke, Großmutter. Soll ich dir dabei helfen?

(Es klingelt an der Wohnungstür…)

GM: Lass’ nur, ich mach’ das schon. Geh’ du nur und öffne deinen Freundinnen.

(Ab von der Bühne…)

TALLY (die Wohnungstür öffnend…): Ja hallo, ihr beiden, kommt rein.

(Die zwei Freundinnen, SINA und ANJA, betreten die Bühne…)

SINA : Hallo, Tally, was gibt’s denn Spannendes? Hab’ g‘rad ein neues Computerspiel ausprobiert, von dem du mich weggeholt hast.

ANJA: Ich hab’ auch nicht viel Zeit, muss heut’ noch zum Reiten. Also, was gibt’s?

TALLY: Gut okay, dann komm’ ich gleich zur Sache. ( das Märchenbuch hervorholend…) Darum geht’s!

SINA: Ein Buch?! Hm…

ANJA: Ja tatsächlich, nur ein Buch.

TALLY: Es ist nicht nur ein Buch!

ANJA: Spann’ uns nicht länger auf die Folter, meine Zeit ist knapp bemessen!

TALLY: Okay, setzt euch, ich will es euch erklären.