Das Tor zur Zauberwiese - Léon Ohlsen - E-Book

Das Tor zur Zauberwiese E-Book

Léon Ohlsen

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Beschreibung

Im "Tor zur Zauberwiese" lässt der Autor in seiner Fantasie verschiedene Charaktere wie auch Gefühle in personifizierter Form auftreten und beschäftigt sich mit der Frage, was geschähe wohl mit der Menschheit, verlöre sie ihre Träume ... Ein nicht ganz ungewagter Versuch, sich auf diese Art mit dem Phänomen "GUT" und "BÖSE" auseinanderzusetzen und zu einem folgerichtigen Schluss zu gelangen... Ein guter Beweis dafür, dass Fantasie eben tatsächlich "keine Grenzen" kennt!

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Seitenzahl: 47

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Die sich darstellenden FIGUREN:

Auf der Zauberwiese:

EREANO: Hüter der Zauberwiese

VIVARO: Die WAHRHEIT => Herr der Zauberwiese

BONUMEO: Das GUTE, Verteter VIVAROS

PAXERA: Der Frieden

GLORIANA: Die EHRE, das LICHT

SAMARENO: Der EINFÜHLSAME u. WARMHERZIGE

Ihre „Pendants“ :

PESTOS: Das BÖSE => Herr der Finsteren

EGIOS: Der EGOISMUS

HABERIUS: Der BESITZ, der BESITZERGREIFENDE

ENVIUS: Der NEID

ODIUS: Der HASS

MENDACIUS: Die LÜGE

MATAKIOS: Die EITELKEIT

POWEROS: Die MACHT

AVARITIUS: Die GIER

CRUXOS: Der WIDERSINN

Und schließlich: TYRANO: Der TRAUMTÖTER

Außerdem:TALIANA => Menschenkind dieser Welt

CORNELIA => Talianas Mutter

Das Tor zur Zauberwiese

(Nachdem alle im Publikum ihre Sitzplätze eingenommen haben, verlischt ganz langsam - kaum merklich - das Saal-licht und die Anfangsklänge der OUVER- TÜREN-MUSIK werden leise eingespiel (live odervom Band...); Nebelmaschinen sorgen für vom Bühnenboden aufsteigenden erst grauweißen und dann von einem blauen Scheinwerfer dezent bestrahlten Nebel... Zu einem „creszendo“ der Musik wird auf die Bühnenrückwand ein sich bewegendes Bild projiziert, das die Erde zurzeit der Entstehung zeigt...bis eine Stimme (über Mikrofon) in die Projektion bei sich zurücknehmender OUVERTÜREN-MUSIK den Eeöff-nungstext hineinspricht:)

STIMME: Vielleicht begann alles einmal

in einem Traum

In einem großen unendlichen Traum

geboren aus der Weite ewiger Nacht,

gewoben aus einem Geheimnis,

von tausend Feuern entfacht

Vielleicht begann einmal

vor langer, langer Zeit

der Traum in der Ewigkeit:

Von Leben und Licht,

von dem Tod und seiner Geburt

Von dem Spiel mit dem

Sein und dem Nichts

Vielleicht ist alles Nichts

und nichts ist Alles

Aber vielleicht ist alles,

alles ein unendlich schönerTraum

(Noch einmal schwillt die MUSIK zu einem „creszendo“ an, währenddessen die auf die Bühnenrückwand projozierten Bilder allmählich verblassen und der SPRECHER aus dem Nebel zum Bühnenrand hervortritt, begleitet von der akus-tisch in den Hintergund tretenden Musik…)

SPRECHER: Wie auch immer alles begann... seien Sie be-grüßt, liebes Publikum, lehnen Sie sich zurück, entspannen Sie sich und lassen Sie sich entführen in ein Land, das mehr denn je in Vergessenheit zu geraten scheint und dadurch vom Untergang bedroht ist... Helfen Sie uns dabei, es am Leben zu erhalten: Folgen Sie uns in jenes Land, dem Land der grenzenlosen Fantasie, dem Land der Träume...

(Der SPRECHER verschwindet langsam im dahinschwin-denen Nebel Richtung Bühnenabgang, u. mehrere „ELFEN“ (in „Elfengewändern“) betreten in tanzenden Bewegungen (nach getragener Musik) die Bühne und von der STIMME ist das „Zauberwiesen-Lied“ zu hören...)

Die Zauberwiese wurde einst geboren

aus TRAUM und FANTASIE

und nur die, die noch wirklich träumen

sind auch auserkoren

sie zu sehen und zu spür’n

Wer immer durch das Tor der Träume

zu ihr gelangt,

dem sei das Glück beschieden,

Träume nicht nur zu träumen

sondern auch zu erleben...

Von Ereano, dem Elfen,

wird sie seit ewigen Zeiten schon gehütet,

und viele, die ihm dabei helfen

und ihn schützend begleiten:

Vivaro, der Lehrmeister des Lebens,

Paxera, der Frieden,

Gloriana, das Glück,

Samareno, der Selbstlose

und schließlich Bonumeo, das Gute

und natürlich noch viele andere mehr...

Doch stehen ihnen leider auch immer wieder

ihre Widersacher kämpfend gegenüber

und Pestos, das Böse,

hat um sich versammelt die Macht

sowie Haberius als Geiz und Gier,

bis hin zu Egios, der nur sich selber kennt

Auch Cruxos, der Widerspruch, sich gern hinzugesellt

und schließlich auch noch Tyrano,

der alle Träume tötet und zerstört...

Und in dieser Geschichte sei erzählt,

wie die Zauberwiese in Gefahr gerät,

wie das Tor zu ihr zerbricht

und Pestos seine Fäden knüpft

Wie Tyrano unter den Menschen sein Unwesen treibt

und nach und nach ihre Träume zerstört,

ja, wie ein Krieg zwischen GUT und BÖSE ausbricht,

wer zum Schluss übrig bleibt

und letztendlich der Sieger ist...

(Die Musik klingt aus, während die „Elfen“ sich tanzend zum Bühnenabgang hin bewegen...)

VORHANG

I .SZENE:(Auf der „Zauberwiese“... EREANO betritt die Bühne, die Wiese inspizierend...)

EREANO: (immer wieder den Kopf schüttelnd... ) Ich weiß nicht, ich weiß nicht...ich kann mir nicht helfen, aber irgendetwas stimmt hier nicht! Diese Wiese blüht nicht mehr in ihrer vollen Pracht, als verlöre sie mehr und mehr von ihrer Kraft...

(An der Bühnenrückwand huscht ein schwarzer Schatten durch’s Bild, EREANO dreht sich herum...) Irgendetwas… etwas Fremdes greift nach ihr...(da entdeckt er den schwarzen Schatten unter den Bäumen...) He du! Wer bist du!? Was schleichst du dort im Schatten herum! Zeig‘ dich und gib dich zu erkennen!

(Der schwarz gekleidete Traumtöter, TYRANO, tritt aus dem Schatten der Bäume heraus...)

TYRANO: Ich bin es, Tyrano ist mein Name, aber der wird Euch nichts sagen.

EREANO: Nein, Namen haben hier wenig Bedeutung. Wie ist es dir gelungen, diesen Ort hier zu erreichen. (Mehr zu sich selbst...) Das Ganze muss ein Irrtum sein!

TYRANO: Ein Irrtum? Oh nein, eher das Ergebnis einer zunehmenden Verirrung! (lacht leise vor sich hin...) Jene sind es, die mich sozusagen geschickt haben, denn sie...

EREANO: (ihn unterbrechend...)Wer hat dich geschickt?! Niemand kann dich zu uns geschickt haben. Niemand kennt diesen Ort außer uns!

TYRANO: (kichernd...) Nun, das ist nicht ganz richtig, denn ich habe ihn gekannt!

EREANO: (leicht verstört...)Aber...es gibt nur einzigesTor zu unserer Welt, und sie kann niemals durch die Wirklichkeit erreicht werden, sondern immer nur durch das Tor der Träume... (TYRANO verächtlich von oben bis unten betrachtend...)Du siehst eher aus wie das Ergebnis eines Alptraumes!

TYRANO: (verächtlich lachend...) Oh du Hüter und Bewahrer aller reinen und unschuldigen Träume... Wie ein Alptraum, sagt Ihr? Schon möglich und sicherlich nur ein unliebsamer Gast auf Eurer so wohl gehüteten Zauberwiese...

EREANO: (noch mehr verstört...) Aber das Tor lässt nur diejenigen hindurch, die...

TYRANO: (hebt die Hand, EREANO unterbrechend...) Dieses Tor hat einen gewaltigen Riss! (Erstauntsein vorspielend...) Habt Ihr ihn denn noch nicht bemerkt?

EREANO: