Das Schreiben eines philosophischen Tagebuchs - Toni Bäurich - E-Book

Das Schreiben eines philosophischen Tagebuchs E-Book

Toni Bäurich

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2005
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: gut, Technische Universität Dresden (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: In Zeiten von Lernstudien, wie PISA und dem damit verbundenen scheinbar schlechten Abschneiden unseres Schulsystems sollte sich jeder einzelne Lehrer fragen, ob ein bloßer Frontalunterricht noch ausreichend ist. Der Autor dieser Hausarbeit meint die Frage mit einem klaren Nein beantworten zu können. Nicht nur, dass diese Art von Unterricht langweilig und demotivierend auf den Schüler wirken, sie vernachlässigt auch die individuelle Lernprozessbildung des Lernenden. In meiner Hausarbeit möchte ich darauf eingehen, warum gerade das philosophische Tagebuch dafür geeignet ist, zu neuen Wegen in Sachen Unterrichtsführung aufzubrechen. Ich werde dabei sowohl die philosophiegeschichtlichen Hintergründe beleuchten, als auch hervorheben wie man äußerliche Hindernisse zur induviduallisierten Selbsterkennung aus dem Weg räumt. Außerdem möchte ich darstellen, was wichtig beim kritischen Umgang mit der erforderlichen Lektüre ist. Desweiteren zeige ich die beiden Grundtypen des Tagebuchschreibens auf und rege im nächsten Schritt zur Anwendung durch einige Beispiele an.

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Inhaltsverzeichnis
Warum gerade ein philosophisches Tagebuch?
Die Individualisierung des Schülers
Die Beseitigung der äußeren Hindernisse
Die ersten Schritte zum kritischen Selberdenken.
Die zwei Grundtypen beim Tagebuchschreiben.
Reflexives Schreiben.
Unmittelbares Schreiben

Page 3

Warum gerade ein philosophisches Tagebuch?

Es gibt wohl kaum einen Philosophen, dessen visionäres Denken nicht in Notizen eingeflossen ist. Einen der besten Orte dafür, behält sich wohl noch immer das philosophische Tagebuch vor. Es zielt auf die Analyse und Selbsterkenntnis der philosophierenden Person. Die im Tagebuch enthaltenen literarischen Texte erhalten vom Autoren eine argumentative und methodische Form und erweitern damit das Spektrum der fachspezifischen Methoden im Ethikunterricht. Viele philosophische Tagebücher halfen dabei ihren Autoren sich von einer störenden Weltinterpretation zu befreien. Die enorme Wichtigkeit der Tagebuchform für die Geschichte der Philosophie erkennt man darin, dass große Philosophen wie Kiergegaard, Novalis, Sartre, Jaspers, usw. und ihre Gedanken in deren Tagebüchern überliefert wurden. Besonders in der klassischen Zeit der Empfindsamkeit, des Wühlens in den Seelenzuständen, der Selbstbeobachtungen und Selbstbekenntnisse, der zärtlichen Freundschaften, der Gefühlsseligkeit, kurz in der Zeit der Aufklärung, erfreuten sich philosophische Tagebücher einer hohen Beliebtheit, die sie bis in die Gegenwart getragen haben. Doch auch schon vor der Aufklärung, in der Zeit eines Sokrates oder der Stoiker waren Tagebücher eine wichtige Form der Niederlegung philosophischer Gedanken. Für den Einzelnen, der die philosophische Lebenskunst als Selbstmanagement entwickeln möchte, ist wohl die Arbeit an einem philosophischen Tagebuch der beste Weg sich in diese Lebenskunst der Philosophie einzuführen, da ein großer Teil von verschiedenen Methoden der Didaktik der Philosophie in einem Tagebuch vereint werden können. Nun ist es aber sinnvoll, wenn man vor hat ein philosophisches Tagebuch zu schreiben, es als Methode zur Selbsterkennung nutzen will, seine Spontaneität etwas einzugrenzen und nicht einfach unkoordiniert los zu schreiben. „Man sollte die philosophischen Grundtechniken benutzen und dann ein System des philosophischen Tagebuchschreibens entwickeln.“(EPL;S.32,16f.) Arbeitet man mit diesen Schreibtechniken, so fragt sich der Schüler wohl möglich, wo eigentlich das eigene Ich ist, wenn man gerade am Tagebuch schreibt. Die Erfahrung zeigt, dass man durch Selberdenken beim Tagebuchschreiben, sich an einen anderen Ort versetzt. Alltag und gewöhnliches Leben des Ichs werden unterbrochen. Das denkende Ich wird aus seine r Welt herausgerissen und man „...ist streng genommen nirgends...“(HA,S.195). Das philosophische Tagebuchschreiben findet jenseits des Ichs statt, beim Schreiben im Nirgendwo und Nichts. Der Denkende befaßt sich mit dem Nicht-Gegenwärtigen und Nicht-Ersche inenden und erlebt im Nirgendwo und Nirgends einen ortlosen Raum und einen zeitlosen Abschnitt. Er erfährt „die fortdauernde Gegenwart inmitten der ständig sich wandelnden Flüchtigkeit der Welt.“(HA,S.207) So