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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 1.0, Universität zu Köln (Pädagogisches Seminar), Veranstaltung: Selbstkonzeptforschung und Persönlichkeitsentwicklung, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff ‚Selbstkonzept’ bezeichnet das Bild, das ein Individuum von der eigenen Person hat. In der Forschung gibt es verschiedene Ansätze, die versuchen, zu beschreiben, aus welchen Aspekten ein solches Konzept besteht und wie es aufgebaut wird. Im Folgenden sollen zwei Ansätze, Seymour EPSTEINS „Entwurf einer Integrativen Persönlichkeitstheorie“und der „Entwurf eines heuristischen Bezugsrahmens für Selbstkonzeptforschung“ von Sigrun-Heide FILIPP, vergleichend dargestellt werden. Zuerst werde ich kurz die Gemeinsamkeiten der Theorien darstellen und anschließend erörtern inwiefern sich beide voneinander unterscheiden. Dabei werde ich auf Kriterien wie forschungstheoretische Gesinnung der Autoren eingehen und die Artikel hinsichtlich ihrer Annahmen bzgl. Struktur, Funktion und Veränderbarkeit des Selbstkonzeptes sowie des Selbstwertgefühls vergleichen. Besonderes Augenmerk wird auf der unterschiedlichen Gewichtung von Emotionen in beiden Modellen liegen. Sowohl EPSTEIN, als auch FILIPP gehen davon aus, dass Menschen ihre alltäglichen Erfahrungen fortweg strukturieren und ihr Wissen in organisierter Form abspeichern. Beide Ansätze gründen auf der Annahme, das Menschen nicht nur das Wissen über ihre Umwelt, sondern auch Wissen über sich selbst in konzeptuellen Systemen abspeichern. Beide Autoren gehen von dem Selbstkonzept als einem kognitiven Konstrukt aus. Weiterhin betonen beide Autoren, dass das Selbstkonzept nichts ist, dessen sich das Individuum normalerweise bewusst ist, da viele Prozesse der Selbstkonzeptbildung unbewusst ablaufen1. Über diese Gemeinsamkeiten hinaus gibt es allerdings auch bedeutende Unterschiede zwischen den beiden Theorien. Bereits die Titel der beiden Aufsätze weisen auf grundlegende Verschiedenheiten der beiden Theorien hin. Laut FILIPP kann die Kognitionspsychologie als vorläufiger „Bezugsrahmen“ für die Forschung nach dem Wesen des Selbstkonzeptes dienen. Ihre Arbeit stellt den Versuch dar, das vierstufige Modell menschlicher Informationsverarbeitung aus der kognitiven Psychologie auf das Selbstkonzept zu beziehen. FILIPP sieht den Menschen als „naiven Handlungstheoretiker“: Eine Person speichert selbstbezogene Informationen, die sie in konkreten Handlungssituationen abruft und zur Planung von Handlungsvorgängen nutzt. Dieses Modell ist rein kognitiver Natur. EPSTEIN hingegen bezeichnet seine Persönlichkeitstheorie als „integrativ“.
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