Das Verhältnis von Kunst und Kommerz in Wedekinds "Der Marquis von Keith" - Annika Süß - E-Book

Das Verhältnis von Kunst und Kommerz in Wedekinds "Der Marquis von Keith" E-Book

Annika Süß

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2011
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: "-", Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Kommerz in der Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit dem Gegensatz, beziehungsweise dem Verhältnis von Kunst und Kommerz in Frank Wedekinds „Der Marquis von Keith“. Obwohl zwischen den Beiden ein offensichtlicher Gegensatz besteht, sind sie doch unmittelbarer miteinander verbunden. Die Beziehung wäre allerdings recht schnell erklärt, da die Kunst, wie sich schon vermuten lässt, nur Tür und Tor für einen horrenden Geldgewinn öffnen soll. Die Person der Figur des Marquis' und die Ziele, die dieser verfolgt, gilt es daher auch etwas näher zu betrachten, vor allem, da er eher die kommerzielle Seite vertritt. Was das Stück vor allem interessant macht, ist seine Authentizität. So bestätigen zum Beispiel Zeitgenossen Wedekinds, dass die Darstellung des „Feenpalastes“ die Geschichte des Deutschen Theaters in München widerspiegelt¹. Auch unsere heutige Gesellschaft ist von Kommerz geprägt. Es wird niemand abstreiten können, dass ein großer Teil der Menschen nur auf den Gewinn bedacht ist. Eine schon kleinere Masse hat neben dem Ziel möglichst viel Profit zu erzielen, auch das Wohl Anderer im Sinn. Kunst ist auch in der heutigen Zeit ist auf Kommerz ausgelegt, wahrscheinlich noch mehr als damals. So wird sich heute kaum noch ein Maler oder ein Sänger finden, der dieser Tätigkeit aus reiner Leidenschaft nachgeht. Aus der Kunst wird Kommerz oder aus dem Gedanken an Kommerz wird Kunst, die dann wiederum zum Kommerz wird; es dreht sich so, dass man sich manchmal fragen muss, was zuerst war. Dass Geld eine ganz wesentliche Rolle spielt ist offensichtlich. Frank Wedekinds Werk „Der Marquis von Keith“ spielt im 19. Jahrhundert. Kunst und Kommerz stehen sich gegenüber und dennoch sind die Übergänge teilweise fließend. Glaubt man den Zeitgenossen, dann steht fest, dass Wedekind von der damaligen Münchner Theaterkultur inspiriert wurde, da sich einige Parallelen ziehen lassen. Der Marquis von Keith zum Beispiel soll an Emil Meßhalter angelehnt sein, der damals jüngste Theaterdirektor Deutschlands, der bei der Gründung des deutschen Theaters in München für reichlich aufsehen sorgte. Auch die Geschichte um den Feenpalast soll, wie bereits erwähnt, erstaunliche Ähnlichkeit mit der Gründung des Deutschen Theaters aufweisen. „Der Marquis von Keith“, der ursprünglich noch den Untertitel „Münchner Scenen“ trug, basiert also nicht nur auf bloßer Fiktion, sondern Wedekind nutzt sein Werk auch als Kritik gegen die kommerzialisierte Theaterszene.

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