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Dieser Gedichtbandenthält neue oder überarbeitete Versifikationen zu allen möglichen Themen, die zum Schmunzeln oder -bei Vorhandensein eines Gehirns- durchaus auch zum Nachdenken anregen sollen. In der Mitte des Buches ist der Fokus auf die Welt der klassischen Musik zu Corona-Zeiten gerichtet. Fast alle Gedichte sind durch eine Grafik unterstützt, aber weder die Bilder noch die Gedichte kommen als Kunstwerke daher, sondern als ...na, ja, das wird der Leser oder die Leserin dann schon sehen. Der Autor glaubt jedenfalls fest daran, dass es eine Lyrik jenseits von Jambus, Trochäus, Daktylus und Anapäst gibt.
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Seitenzahl: 164
Gedichte und Grafiken
Der Autor ist Jahrgang 1952 und war im Nebenberuf über 20 Jahre lang Studienrat in Norddeutschland. Als Hauptberuf gibt er an, ein komischer Vogel zu sein.
Er bittet die Leserinnen und Leser dieses Buches, die gelegentlich vorkommenden orthographischen Fehler sowie alle dichterischen Mängel, also über- oder unterflüssige Silben, von eigener Hand mit Tipp-Ex und roter Tinte zu korrigieren und sie keinesfalls dem Verlag anzulasten. Nur keine falsche Scheu oder Scham, - Papier ist geduldig!
„Ei-Ei Sir!" sagte die Henne.
IDENTITÄTSKRISE
Mt. NEVER-REST
What about Bettina?
Ein Kaulauer
Des Strudels Kern
GOTTES FREUDENHAUS
Darf man wohl mal fragen?
Der Walfang ist eröffnet.
Wer hat dich, du öder Wald...
Nur keine Mies-o-shop-ie
Komparativ 1 & 2
Die hundertste Forelle
Auf dem Schmutzwasser zu singen
An die (neue) Musik
Absolut obsolete Absolution
Bugwülste
Rudi Duce
Schlomos beschnittener Neid
Zappeln in Kappeln
FRAUEN UND KINDER ZUERST!
Von kurios bis kariös
Die Frauenwumme
Goldrausch
Jeanne Dark
Der Mund & Das Ohr
Fortschritt
Rach mani now
Wenn das Wennwort nicht wär
Fluch-Zeuge
Soli-Rarität
Holde Holderdolden
Wir waren seit je her dagegen!
„Kill se", sagte Ilse
IN-SEKTEN-HOTEL
Sa-gen-haft!
WAR-HEITEN
LAMENTE in MALENTE
Genagt; gewagt gefragt
;
Hymne auf Donald Thumb
Weinsteins letzte Rose
Hippokompost
Kreuzzüge und -schiffe
Herstory versus History
Maratonloperei
Bella balla Balearen
Die Rache der Libido
Verweile an keiner Zeile
Luis Pasteur und Robert Koch
Virtuelle
Musikwelt
Durknall
Sforzato
Not-durft
Posaunen von Jericho
Schuhmacher-Musik
Wo Geigen schweigen
Der Diriator
Oboa Construktor
Tuba Mirum
Die Kantonisten
Orchestergraben
Bumblebee
Rhaps-sodie in blue
Bratschissimo
Audi
Piccoloaspiration
Oh, Oh Boe
Das Falthorn
Käferdirigent
Kreuz-und-Querflöte
Nota-Bene
Der Knödeltenör
Kollege Pultnachbar
Klarinaute
Le Condücktör
Frisch aus dem Harfenviertel
Violohorn
Klavinova
Tatatatamm
Stegner
Geigenhimmel
Nasi-Go-Tsching
Entgleisung
Saisonknüller
Beet-Ofen
Hatschi, das Schneutzkonzerrt
Boing 737
Italostimmgabel
Trombonentrombose
Knotenschlüssel
Allez hopp!
Musikverdauung
Rhapsodiekomposter
Ohratoriwurm
Proma Vista
Fagottesanbeterin
man with fagott
Sack-so-phon
Serpentofon
Warte an der Fermate
Der fiedelnde Holländer
Cellolitis
Jugend musiziert mit 78
Dirigentenstab
Gaudeamus igittur
fishing for compliments
Kantegorischer Infinitiv
Wiederverschweinigung
Ehe-Mann-Zipation
Ich liebe Asphalt
Fraternité Germaniae
Neues aus'm Gruselkabinett
Flüchtlingskeitsfehler
Vermis sum
Haupt Sätze
Mann-Frau-Ur-Dialog
5e gerade sein lassen
differenzierte Gesellschaftskritik
Alter Bruder Ruß-Iand
Do swidanja, Großbritannia!
Wider den Stachel zu löcken
Adele Gerda
Sprücheklopftheater
Karfreitag der Tiere
Aus dem GUINESBUCH
Aber der Rhababer
Dumm gelaufen?
Lehrgeld
popapier für jan wagner
Poem for mothers in law
Wettergefasel
Klimakterium
Gipfelstürmerin Angela
Clochard-Star
Ausgehbucht
Leben nehetsrev
Entsorgungsverarsche
Eu(e)rOpa hilft gegen Dürre
Schwerter zu Pflugscharen
Kanzlerraute
Ostern eiert
Erde an Neumünster
Wrath of Grapes
Ein Wand
Alexa hat Altersheimer
Alte Liebe rostet
Does't Matter-horn
Der Visionäher
Starfighters(t)erben
Kamikaze-Friedenstaube
Kugel im Lebenslauf
Chinese Necklet
Lotterli
Ratzis Versuchung
Das kommt nicht in die Tüte
Frauen sind la!
Russinnen-Defilee
Marilyns Windhose
Quote am Kreuz
SPIEGEL Bestseller
Der alte Zöli-Bart
Ruf an den großen Gärtner
Nicht mehr Jungfrau
Drei Chinesen mit dem Sonstwiewas
Strom aus der Steckdose
Matheus 6,26
St. Prökon Servatius
Ökolomie oder Ökonogie?
Xizophrenie
Das schmerzte die Ärzte
War Tez immer
Liebe Marie
Zwickauer Heilsversprechungen
Alles Kese
Die Weihnachtsfrau an der Front
Ein schönes frisches Hühnerei
ist doch 'ne Wucht in Tüten!
Inwendig hat es zweierlei
für den Verzehr zu bieten.
Ein bisschen gelb, ein wenig weiß.
Und macht man's dann noch heiß,
dann kocht es fest, das Hühnerei.
jetzt ist's 'ne geile Leckerei.
Es ist ein prima Stärkungsmittel,
und wird zu Rührei wenn ich's schüttel'.
Das Gelbe nennt sich Dotter
und wird sehr hoch geschätzt
doch find ich 's Weiße flotter
auch wenn's dir 'n Ei d'rauf brätst.
... für'n Eipel und 'ne App
Heute gilt es als eine Schwäche
wenn man Ideen in der Poesie liebt
oder eine Poesie in der Gedanken wohnen.
(Marcel Proust 1918)
Sie werden mit ca. 93,052%er Sicherheit gerne in diesem Büchlein schmökern
in ihm finden die Leserinnen und Leser Gedichte
und Grafiken zu verschiedensten Themen.
Im Stile Heinz Erhardts, Robert Gernhardts,
Wilhelm Buschs oder durchaus auch Heinrich
Heines werden Gefühle und Gedanken des
täglichen Lebens in Versform gepresst.
Manche Gedichte sind spontan entstanden und so
stehen gelassen, an anderen wurde lange gefeilt.
Einige sind nur Kalauer oder Wortspielerei. Nur?
Die Hoffnung des Autors richtet sich aber auch
darauf, dass die poetisch konser-vierten
Überlegungen und Empfindungen manchen zum
Schmunzeln und Nachdenken (nicht zuletzt über
sich selbst) anregen.
Die meisten Gedichte wurden von mir auch
illustriert. Bilder und Reime erheben nicht den
Anspruch Kunstwerke zu sein, möchten aber
dennoch eine kleine Spur der Heiterkeit
hinterlassen.
Soweit vom Arzt nicht anders verordnet, sollten
täglich zwei bis drei Gedichte eingenommen
werden.
Vor oder nach den Malzeiten, das ist egal.
Gedichte sind wie Musikstücke, sie entfalten ihre
Wirkung erst bei der zweiten oder dritten
Rezeption, denn man muss erst herauskriegen,
wie sie für sich selbst am besten klingen.
Das wahre Dichter-Genie sei des Rezipienten
funkelnde Leuchte. Musil sagte, dass es einen
Dichter kennzeichne, dass man ihn entweder
erwarte oder man es beklage, dass er schon
ausgestorben sei. Wer leibhaftig als solcher gelte
müsse jedoch nicht unbedingt der richtige sein.
Buchstaben machen Denken.
Gedanken und Gefühle entstehen einerseits
abstrakt und andererseits vor inneren Bildern.
Das Gehirn analysiert nicht nur, sondern es
synthetisiert auch. Es ist so etwas wie ein Bild-
Generator der aus dem Gesehenen, Gedachten,
Empfundenen und Erlebten die innere Welt
(um)deutet und veranschaulicht.
Mir macht es Spaß, eine andere, eine zweite
Realität hinter dem Abgebildeten zu suchen oder
eine neue Bedeutungsebene aufzustöbern.
Diese lasse ich dann manchmal grafisch manifest
werden. Nicht die Perfektion steht im
Vordergrund, sondern die Assoziation. Nehmen
Sie also bitte den Versuch als gelungene Tat.
Neuere technische Möglich-keiten machen uns
heute Konkretisierungen leicht.
Es entstehen Collagen oder Zeichnungen, zu
denen allerdings auch der Leser seinen Teil
beitragen muss, indem er versucht, die
Assoziation nachzuemp- oder erfinden.
Dass wir dem Kunstwerk gegenüber keineswegs
frei sind, da es in uns präexistent ist und wir es
entdecken müssen, wie die Naturwissenschaftler die Naturgesetze,
meinte einst der Dichter Marcel Proust dazu und
sein Kollege Robert Musil schrieb, dass der
Wortschatz einer Sprache ein Selbstbild jener
Kultur sei, in der er kursiert.
... auch nicht blöd, oder?
Es war einmal 'ne Aprikose
die plagte eine Art Neurose:
sie würde gern' wer anders sein
nur fiel ihr ihr Idol nicht ein.
So rollt sie zum Psychiater,
der wohnt in Wien am Prater;
Na bitte, und was tat der?
der machte groß' Theater:
- analysierte sie gründlich,
- hypnotisierte sie stündlich,
- belehrte sie mündlich
und kam dann zum Entschluss,
das Leben sei ein Fluss.
Ob man arm sei oder reich,
ob man hart sei oder weich,
ob man bunt sei oder bleich,
es bliebe sich nur jenes gleich,
das sich beizeiten wandelt.
Danach hat sie gehandelt:
Fortan war's nun ihr Wille,
zu sein wie 'ne Marille!
Ich war auf dem Mount Everest,
das war so kurz vor neulich
mir fror'n dabei die Stiefel fest
und das war sehr abscheulich.
Am Gipfel gab es ein Gedränge;
war irgendwo ein Nest?
ich stand ganz hinten in der Menge
das gab mir fast den Rest.
Mein Fuß war nun schon bläulich.
Drei Stunden hab ich da gestanden
vor'm Gipfel dieser Welt;
da sah ich einen Heli landen
der brachte „die mit Geld".
Das fand ich unverzeihlich.
Der höchste Punkt war kaum zu seh'n
vor lauter Gipfelstürmern;
ich fühlte mich beim Schlangesteh'n
wie ein Segment von Würmern.
Mein Zeh roch nun schon fäulich.
Die Luft war dünn - kaum Sauerstoff
der blaue Zeh fiel ab;
mir fror der Schweiß, der runtertroff;
Ich dachte an mein Grab
spricht mich der Papst wohl heilig?
Mein Navi hat total gesponnen
das GPS war schwach
da hab ich mich gottlob besonnen
und wusste was ich mach:
Nicht länger mehr verweil' ich!
Ich rief per Phon die gelben Engel,
hab meinen Autoclub bestellt;
Holt mich hier raus aus dem Gedrängel
am kalten Dach der Welt."
Der sagte: „Ich beeil' mich."
Kaum war der Notruf abgesetzt,
mein Akku war fast leer,
da kam er auch schon angehetzt.
Was will der Mensch denn mehr?
Die Welt ist allzu gräuelig!
Jawoll! Auf deinen ADAC
ist hundertprozentig Verlass!
auch weiter hoch bei Schnee.
So macht das Trekking Spaß;
selbst bis zum höchsten Pass
Das find ich höchst erfreulich.
Florentina trieb mich nach Florenz,
in meinem uralten Mercedes Benz.
Konstantina wollte nach Konstanz;
Oh, wie liebte ich die blöde Gans!
Drum fuhr ich noch mit ihr im Opel
im Anschluss dann noch von Byzanz
bis ganz hinein in Konstantinopel.
Adelina erhob mich in den Adelsstand,
weil sie mich meistens ohne Tadel fand.
Mit Angelina wollte ich 'nen Pottwal angeln,
doch tat es uns an Würmern mangeln.
Im Chaos von Laos war ich mit Almina
auf einer Sommer-Alm in Indochina.
Peppina traf ich wo der Pfeffer wächst,
sie hatte Pepp - und mich verhext.
Janina war so wunderbar,
sie sagte zu jedem Freier „ja!".
Nur ist mir leider nicht ganz klar,
was damals mit Bettina war.
Ich bin kein Anglizismen-Fän,
sprech' meine Muttersprache gärn,
doch manches Lehnwort trifft die Sache
noch besser als die eig'ne Sprache:
Eine Kuh scheint liebend gern zu kauen,
selbst noch beim Dösen und Verdauen.
Wenn sie nicht grad ihr Wasser lässt
und so die Wiese nasser nässt,
oder braune Fladen fabriziert,
ist sie am Kauen interessiert.
Und zwar den lieben langen Tag;
weshalb ich auch "Cow" zu ihr sag.
Wissenschaftler rätseln schon sehr lange:
wo beginnt der Hals bei der Schlange?
Die Forscher überlegen auch
was unterscheidet Busch und Strauch?
Die Differenz von Weihern und Teichen
zerbricht ihre Schädel desgleichen;
Und: schmeckt ein Kottelet nach Carbonade?
Auch dazu zog man sie zu Rate!
Forscher forschten fortan forsch;
Thesen werden manchmal morsch
doch man arbeitet rund um die Uhr.
Ein Durchbruch steht immer bevor:
Sensationell erbrüteten Forscher-Hirne
mit Blitz und Donner hinter der Stirne
den Unterschied von Apfel und Birne!
Man weiß nur noch nicht exakt warum
ist ausgerechnet die Banane krumm?
Ich fragte neulich meinen Opa:
„Sag mal, wo wird aus Asien Europa?"
Er meinte, da sei's wohl nicht anders, als
wie bei der Schlange mit'm Hals.
In München steht ein Gotteshaus;
Eins – zwei - g'suffa!
da schaut der Pfaff zum Kirchturm raus.
Hal-le-luja!
Das mögen am Tage des Herr'n
die Bayrischen Landsleute gern.
Die Kuppeln sind gar wunderschön
kein Mensch kann sowas überseh'n.
Der Küster findet ihre Form
und Farbe ganz enorm
und läutet die Glocken sturm.
Die "Frauenkirche" ist weltbekannt,
die Frommen kommen herbeigerannt
(zumindest in Scharen gegangen)
um hier den Segen zu empfangen.
Das Gotteshaus sieht weiblich aus,
man kann sich mit ihm brüsten,
weit übers Bayernland hinaus
entzückt's die braven Christen.
Wenn die in Rom nur wirklich wüssten,
dass hier ein Weib die Andacht hält
nach welcher die Münchner dürsten.
Sie predigt am Sonntag besonders gewählt
so dass es dem Herrgott da droben gefällt.
DER öffnet ob ihrer frommen Worte
seine heilige Himmelspforte
und gießt von dort oben aus
auf jedes Münchner Bürgerhaus
seinen heiligen, guten Segen
zum Schutz auf allen Wegen.
Und sei's auch in Form von Regen.
„SEIN Schmunzeln möge nie erlahmen,
verehrte Herren und Damen"
sagt die Pastorin und: „Amen."
... oans, zwoa - g'suffa!
Lest hier die brisante Frage
die ich mit Witz zu stellen wage:
Man sagt, seit tausend Jahren stecke
ein mysteriöser schwarzer Stein
in der östlichsten Kaba-Ecke.
Also bitte, was könnte das sein?
Ist er vielleicht ein Meteorit,
der vor langer Zeit zur Erde fiel?
Brachte ihn einst ein Alien mit?
und wenn ja, - was war sein Ziel?
Ist er ein roher Diamant,
ungeschliffen, noch etwas schief?
oder ein Klumpen Wüstensand?
Ist er hochradioaktiv?
Kann's sein, dass er Kameldung ist,
steinhart gepresst von Gotteshand?
Dann wäre der antike Mist
der höchste Schatz im Morgenland.
Weißes enthält er aber nicht,
denn dieses Ding schluckt alles Licht;
wie überall bei schwarzen Steinen.
So muss ich eines deutlich hier verneinen:
Viel Weißheit scheint nicht drin zu sein
in diesem schwarzen Schrein.
Das finde ich nun wirklich schade
ich wünschte mir nämlich so sehr
der Stein wär' braun und schwer
und ganz und gar aus Schokolade.
Am allerliebsten wäre mir weiße
in die ich zu gerne beiße.
Ich grüße, ja ich küsse sie
the statue of liberty!
Denn im Grunde sind wir alle
tief im Innern Liberale.
"Lieber" steht für: noch und nöcher
"Aal" steht für Finanz-Schlupflöcher.
Der Liberale kämpft vereint
mit scharf geschliffenem Schwert
gegen jeden Fressmichfeind.
Wer die Freiheit nicht ehrt,
sei des Lebens nicht Wert.
Sie wollen keine Steuern zahlen
das viele Geld gehöre uns
sie möchten sich im Reichtum aalen;
sind sie doch mehr als Hinz und Kunz.
Sie wollen nicht, das man sie gängelt,
mit irgendetwas sie bedrängelt,
sie wollen frei wie Möwen sein
und auch so gellend schrei'n.
Sie hassen Pflichten und Gesetze,
und sind für Toleranz im Netze,
nebst dem Primat der Werbeplätze.
Sie posten Fake's und blinde Hetze.
Keiner soll den Markt regulieren,
denn uns're Wirtschaft muss florieren.
(Die Geld-Magnaten muss man schmieren)
dann wird der Börse nichts passieren.
Doch lieben sie vor allen Dingen
die, die das Geld in Umlauf bringen.
Da sind zum einen Konsumenten,
die noch mehr blechten wenn sie könnten,
zum andren gibt's die Entrepreneurs
die sind der Motor des Verkehrs
all des globalen Handels;
Sie sind Garant des steten Wandels
aller Moden und Gebräuche
die sind das Fett der Wohlstandsbäuche.
Jawohl, wir Liberale,
wir lieben herzlich alle
die Obsoletes rasch ersetzen
und sich an Ei-Tea-Kram ergötzen;
die täglich kräftig innovieren
und nur was „in" ist etablieren.
Man muss ja schließlich 'was riskieren
was hat die Menschheit zu verlieren?
Weg mit alledem was früher war.
Denn schließlich ist der Mensch ja da,
dass er der Erde, gar der weiten Welt
mit dem was er verramscht für Geld
sein' Fußabdruck aufdrückt.
Leute, seid doch nicht verrückt
denkt nicht an eure Enkelkinder!
Reich zu sein ist viel gesünder.
Es ist der Rausch des Habens
der Liberale entzückt,
nicht der Frust des Darbens
der alle schwer bedrückt.
Man muss den Globus gar nicht heilen,
er quietscht und eiert zwar - na und?
der Wohlstand macht ihn bald gesund.
Man muss sich keineswegs beeilen
mit Biokram und Umweltschutz;
die Ökos zieh'n das in den Schmutz
was alle Menschen sehnlichst wollen,
nämlich den Rubel flott zu rollen
und das Leben zu genießen.
Ach Leute, lasst's euch nicht verdrießen.
Du sagst, von Klimawandel reden aber alle?
Wir nicht, wir sind nicht Laber-, sondern Liberale!
zu singen nach der Melodie
von Felix Smartholdy
Wer hat dich, du öder Wald
so versaut in Luft und Boden?
Tote Wurzeln muss man roden
denn den Stämmen fehlt der Halt.
Ausgerissen seine Soden
in die sich der Baum gekrallt.
Sterbe kahl, Rübezahl, hundert Mal,
hier ist kein - Aufenthalt, falle bald,
du öder Wald!
alles hohl, falle bald, du öder Wald!
Regen sauer, Dürre lang;
Borkenkäferinvasionen,
Holzeinschlag wird sich kaum lohnen,
den Besuchern wird es bang.
Ausgeblieben sind Millionen,
alles fährt im Rückwärtsgang.
Sterbe kahl, Rübezahl, hundert Mal,
hier ist kein - Aufenthalt, falle bald
du schnöder Wald!
alles hohl, falle bald, du öder Wald!
Sturm hat arg getobt im Wald,
hat zerzaust sein Angesicht,
dürre Äste halten nicht
und sie brechen, dass es knallt,
denn der Mensch der Bösewicht
dem der Wald zu wenig galt.
Lebe wohl, lebe wohl, lebe wohl,
alles hohl, falle bald, ohne Halt
du schnöder Wald!
Lebe wohl, lebe wohl, du öder Wald!
Der hellblaue Borkenkäfer im Harz auf dem Vormarsch
Und was halten Sie von Schopenhauer?
Aber hallo, na klar doch allerdings!
Geht's noch etwas ungenauer?
Na, ich flieg' oft hin mit GermanWings.
Wir Schnäppchen-Hunter sind was schlauer,
wir sind die ungekrönten Shopping-Kings.
In New York, in Mailand und Paris
da findet man noch das und dies.
So'ne super Shopping-Hour
(sagten sie nicht Schopinghauer?)
na, das mein' ich doch! - die bringt's!
nach der Melodie von Franz Schubert
In sieben trüben Tümpeln
gemauert aus Beton
sieht man Forellen dümpeln
sie schwimmen nicht davon
der Schwarm gequälter Fische
vom Irren müde schon
der landet auf dem Tische
mancher Restauration
Der Züchter mit dem Kescher
zieht einen Fisch heraus
er kommt daher als Häscher
bringt Köchen diesen Schmaus.
Als eine Wildforelle
wird dieser Fisch serviert
er hat nur auf der Stelle
sein Leben lang geirrt.
Niemals ist er gesprungen
gegen den Strom der Zeit,
er hielt sich notgedrungen
als Speisefisch bereit.
Er kannte keine Bäche
sein Dasein war Tristesse
Ihr wisst wovon ich spreche
auch euch bedrückt der Stress.
Mir ist schon lang der Hunger
auf jeden Fisch vergang'
den man in solchem Bunker
angeblich frisch gefang'
ich esse nur noch Fische
aus meines Kühlfachs Frische
Nun tut nicht so entsetzt!
Auf dem Wasser zu singen
von Graf Friedrich Leopold zu Stolberg
nach der Melodie von Franz Schubert
-Aktualisierte Fassung-
Mitten im Kreise der tanzenden Wellen
strandet zur Stunde der schwankende Wahn;
zweitausend Menschen die aufdecks sich stellen
das Kreuzfahrtschiff neigt sich, es tönt schon Alarm.
zu Hilfe so schallt es aus tausenden Kehlen
eiskaltes Wasser, dringt wild in den Kahn.
Netze behindern die Schraube beim Drehn
Plastikpartikel in salziger See;
grausam wird's all diesen Kreuzfahrern geh'n
Haie wie Geier im tödlichen Dreh;
Sterne am Himmel kein Gott lässt sich sehn
verloren ist Leben und Luxus, oh weh!
Der Mensch ist dahin die Ruhe kehrt wieder
vorbei sind die Träume vom sorglosen Sein
schäumende Meere verschlucken die Lieder
Schöpfung, du bleibst mit dir selber allein.
Kein Lippenpaar singt mehr vom weißen Flieder
Hier endet die Saga von Abel und Kain.
von Franz von Schober
nach der Melodie von Franz Schubert
- Aktualisierte Fassung -
Moderne Kunst, du regst mich an zum Staunen
ein Kreis, ein Dreieck, ein Quadrat, ein Strich
ich fühl hindurch des Künstlers Schaffenslaunen
den Wert des Kunstwerks ahnte ich nicht
wenn ich die Signatur gelesen hätte,
die auf der Leinwand ganz am Rande prangt
steht Picasso dort, geh ich jede Wette
dass bald der Preis an hunderttausend langt
Der Sammler bietet täglich wie ein Wilder
Ästhetik ist ihm längst bedeutungslos
er schaut nur auf den Wert der teuren Bilder
er sieht nicht hin, er spekuliert ja bloß
Auch die Musik ist heute nur das Mittel
ein Star zu werden und am besten gleich
erkennt die ganze Welt sofort den Titel
und der Gesang macht seinen Sänger reich
Von Künstlern lass ich willig mich entführen
ins Reich der Träume und zu mir empor
Kunst öffnet meine fest versperrten Türen
setzt mir den kreativen Floh ins Ohr
Doch edle Kunst, wohin bist du entschwunden
ich höre bitter deinen Abgesang
aus Hör-und Sehern wurden längst nur Kunden
weh mir, ihr Künste, mir wird bang.