Dein Seelenhund zeigt dir den Weg - Susanne Orrù-Benterbusch - E-Book

Dein Seelenhund zeigt dir den Weg E-Book

Susanne Orrù-Benterbusch

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Beschreibung

Hundefachbuch, Lebensratgeber und Herzöffner in einem! Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an alle Hundeseelen dieser Welt. Die erfahrene Tierheilpraktikerin Susanne Orrù-Benterbusch lädt Sie ein, die Beziehung zu Ihrem vierbeinigen Begleiter neu zu entdecken. Sie erfahren alles Wichtige rund um das Thema »Hundegesundheit« – von der optimalen Ernährung über den Umgang mit Parasiten und Umweltgiften bis hin zu Energiearbeit. Denn Ihr Hund ist nicht nur ein treuer Freund, sondern als Ihr »Seelenhund« ist er zugleich ein Weggefährte für Ihr geistiges und spirituelles Wachstum. Lassen Sie sich auf das Abenteuer Hund ein, und genießen Sie die schönste Zeit Ihres Lebens! »Einen Hund an seiner Seite zu haben, bringt ein unbeschreibliches Gefühl der Verbundenheit und des Geliebtwerdens mit sich.«

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Susanne Orrù-Benterbusch

Dein

Seelenhund

zeigt dir den Weg

Ein Praxis-Leitfaden für eine gesunde & glückliche

»Durch unseren Hund finden wir zurück zur Natur und dadurch zu uns selbst und erkennen, was im Leben

Hundefachbuch, Lebensratgeber und Herzöffner in einem!

Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an alle Hundeseelen dieser Welt. Die erfahrene Tierheilpraktikerin Susanne Orrù-Benterbusch lädt Sie ein, die Beziehung zu Ihrem vierbeinigen Begleiter neu zu entdecken. Sie erfahren alles Wichtige rund um das Thema »Hundegesundheit« – von der optimalen Ernährung über den Umgang mit Parasiten und Umweltgiften bis hin zu Energiearbeit. Denn Ihr Hund ist nicht nur ein treuer Freund, sondern als Ihr »Seelenhund« ist er zugleich ein Weggefährte für Ihr geistiges und spirituelles Wachstum.

Lassen Sie sich auf das Abenteuer Hund ein, und genießen Sie die schönste Zeit Ihres Lebens!

»Einen Hund an seiner Seite zu haben, bringt ein

SUSANNE ORRÙ-BENTERBUSCH

ist ausgebildete Tierheilpraktikerin und in eigener Praxis in Marl (Nordrhein-Westfalen) tätig. Seit Ende der 1990er-Jahre beschäftigt sie sich intensiv mit alternativer Medizin. Die Erhaltung der Hundegesundheit durch die Vermittlung von naturheilkundlichem Fachwissen und die daraus resultierende Befähigung der Hundebesitzer zu eigenverantwortlichem Handeln liegen ihr ganz besonders am Herzen. Sie bietet speziell dazu Seminare für Hundebesitzer an.

www.susanne-orru-benterbusch.jimdo.com

Die Ratschläge in diesem Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten medizinischen Rat. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen daher ohne Gewährleistung oder Garantie seitens der Autorin oder des Verlages. Eine Haftung der Autorin bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Dieses Buch enthält Verweise zu Webseiten (zuletzt abgerufen am 03.05.2021), auf deren Inhalte der Verlag keinen Einfluss hat. Für diese Inhalte wird seitens des Verlags keine Gewähr übernommen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich.

ISBN Printausgabe 978-3-8434-1500-2

ISBN E-Book 978-3-8434-6385-0

Susanne Orrù-Benterbusch: Dein Seelenhund zeigt dir den Weg

Ein Praxis-Leitfaden für eine gesunde & glückliche Mensch-Hund-Beziehung

© 2017, 2021 Schirner Verlag, Darmstadt

Umschlag: Hülya Sözer, Schirner, unter Verwendung von # 393674770 (© Elya Vatel), www.shutterstock.com

Print-Layout: Hülya Sözer, Schirner

Lektorat: Claudia Simon, Schirner

E-Book-Erstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt, Germany

www.schirner.com

Erweiterte Neuausgabe 2021 – 1. E-Book-Auflage Juni 2021

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe

Inhalt

Cover

Titel

Über das Buch

Über die Autorin

Impressum

Vorwort

Geliebter Mensch

Einleitung

Grobstofffiches

Ernährung

Wie funktioniert der Stoffwechsel – was passiert in den Zellen?

Was sollte in Nahrung enthalten sein?

Kleine Organkunde für zwischendurch

Möglichkeiten der Hundeernährung

Optimale Zusammenstellung einer BARF-Mahlzeit

Ernährungsvorschläge bei bestimmten Krankheitsbildern

Rezepte für gesunde Hundemahlzeiten (Tagesration)

Wasser und Näpfe

Leckerlis

Bienenprodukte – Apitherapie

Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten

Darmsanierung

Kleine Organkunde für zwischendurch

Phytotherapie – Heilpflanzenkunde

Die großen Wirkstoffgruppen der Pflanzen

Heilpflanzliche Zubereitungen in der Veterinärmedizin

Aromatherapie

Pflanzenheilkundliche Hausapotheke

Vitalpilze – Mykotherapie

Was macht Vitalpilze so besonders?

Die wichtigsten Vitalpilze und einige ihrer Einsatzgebiete

Feinstofffiches

Energiearbeit

Heilenergieübertragung

Meditation

Licht und Farben

Farbtherapie mit Steinen

Farblichtbehandlung

Der Hund als Spiegel seines Besitzers

Homöopathie – Schwingungsmedizin

Wirkung und Herstellung homöopathischer Mittel

Homöopathie in der Tierheilkunde

Homöopathische Notfallapotheke

Spagyrik

Bachblüten, Remedies, Essenzen und andere Seelenhelfer

Schüßlersalze

Wegweiser von A–Z

Alte Hunde – wenn dein Hund zur Grauschnauze wird

Dein Hund wird langsam alt – was solltest du beachten?

Wie viel Bewegung braucht ein alter Hund?

Schmerzfreiheit im Alter

Ängste im Alter

Bewegung – wie viel ist angemessen?

Calcium – wichtig, aber bitte nicht im Übermaß

Dorn-Methode – muss wirklich immer operiert werden?

Elektrosmog und andere unsichtbare Gefahren

Strahlenbelastung

Fremdenergien

Flöhe und Zecken – keine Panik vor Parasiten

Flöhe

Zecken

Geruchsbelästigung – woran wir oftmals nicht denken

Haut, Haare und Halsbänder – was du darüber wissen solltest

Haut

Haare

Halsband oder Hundegeschirr?

Impfungen – lebenswichtig oder Geschäftemacherei?

(Über-)Lebenswichtig: das Immunsystem

Du hast dich für eine Impfung entschieden –was solltest du beachten?

Behandlungsmöglichkeiten bei Infektionskrankheiten

Wusstest du, dass…

Junge Hunde – der Mythos vom süßen Welpen

Welcher Züchter?

Welche Rasse?

Die ersten Tage des Welpen im neuen Zuhause

Kindern Empathie und Tierliebe vermitteln – die beste Investition in eine lichtvolle Zukunft

Leben und Lieben mit dem Seelenhund – von Prioritäten und Herausforderungen

Männlein oder Mann – wann ergibt Kastration Sinn?

Rüden

Hündinnen

Risiken einer Kastration und Alternativen

Noxen, Notfälle und andere Gefahren im Alltag des Hundes

Hundespielzeug

Was außerdem zu beachten ist

Weitere Notfälle

Saisonale Gefahren

Ohren, Augen, Nase und Zähne – wunderschön und sehr aussagekräftig

Ohren

Augen

Nase

Zähne

Probleme bewältigen – was es auch sein wird, du schaffst das

Belastende Glaubens- und Verhaltensmuster

Probleme lösen

Quälereien im Alltag – Gewohnheiten und Glaubensmuster überdenken

Regenbogenbrücke – wann ist es Zeit zum Loslassen?

Die Zeit der Trauer und Schmerzverarbeitung

Das Leben deines Seelenhundes war zu kurz?

Systemische Aufstellungsarbeit – Beziehungen heilen, Ordnung wiederherstellen

Trennungshunde – wenn du glaubst, du schaffst es nicht allein

Urlaub mit deinem Seelenhund – Spaß oder Stress?

Reiseapotheke

Urlaub in Deutschland

Urlaub im Ausland

Verständigung zwischen dir und deinem Seelenhund

Verständigung durch Telepathie

Verständigung durch Körpersprache und Kommandos

Würmer und Einzeller – unnötige Panikmache vor natürlichen Parasiten

Xylofon und Co – wenn Geräusche für den Hund zum Horror werden

Yin und Yang – in allem einen gesunden Ausgleich finden

Yin und Yang

Die fünf Elemente

Zweierpack mit Herz und Seele – wenn Liebe und Frieden in dein Haus einkehren

Geliebter Hund

Quellennachweis

Bildnachweis

Für Basco

Vorwort

Als ich im Herbst 2016 die Druckfreigabe für dieses Buch unterschrieb, war mir klar, dass es im Grunde niemals vollständig bzw. abgeschlossen sein würde. Jeder, der im medizinischen Bereich arbeitet und über den Tellerrand hinausblickt, weiß, dass wir auf diesem Gebiet Tag für Tag dazulernen, unseren Horizont erweitern und neue Erfahrungen sammeln. Daher haben der Schirner Verlag und ich uns für diese erweiterte Neuauflage entschieden, in der noch mehr wichtige Informationen enthalten sind, um unseren Hunden und dadurch auch uns selbst ein glückliches und gesundes Leben zu ermöglichen. Die Naturheilkunde bzw. alternative Medizin hat ein so breit gefächertes Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten zu bieten, dass es mir ein Herzensanliegen ist, das Bewusstsein der Hundebesitzer dafür zu öffnen. Ich möchte meine Erfahrungen mit ihnen teilen und ihnen von neuen Erkenntnissen, Produkten und Methoden berichten, die heilsam und auch gesundheitspräventiv sehr empfehlenswert sind. Ein ganzheitlich bewusstes Leben in Einklang von Körper, Geist und Seele zu führen, ist der Weg zu mehr Freude, auf dem ich dich und deinen Hund begleiten möchte.

Unser Körper ist wie ein Baum. Wir entstehen aus einem Keim, wachsen heran, erblühen zu voller Schönheit, halten jedem Sturm, so gut es geht, stand, bis unsere Zeit sich dem Ende zuneigt und wir schließlich zu Erde werden, um dann irgendwann erneut zu keimen. Unser Leben gleicht einem Fluss, der sich durch die verschiedenen Jahreszeiten schlängelt. Kein Hindernis kann diesen Fluss aufhalten, sondern ihn nur dazu bringen, sich zu teilen, um später wieder zusammenzufließen.

Als mein Seelenhund Basco am 3. März 2017 in meinen Armen für immer die Augen schloss, fühlten sich die folgenden Monate an, als wäre mein Lebensfluss in einem Stausee zum Stillstand gekommen. Es gab Momente, in denen meine Sehnsucht nach ihm so groß war, dass ich es kaum aushalten konnte. Basco war mein bester Freund und der wichtigste Wegweiser in meinem Leben. Er hat mich zurück zu meiner ursprünglichen Natur geführt und mich mit bedingungsloser Liebe überschüttet. Ich weiß, dass ich ihn eines Tages wieder in die Arme schließen werde, und bis dahin werde ich mein Leben in seinem Namen dem Wohlergehen der Tiere und somit auch der Menschen widmen.

Heute fließt der Fluss meines Lebens so stark wie nie zuvor, denn ich habe gelernt, den Stürmen des Lebens standzuhalten, auch wenn ein Stück meines Herzens für immer fehlen wird. Ich bin unendlich dankbar für mein buntes, abwechslungsreiches Leben voller unterschiedlicher Erfahrungen, und ich wünsche mir, dich mit meinem Buch berühren und inspirieren zu können.

Gleich, ob es um ein Gesundheits- oder ein Verhaltensproblem geht, wir sollten uns stets im Klaren darüber sein, dass jedes Lebewesen einzigartig ist. Jeder Organismus ist ein Unikat und braucht individuelle Heilfrequenzen. Daher sind die in diesem Buch empfohlenen Mittel und Wege immer nur als Möglichkeiten zu betrachten. Was davon für deinen Hund und dich passend ist, musst du selbst oder mithilfe einer Fachperson herausfinden.

In herzlicher Verbundenheit

Susanne

Geliebter Mensch …

wo warst du denn? Ich habe so lange auf dich gewartet, aber du bist nicht gekommen. Niemand ist gekommen, um mich auch nur anzusehen. Eine unscheinbare, alte Hündin wie mich. Weder besonders schön noch so aufgeschlossen, wie es sich die Tierheimbesucher meist wünschen.

So viele Jahre habe ich auf dich gewartet. Und ich hatte nur einen einzigen Wunsch: dir zu zeigen, wie schön dein Leben ist, wenn du es durch meine Augen siehst. Ich wäre immer für dich da gewesen, in guten wie in schlechten Zeiten. In guten Zeiten wäre ich aufgeregt und schwanzwedelnd um dich herumgelaufen. In schlechten Zeiten hätte ich deine Tränen abgeleckt und meinen Kopf auf dein Bein gelegt, um dich zu trösten.

Geliebter Mensch …

ich hätte dir helfen können, ein besserer Mensch zu werden, denn ich hätte dir gezeigt, was bedingungslose Liebe ist. Diese Form der Liebe kennen nur Hunde. Menschen lieben sich ja oft noch nicht einmal selbst, und wenn sie jemand anderem Liebe geben sollen, knüpfen sie das an Bedingungen. So sind sie halt. Ich hätte dich immer geliebt. IMMER. So, wie du bist, hätte ich dich über alles geliebt … in jeder Phase deines Lebens.

Ich hätte dir gezeigt, wie einfach es ist, zu vergeben und Verständnis zu haben. Außerdem hättest du durch mich gelernt, wie gut es sich anfühlt, Verantwortung zu übernehmen. Du hättest stark werden und über dich hinauswachsen können, denn auch in mageren Zeiten hättest du es geschafft, uns beide zu versorgen.

Ich hätte dir gezeigt, wie anspruchslos ich bin. Eine alte Decke vor der Heizung in deiner kleinen Wohnung hätte mir gereicht. Ich hätte kein teures Hundebett in einem Haus mit Garten haben müssen. Deine Zuneigung hätte mich überglücklich gemacht. Das wäre mehr als genug gewesen. Ich hätte jedes Futter gefressen und gern auf teures Spielzeug verzichtet.

Geliebter Mensch …

gern hätte ich auf dich gewartet, wenn du auf der Arbeit gewesen wärst. Auch acht Stunden lang. Im Tierheim muss ich ja auch den ganzen Tag und die ganze Nacht im Zwinger sein und warten. Auf irgendjemanden, der sich vielleicht in mich verliebt und mir ein Zuhause geben will. Endlose Stunden. Ich hätte mich so sehr gefreut, tagsüber in deiner Wohnung auf dich warten zu dürfen, und wäre vor Freude fast geplatzt, sobald ich deine Schritte im Treppenhaus gehört hätte. Deine Hände hätten meinen Kopf gestreichelt, und du hättest mir ins Ohr geflüstert: »Hallo, meine Süße! Schön, dass du da bist!«

Geliebter Mensch …

ich hätte dir so gern gezeigt, wie wunderschön die Natur ist. Ich wäre mit dir im Wald spazieren gegangen. Du hättest viele verschiedene Laub- und Nadelbäume entdeckt, die du noch nie zuvor gesehen hast. Im Herbst die vielen Pilze und im Frühling die bunten, duftenden Blüten.

Durch mich hättest du sehen können, wie faszinierend der Raureif morgens auf den Spinnenweben aussieht, die zwischen den Grashalmen im Licht der aufgehenden Sonne leuchten wie kleine Kunstwerke. Die Rehe im Wald, die Füchse, Eichhörnchen, Buntspechte und Käuze. Im Winter das Knirschen der Stiefel im Schnee und bei Regen das Geräusch, wenn man gemeinsam durch eine riesige Pfütze läuft. Mit mir hättest du erleben können, wie es sich anfühlt, bei Sonnenuntergang am Strand entlang spazieren zu gehen oder im Naturschutzgebiet die Störche beim Nisten zu beobachten. Ich hätte gern deinen Gesichtsausdruck gesehen, wenn du das erste Mal meinen Pfotenabdruck im nassen Sand gesehen hättest. Die Freude in deinem sonst so ernsten Gesicht, wenn ich glücklich durch die Brandung gelaufen wäre … und immer wieder zurück in deine Arme.

Geliebter Mensch …

du hättest ein mutigerer Mensch werden können, denn wir wären morgens um fünf im Dunkeln durch den Stadtpark gelaufen. Aber du hättest keine Angst haben müssen, denn ich wäre an deiner Seite gewesen. Dem schlafenden Obdachlosen auf der Parkbank hättest du jeden Morgen einen Becher mit Kaffee und ein Butterbrot hingestellt, und er wäre der Überzeugung gewesen, ein Engel hätte ihn besucht. Du hättest gespürt, dass es dir viel mehr Kraft gibt, dankbar zu sein für das, was du hast, als zu denken, alle anderen hätten mehr als du.

Du wärst ein gläubigerer Mensch geworden und hättest deine Angst vor dem Sterben verloren. Denn wenn ich eines Tages glücklich in deinen Armen eingeschlafen wäre, hättest du mich danach noch immer an deiner Seite gespürt und wärst dein Leben lang davon überzeugt gewesen, mich irgendwann auf der anderen Seite des Horizonts wieder in die Arme zu schließen.

Geliebter Mensch …

ich hätte dich zu einem klügeren Menschen machen können, denn durch mich hättest du begonnen, dich mit interessanten Themen auseinanderzusetzen. Den kleinen Weihnachtsbonus deines Chefs hättest du nicht für irgendwelchen Unsinn ausgegeben, sondern für sinnvolle Dinge. Für dich hättest du gute Bücher gekauft und mir ein paar Spielzeuge und ganz viele Dosen mit gesundem Futter. Jeden Abend hättest du mir einen Kong mit eingefrorenem Futter zum Auslutschen gegeben, und den ganzen Tag über hätte ich mich wie wild darauf gefreut.

Du wärst geduldiger geworden und hättest dir verträumt die Wolken am Himmel angesehen, während ich viel zu lange an einer Stelle geschnüffelt hätte. Oder du hättest eine kleine Unterhaltung mit einem Rotkehlchen geführt.

Durch mich hättest du ein glücklicherer Mensch werden können. Ich hätte dir zu mehr Selbstsicherheit und Mitgefühl verholfen. Durch mich hättest du dich nie wieder einsam gefühlt. Ich hätte dich inspirieren können, hätte jeden Tag schöne Momente in dein eintöniges Leben gezaubert und dich zum Lachen gebracht. Morgens schon hätte ich dir eine zerkaute Socke zum Tausch gegen ein Stück von deinem Käsebrot angeboten, und abends hätte ich mir eine Banane oder einen Joghurt mit dir geteilt, und wir beide hätten um die Wette gestrahlt.

Geliebter Mensch …

ich weiß, dass du schon immer einen Hund haben wolltest. Ein Welpe sollte es sein. Und ich bin dir auch nicht böse, dass du einen billigen Welpen aus dem Internet gekauft hast, der kurze Zeit später schwer krank wurde und starb. Vielleicht wusstest du es nicht besser. Eigentlich bist du ein guter Mensch.

Und ich liebe dich noch immer wie verrückt, obwohl du einige Monate später von einer dubiosen Tierschutzorganisation einen Straßenhund aus Rumänien adoptiert hast, der voller Angst war und sich in den Straßen des rumänischen Dorfes viel wohler gefühlt hat als in deiner kleinen Stadtwohnung. Schweren Herzens hast du ihn wieder zurückgegeben und willst nun keinen Hund mehr haben, weil es so wehgetan hat.

Aber warum hast du mich denn nicht genommen? ICH warte doch auf dich! Seit Jahren schon! Ich bin schon da – man muss mich nicht erst produzieren und auch nicht einfangen. ICH bin hier und warte!

Geliebter Mensch …

wo warst du denn? Über fünf Jahre habe ich auf dich gewartet. Aber du bist nicht gekommen.

Jetzt bin ich alt und müde und kann nicht mehr warten. Hier im Tierheim kann sich niemand so gut um meine Leiden kümmern, wie du es hättest tun können. Niemand hört nachts mein Winseln und nimmt mich tröstend in die Arme. Deshalb darf ich nun über die Regenbogenbrücke gehen.

Ich wünsche mir, dass ich dir in meinem nächsten Leben begegnen darf. Vielleicht werden wir dann eine wunderschöne Zeit miteinander verbringen, und du wirst all die schönen Dinge mit mir erleben, für die es nun zu spät ist. Darauf freue ich mich!

Jetzt gehe ich schlafen …

auf Wiedersehen, geliebter Mensch.

Zur Erinnerung

an Lula, Lucky

und unzählige andere Hunde

in deutschen Tierheimen,

die es nicht geschafft haben,

vor ihrem Tod ein neues

Zuhause zu finden.

Einleitung

Dieser Abschiedsbrief, den ich im Dezember 2015 unter Tränen verfasst habe, um meine Trauer über den Tod von Tierheimhündin Lula zu verarbeiten, sagt eigentlich alles darüber aus, was ein Hund für den Menschen sein kann – wenn man ihn lässt und das Leben mit ihm bewusst wahrnimmt. Ein Weggefährte, ein Freund, ein Statussymbol oder ein Kindersatz? Wenn wir einen Hund in unserem Leben willkommen heißen, dann ist er weitaus mehr als das: unser Seelenhund.

Wenn wir bereit sind, uns auf das Abenteuer einzulassen, wenn wir alte Muster loslassen, unseren Weg in dieser Welt finden und nicht mehr an Zufälle glauben wollen, können wir mithilfe unseres Seelenhundes stärkere und glücklichere Menschen werden. Einen Hund an seiner Seite zu haben, ist nicht einfach nur schön, sondern bringt ein unbeschreibliches Gefühl der Verbundenheit und des Geliebtwerdens mit sich.

Schon in vergangenen Zeiten haben berühmte Menschen Gedichte über Hunde geschrieben. In einem davon steht, dass der Hund ein Engel sei, den uns Gott an die Seite gestellt habe, um unser Leben zu verschönern. Ob man das ebenso sehen will, kann jeder für sich selbst entscheiden, aber eines ist sicher: Ein Hund hat eine einzigartige Fähigkeit, um die wir Menschen ihn beneiden können: Er liebt bedingungslos.

In einer Welt, in der Erwartungen erfüllt werden müssen, in der alles, was man tut und sagt, bewertet wird, bringt ein Hund dein Herz zum Schmelzen, wenn er dich anschaut und du seine Botschaft im Herzen spürst: »Ich liebe dich so, wie du bist, auch wenn du Fehler machst. Und ich freue mich so sehr, dass du da bist!« Es ist diese unerschütterliche Liebe, die uns am Hund so fasziniert und uns in unserem oft anstrengenden Alltag so viel Kraft gibt. Der Hund – unser Seelentröster. Durch ihn finden wir zurück zur Natur und dadurch zu uns selbst und erkennen, was im Leben wirklich wichtig ist. Er fordert uns heraus und will, dass wir wachsen – emotional, mental und spirituell. Er ist ein Meilenstein in unserem göttlichen Plan, ein Fels in der Brandung, unsere fellbewachsene Intuition. Der Hund spiegelt unser Verhalten und unsere Gefühle wider und sorgt für unzählige wunderschöne Momente in unserem Leben. Er bringt uns zum Lachen, zum Weinen und zum Nachdenken. Mit ihm sind wir seelisch verbunden, und mit ihm an unserer Seite können wir viel über uns selbst lernen. Wenn du dich darauf einlässt und versuchst, deinen Hund zu verstehen, wirst du erkennen, dass er dein Wegweiser für ein erfülltes Leben in Freude und Gesundheit sein kann.

Ich habe mich in diesem Buch für die Du-Form entschieden, denn ich möchte dein Herz und deine Seele berühren und dadurch vielleicht etwas in deiner Denkweise verändern. Nichts soll zwischen dir und dem Geschriebenen stehen. Ich möchte nicht wie eine Lehrerin, sondern wie eine Freundin zu dir sprechen und wünsche mir, dass dir dieses Buch ein inspirierendes Werkzeug für das gemeinsame Leben mit deinem Seelenhund sein wird.

Je nachdem, was der Hund für den Menschen darstellt, gibt es unterschiedliche Wege, wie er zum Menschen gelangt. Manche brauchen einen Wachhund, andere einen Jagdhund. Nicht selten muss ein Hund als Spielzeug für Kinder herhalten und damit eine Aufgabe erfüllen, der er je nach Rasse und Erziehung oftmals nicht gerecht werden kann, wodurch er im Tierheim landet. Glücklicherweise steht bei einem Großteil der Hundebesitzer die Mensch-Hund-Beziehung im Vordergrund, und der Anschaffung des Hundes ging eine Kopfentscheidung voraus und lag ein Herzenswunsch zugrunde, den viele Menschen nicht in Worte fassen können.

Bei mir war es ganz anders. Ich musste 34 Jahre alt werden, um als ehrenamtliche Ausführerin im Tierheim erstmalig in meinem Leben einen Hund an der Leine zu führen. Ein Jahr später sah ich ihn zum ersten Mal: Basco – verstört, nervös, gestresst, panisch. Ein schwarzer Belgischer Schäferhund, der mit einem Maulkorb versehen von Frauchen mit Kind abgegeben worden war. Bei ihm waren in der Erziehung grobe Fehler gemacht worden. Darüber, auf welche Weise sein Fehlverhalten vom Familienvater gerügt worden war, lassen sich nur Vermutungen anstellen. Nicht weniger nervös war ich zu dieser Zeit – frisch getrennt von meinem damaligen Lebensgefährten und mit der Aussicht auf einen baldigen Umzug in eine andere Wohnung, die dem Freigängerbedürfnis meines Katers gerecht werden musste. Damals, im Sommer 2006, fühlte ich mich ausgelaugt, ähnlich verstört wie Basco, unfähig und hilflos. Ich verbrachte sechs Tage in der Woche von morgens bis abends in meinem Geschäft. Nicht einen Gedanken verschwendete ich daran, Basco mitzunehmen, da mir meine Lebenssituation bereits schwierig genug erschien. Und dann noch ein verhaltensgestörter Malinois als Ersthund? Völlig unmöglich!

Meine erste Lektion hieß demnach: Du schaffst das! Du bist stärker, als du denkst!

Basco wurde schwer krank, gab sich selbst auf und war nach drei Monaten nur noch ein Schatten seiner selbst. Außerdem war er schwierig im Umgang, bekam während der Spaziergänge regelrechte Panikattacken, die sich dadurch äußerten, dass er an der Leine zerrte, und hatte somit sehr schlechte Vermittlungschancen. Also tat ich das, was ich Menschen nur raten kann, die bereit sind, ihr Herz zu öffnen, Verantwortung zu übernehmen und alles, was passiert, als Teil des Weges willkommen zu heißen: Ich nahm ihn mit. Und mein Leben veränderte sich – inklusive der muskulären Beschaffenheit meiner Arme und Oberschenkel, der Länge der Zeitfenster für das Herumliegen auf dem Sofa nach Feierabend und meiner Autorücksitze, die dem Gebiss eines Junghundes während einer Panikattacke weitaus kürzer standhielten, als ich es mir jemals hätte vorstellen können.

Da war er nun an meiner Seite, mein Seelenhund, und füllte eine Stelle in meinem Herzen aus, von der ich nicht gewusst hatte, dass sie überhaupt existierte. Und obwohl es nicht immer leicht war, habe ich meine Entscheidung nicht einen einzigen Augenblick bereut.

Dass man sich nicht nur mit Tieren verbunden fühlt, wenn man mit Haustieren aufgewachsen ist, beweist mein Vater, der sich in den 1940er-Jahren als Kind in seinem Heimatdorf auf Sardinien mit einem Straßenhund um ein Stück Brot geprügelt hat. Jahrelang ging er mit den Hunden meiner Schwester spazieren und litt furchtbar, wenn unsere Deutsche Schäferhündin Chelly ihn anhimmelte, während er ein Stück Käse aß. »Das tut mir richtig im Herzen weh. Darf ich ihr denn nichts geben?« – »Aber natürlich darfst du.«

Wir können uns jeden Tag neu dafür entscheiden, unser Herz zu öffnen und die Zeichen des Universums zu erkennen. Dein Hund hilft dir dabei, Ja zu Liebe und Dankbarkeit zu sagen, schlechte Gewohnheiten abzulegen und negative Glaubenssätze zu verändern. Vielleicht ist er wirklich ein Geschenk des Himmels, denn er liebt dich – in jeder Sekunde und solange er lebt.

Grobstoffliches

Nahrung und Heilung für den Körper

»VOLLWERTIGE, GESUNDE NAHRUNG WIRD DEINE ZELLEN

Ernährung

Natürlich gehört die Ernährung in den Teil des Buches, in dem es um Grobstoffliches geht. Schauen wir einmal genauer hin, dann erkennen wir, dass es bei diesem Thema nicht nur um Genuss und Gesundheit geht, sondern darüber hinaus auch um Verhaltensmuster, Gewohnheiten, Eigenverantwortung, Respekt, Geld, Prioritäten, Politik und letztendlich um das größte und wichtigste Thema, das die Menschheit heute betrifft: Selbstliebe.

Ja, eine gesunde Ernährung hat sehr viel mit Selbstliebe zu tun. Wenn wir unserem Körper gute, wertvolle Lebensmittel zuführen, ist das ein Akt der Selbstachtung. Wir sind dankbar für unsere Gesundheit und wollen energiegeladen unsere Lebensaufgaben erfüllen. Dafür nehmen wir es gern in Kauf, weniger Geld für Urlaub und Luxusartikel zur Verfügung zu haben.

Ein täglicher und dauerhafter Konsum von Fertiggerichten, Billigfleisch und toter Nahrung ist ein wenig so wie ein langsamer Suizid. Der Mensch achtet weder sich selbst noch seine Umwelt oder das Wohl der Tiere. Er wird gleichgültig, mutlos, seine Zellen sind unterversorgt, und die Herausforderungen des Lebens überfordern ihn schnell. Das Chaos in seinem Leben spiegelt sich schnell im Zustand seines Hundes und nicht zuletzt im Zustand der ganzen Welt wider.

Wenn wir einen Hund in unserem Leben willkommen heißen, sollten wir unsere Lebensgewohnheiten nicht von denen des Hundes trennen. Wir können nicht vollwertige, frische Nahrung für uns selbst zubereiten und dem Hund Trockenfutter aus dem Discounter füttern. Sollten wir das als normal und richtig empfinden, dürfen wir uns einmal selbst fragen, ob nicht vielleicht noch das »Es ist ja nur ein Hund« der Großeltern in unserem Hinterkopf herumspukt. Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, so ist dieser Ausspruch nicht mehr zeitgemäß und sollte direkt aus deinem Sprachgebrauch verbannt werden. Nichts ist einfach nur!

Jedes Lebewesen ist ein Teil der göttlichen Schöpfung und verdient unseren Respekt.

Aus der Sicht des Hundes ist es aber auch nicht akzeptabel, wenn er selbst gut ernährt wird, während sein Mensch Raubbau am eigenen Körper betreibt. Minderwertiges Essen, schlechte Gewohnheiten, wenig Lebenskraft – ein Teufelskreis. Nimm deinen Seelenhund zum Anlass, dein bisheriges Leben Revue passieren zu lassen und bei Bedarf den Reset-Knopf zu drücken.

Gemäß Hippokrates sollte die Nahrung deine Medizin sein. Ist das bei dir so? Was denkst du über Ernährung, und wo kaufst du deine Lebensmittel? Achtest du auf Qualität?

Wenn ein Hund ins Haus kommt, machen sich manche Menschen erstmalig Gedanken über ihre Ernährungsgewohnheiten. Nicht alles Essbare ist wirklich ein »Lebensmittel«. Vieles sättigt uns und lässt uns überleben, aber dauerhaft gut und energiegeladen leben kann man damit nicht. Gesund, wirklich lebendig und belastbar fühlen sich viele Menschen schon lange nicht mehr. Zivilisationskrankheiten, Allergien und psychische Störungen sind bei Mensch und Hund an der Tagesordnung. Viele Produkte im Supermarktregal und im Tierfutterhandel sind reine Kunstprodukte, hocherhitzt und konserviert. Sie sind weder reich an natürlichen Vitaminen und Mineralstoffen noch an Licht und guten Schwingungen. Sie sind tot und machen uns und unsere Umwelt krank.

Übernimm hier und jetzt die Verantwortung für dich und deinen Hund, und sage: »Stopp! Ich will das nicht mehr. Ab sofort werde ich es anders machen.«

Der Verdauungstrakt des Hundes ist kürzer als der des Menschen und daher für Beutetiere, also Fleisch besser geeignet. Die Lebensmittel auf den Speiseplänen von Mensch und Hund sollten daher nicht identisch sein, jedoch immer von guter Qualität.

Den Wunsch, einen Fleisch- bzw. Allesfresser vegan ernähren zu wollen, kann ich nicht nachvollziehen. Es käme doch auch niemand auf die Idee, einem Pferd ein Steak zu braten oder einem Löwen im Zoo Reis mit Bohnen zu servieren, oder? Vielmehr sollten wir uns mit aller Kraft für eine artgerechte Tierhaltung und eine ökologische Landwirtschaft einsetzen. Wir sollten die Natur schützen und respektieren. Dazu gehören auch die natürlichen Ernährungsgewohnheiten eines Tieres. Ich selbst lebe seit Jahrzehnten vegetarisch. Doch ich könnte es nicht ertragen, meinem Hund meine persönlichen Essgewohnheiten aufzuzwingen, weil ich Massentierhaltung, TTIP und die Abholzung der Regenwälder nicht unterstützen will. Wo wollen wir die Grenze ziehen? Auch für konventionelle Sojabohnenprodukte und Palmöl werden Wälder und damit ganze Tiergattungen vernichtet. Wir können durch unseren Hund endlich wieder bewusst wahrnehmen, was in unserem Land und in der ganzen Welt falsch läuft, und uns leidenschaftlich für ethisches Verhalten und Tierschutz einsetzen.

Während die Zahl der vegetarisch oder vegan lebenden Menschen in Deutschland stetig zunimmt, steigt parallel dazu der Konsum von Billigfleisch aus der Massentierhaltung. Fast Food und konservierte Fertigprodukte tun ihr Übriges, um die körperliche Gesundheit negativ zu beeinflussen. Viele junge Veganer, die aus Tierliebe auf tierische Produkte verzichten, sich aber nicht mit dem Nährstoffbedarf ihres Körpers beschäftigen, können aufgrund von Calcium- und Vitamin-B-Mangel ebenfalls ernsthaft erkranken. Insbesondere die Muskeln, also auch das Herz, benötigen Calcium, und die B-Vitamine sind unerlässlich für starke Nerven. Parallel zu diesen Ernährungsdefiziten steigt ständig der Druck im Beruf, es gibt immer mehr Impfempfehlungen, und man kann von einer regelrechten Entfremdung von der Natur sprechen.

Es ist nicht zu übersehen: Die Menschen verlieren den Bezug zur Natur und zu ihren Lebensmitteln. Zwar empfinden viele beim Anblick toter Tiere Ekel, doch in Leberwurst verarbeitet ist die Rinderzunge auf einmal schmackhaft. Viele Kinder wissen gar nicht, wie die Salami in den Kühlschrank kommt, oder kennen nicht den Unterschied zwischen einem Brokkoli und einem Blumenkohl. Wir allein können das ändern, indem wir es anderen entsprechend vorleben!

Die meisten Menschen werden es sich nicht leisten können, ihren Hund mit Biofleisch zu füttern. Dennoch sollte es uns allen wichtig sein, wie die Tiere gelebt haben, die für das Futter unserer Hunde verarbeitet wurden. Viele Hersteller von hochwertigem Hundefutter verwenden z. B. das Fleisch von Weiderindern, was eine gute Alternative zu Tieren aus biozertifizierter Haltung darstellt.

Wir können nicht das Unrecht an den Schlachttieren mit dem Unrecht einer nicht artgerechten Fütterung unserer Hunde ausgleichen. Doch wir können versuchen, Dinge positiv zu verändern.

Wie funktioniert der Stoffwechsel – was passiert in den Zellen?

Die Zelle ist die kleinste selbstständige Funktionseinheit eines Organismus mit allen Kennzeichen des Lebens: Stoffwechsel, Wachstum und Entwicklung, Fortpflanzung, Reizbarkeit und Regulation, Bewegungsfähigkeit, Zelltod. Einfacher gesagt: Gutes muss in die Zelle hinein, um in Energie umgewandelt zu werden, und Verbrauchtes muss aus der Zelle heraus, um ausgeschieden werden zu können.

Zellmembran: Sie schützt die Zelle und kontrolliert, welche Stoffe in die Zelle gelangen und welche sie wieder verlassen. Zudem erfüllt sie spezifische Transportaufgaben wie das Ein- und Ausschleusen bestimmter Stoffe gegen Konzentrationsgefälle.

Mitochondrien – Kraftwerke der Zelle: In den Mitochondrien findet der Zitronensäurezyklus statt. Das ist ein Kreislauf biochemischer Reaktionen, der u. a. der Energiegewinnung dient. Gut funktionierende Mitochondrien sind also die Voraussetzung für Leistungsvermögen und Belastbarkeit. Ihre Hauptaufgabe ist es, die in organischen Molekülen gebundenen Nährstoffe in eine Energieform (Adenosintriphosphat, kurz: ATP) umzuwandeln, die die Zelle für Prozesse wie Synthesen, Bewegungsvorgänge oder aktive Transportleistungen verwerten kann.

Was sollte in Nahrung enthalten sein?

Enzyme

Enzyme sind meist Proteine, die dem Organismus bei chemischen Prozessen als Katalysatoren dienen und die Vorgänge in den Zellen regulieren. Einige Enzyme müssen durch die Nahrung aufgenommen werden, andere werden vom Körper selbst gebildet, z. B. Verdauungsenzyme in der Bauchspeicheldrüse. Bei einem Enzymmangel oder einer Pankreasinsuffizienz kann die Nahrung vom Dünndarm aufgrund fehlender Verdauungsenzyme nicht gut verwertet werden, und der Hund verliert trotz normaler Futteraufnahme an Gewicht.

Antioxidantien

Freie Radikale sind sauerstoffhaltige Moleküle, die durch Stoffwechselprozesse im Körper entstehen, welche durch Umwelteinflüsse, minderwertige Ernährung und Noxen begünstigt werden. Sie sind instabil und unvollständig, weil ihnen ein Elektron fehlt. Also entreißen sie dem nächstbesten intakten Molekül ein passendes Elektron. Das können Moleküle der DNA oder Zellmembran sein. Diesen den Körper belastenden Vorgang nennt man Oxidation. Oftmals sind die freien Radikale an der Entstehung von Krebs beteiligt, da sie die Erbinformation im Zellkern schädigen. Daher ist es wichtig, dem Körper Antioxidantien, v. a. Vitamin C, Vitamin E, Selen, Zink und Coenzym Q10, zuzuführen, denn diese fangen die freien Radikale ab und machen sie unschädlich.

Zu den bekanntesten Antioxidantien zählt die Gruppe der Polyphenyle. Von unseren heimischen Früchten haben Heidelbeere, Weintraube (nicht für Hunde geeignet) und Aronia-Beere den höchsten Polyphenylgehalt. Die höchste Konzentration an Polyphenyl findet man in der aus Brasilien stammenden Aςaí-Beere. Schonend hergestelltes Aςaí-Pulver ist z. B. im Bioladen erhältlich.

Weltweit gibt es eine große Anzahl an sogenannten Superfoods. Diese Lebensmittel sind außergewöhnlich reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen. Außerdem hemmen sie das Wachstum von Bakterien, Viren, Pilzen und Tumorzellen und lassen Entzündungen und Infektionen abklingen. Insbesondere bei kranken und immunschwachen Hunden lohnt es sich auf jeden Fall, diese besonderen Lebensmittel einzusetzen. Zu den Superfoods gehören u. a. die Goji-Beere und viele andere rote Beeren, Noni, Moringa, Hanföl, Leinöl, Granatapfel, Propolis, Olivenöl, Blütenpollen und diverse Algen.

In der folgenden Tabelle sind einige Superfoods aufgeführt, die sich für Hunde eignen.

Superfoods

Eigenschaften

Açaí-Beere – als Pulver

reich an Antioxidantien, Ballaststoffen und gesunden Fettsäuren; schützt das Herz-Kreislauf-System

Aronia-Beere – als Saft

reich an Antioxidantien; wirkt entzündungshemmend; wirkt gegen Bakterien, Viren und Pilze

Chia-Samen

reich an Omega-3-Fettsäuren, hochwertigen Eiweißen und Antioxidantien; fördern die Darmgesundheit

Cranberry

reich an Antioxidantien; wirkt immunstärkend und entzündungshemmend; besonders hilfreich bei Blasenentzündung

Gerstengras – frisch und als Pulver

reich an Chlorophyll, Vitamin C und Enzymen; wirkt antioxidativ und entgiftend; regt Blutbildung an; behebt Eisenmangel; reguliert Blutfettwerte

Goji-Beere

wahres Nähr- und Vitalstoffpaket; reich an Antioxidantien; stärkt das Immunsystem

Granatapfel

reich an Antioxidantien und dreifach ungesättigten Fettsäuren; verbessert die Eigenschaften des Blutes

Kokosnussöl

reich an Antioxidantien; positive Wirkung auf den Fettstoffwechsel; hat sich bei Alzheimer, Gicht und Pilzbefall bewährt

Moringa oleifera

reich an unzähligen Vitalstoffen und Antioxidantien; enthält große Mengen des Botenstoffs Zeatin, der Bioverfügbarkeit dieser Substanzen verstärkt; der Moringabaum wächst extrem schnell und ist als Lebensmittel komplett verwertbar

Noni

reich an Enzymen, Amino- und Fettsäuren und weiteren rund 60 gesundheitsfördernden Substanzen wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente

Bitte verfüttere auch Superfoods nie im Übermaß, sondern in einer entsprechend dem Gewicht des Hundes angemessenen Menge.

Auch unsere heimischen Superfoods wie Heidelbeere, Brombeere und Himbeere sind echte Vitaminbomben und reich an lebenswichtigen Antioxidantien. Eigentlich ist jedes Lebensmittel ein Superfood, das frisch geerntet und liebevoll zubereitet auf den Teller oder in den Napf kommt.

Mineralstoffe

Mineralstoffe sind lebensnotwendige anorganische Stoffe, die von den Lebewesen nicht selbst gebildet werden können und darum über die Nahrung, das Trinkwasser oder die Atemluft aufgenommen werden müssen. Sowohl ein Mangel als auch ein extremer Überschuss an Mineralstoffen können sich negativ auf den gesamten Organismus auswirken.

Natrium:

wichtig für Säure-Basen-Haushalt, Wasserhaushalt sowie Nerven- und Muskelfunktionen Vorkommen: Salz, Fisch, Blut, Meeresalgen, Ei, Getreide

Kalium:

wichtig für Nerven- und Muskelfunktionen, Säure-Basen-Haushalt und Wasserhaushalt Vorkommen: Fleisch, Joghurt, Obst, Weizenkleie

Calcium:

wichtig für Blutgerinnung, Knochen- und Zahnwachstum, normalen Herzrhythmus sowie Nerven- und Muskelfunktionen Vorkommen: Knochen, Knochenmehl, Eierschalen, Algenkalk, Milchprodukte, grünes Blattgemüse

Magnesium:

wichtig für Knochen- und Zahnwachstum, Nerven- und Muskelfunktionen sowie Enzymaktivierung Vorkommen: Knochen, Knochenmehl, Gemüse, Getreide, Milchprodukte

Phosphor:

wichtig für Wachstum, Knochen- und Zahnbildung, Verwertung von Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten; bei Phosphormangel kann es beim Hund u. a. zu Kotfressen kommen Vorkommen: Knochen, Fleisch, Innereien, Milchprodukte, Pflanzen, Ei

Essenzielle Spurenelemente

Essenzielle, also lebensnotwendige Spurenelemente sind anorganische Stoffe, die der Körper nicht selbst herstellen kann und die ihm deshalb zugeführt werden müssen.

Chrom:

reguliert Blutzuckerspiegel Vorkommen: Fleisch, Käse, Paranuss, Obst, Gemüse

Eisen:

wichtig für Blutbildung, Sauerstofftransport und

-speicherung

sowie Bildung von Enzymen Vorkommen: Fleisch, Innereien, Eigelb, Hirse, Haferflocken, Gemüse

Jod:

wichtig für Schilddrüsenfunktion; reguliert den Energiehaushalt Vorkommen: Meeresalgen, Fisch, Ei, Geflügel

Kupfer:

wichtig für Herz, Nervensystem, Bindegewebe und Knorpel; erleichtert Aufnahme von Eisen aus der Nahrung; hilft bei der Bildung roter Blutkörperchen Vorkommen: Fleisch, Leber, Knochen, Krabben, Cashewkerne, Haferflocken

Mangan:

hilft bei der Verwertung von Calcium und Phosphor und bei der Verstoffwechselung von Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten Vorkommen: Getreide, Fischöl

Selen:

Antioxidans; unterstützt Immunsystem Vorkommen: Paranuss, Eigelb, Leber, Fisch, Getreide

Zink:

wichtig für Knochenwachstum, Wundheilung und Insulinproduktion Vorkommen: Leber, dunkles Geflügelfleisch, Eigelb

Fettlösliche Vitamine

Vitamin A:

unterstützt die Sehkraft; erhöht die Infektabwehr der Schleimhäute; wichtig für die Eiweißsynthese; beteiligt an Plazenta- und Embryonalentwicklung Vorkommen: Leber, Ei, Käse, Karotte, Spinat, Brokkoli, Pfirsich, Kresse, Brennnessel, Löwenzahn, Alfalfa, Petersilie

Vitamin D:

wichtig für Knochen Vorkommen: Leber, Fisch, Ei, Butter, Käse, tierisches Gewebe

Vitamin E:

wirkt hauptsächlich als Antioxidans; wichtig für Herz, Kreislauf, Immunsystem, Bindegewebe und Wundheilung Vorkommen: Weizenkeimöl, Weizenkeime, Walnuss, Olivenöl, Brokkoli, Apfel, Spinat, Hafer, Spargel, Löwenzahnblätter

Vitamin K:

Vitamine K1 und K2 sind die natürlichen Formen des Vitamin K und regulieren die Blutgerinnung und den Calciumstoffwechsel Vorkommen: Spinat, Meeresalgen, Leber, Eigelb, Fisch

Wasserlösliche Vitamine

Die B-Komplex-Vitamine werden nicht oder nur geringfügig im Körper gespeichert und müssen ihm daher regelmäßig über die Nahrung oder Zusatzpräparate zugeführt werden.

Vitamin B1:

wichtig für Kohlenhydratstoffwechsel Vorkommen: Rindfleisch, Leber, Weizenkleie, Vollkornerzeugnisse, Erdnuss, Gemüse, Salate

Vitamin B2:

wichtig für Wachstum, Fortpflanzung, Haut, Haare, Krallen und Augen Vorkommen: Leber, Niere, grünes Blattgemüse, Ei, Fisch, Joghurt

Vitamin B3:

wichtig für Fettstoffwechsel, Verdauung, Magen und Darm Vorkommen: Fisch, mageres Fleisch, Bierhefe, Leber, Weizenkeime, Ei

Vitamin B5:

wichtig für Wundheilung, Zellaufbau und Bildung von Antikörpern Vorkommen: Fleisch, Leber, Niere, Herz, Getreide, Weizenkeime, Bierhefe, Hühnchen, grüne Gemüsesorten

Vitamin B6:

hilft bei Aufnahme vieler Aminosäuren (Proteinbausteine, die Nährstoffe transportieren und speichern); wichtig für Eiweiß- und Fettstoffwechsel Vorkommen: Leber, Fisch, Ei, Hafer, Erdnuss, Bierhefe, Weizenkeime, Reis

Vitamin B12:

hilft, Fette, Kohlenhydrate und Eiweiß zu verwerten; wichtig für Wachstum, Appetit und Nervensystem Vorkommen: Leber, Innereien, alle Fleischsorten, Käse, Bierhefe

Vitamin B13:

sorgt für Verwertung von Vitamin B12 und Folsäure; regeneriert Leber; steigert Blutzellbildung; wirkt krebshemmend Vorkommen: Milchprodukte, Leber, Wurzelgemüse

Vitamin B15:

Antioxidans; wichtig für Sauerstoffversorgung in den Gewebezellen; unterstützt Leberstoffwechsel Vorkommen: Bierhefe, Naturreis, Vollkorn, Kürbiskerne, Sesam

Vitamin B17:

wirkt krebshemmend Vorkommen: bittere Aprikosenkerne, aber auch Kirsch-, Nektarinen-, Pfirsich-, Pflaumen- und Apfelkerne (Verzehr für den krebskranken Hund wird diskutiert), Hirse

Vitamin C:

hilft bei Infektionen, Entzündungen und Wachstumsstörungen Vorkommen: Hagebutte, Acerola, Petersilie, Paprika, Brunnenkresse, Brokkoli, Alfalfa, Sellerie, Karotte, Zitrusfrüchte

Biotin:

lindert Hautausschlag, Ekzeme und Muskelschmerzen Vorkommen: Leber, Niere, Alfalfa, Eigelb, Bierhefe, Reis, Haferflocken

Folsäure:

wichtig für Wachstum, Zellteilung, Bildung roter Blutkörperchen und Eiweißstoffwechsel Vorkommen: Leber, Niere, Spargel, Karotte, Eigelb, Kürbis, Avocado (nicht für Hunde geeignet), dunkelgrünes Blattgemüse wie Grünkohl und Spinat

Wie bereits erwähnt, kann es bezüglich sämtlicher Mineralstoffe und Vitamine zu Mangelerscheinungen oder auch zu Überdosierungen kommen. Überdosierungen durch frisches Futter sind beim Hund allerdings kaum möglich, sondern meistens die Folge einer Ernährung mit Fertigfutter, dem – oftmals auch zu Konservierungszwecken – synthetische Vitamine im Übermaß zugefügt wurden. Das führt zu einer erhöhten Belastung der Leber, weil diese die Vitamine erst einmal zur weiteren Verwertung umbauen muss. Das ist auch der Grund, warum viele Futtersorten für schlechte Leberwerte des Hundes verantwortlich sind. Durch eine Umstellung auf frisches Futter lassen sich diese Werte meist bereits nach vier Wochen normalisieren. Lebenswichtig ist eine ausgewogene Ernährung, die individuell auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmt sein sollte.

Kleine Organkunde für zwischendurch

Welche Aufgaben hat die Leber?

Sekretion der Galle

Beteiligung an der Regulation des Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsels, des Wasser- und Hormonhaushaltes

Auf- und Abbau von Eiweißstoffen

Bildung von Harnstoffen und Harnsäure

Speicherung von verschiedenen Vitaminen und Spurenelementen

Entgiftungsfunktion

Blutspeicher

Abbau der alten und funktionsuntüchtigen Erythrozyten (rote Blutkörperchen)

Die Leber hat in Bezug auf Ernährung und Entgiftung eine wichtige Rolle inne und ist bei fast allen Hunden in irgendeiner Form be- bzw. überlastet. Dies kann sich durch Augen-, Verdauungs- und Hautprobleme äußern. Im schlimmsten Fall kann eine dauerhafte Leberbelastung und eine dadurch bedingte erhöhte Ammoniakkonzentration eine Epilepsie begünstigen.