Demonstrativer Konsum und demonstrative Verschwendung - Anna Lietz - E-Book

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Anna Lietz

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Konsum und Werbung, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Thorstein Bunde Veblen war ein US-amerikanischer Ökonom und Soziologe norwegischer Abstammung. Er ist einer der Gründerväter des amerikanischen Institutionalismus in der Nationalökonomie (Lerner 1948: 1). In der Ökonomie spielte Veblen eine duale Rolle, denn „he was a theorist, and a catalyst of reform“ (Dorfman 1958: 3). Als brillanter, facettenreicher und oft auch schwieriger Intellektueller hatte Veblen einen enormen Einfluss auf das nationalökonomische und sozialwissenschaftliche Denken in den USA, insbesondere in den 1930er Jahren. In dieser Arbeit werde ich mich nun mit Veblens sehr bekanntem Buch Theorie der feinen Leute. Eine ökonomische Untersuchung der Institutionen beschäftigen. Dabei werde ich das Buch einer kritischen Analyse hinsichtlich seiner heutigen Aktualität unterziehen. Hierbei werde ich folgendermaßen vorgehen: als erstes werde ich die Bedeutung von Veblen für die Soziologie darlegen. Eines von Veblens Zielen bestand darin, die Ökonomie mit anderen Wissenschaften zu verbinden. Daher werde ich im Folgenden auf seine Verbindung zwischen der Ökonomie und der Soziologie eingehen, die entscheidend ist für die Theorie der feinen Leute. Folgend werde ich mich mit dem sarkastischen Schreibstil der Theorie der feinen Leute und Veblens Menschenbild beschäftigen, um anschließend die Entwicklungsstufen des Menschen darzulegen. Nach dieser Abhandlung werde ich mich in Kapitel 4 der Muße und dem Konsum widmen. Dabei werde ich die Kriterien einer mit Muße verbrachten Zeit aufzeigen, die Manieren als die neue Waffe der leisure class erklären, sowie Veblens Definition der müßigen Klasse wiedergeben. Anschließend werde ich mich dem demonstrativen Konsum zuwenden, der neben der Muße ein Merkmal der leisure class darstellt. Veblen ging in seiner Theorie der feinen Leute auch auf die stellvertretende Muße und den stellvertretenden Konsum ein, weshalb ich auch diesen Aspekt in meiner Arbeit beleuchten möchte. Nach diesem Exkurs werde ich den Zweck der Theorie der feinen Leute erläutern, um mich in Kapitel 6 der Frage zu widmen, inwieweit die Theorie der feinen Leute heute noch zutrifft. Damit werde ich die Frage nach der Aktualität dieser Theorie beantwortet haben.

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Veröffentlichungsjahr: 2012

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Inhaltsverzeichnis

 

1..Einleitung: Thorstein Veblen als Sozialkritiker und Nationalökonom

1.1 Die Bedeutung von Veblen für die Soziologie: Verdienst und Anliegen

1.2 Veblens Verknüpfung von Soziologie und Ökonomie

2. Vehlens Theorie der feinen Leute: Gesellschaftstheorie des Luxus und Prestiges

3. Die Entwicklungsstufen der Menschheit anhand Vehlens Theorie der feinen Leute

3.1 Voraussetzungen für die Herausbildung der müßigen Klasse

3.2 Wie kommt es in der kulturellen Entwicklung zum System des Eigentums?

3.3 Der Wettlauf um das Geld - Die Anhäufung von Gütern

3.4Von einer friedlichen Einstellung zu einer räuberischen Einstellung

3.5 Der Aspekt des Neids und der Aspekt der Gewalt

3.6 Lösung des Konflikts liegt in der Maschine

4. Muße und Verschwendung als Beweise des Reichtums

4.1 Definition einer müßigen Klasse

4.2 Veblens Ansicht des demonstrativen Konsums

4.3 Der Aspekt der stellvertretenden Muße und des stellvertretenden Konsums

5. Der Zweck der Theorie derfeinen Leute

6. Trifft die Theorie derfeinen Leute heute noch zu?

7. Schlussbemerkungen

8.Literaturverzeichnis

 

1..Einleitung: Thorstein Veblen als Sozialkritiker und Nationalökonom

Thorstein Bunde Veblen war ein US-amerikanischer Ökonom und Soziologe norwegischer Abstammung. Er ist einer der Gründerväter des amerikanischen Institutionalismus in der Nationalökonomie (Lerner 1948: 1). In der Ökonomie spielte Veblen eine duale Rolle, denn „he was a theorist, and a catalyst of reform“ (Dorfman 1958: 3). Als brillanter, facettenreicher und oft auch schwieriger Intellektueller hatte Veblen einen enormen Einfluss auf das nationalökonomische und sozialwissenschaftliche Denken in den USA, insbesondere in den 1930er Jahren. In dieser Arbeit werde ich mich nun mit Veblens sehr bekanntem Buch Theorie der feinen Leute. Eine ökonomische Untersuchung der Institutionen beschäftigen. Dabei werde ich das Buch einer kritischen Analyse hinsichtlich seiner heutigen Aktualität unterziehen. Hierbei werde ich folgendermaßen vorgehen: als erstes werde ich die Bedeutung von Veblen für die Soziologie darlegen. Eines von Veblens Zielen bestand darin, die Ökonomie mit anderen Wissenschaften zu verbinden. Daher werde ich im Folgenden auf seine Verbindung zwischen der Ökonomie und der Soziologie eingehen, die entscheidend ist für die Theorie der feinen Leute. Folgend werde ich mich mit dem sarkastischen Schreibstil der Theorie derfeinen Leute und Veblens Menschenbild beschäftigen, um anschließend die Entwicklungsstufen des Menschen darzulegen. Nach dieser Abhandlung werde ich mich in Kapitel 4 der Muße und dem Konsum widmen. Dabei werde ich die Kriterien einer mit Muße verbrachten Zeit aufzeigen, die Manieren als die neue Waffe der leisure class'- erklären, sowie Veblens Definition der müßigen Klasse wiedergeben. Anschließend werde ich mich dem demonstrativen Konsum zuwenden, der neben der Muße ein Merkmal der leisure class darstellt. Veblen ging in seiner Theorie der feinen Leute auch auf die stellvertretende Muße und den stellvertretenden Konsum ein, weshalb ich auch diesen Aspekt in meiner Arbeit beleuchten möchte. Nach diesem Exkurs werde ich den Zweck der Theorie derfeinen Leute erläutern, um mich in Kapitel 6 der Frage zu widmen, inwieweit die Theorie derfeinen Leute heute noch zutrifft. Damit werde ich die Frage nach der Aktualität dieser Theorie beantwortet haben.

1.1 Die Bedeutung von Veblen für die Soziologie: Verdienst und Anliegen

„There can be little doubt that Thorstein Veblen was and remains the most eminent and seminal thinker in the area of social analysis yet to emerge in America“ (Dowd 1958: vii). Dennoch ist sein direkter Einfluss auf die Soziologie und Ökologie sehr gering. Dies hängt mit seinen Denkansichten zusammen. Auf der einen Seite waren seine Ansichten „distinctcly unorthodox, often radical, and always uncompromising“ (Dowd 1958: vii). Andererseits entwickelte er kein richtiges System, wurde nie ein Vertreter einer Mainstream-Soziologie, so wie beispielsweise Talcott Parsons oder Max Weber (Mestrovic 2003: 1). Denn da, „wo die Schöpfer der großen, geschlossenen Systeme zu herrschen und organisieren suchen, da schlägt Veblen vor, versucht, bittet und hypnotisiert sogar“ (Dorfman 1971: 467). Bekannt ist Veblen aufgrund seiner Theorie der feinen Leute, aber die Leser „do not connect him to central issues and theories in social theory and cultural studies such as social agency, the problem of social order, modernity, and postmodernity“ (Mestrovic 2003: 1). Folglich ist er eine problematische Figur in der soziologischen Theorie und wurde in den Kulturwissenschaften lange Zeit ignoriert (Mestrovic2003: 1).

Zu Veblens größten Verdiensten, zählen die Fragen, die er gestellt hat (Dowd 1958: vii). Sein Anliegen bestand darin, eine soziale Analyse zu entwickeln, die moderne Kulturen erklärt und den Menschen als handelndes Wesen miteinschließt (Lerner 1948: 8). Demnach war sein Ziel die „destruction of orthodox economics“ (Lerner 1948: 30). Als einer der ersten Sozialwissenschaftler analysierte Veblen das komplexe Beziehungsgefüge zwischen Güterverbrauch und gesellschaftlichem Wohlstand. Nationalökonomie versteht er eingebettet in einen institutionellen Rahmen. Daher müssen die ökonomischen Prozesse von Produktion, Distribution und Konsumption im Kontext der Reproduktion von Institutionen, Glaubenseinstellungen, Geschlecht und anderen Verhaltensweisen verortet werden. Im folgenden Kapitel werde ich nun aufzeigen, auf welche Weise Veblen die Nationalökonomie mit der Soziologie verband.

1.2 Veblens Verknüpfung von Soziologie und Ökonomie

Zu Veblens Zeit bestand die akademische Unterscheidung vor allem zwischen mentaler und moralischer Philosophie. „Mental philosophy was concerned with man as a passive, observing and understanding being whose experiences were organized by association one with another“ (Copeland 1958: 60). Daher beschäftigte sich die mentale Philosophie mit den Prozessen der Wahrnehmung, Erinnerung und Vorstellung. Im Gegensatz dazu war moralische Philosophie das Studium des Menschen als ein moralischer Agent oder Handelnder, der selbstständig Entscheidungen trifft (Copeland 1958: 60). So stand die individuelle Entscheidung im Zentrum der moralischen Philosophie. Dieses philosophische Wissen von Veblen „war das beste Rüstzeug, um theoretisch zu arbeiten und die Beziehungen der Nationalökonomie zu anderen Wissensgebieten zu durchleuchten“ (Dorfman 1971: 465), vor allem die Beziehung zwischen Ökonomie und Soziologie.

Die Soziologie beschäftigt sich mit jenen „"zwischenmenschlichen Beziehungen", die sekundär über jenen tragenden Strukturen sich erheben“ (Adorno 1962: 5). Damit handelt es sich um eine Wissenschaft von den Formen des menschlichen Zusammenlebens und den dadurch hervorgerufenen Verhaltensweisen. Reinhold (2000: 621) definiert die Soziologie als eine

wissenschaftliche Fachdisziplin innerhalb der Sozialwissenschaften, welche die Sozialbeziehungen zwischen den Menschen, die Beziehungen innerhalb und zwischen den sozialen Gebilden sowie ihre spezifischen Merkmale im jeweiligen sozial-kulturellen Gesamtkontext unter Berücksichtigung der Interdependenzen zwischen den einzelnen Strukturelementen und Subsystemen der Gesellschaft (z.B. zwischen Wirtschaft und Religion/Ideologie) beschreibt sowie analysiert und daraus theoretische Schlussfolgerungen zieht.