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Auf der Flucht vor einer arrangierten Ehe stolpere ich in die Intergalaktische Arbeitsvermittlung, wo man mir einen Job außerhalb der Welt anbietet. Als Tierflüsterin habe ich noch kein knurrendes Tier getroffen, das ich nicht in ein schnurrendes Kätzchen verwandeln konnte. Ein mürrischer Außerirdischer sucht jemanden, der seine Haustiere stubenrein macht. Schon bald werden sie ihm aus der Hand fressen, anstatt zu versuchen, ihm den Kopf abzubrennen. Tagsüber ist mein knurriger Boss fest entschlossen, mich auf Abstand zu halten, obwohl ich eine weiche Seite spüre, die er gerne verbergen würde. Nachts verschwindet er, und ich liege wach und kämpfe damit, die Schmerzensschreie zu ignorieren, die durch die kargen Schlossgänge hallen. Ich habe ein überwältigendes Verlangen, seinen Nacken zu kraulen und seine ... Finger zu lecken, aber das Einzige, was mich davon abhält, ist meine Angst, mir die Finger zu verbrennen. Ich bin vielleicht hier, um seinen Haustieren beizubringen, an der Leine zu laufen, aber es ist nur eine Frage der Zeit, wer zuerst gezähmt wird - sie ... oder ich.
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DEN ALIEN ANLEINEN
Bestialische Alien-Boss-Serie, Buch 2
Copyright © 2022 Ava Ross
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Titelbild von Natasha Snow Designs
Übersetzer: Anne Lomberg
Enchanted Star Press/Imprint
Serien auf Deutsch von AVA
Den Alien Anleinen
1. Jenny
2. Venge
3. Jenny
4. Venge
5. Jenny
6. Venge
7. Jenny
8. Venge
9. Jenny
10. Venge
11. Jenny
12. Venge
13. Jenny
14. Venge
15. Jenny
16. Jenny
17. Venge
18. Jenny
19. Venge
20. Jenny
21. Venge
22. Jenny
23. Venge
24. Jenny
25. Venge
26. Jenny
27. Venge
28. Jenny
29. Venge
30. Jenny
31. Venge
32. Jenny
33. Venge
34. Jenny
35. Venge
36. Epilog: Jenny
Über den Autor
Serien auf Deutsch von AVA
CATERING FÜR DEN ALIEN
Für meine Mutter, die
immer an mich geglaubt hat.
Galaxie-Spiele
Bestialischer Alien-Boss
Die Schicksalsgefährten der Ferlaern-Krieger
Ich wurde angeheuert, um außerirdische Haustiere zu zähmen,
aber stattdessen zähmt mich mein tierischer Alien-Boss.
Auf der Flucht vor einer arrangierten Ehe stolpere ich in die Intergalaktische Arbeitsvermittlung, wo man mir einen Job außerhalb der Welt anbietet. Als Tierflüsterin habe ich noch kein knurrendes Tier getroffen, das ich nicht in ein schnurrendes Kätzchen verwandeln konnte. Ein mürrischer Außerirdischer sucht jemanden, der seine Haustiere stubenrein macht. Schon bald werden sie ihm aus der Hand fressen, anstatt zu versuchen, ihm den Kopf abzubrennen.
Tagsüber ist mein knurriger Boss fest entschlossen, mich auf Abstand zu halten, obwohl ich eine weiche Seite spüre, die er gerne verbergen würde. Nachts verschwindet er, und ich liege wach und kämpfe damit, die Schmerzensschreie zu ignorieren, die durch die kargen Schlossgänge hallen.
Ich habe ein überwältigendes Verlangen, seinen Nacken zu kraulen und seine ... Finger zu lecken, aber das Einzige, was mich davon abhält, ist meine Angst, mir die Finger zu verbrennen. Ich bin vielleicht hier, um seinen Haustieren beizubringen, an der Leine zu laufen, aber es ist nur eine Frage der Zeit, wer zuerst gezähmt wird - sie ... oder ich.
Den Alien anleinen ist Buch 2 der Bestialischen Alien-Boss-Serie. In jedem Buch dieser Serie geht es um eine Frau, die für einen Job außerhalb der Welt angeheuert wird und auf einen ruppigen Außerirdischen stößt, der nicht widerstehen kann, sich in seine Schicksalsgefährtin zu verlieben.
„Liebe Anwesende, wir sind heute hier versammelt, um die Ehe von Jennifer und Thurston Harold Willington dem Fünften zu segnen ..."
Ich versuchte, die Worte des Reverends zu verdrängen, aber sie bohrten sich in meine Haut wie Batteriesäure. Verächtlich blickte ich in Thurstons Richtung, der mich angrinste, mit entsetzlicher Begierde in seinen Augen. In der Sekunde, in der das Gelübde gesprochen werden würde, würde er mich ins Schlafzimmer zerren und aufs Bett werfen. Oder er würde mich in der Halle vor der Kapelle auf einen Teppich werfen und diese Farce einer Ehe vollenden.
Hinter uns schauten die Gäste gebannt zu. Mein Vater, der das Ganze zwischen mir und Thurstons Familie arrangiert hatte, legte warnend den Finger auf seine Smart-Com. Eine falsche Bewegung meinerseits, und ich würde unter Strom stehen. Nicht genug, um mich bewusstlos zu machen, aber genug, um mir zu zeigen, wer in dieser Situation das Sagen hatte.
Tränen liefen über Mamas Gesicht, wahrscheinlich weil das, was mit mir passiert, Erinnerungen daran weckte, wie ihre und Vaters Beziehung begann.
Zwangsverheiratung war eine Familientradition, und niemand konnte sich dem entziehen.
Zum Glück hat mein Vater meinem Wunsch nach einer Hochzeit im Freien zugestimmt.
Und die Einbeziehung der Haustauben eines Freundes.
Der Reverend strahlte mich und Thurston freundlich an, bevor er die Anwesenden musterte. „Wenn jemand der Anwesenden etwas gegen diese Verbindung einzuwenden hat, möge er jetzt sprechen oder auf ewig schweigen."
Wie aufs Stichwort flogen die Tauben den Gang hinunter und zielten direkt auf mich und Thurston. Ich war so dankbar, dass ich weinen wollte.
Sie sahen mich warten. Und sie sahen die Fingergeste, die ich machte; eine einfache Drehung, die für die meisten keine Bedeutung hätte. Ich verlangte von ihnen die Performance, die wir geübt hatten.
Meine Freunde nannten mich spaßeshalber eine Tierflüsterin, weil ich selbst das wildeste Biest in einen schwanzwedelnden Welpen verwandeln konnte, der um Küsse bettelte.
Die Tauben flogen nach oben, teilten sich auf und kamen zurück zu der Stelle, an der ich wartete. Während die meisten Zuschauer ehrfürchtig gurrten und annahmen, dass dies Teil des Gottesdienstes war, starrten andere mit großen Augen. Ich unterdrückte mein Grinsen.
Die Vögel stürzten sich auf meinen Vater.
Er kreischte, taumelte zurück und hob die Hände. Die Versammelten schrien auf, aber die Vögel hatten nur eines im Sinn: die Person anzugreifen, die den Controller hielt. Ich hatte das monatelang mit ihnen geübt, nachdem meine Verlobung mit Thurston bekannt gegeben worden war. Zuerst hatte ich eine Schaufensterpuppe benutzt, dann einen anderen Freund, der dachte, ich würde eine Show vorbereiten.
Die Menge starrte unsicher, ob sie weglaufen oder bleiben sollte, um sich den Rest des Spektakels anzusehen.
Ich trat Thurston heftig gegen sein Schienbein, woraufhin er stöhnte und seinen Griff um mein Handgelenk löste. Ich riss das Band an meinem Knöchel ab und schleuderte es meinem Vater entgegen.
Ich drehte mich um und sprang vom Podium.
Meine Mutter lächelte und nickte; die Vögel flogen zum Haus meiner Freundin, wo sie sie einsammeln und vor meinem Vater verstecken würde.
Thurston brüllte empört, als ich den Gang hinunter flüchtete. Am Ende sprang ich durch den mit Blumen geschmückten Torbogen, dessen süßlicher Duft mir in die Nase stieg.
In einem kleinen Gebäude hinter dem Hotel, in dem ich mich auf dieses schreckliche Ereignis vorbereitet hatte, schnappte ich mir die Tasche, die ich im Schrank versteckt hatte. Ich machte keine Pause, um mich umzuziehen, sondern riss die Außentür auf und rannte in den Hauptteil des Hotels. Ich floh durch die Lobby und auf die Straße.
Hinter mir herrschte ein heilloses Durcheinander; ein einziger Schrei ertönte unter ihnen.
„Jennifer", brüllte mein Vater.
Ich drehte mich nicht um, sondern rannte die Straße hinunter, während die großen Gebäude der Stadt mich überragten. Meinem Vater gehörten drei oder vier von ihnen. Ich hatte den Überblick verloren. Fünf, wenn man das eine mitzählt, das Thurston dem guten alten Dad schenkte, nachdem er mich gezwungen hatte, dieser Farce von einer Ehe zuzustimmen.
Transportfahrzeuge flogen über mich hinweg, das Brummen ihrer Elektromotoren war kaum wahrnehmbar und überlagerte das Geschnatter einer Vielzahl von Außerirdischen, die um mich herum den Gang entlang schritten. Einige lebten hier, andere waren Touristen von fernen Planeten.
Oh, wenn ich doch auch so frei wäre wie sie zu wählen, wohin ich gehen und wen ich heiraten wollte. Frei sein, mein eigenes Leben zu leben.
„Jennifer", brüllte Thurston hinter mir. „Komm wieder her."
„Nein", zischte ich. Nie wieder.
Ich schlitterte vorwärts und wäre fast gestürzt, als mein dummer Absatz in einen Riss im Beton geriet. Ich zerrte ihn raus und schlug ihn auf den Stein, wobei der Absatz abbrach. Dann wiederholte ich dasselbe mit dem anderen.
Mit meinem hochgerafften weißen Kleid raste ich los; meine Tasche knallte bei jedem Schritt gegen meinen Oberschenkel. Ich hatte nicht viel darin, nur ein paar Kleidungsstücke zum Wechseln und die Credits, die ich vom hinterlassenen Treuhandkonto meiner Großmutter abgeschöpft hatte - welches von meinem Vater verwaltet wurde, obwohl mir ihr Erbe bereits seit drei Jahren hätte übergeben werden sollen, als ich fünfundzwanzig wurde.
Ich hatte sonst nichts, nicht einmal einen festen Plan. Zum Verkehrsknotenpunkt gelangen und mich unter die Menge mischen, wäre nur möglich, wenn ich einen Ort finden würde, an dem ich mein fluffiges weißes Kleid ablegen konnte. Ich stach heraus wie ein Cake-Topper einer üppigen Hochzeitstorte.
Alle zeigten auf mich, und als die Schreie meines Vaters sowie von Thurston hinter mir lauter wurden, wichen die neugierigen Zuschauer vor den Gebäuden zurück.
Ein Blick über die Schulter machte deutlich, dass sie zu nah waren. Ich erschauderte, weil ich Angst hatte, dass ich nicht entkommen würde.
Mit Angst und Verzweiflung in den Adern rannte ich schneller. Ich bog um eine Ecke, dann um die nächste und schlängelte mich durch die Stadt, bis ihre Schreie leiser wurden.
Ich dachte, ich wäre ihnen entkommen. Dann vernahm ich ein Piepsen. Scheiße, sie hatten einen Peilsender geschickt. Wenn der mechanische Kopfgeldjäger mich im Visier hätte, würde ich nie entkommen.
Ich sah mich um und suchte nach einem Platz zum Verstecken.
Ein Schild, dass an einem Laden hing, erregte meine Aufmerksamkeit. Intergalaktische Arbeitsvermittlung.
Ich brauchte keinen Job, aber vielleicht hatten sie eine Hintertür, durch die ich mich schleichen konnte. Vorher müsste ich mich nur im Badezimmer umziehen.
Als ich die Tür zuschlug, läutete eine Glocke, die ich übersehen hatte. Schnell atmend drehte ich mich um, spähte durch das Plexiglas und beobachtete, wie der Peilsender die Straße hinunterflog.
Also immer noch auf der Suche. Mein Atem rauschte aus mir heraus.
„Sie suchen einen Job?", sagte eine Frau mit einer schrulligen Stimme hinter mir. „Wir von der Intergalaktischen Arbeitsvermittlung sind fest entschlossen, Ihnen den Traumjob zu besorgen."
Jeder Job war ein Traumjob, wenn Thurston nicht dabei war.
Ich drehte mich um und zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht. „Hallo."
„Ich muss sagen, wir haben nicht viele Bräute hier", erklärte die grauhaarige Frau, deren blassblaue Augen funkelten, als sie mein Kleid und meine weißen Schuhe mit den abgeknickten Absätzen betrachtete. Sie war schlank, ein paar Zentimeter größer als ich und trug ein gepunktetes Kleid, dessen Saum um ihre Knie flatterte. „Aber wenn Sie einen Job suchen, der die Ehe einschließt, werde ich sehen, was ich tun kann."
„Nein!" Ich senkte meine Stimme und versuchte meinen Atem zu kontrollieren. „Keine Hochzeiten. Ich bin eigentlich nicht hier, um ..."
Draußen wurde das Klicken des Peilsenders lauter. Wenn der Droide mich finden würde, würde er meine Hand- und Fußgelenke mit unzerstörbaren Fesseln sichern und mich bis zur Ankunft meines Vaters festhalten. Thurston würde Dad dicht auf den Fersen sein und darauf brennen, unser nicht mehr gültiges Ehegelübde zu vollziehen.
Ich trat näher an die Frau heran, ergriff ihren Arm und führte sie in den hinteren Teil des Raumes, wo die Strahlen des Peilsenders uns nicht erreichten konnten.
„Ich habe nicht viel Erfahrung", sagte ich. „Aber ich freue mich darauf, zu hören, was Sie anzubieten haben, auch wenn es nicht die Ehe betrifft."
„In Ordnung. Wir lassen die Versandhausbräute bei der Suche außen vor." Ihr wässriger Blick wanderte zu meinem Handgelenk. „Sie tragen keine Smart-Com."
Wenn das so wäre, hätte mich der Peilsender bereits auf dem Gehweg festgenagelt. Eine Smart-Com speichert alle unsere Daten, einschließlich der beruflichen Laufbahn. Ich hatte Thurston gesagt, dass ich das klobige Gerät bei unserer Hochzeit nicht tragen wollte, dass es den Look, den ich anstrebte, ruinieren würde. Da ich dabei lächelte und mit den Wimpern klimperte, glaubte er mir.
„Heute Morgen ist mir meine Smart-Com in die Spülmaschine gefallen", erwiderte ich lässig. „Ich muss mir eine Neue besorgen. Erzählen Sie mir von den Jobs. Ich bin auf der Suche nach etwas außerhalb der Stadt."
„Was ist mit der anderen Welt?", fragte die Frau. „Übrigens, ich bin Faylene. Normalerweise arbeite ich nicht in dieser Schicht, aber mein Kollege hat sich krankgemeldet."
„Jobs in der anderen Welt?", fragte ich. „Das klingt interessant."
„Mal sehen, was ich für Sie finden kann." Faylene schlenderte hinter den Tresen und zog eine Universal-Com hervor.
Sie schloss die Augen und griff auf das Gerät mit dem implantierten Chip in ihrem Gehirn zu. Ich hatte mich dagegen gesträubt, mir meinen implantieren zu lassen, weil ich lieber eine altmodische Com an meinem Handgelenk benutzen wollte. Mit einem implantierten Gerät könnte ich mich nie vor meinem Vater oder Thurston verstecken.
„Wenn Sie mir erlauben, auf Ihre Daten auf die altmodische Art zuzugreifen", sagte Faylene und starrte auf den Bildschirm.
Eine Sonde ragte aus meiner Seite des Computers heraus, und ich legte meinen Daumen auf die flache Oberfläche, bis ich bis drei gezählt hatte, bevor ich ihn wegzog.
„Jennifer Arasteller," erklärte Faylene, wobei sich ein Stirnrunzeln auf ihrem Gesicht bildete. „Es scheint, als hätten Sie noch nie einen Job gehabt, meine Liebe."
„Mein Vater ist da sehr streng."
Frauen sollten nie arbeiten, sagte er immer. Sie sollten sich um ihre Ehemänner kümmern.
Kontrolliert werden heißt das.
„Ich bin eine Tierflüsterin", erwiderte ich stolz.
Falten bildeten sich auf Faylenes Stirn. „Ich bin mit dieser Position nicht vertraut."
„Ich kann Tiere, Kreaturen und sogar Bestien dazu überreden, sich zu benehmen. Sie haben eine fauchende Miezekatze? Ich bringe sie zum Schnurren. Selbst wilde Hunde fressen mir aus der Hand."
Ihr Gesichtsausdruck hellte sich auf. „Ah. Ja. Also könnte Tiersitting, Gassi gehen und Pflege ein Job für Sie sein. Lassen Sie mich mal sehen." Ihre Augenlider schlossen sich, bevor sie aufsprangen. „Ich habe ein paar Stellen in der anderen Welt, die ich vorschlagen kann."
„Zum Beispiel?"
„Die Questrians brauchen jemanden, der einen Ausritt in den Veskitan-Sektor leitet."
Einen Ausritt leiten? Schluck. „Was reiten sie denn?"
„Fliegende Kestelars. Die Pfade schlängeln sich um riesige, schwebende Inseln am Himmel."
Ich hatte keine Höhenangst, aber ... „Ich bin noch nie mit einem Kestelar geflogen."
„Ah nun. Das wäre dann nicht das Richtige für Sie, oder?" Faylene blinzelte auf den Bildschirm. „Wir haben auch eine freie Stelle für einen Octureet-Ausführer in einem Hootinair."
„Was ist ein Hootinair?"
„Ein Harem."
Das klang zu sehr nach Heirat mit Thurston. „Nö."
„Wenn man keine Erfahrung hat, kann man nicht wählerisch sein", erklärte Faylene mit einem Augenzwinkern. „Ich habe aber noch eine andere Stelle anzubieten. Ein reicher Geschäftsmann, der auf einem abgelegenen Planeten lebt, hat zwei Kulairs-Welpen adoptiert und hier steht . . ." Sie beugte sich näher an den Bildschirm heran. „… dass sie ihn überfordern."
Was ist ein Kulairs?
Hinter mir ertönte ein Klicken und ein Blick durch das Plexiglas machte deutlich, dass der Peilsender vor der Tür schwebte und sein Suchstrahl über den Boden hin und her glitt und sich meiner Richtung näherte. Verdammt, er würde mich finden. Würde er der Laden betreten oder darauf warten, dass ich herauskomme? Ich konnte nicht ewig drinnen bleiben.
„Sie haben nicht zufällig eine Hintertür, oder?", fragte ich. Ich würde mir einen anderen Ort zum Umziehen suchen.
„Haben wir nicht", erwiderte sie und betrachtete den Peilsender. „Was ist -"
„Fantastisch", brüllte ich und ließ sie zusammenzucken. „Ich nehme den Job."
Faylene legte den Kopf schief und betrachtete stirnrunzelnd die Tasche, die an meinem Arm hing. „Möchten Sie nach Hause gehen und packen? Ich kann Ihnen morgen ein Shuttle schicken."
„Ich würde gerne sofort abreisen."
„In dieser Aufmachung?"
„Brautkleider sind der letzte Schrei. Jeder trägt sie im Alltag."
„Warum sollte man so etwas tun?", fragte Faylene und tippte sich ans Kinn. „Ich spüre etwas Ungewöhnliches an dieser Transaktion."
Das war eine Untertreibung.
Der Peilsender rammte gegen die Tür. Meine Haut bebte, und mein Herz schlug wie wild gegen das Spitzenmieder meines Kleides.
„Ich muss jetzt los", stotterte ich und eilte um den Tresen herum, um Faylene am Arm zu packen. „Bitte."
Sie schüttelte den Kopf, was ihren Dutt zum Beben brachte. „In Ordnung." Mit einem Ruck aus meinem Griff trat sie einen Schritt zurück. „Ich werde sofort ein Shuttle anfordern." Sie kniff die Augen zusammen; im hinteren Teil des Raums ertönte ein Rumpeln.
Als die Kapsel mit einem dumpfen Schlag auf den Boden knallte, öffnete sich die Plexiglasluke.
„Ich werde Vengestire benachrichtigen, dass Sie auf dem Weg sind", sagte Faylene.
„Vengestire?"
„Ihr neuer Arbeitgeber, Vengestire Rarkeleone Abesteen."
„Danke." Während der Peilsender an die Eingangstür hämmerte, eilte ich zur Kapsel und trat ein. Das nenne ich mal eine knappe Flucht. „Wie lange werde ich reisen, bevor ich ankomme?"
„Es wird drei Mondfinsternisse dieses Planeten brauchen, um Darkfire zu erreichen. Aber Sie bleiben im Schwebezustand."
„Darkfire?"
„Es ist ein kleiner Planet im Westula-Quadranten. Es gibt nur wenige Einwohner im Stadtviertel, aber dies ist eine kurzfristige Stelle und ich bezweifle, dass Sie viel Zeit haben werden, um das geschäftige Stadtleben zu vermissen. Sie werden im Handumdrehen wieder hier sein."
Wenn ich Glück hatte, würde ich nie zur Erde zurückkehren. Ich hatte keine Ahnung, wohin ich nach Beendigung dieses Auftrags gehen würde, aber ich würde Zeit haben, eine spurlose Flucht zu planen. Sobald ich dort in Sicherheit wäre, könnte ich damit beginnen, meinem Vater die Kontrolle zu entreißen. „Darkfire klingt wunderbar."
Ich ließ meine Tasche zu meinen Füßen fallen; Gurte legten sich um meine Arme und Oberschenkel, um mich zu fixieren.
Als sich die Luke der Kapsel schloss und mich im Inneren einsperrte, winkte Faylene grinsend zum Abschied.
Ich fragte mich, worauf ich mich eingelassen hatte.
Aber alles war besser, als Thurston zu heiraten.
Meine Schmerzensschreie hallten um mich herum wider, ebenso wie das Rasseln der Ketten, die mich an die Wand fesselten.
Ich bewegte mich; der Aufprall meines starren Körpers auf die Steinoberfläche schallte durch den Raum. Meine ledrigen Steinflügel gruben sich in den Granit und hinterließen Kratzspuren.
Bald würde die Morgendämmerung kommen, und dann wäre alles vorbei - bis zur nächsten und übernächsten Nacht.
Bis ich eines Morgens nicht mehr zu mir zurückkehre.
Gab es kein Ende, oder würde ich mich für immer in diesem Albtraum suhlen?
Mit einem Knurren, das mir die Kehle zuschnürte, duckte ich mich und konnte gerade noch verhindern, von meinen neu adoptierten Haustieren verbrannt zu werden. Ich sprang auf und warf mich über das Sofa. Ich rollte über die Holzdielen, ging in die Hocke und beobachtete, wie die beiden Kulairs-Welpen auf mich zustürmten. Als sie sich gegenseitig anschauten, drängte ich mich in die Ecke und griff nach einem der vielen Netze, die ich in meinem Schloss verteilt hatte.
Fleese, der klügste der beiden Kulairs-Welpen, richtete seine Augen auf das Netz. Ich hatte ihn nur einmal erwischt, und das genügte ihm, um sich daran zu erinnern, was es anstellen konnte.
Er schnatterte zu seinem Bruder Gular, sie gingen auseinander, huschten um beide Seiten des Sofas herum und rannten dann durch den offenen Bereich meines Hauptwohnzimmers auf mich zu.
Die Tür zum Zimmer blieb offen. Wenn es mir gelänge, hindurchzukommen und sie zu schließen, könnte ich ihrem Angriff - zumindest dieses Mal - entgehen.
Während ich langsam um die rechte Seite des Raums herumging und auf die Tür zusteuerte, stürzte Fleese in meine Richtung, in der Hoffnung, mir den Weg abzuschneiden.
Ich hob das Netz an und zeigte ihm, dass ich es ernst meinte. Nach einer heftigen Verbrennung an meinem Arm hatte ich ihre Tricks gelernt - zumindest einige davon.
Brüllend drehte ich mich um, rannte nach links und sprang durch die Türöffnung, während sich ein Flammenmeer über den Bereich ausbreitete, in dem ich gerade noch gestanden hatte. Ich hatte den ersten Stock des Schlosses bereits feuerfest gemacht, damit die Flammen das Haus nicht niederbrennen würden. Das Scharren ihrer Krallen ertönte hinter mir, als sie das Anpirschen aufgaben und mir hinterher galoppierten.
Ich schob die Tür mit einem Knall zu. Die Schreie der Kulairs hallten in dem großen Raum wider, als sie weitere Kratzspuren auf der Rückseite der Tür hinterließen. Sie kratzten noch etwas und verstummten dann. Wie ich sie kenne - und ich hatte in den letzten Mondzyklen viel gelernt - würden sie sich an den Raum heranpirschen und einen Ausweg suchen. Dann würden sie mich durch das Schloss jagen, bis ich eine andere Etage erreiche, auf die sie nicht gelangen können. Bis jetzt hatten sie die Treppe noch nicht entdeckt ...
Ich hatte bereits alle Fenster im zweiten, dritten und vierten Stock vergittert, sodass sie auf diesem Weg nicht zu mir gelangen konnten. Soweit ich das beurteilen konnte, konnten sie nicht höher klettern.
Die Decke über mir war verstärkt worden. Wenn sie nicht gerade die Wände zerkratzten, saßen sie in diesem Raum fest, bis ich oder mein Mitarbeiter Ressard sie befreiten. Für sie war es ein Spiel, und obwohl ich anfangs über ihre Streiche gelacht hatte, wurde mir bald klar, dass sie es ernst meinten. Würden sie mehr tun, als meine Haut zu verbrennen, wenn sie mich erwischten?
Ich wollte es nicht herausfinden.
Es war dumm von mir zu glauben, dass ich mit adoptierten Kulairs Freundschaft schließen könnte. Meine Zeit lief ab, und ich würde sie verlassen müssen.
Trotzdem würde ich noch nicht aufgeben. In ihren Augen erkannte ich das gleiche Bedürfnis, eine Chance, jemanden zu lieben.
Ich ließ mich gegen die Wand sinken, obwohl ich eigentlich mit den Füßen aufstampfen und die Tür verfluchen wollte. Geduld riet ich mir. Ich durfte nicht die Kontrolle verlieren oder ich würde wieder verstoßen werden.
Meine Tante Azareela meinte, ich solle Fleese und Gular die ganze Zeit draußen einsperren, aber wie könnte ich so etwas tun? Ich wusste, wie es war, gefangen zu sein, und das würde ich nie einem anderen Wesen antun, schon gar nicht den Kreaturen, mit denen ich mich noch anfreunden wollte.
Meine einzige Hoffnung war, dass die Tiertrainerin, die ich engagiert hatte, sie zu überzeugen, mich zu tolerieren.
Ohne die Kulairs hätte ich niemanden.
Die Trainerin sollte heute noch vor Einbruch der Dunkelheit eintreffen.