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'Denkwerk – Versuch einer philosophischen Lyrik' ist eine lyrische Reise durch sieben Themenkreise der Philosophie: Erkenntnis, Geschichte, Ethik, Mensch, Wahrheit, Natur, Kultur. Ein intellektuelles und ästhetisches Lesevergnügen im Zwischenraum von Dichtung und Denken.
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Seitenzahl: 24
Dirk Büsken, geboren am 18. Februar 1972 in Borken (Westf.), studierte Philosophie, Psychologie und Soziologie in Köln, Bonn und Hagen. Nach Veröffentlichungen in lyrischen Anthologien liegt mit ‚Denkwerk – Versuch einer lyrischen Philosophie‘ seine erste Monographie vor, die den Zwischenraum von Dichten und Denken erkundet.
Dichtung und Philosophie – ein Widerspruch? Der „ernsthafte“ Philosoph wird sich um Distanzierung bemühen, der redliche Dichter nicht. Dieser Versuch einer philosophischen Lyrik geht jedoch davon aus, dass es aus beiden Perspektiven einen legitimen „Zwischenraum“ geben kann. Die Legitimation ist schlicht das Wort, der Logos, dessen weiter Bedeutungsspielraum dichterische und philosophische Grenzgänge zulässt. Denken und Dichten bedeuten etwas ins Werk zu setzen, die Neuschöpfung einer Weltsicht aus ihren vorhandenen Elementen. So ist der Versuch einer philosophischen Lyrik gleichsam der Versuch einer lyrischen Philosophie, welche im Rahmen eines maximalen „Kompressionsmodus“ ein Maximum an extensiven Gedankenspielen zulässt.
Alle Gedichte können auch als Lehrgedichte in didaktischer Absicht Verwendung finden, insofern sie kapitelweise eine Referenz zu sieben philosophischen Themenkreisen besitzen, einige unter ihnen zu konkreten Philosophen, namentlich folgende:
Vom Seienden entzweit (Aristoteles)
Aus Mangel an Natur (A. Gehlen)
Ist die neue Welt wirklich in so exponentieller Ferne? (A. Gehlen)
Demütig bleibe der Mensch (J.W. von Goethe)
Wer die Natur des Menschen sucht (N. Hartmann)
Aus Pflicht handle der Mensch (I. Kant)
Der Mensch bedarf der Tugend (S. Kierkegaard)
Im Zweischritt mit Natur und Ding (K. Marx)
Es gab jene, die wollten Gesetze des Wahrseins (F. Nietzsche, M. Heidegger)
Sitte, verbirgst so mühsam deine Heilsamkeit (F. Nietzsche)
Wo einige Oasen sahen (F. Nietzsche)
Mensch, dein Körper ein Beiwerk (H. Plessner)
Tritt ein und dann hervor (J. P. Sartre)
Ein Sonderling absonderlich (M. Scheler)
Natur, mein Fetisch (M. Serres)
Ungelenk stehen sich Mensch und Welt gegenüber (G. Simmel)
‚Bleib doch noch, schon bald sind wir tot‘ (A.N. Whitehead)
Natur, kann ein Gedicht von deiner Einheit sprechen? (C.F. von Weizsäcker)
Das 50. Gedicht Epilogos besteht aus 49 Zeilen, die allesamt in den 49 voran gegangenen Gedichten auftauchen. Somit wird folgende Hypothese dem Leser zur Veri- bzw. Falsifikation überlassen: Dichterische Freiheit kann philosophische Kohärenz herstellen.
Köln, April 2015 Dirk Büsken
VORWORT
Erkenntnis
Geschichte
Ethik
Mensch
Wahrheit
Natur
Kultur
Epilogos
„Toute pensée commence par un poème“
(Alain, Commentaire sur ‚La jeune Parque‘, 1953)
WAR NICHT DER ERSTE GEDANKE
Ein Feuerrausch, grell, lodernd, unnachgiebig,
Ein Wasserrausch, atemlos, unbändig, ziellos,
Ein Windrausch, grundlos, körperlos, beliebig,
Ein Erdrausch, moderig, inwendig, fruchtbar?
War nicht der letzte Gedanke stets all dies?
VORAUSSETZUNGSREICH GEHEN WIRANS WERK– Bemerken es kaum –Wenn unser Organon der Sprache ein„Ich denke“In die Welt baut.
Kaum auf den Beinen fällt es schon,Am Sog der Zeit,Am Trug der ZeitUnd täuscht sich heimlichWieder in sie ein.
Jauchzend stellt es seine Hinterbeine auf,