Der alltägliche Wirsing - Claudia Dietze - E-Book

Der alltägliche Wirsing E-Book

Claudia Dietze

0,0
5,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Mit Herz und Humor nimmt Claudia Dietze die menschlichen Macken aufs Korn und das aktuelle Zeitgeschehen unter die Lupe. Das Ergebnis sind bissige Groll-Gedichte und heitere Gut-Gelaunt-Verse mit originellen Wortschöpfungen. Besonders beschäftigt sie die Frage: Ist der Mensch noch normal? Und sie bleibt dem Leser/ der Leserin keine Antwort schuldig.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 27

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Warum ich schreibe

I. Sie fielen ins Digital

Das Dilemma der Evolution

Nomophobie*

Erfolgsrezept

Hymne an heute

Das Ende der Silicon Rallye

Die drei Grazien

Konfektionsgröße

II. Nirgendwo ist mehr Wunderland

Überall und Nirgendwo

Lamento in w-moll

Sommer der Superlative

Ausgebucht

Pechvögel

Mondflucht

III. Die Lage ist ernst, doch wir sind gescheiter

Drei Ränge-Menu

Hommage an Karl Magerheld

Errare animalum est - Irren ist tierisch

Farbenblind

Schöne neue Welt

Volltreffer

Es ist soweit

Ausmanövriert

Reise ohne Aussicht auf Erfolg

Wahnsinnig normal

IV. Päpstlicher als der Papst

Das vierte Gebot

Der wahre Christ fährt Bus*

Päpstlicher als der Papst

Geständnis eines ehemaligen Sängerknaben*

V. Ver–apple mich mit Neologismen

Superstars

Poesie mit Regie

Aalglatt

Schicks-aal

Lightkultur

Lockdown

Patentanmeldung

Es lebe der Lexit

Mega

Langweile?

Hand auf’s Herz

Immer auf Zack

Zuversicht

Vorwort

Warum ich schreibe

Es brodelt, wenn mich der Hafer sticht,

weil um mich herum der Wahnsinn ausbricht,

weil irgendein borstiger Bösewicht

der Würde des Menschen ins Gesicht

spuckt. Und er bereut es nicht.

Dann wächst in meinem Hirn ein Groll-Gedicht,

in meinem Verstand ruft die Feder-Pflicht,

mein Kopf gibt mir gnadenlos grünes Licht.

Ich ziehe mit Stift und Papier vor Gericht,

gleich morgens, sobald der Tag anbricht.

Mich überrascht dabei eine Heiterkeit,

ich bin zu jeder Worttat bereit.

Trotz allem Irrsinn hier und weltweit

füllt sich der Becher mit Gelassenheit.

Zuweilen und zu jeder Jahreszeit

krabbelt aus meiner Hirnrindenschicht,

auch ohne Wahn und Armherzigkeit,

ein geschwätziges Gut-Gelaunt-Gedicht.

I. Sie fielen ins Digital

Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt.

Mark Twain

Das Dilemma der Evolution

Der Ur-Mensch hat auf den Bäumen gehockt

und die Ur-Menschin hockte daneben.

Die Hitze hat sie vom Ast gelockt,

sie mussten sich langsam erheben.

Sie übten sich im aufrechten Gang

und streiften durch die Savanne.

Der Ur-Mensch ging auf Raubtierfang,

die Beute flog in die Pfanne.

Die hatten sie allerdings noch nicht,

doch sie konnten schon Feuer entzünden.

Das brachte wohlige Wärme und Licht

und den Wunsch, die Currywurst zu erfinden.

McDonald‘s war noch nicht in Sicht

und Lieferando ebenso wenig.

Mit Genuss verspeisten sie das gegrillte Gericht,

denn das Fleisch war nicht mehr so sehnig.

Sie wurden mobiler und mobilisiert

dank Adidas und Autos aus Stahl.

Erhobenen Hauptes sind sie stolziert

und stürzten ins Digital.

Der Jetzt-Mensch hockt auf dem Sofa rum

und die Jetzt-Menschin hockt daneben.

Sie sitzen beide stillschweigend stumm,

weil ihre Augen auf dem Display kleben.

Sie hocken im Haus und auf dem Balkon

und hocken meist stundenlang,

gebeugt über IPad und Mobil Phone.

Wozu diente nochmal der aufrechte Gang?

Nomophobie1

Immer online, ständig verbunden

auf Reisen, auf Gleisen,

auch zu nächtlichen Stunden.

Im Auto, im Bus,

beim Picknick am Fluss,

in der Stadt, auf dem Land,

im Bistro am Strand,

im Hotel am Hafen,

beim Duschen, beim Schlafen,

im Büro, auf dem Klo,

im Sessel, im Bett,

im Theater, Ballett,

Konzert oder Kino,