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In diesem Buch werden 30 Märchen nach Grimm lyrisch dargestellt, weichen allerdings hier und da ein wenig ab, bzw. nehmen ein überraschendes Ende. Alles in allem aber weniger ernst und meistens recht amüsant.
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Seitenzahl: 85
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Der alte Sultan
Rotkäppchen und der Wolf
Der geheimnisvolle Simelie
Der Hase und der Igel
Hans im Glück
Sterntaler
Dornröschen
Die sieben Raben
Sieben auf einen Streich
Die drei Sprachen
Der wunderliche Spielmann
Tischlein deck dich
Vier Musikanten
Der süße Haferbrei
Fuchs und Ursus
Rapunzel
Frau Holle
Hänsel und Gretel
Das Bürlie
Die weiße Schlange
Der Froschkönig
Schneewittchen
Rumpelstilzchen
Aschenputtel
Die drei Federn
Die drei Spinnerinnen
König Drosselbart
Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren
Der gestiefelte Kater
Der Fischer und seine Frau
Auf einem Hof der Landwirtschaft,
ein Hund als Wächter Jahre schafft.
Sein schöner Name Sultan war,
doch eines Tages das geschah!
Der Bauer sprach zur Bäuerin:
"Der alte Sultan ist fast blind,
sein Leben macht für uns kein‘ Sinn.
Ein junger Hund wär' wohl von Nöten.
Ich will den alten Sultan töten."
Der Bäuerin tat der Hund leid,
ihr Gatte ging ihr doch zu weit:
" Ein Leben lang war treu, das Tier,
so bleibt es auch im Alter hier".
Der Sultan hörte heimlich zu
und pure Angst raubte ihm Ruhe.
Er lief zu seinem Freund, dem Wolf,
und hoffte so, das er ihm half.
Berichtete vom nahen Tod.
Der Wolf begriff wohl seine Not.
So sprach er sorglich zum Sultan:
"Ich habe einen guten Plan.
Den ganzen Tag im Feld sie sind.
Im Schatten legen sie ihr Kind.
Ich werde es für dich entführen,
verfolgst dann scheinbar meine Spuren
und rettest so das Kind.
Der Bauer Freud' an dir gewinnt."
Am nächsten Tag zur frühen Zeit,
war's dann mit diesem Streich so weit.
Das Kind im hohen Grase schlief.
Die Elten sorglos und naiv,
hackten in Kraut und Rüben
und ihre Emsigkeit betrieben.
,Der Wolf sich an das Kind 'ran schlich,
und mit ihm heimlich dann entwich.
Das war des Sultans große Stunde.
Ein Retter wurde aus dem Hunde.
Die Geiselnahme fand ein Ende,
der Wolf verschwand dann im Gelände.
Perfekt war diese Suggestion
und Gnade war des Sultans Lohn.
Verwöhnt wurd' nun der alte Rüde,
egal, ob munter oder müde.
Der Napf war nie so gut gefüllt.
Sein Durst niemals so frisch gestillt.
Das Kind war bei ihm jeden Tag.
Im kühlen Schatten er stets lag.
Der Hund genoss nun Jahr für Jahr.
Doch eine Rechnung offen war?
"Umsonst ist nur der Tod",
dachte der Wolf in seiner Not.
Der Hunger mächtig in ihm nagte,
doch er sich in den Stall nicht wagte.
Den Sultan er somit bedrängte:
"Dein Leben einst ich dir doch schenkte.
Nun kannst du dich mal revanchieren,
ich brauche eins von euren Tieren."
Der Sultan sollt' den Mundraub decken,
der Bauer sollte es nicht checken.
Der Hund sich doch zum Herrn bekannte,
und ihm den Plan des Wolfes nannte.
Und als der Mond am Himmel stand,
der Wolf heimlich im Stall verschwand.
Der Bauer sich im Stall versteckte,
der Wolf sich schon die Pfote leckte.
Da sah er all die Lämmer schlafen,
wie sie ruhten, bei den Mutterschafen.
Den Wolf erwischte es eiskalt,
bereute seinen Plan sobald.
Der Bauer gerbte ihm sein Fell,
der Wolf floh aus dem Stall, ganz schnell.
Er musste richten diesen Köter,
der für ihn wurde zum Verräter..
In eine Falle soll er tappen,
für den Verrat wird er berappen.
Den Judas lud zum Mahl er ein,
als Postillion diente ein Schwein.
Dies übergab ihm einen Wisch,
in dem der Wolf ihn bat zu Tisch.
"Dein Freund, der Wolf lässt grüßen dich,
so lasse ihn jetzt nicht im Stich.
Er möchte Frieden mit dir schließen,
und dies mit gutem Wein begießen."
Der alte Hund war nicht von gestern.
Kein Mensch sollte über ihn lästern.
Die Lunte er bereits schon roch,
ein Feigling war er nicht jedoch.
Wenn gleich er war ein alter Rüde,
doch für 'nen Feldzug nicht zu müde.
"Na klar" sprach er sodann zum Schwein:
"Ich werde gern' sein Gast dann sein"
Des Sultans Freund ein Kater war,
wenn er ihn brauchte, war er da.
Der Kumpel sollte ihn flankieren,
wenn sollte doch mal was passieren.
Auch wenn er war nicht grad' ein Held,
halbblind war er und ziemlich alt.
Gemeinsam machten sie sich auf.
Den weiten Weg nahm‘n sie in Kauf.
Er führte über Stock und Stein,
den Weg wollt' er nicht geh'n allein..
Doch was erwartete ihn da?
War der Wolf allein' dann da?
Wollt' er wirklich Frieden schließen?
Oder sollte Blut gar fließen?
Was sollte das mit dem Kurier?
Warum so förmlich und wofür?
"Man weiß nie was der Wolf ausheckt
und nie, was grade in ihm steckt?"
Der Marsch ging erst mal dann so weiter,
die Sonne schien alleine heiter.
Der Treffpunkt war in einer Lichtung,
hier war das Meeting für die „Schlichtung“.
Das Ziel war doch nun bald erreicht,
die letzten Schritte war'n nicht leicht.
Die Beine schmerzten von dem Wandern.
Wo war der Wolf, und wo die Andern?
Und plötzlich wie im Überfall,
mit viel Getöse und lautem Schall.
Da griffen an der Wolf, das Schwein,
Den Sultan traf zuerst ein Stein.
Die Katz‘ schlitzte des Wolfes Zinken,
das Schwein fing plötzlich an zu hinken.
Verletzt war es an einem Schinken.
Der Sultan schlugt mit seiner Pranke,
den Wolf in seine rechte Flanke.
Das Schwein kriegte mit einer Keule,
am linken Auge noch `ne Beule.
Die Schlägerei war voll im Gange,
doch dauerte sie nicht so lange.
Am Ende lagen alle viere,
so müde waren diese Tiere.
Doch als sie kamen auf die Beine,
holte der Wolf von seinem Weine.
Sie tranken nun aus einer Flasche,
das war bei denen so 'ne Masche.
Der Frieden war somit besiegelt,
das Tor zur Hölle war verriegelt.
Der Sultan und der Stubentiger,
wurden irgendwie die Sieger.
Doch auch der Wolf mit seinem Schwein,
sollten nicht Verlierer sein.
Das Kriegsbeil wurde eingegraben
weil alle wollten Frieden haben.
* * *
Das Mädchen trägt 'nen roten Hut,
der schützt es vor der Sonne gut.
Sommer ist es, es ist nicht kalt
es läuft vergnüglich durch den Wald.
Die Oma will es nun besuchen,
gleichzeitig dabei Pilze suchen.
Bald trifft es einen Wolf zufällig
und dieser ist nett und gesellig.
Gemeinsam gehen sie dann weiter,
die Stimmung beider ist recht heiter.
Dann, bei der Oma angekommen,
hat sich der Wolf erst brav benommen.
Die Alte liegt in ihrem Bette,
als wenn sie nichts zu schaffen hätte.
Immer mimt sie nur die Kranke,
stets hat sie Hustensaft im Schranke.
Als Oma nun das Paar erblickt,
wutschnaubend wär‘ sie fast erstickt:
„Was soll das denn, du rote Kappe,
bringst mir ein Vieh mit großer Klappe“?.
Der Wolf darauf ist recht beleidigt,
sein Mädchen er sogleich verteidigt.
Mit großem Zorn packt er die Oma...
....die liegt bis heute noch im Koma!
* * *
Zwei Brüder lebten in einer Welt,
in der kaum jemand kannte Geld.
Der Arme nagt am Hungertuche,
verzweifelt bei der Nahrungssuche.
Der Reiche lebt in Saus und Braus,
und niemals ging das Geld ihm aus.
Der Arme ging meist in den Wald,
damit die Küche blieb nicht kalt.
Und wenn er abends heim dann kam,
macht er sich eine Suppe warm.
In der gab's wenig zu entdecken,
nach nichts die Finger sich hier lecken.
Aus zwei, drei Pilzen bestand nur diese,
so meisterte er seine Krise.
Durst stillte er mit H2O,
zum ruhen langte wenig Stroh.
So ging das dann, Jahr ein, Jahr aus,
den Faden biss nie ab die Maus.
Doch eines Tages das Blatt sich dreht,
als folgendes nun dann geschieht.
Es war im frühen Morgengrauen,
wollt‘ wieder mal nach Pilzen schauen.
Ein dutzend Gnome sah er kommen,
die heimlich einen Berg erklommen.
Und diese machten plötzlich halt,
Der Berg öffnete sich einen Spalt.
Sie sprachen: "Berg Simeli, öffne dich"
Und gut gelaunt und fröhlich,
verschwanden alle in dem Stollen.
„Was sollten sie darin wohl wollen“?
Der Voyeur war recht erregt,
was er wohl nun zu sehen kriegt.
Er hinter einem Stein sich duckte,
gespannt er auf den Berg nun guckte.
Und eine Stunde später dann,
die Gnome wieder hören kann:
"Berg Simeli, schließe dich"
Dies Bild fast einem Wunder glich.
Er sah sie auf dem Rückzug tanzen.
Ein jeder trug nun einen Ranzen.
Beim Laufen sangen laut sie Lieder,
verschwanden so im Wald dann wieder .
Der Ärmste wollt‘ nun selbst erkunden,
was gab es da im Berg zu finden.
Nach dem er nun die Losung kannte,
vorm Berg er stand und diese nannte:
"Berg Simeli, öffne dich".
der Fels so an die Seite wich.
Und wie er eben noch gesehen,
ist es bei ihm auch so geschehen.
Als er betrat den Berg von innen,
vertraute er nicht seinen Sinnen.
Nur Gold und Silber und Dukaten
schienen nur auf ihn zu warten.
Gott Lob, er trug dabei den Sack,
in dem er sonst die Pilze packt.
Nein, diesmal kam was andres rein,
ein Vermögen trug er in ihm heim.
Als er nun dann den Berg verschloss,
'ne Träne aus dem Auge floss.
Nach Hause trug er Gold und Geld
und Armut wich der neuen Welt.
Nun war er mit dem Bruder gleich,
und war wie er auch ziemlich reich.
Gott dank, er war aus anderem Holz,
und hatte seinen eigenen Stolz.
Vergaß nicht, wie es einmal war,
vergaß die Not nicht Jahr für Jahr.
So kannte er Erbarmen,
und teilte mit den Armen.
Des Bruders Neid blieb nicht latent,
als er dann das Geheimnis kennt.
Dem Reichen packte nun die Gier,
stand auch am Berg vor dessen Tür.
"Berg Simeli, öffne dich".
Der Spalt auch jetzt öffnete sich.
Auch er betrat den goldenen Saal.
Doch wurde dies für ihn zur Qual.
Geschockt sah er die Gnome stehen.
Zur Flucht konnt‘ er sich nicht mehr dreh‘n.
So drohte ihm nun ein Malheur,
der Gang nach Haus' wurd' für ihn schwer.
Sie prügelten so auf ihn nieder,
das kaum erkannte man ihn wieder.
Und als er dann nach Hause kam,
sein Hund in Panik Reißaus nahm.
Die Wunden heilten nie mehr wieder,
und chronisch schmerzten ihm die Glieder.
Die Visage war so verhunzt,
sie glich schon eher moderner Kunst.
Zeitlebens erntete er Hohn,