Der bewusste Plan der Schöpfung - Shri Balaji, Dr També - E-Book

Der bewusste Plan der Schöpfung E-Book

Shri Balaji, Dr També

0,0

Beschreibung

Der Code für die Bauweise des Universums Jenseits ihrer poetischen Sprache und ihrer faszinierenden Mythologie enthalten die altindischen Veden ein kostbares Erbe für die Menschheit: die Blaupause für die Programmierung unseres Lebens. Shri Balaji També zählt zu den wenigen Gelehrten, die diesen Geheimcode heute noch entschlüsseln können. Anhand des Purusha Suktam, der zentralen Hymne der Veden, erklärt er, wie im Universum der Prozess des Yadnya Energie in Materie verwandelt. Dieses Konzept lässt sich auf alle kreativen Prozesse übertragen von der Formation der Galaxien bis hin zur Verdauung von Nahrung. Es ist der Schlüssel zum höchsten Bewusstsein. Was ist der Sinn des Lebens? Gibt es einen Bauplan für das Universum? Lässt sich Glück bewusst herbeiführen? In den Veden, den heiligen Schriften des Hinduismus, finden sich zwingende Antworten auf diese existenziellen Fragen der Menschheit. Der spirituelle Meister und Kosmologe Shri Balaji També hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Essenz vedischen Wissens zu erforschen und sie in den heutigen Kontext der Wissenschaft mit ihrem Fokus auf Quanten- und Feldenergien zu stellen. Er versteht die Veden als Codes, die das Programm der Schöpfung enthalten. Das Purusha Suktam, einen der Kernverse der Veden, interpretiert er als funktionelle Beschreibung des Menschen, indem er es mit dem menschlichen Körper und Gehirn in Beziehung setzt. Die Götter ordnet er den Zentren des Gehirns zu das Wesen der Schöpfung erklärt er anhand der Entwicklung des menschlichen Körpers. Um Materie in Energie zu transformieren und reines Bewusstsein zu erlangen, beschreiben die Veden den Prozess des Yadnya. Darin steckt das Potenzial, unsere Lebensqualität auf vielen Ebenen zu steigern.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 336

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



SHRI BALAJI TAMBÉ

Der bewusste Plander Schöpfung

Quantenmedizin und Energiefeld-Heilung –die Essenz vedischen Wissens

Die Originalausgabe ist 2013 unter dem Titel The Untold Secrets of Life bei der Balaji També Foundation, Atmasantulana Village, Karla 410 405, Indien, erschienen.

1. eBook-Ausgabe 2023

© 2013 by Dr. Shri Balaji També, Karla, India

© der deutschsprachigen Ausgabe:

2014 Scorpio Verlag GmbH & Co. KG, München

Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich, unter Verwendung eines Motivs von Shri Balaji També

Illustrationen im Innenteil: © Shri Balaji També, Illustrationen von Amol Pawar

Übersetzung: Elvira Dilba, Ravidas Reinhard Korn

Lektorat: Caroline Colsman

Satz: BuchHaus Robert Gigler, München

Konvertierung: Bookwire

ePub-ISBN: 978-3-95803-555-3

Das eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.

Alle Rechte vorbehalten.

www.scorpio-verlag.de

Purusha Suktam

Der bewusste Plan der Schöpfung

Der Begriff Purusha bedeutet »Administrator des Universums«. Das Universum hat zwei Polaritäten – das Männliche und das Weibliche. Purusha wird nicht als das Männliche verstanden, sondern als Bewusstsein. Purusha Suktam ist das bewusste Programm der Schöpfung.

Mit dem Segenvon Lord Shri Dattatreya

Inhalt

Vorwort von Dr. R. A. Mashelkar

Vorwort von Dr. Vijay Bhatkar

Vorbemerkung zur Transkription

Hinweise zur Aussprache der Devanagari-Texte

Teil I

Eine Einführung vor der Entschlüsselung

AUM Mangalaacharan

Das personifizierte Bewusstsein: AUM

Mein spiritueller Weg

Die Veden

Das Ziel dieses Buchs

Ein begrenztes Verständnis des Purusha Suktam

Das Purusha Suktam in Sanskrit

Das Purusha Suktam transkribiert

Das Purusha Suktam in Kurzfassung

Teil II

Das Purusha Suktam entschlüsselt

Vers1Das omnipräsente und wirkmächtige Prinzip des Höchsten Purusha

Vers2Die Prinzipien der Existenz und Expansion des Höchsten Purusha

Vers3Purushas Größe

Vers4Die Schöpfungskraft und Beständigkeit von Purusha

Vers5Die Erschaffung des Universums – die Bühne des Lebens

Vers6Die Prinzipien von Yadnya als Prozess der Schöpfung

Vers7Der Prozess des Yadnyas der Schöpfung

Vers8Die Methode des Yadnyas der Schöpfung

Vers9Die grundlegenden Prinzipien von Yadnya: von der Erschaffung der einzelnen Zelle zu vielfältigen Lebensformen

Vers10Die allgemeinen Prinzipien von Yadnya: die Evolution des Wissens vom Leben

Vers11Die Entstehung verschiedener Formen und Funktionen des Körperuniversums: Pinda Purusha

Vers12Verschiedene Körpersysteme

Vers13Die Funktionsbereiche des Körpers

Vers14Die Sinne und feinsinnige Bereiche des Körpers

Vers15Der Entwurf von Pinda Purusha und Vishwa Purusha

Vers16Wie beständiges Praktizieren von Yadnya zu höchster Erfüllung führt

Yadnya zur Transformation

Teil III

Purusha empfangen – DAS

Wie innen, so außen

Der natürliche Rhythmus des Lebens

Mantra-Initiierung

SOM-Meditation

Vom Umgang mit Stress

Frieden und Wohlstand

Das Allerhöchste Bewusstsein – DAS

AUM – Passwort zum Göttlichen

Teil IV

Anhang

Über das Titelbild

Über den Autor

Danksagung

Illustrationsverzeichnis

Glossar

Vorwort von Dr. R. A. Mashelkar

Der Inhalt dieses Buches ist intellektuell sehr herausfordernd. Es bildet den Auftakt zu einer ganzen Buchreihe zum Thema »Der bewusste Plan der Schöpfung« von Dr. Shri Balaji També. Das vorliegende Buch vermittelt einen einmaligen Ansatz zur Decodierung der vedischen Texte. Es enthüllt die Zusammenhänge zwischen den Vorgängen in unserem Körper und den Gesetzen des Universums. Ich hege große Hoffnung, dass auf Basis dieser Studie in naher Zukunft neue Technologien und Therapien zur Behandlung und Heilung von Krankheiten entstehen werden.

Das Buch eröffnet viele neue Perspektiven und Einsichten. Die erste Einsicht gilt der vedischen Auffassung über den Zusammenhang zwischen Höchstem Bewusstsein und dem materiellen Universum. Bisher wurden die vedischen Texte im Hinblick auf das äußere Universum interpretiert und nicht auf die Welt in uns. Dieses Buch erklärt den Text sowohl im Hinblick auf das äußere Universum als auch auf unser Körperuniversum, mit einem Schwerpunkt auf dem Nervensystem und der Entwicklung des menschlichen Körpers.

Zweitens weisen Studien zum Thema Bewusstsein immer größere Gemeinsamkeiten mit naturwissenschaftlichen Studien auf. Das Buch zieht interessante Verbindungen zwischen diesen beiden Disziplinen.

Eine dritte Erkenntnis war, dass die vedischen Wissenschaften voll und ganz auf das Thema menschliche Evolution ausgerichtet sind, und zwar im Hinblick auf jede menschliche Aktivität. Hierzu wird der Prozess von Yadnya beschrieben, dessen grundlegende Prinzipien aus den Purusha Suktam-Versen der Veden hergeleitet werden.

Unter Yadnya versteht man einen universellen, natürlichen Prozess, den man auf verschiedene Formen menschlicher Aktivität anwenden kann, auf ein Feuerritual in einer Gemeinde genauso wie auf Tätigkeiten im Alltag. Es war interessant zu erfahren, dass eine der wichtigsten Varianten von Yadnya die Reinigung unserer Umwelt von Luftverschmutzung ermöglicht.

Es wird dargelegt, dass die althergebrachte Vorstellung über die Entwicklung biologischer Lebensformen mit modernen wissenschaftlichen Theorien zur Entstehung des Lebens aufs Engste verknüpft ist. So wird z. B. als erstes Ergebnis bei allen Yadnyas die Bildung von Vesikeln oder Bläschen beschrieben, die in der Lage sind, verschiedenste Abläufe von Lebensprozessen anzuregen.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass dieses Buch mit einigen seit Langem bestehenden Mythen über die Veden aufräumt. Soziale Missstände wie das Kastensystem und Tieropfer werden von den Veden keineswegs gerechtfertigt. Tatsächlich betonen die Veden wiederholt die Gleichheit aller Menschen. Ihnen geht es ausschließlich um die menschliche Emanzipation. Diese Entmystifizierung der Veden ist für mich von unschätzbarem Wert.

Das Buch ist in einem klaren Stil geschrieben. Der Leser wird die Sprache als einfach, die Ideen als verständlich und den Erzählfluss als sehr ansprechend erleben. Fachleute verschiedenster Disziplinen werden überraschende und bereichernde Übereinstimmungen mit ihrer eigenen Denkweise finden. Mit Sicherheit kann ich sagen, dass mich dieses Buch um ein neues Verständnis der Veden bereichert hat. Ich kann es wärmstens einem breiten Publikum empfehlen, Fachleuten ebenso wie interessierten Lesern.

Dr. R. A. Mashelkar ist ein universell gebildeter Wissenschaftler und derzeit als Berater im Forschungsbereich der National Chemical Laboratories Pune tätig. Er erhielt zahlreiche internationale wissenschaftliche Auszeichnungen, ebenso wie den J. R. D. Tata Corporate Leadership Award, eine exklusive Ehrung indischer Unternehmen. Er ist Mitglied der Royal Society, der englischen Akademie der Wissenschaften. Dr. Mashelkar hat sich als engagierter Kämpfer gegen ungerechtfertigte Patente auf traditionelle indische Produkte hervorgetan. Andererseits verfügt er über Patente, die durch die Kombination moderner Forschung mit traditionellem Wissen entstanden sind. Er ist Vorstandsmitglied bei verschiedenen angesehenen indischen Firmen und Träger des Padma Bushan, des indischen Pendants zum Nobelpreis. Weiterhin reformierte er erfolgreich die CSIR, den weltweit größten Verbund von Chemielaboratorien.

Vorwort von Dr. Vijay Bhatkar

Die in diesem Buch analysierten vedischen Verse des Purusha Suktam werden als die Quintessenz der gesamten Veden angesehen. Sie tauchen zum ersten Mal im Rigveda auf. Später erscheinen sie mit leichten Abänderungen im Yajurveda, im Shukla und Krishna Paksham, im Samaveda und im Atharvaveda. Die Purusha Suktam-Verse werden vom berühmten Dichter Veda Vyasa als Essenz aller indischen heiligen Schriften zitiert. Indische Weise wie Saunaka, Apastamba, Bodhayana und viele andere Rishis bringen die besondere Erhabenheit dieser Verse zum Ausdruck. Kein vedisches Yadnya-Feuerritual wird vollzogen, ohne dass die Purusha Suktam-Verse gesungen werden.

Purusha wird in den Versen als Quelle der Schöpfung beschrieben. Unter Suktam versteht man den Schöpfungsprozess und die Einheit aller Erscheinungsformen im Universum. So tiefgründig die Verse in ihrer philosophische Aussage sind, so schwer verständlich wird ihre Bedeutung, wenn man sie wörtlich zu verstehen versucht. Viele Anläufe wurden unternommen, den Text ins Englische und natürlich in alle bedeutenden indischen Sprachen zu übersetzen und sie zu interpretieren. Die geheimnisvolle Metaphorik ist sehr schwer zu verstehen und häufig sogar unbegreiflich. So wird beispielsweise der Begriff Purusha im ersten Vers als Quelle aller Schöpfung bezeichnet und Seine Gestalt als allgegenwärtig und mit unzähligen Köpfen, Augen und Beinen beschrieben. Spätere Darstellungen in den Versen trotzen jedem Interpretationsversuch und stellen jede logische Herangehensweise infrage.

Hier kommen nun das Besondere und die Bedeutung des vorliegenden Buches von Dr. Balaji També zum Ausdruck, das die Geheimnisse der Verse des Purusha Suktam enthüllt. Dr. També entwirft die These, dass mit Purusha Suktam das bewusste Programm der Schöpfung gemeint ist. Der Purusha wird als universelle Persönlichkeit interpretiert und der Mensch als »Fraktal« davon – ein Begriff, der der modernen Wissenschaft entliehen wurde und ausdrückt, dass ein Objekt aus verkleinerten Kopien seiner selbst besteht. Die Aussagen der Verse offenbaren uns die Einheit zwischen dem einzelnen Individuum und der universellen Wesenheit, dem Purusha.

Das Originelle an diesem Buch entspringt dem Genie von Dr. Balaji També, der die Verse als Funktionsbeschreibung des Menschen interpretiert und sie mit der Anatomie und dem Verhalten des menschlichen Gehirns und des gesamten Körpers in Beziehung setzt. Die Götter werden als Schaltstellen des Gehirns angesehen. Das Konzept des Yadnya sieht er als einen Transformationsprozess von Materie in Energie und dann in reines Bewusstsein. Dies gilt für die Verdauung von Nahrung im menschlichen Körper ebenso wie für die Entstehung ganzer Galaxien, von Sternen und Planeten. Das Konzept von Dharma, dem Kodex für Ethik und angemessenes Verhalten, wird von der Funktionsweise biologischer Systeme abgeleitet.

Der indischen Tradition gemäß beginnt das Buch mit einem Gebet, dem AUM Mangalaacharan. AUM wird als Repräsentation der höchsten Realität in Form und Klang angesehen. Indem man sich auf AUM konzentriert und es singt, kann man sich auf diese Ebene einschwingen. Der Autor ist ein Verehrer des AUM und hat in seinem Zentrum Atmasantulana Village den ersten AUM-Tempel der Welt erbaut.

Dann beschreibt der Autor, wie ihm die Bedeutung der Verse offenbart wurde. Da die Purusha Suktam-Verse einen Teil der Veden bilden, wird auch die wesentliche Zielsetzung der Veden erklärt. Hier lüftet der Autor ein Geheimnis, indem er erläutert, dass die Veden als ein »Programm« verstanden werden können, mit dem wir unser Leben steuern können. Dieses Programm wird aktiviert, indem man die Verse durchdringt und sie auf eine bestimmte Weise singt, so wie es in den Vedangas – den Interpretationsregeln für die Veden – beschrieben wird.

Oft wird behauptet, dass die Veden das gesamte gesammelte Wissen der Menschheit enthalten sowie auch die Erkenntnisse, die wir erst in Zukunft erlangen werden. Was bedeutet das? Findet man in den Veden bereits das Wissen über Atomphysik oder die Computerwissenschaft? Das Singen der vedischen Verse kann uns die Fähigkeit verleihen, jede Art von Wissen zu erlangen, im wissenschaftlichen wie im spirituellen Bereich. Voraussetzung dafür ist, dass die Verse fehlerfrei, mit der richtigen Einstellung und der entsprechenden Erfahrung gesungen werden, dass man regelmäßig und diszipliniert übt und dies alles unter der Führung eines erleuchteten Meisters erfolgt.

Das Buch beginnt mit der Darstellung allgemein bekannter englischer Übersetzungen der Purusha Suktam-Verse und zeigt deren Erkenntnisse sowie verbreitete Missverständnisse auf. Danach wird jeder Vers einzeln »decodiert«, indem jedes Wort für sich übersetzt wird und der Autor die von ihm erkannte wahre Bedeutung des Textes erklärt. Der spirituelle Meister Dr. Balaji També nutzt dabei seine gesamte Erfahrung als Wissenschaftler, Ingenieur, Künstler und Kosmologe sowie inbesondere sein Wissen als ayurvedischer Arzt, um uns die Geheimnisse des Lebens zu offenbaren, so, wie sie in der göttlichen Schatzkiste des Purusha Suktams zu finden sind.

Für mich bedeutet dieses Buch eine große Innovation. Es zeigt einen Weg für die neue Generation auf, wie die Veden in unserem Zeitalter der Wissenschaft sowohl analytisch als auch holistisch verstanden werden können, ohne ihre ursprüngliche transzendentale Bedeutung zu verlieren.

Dr. Vijay Bhatkar ist in Indien bestens bekannt als der Erfinder des PARAM-Supercomputers. Ihm wurden unzählige nationale und internationale Preise und Auszeichnungen verliehen, darunter der Padma Shri, eine der höchsten Ehrungen der indischen Regierung. Er gründete verschiedene Institutionen wie z. B. das Centre for Development for Advanced Computing und das Electronics Research and Development Centre.

Er ist die treibende Kraft hinter grundlegenden Projekten zur Integration aller indischen Sprachen in den Computer und arbeitet unermüdlich daran, Indien zu einer Großmacht des Wissens zu formen.

Vorbemerkung zur Transkription

Sanskrittexte lautgetreu zu übersetzen, bereitete bereits Generationen von Gelehrten Kopfzerbrechen. Im Jahr 1978 wurde schließlich das International Alphabet of Sanskrit Transliteration (IAST) als Standard eingeführt, das für die Lautsprache (Intonation) sowie für die Übersetzung gilt.

Dr. Balaji També erlernte Sanskrit in seiner frühesten Kindheit von seinen Meistern. Als IAST eingeführt wurde, war er 38 Jahre alt und hatte bereits sein Leben lang mit Sankskrittexten gearbeitet. Nach seinem Wissen sind einige Buchstabierungen in IAST nicht korrekt wiedergegeben, die Aussprache ist damit für den Leser/Sprecher nur verfälscht möglich. Um den ursprünglichen Charakter der traditionellen Texte jedoch so wenig wie möglich zu verändern, hat er sich in der Lautschrift in einigen Punkten bewusst gegen den internationalen Standard entschieden. Bei der Übersetzung stimmt er diesen Vorgaben jedoch zu.

Hinweise zur Aussprache der Devanagari-Texte

Für einige Konsonanten im Devanagari gibt es keine deutschen Entsprechungen. In diesen Fällen wurden englische Begriffe als Beispiele für die Aussprache herangezogen.

Vokale

a

wie »a« in Stadt

aa

wie »a« in haben

i

wie »i« in bitten

ee

wie »i« in Bibel

u

wie »u« in Ruck

oo

wie »u« in Hut

rhu

wie »u« in Ruhe

e

wie »ay« im engl. way

ai

wie »ei« in weise

o

wie »ou« im engl. go

au

wie »au« in Haus

am

wie »am« in Amber

aha

wie »ah« in aha

Gutturale (von der Kehle aus gesprochen)

ka

wie in Karate

kha

wie in Khaki

ga

wie in Gast

gha

wie in wegholen

kna

wie in singen

Palatale (mit der Zungenmitte vom Gaumen aus gesprochen)

cha

wie in Cha-Cha-Cha

chha

wie im engl. church-hall

ja

wie in ja

jh

wie im engl. hedge-hog

nyn

wie in Canyon

Alveolare (zur Aussprache wird die Zungenspitze hinter den Zahndamm gelegt)

t’a

wie in Tasse

th’a

wie im engl. anthill

d’a

wie in Datum

dha’

wie in Südhälfte

n’a

wie im engl. sound

Dentale (zur Aussprache wird die Zungenspitze gegen die Zähne gelegt)

ta

wie in Tandoori

tha

wie in Theo

da

wie im engl. then

dha

wie in Dharma

na

wie in Nase

Labiale

pa

wie in Papa

pha

wie in Fass

ba

wie in Banane

bha

wie in Grobheit

ma

wie in Mama

Semivokale

ya

wie in Jade

ra

wie in Rand

la

wie in Land

va

wie in Wand

Sibilante

sha

wie in Schatten

sh’a

wie im engl. shoot

sa

wie in Wasser

Aspirante

ha

wie in Hand

l’a

wie im engl. lunch

ksha

wie in Rikscha

dhya

keine Entsprechung im Deutschen oder Englischen; ein zusammengesetzter Konsonant, z. B. in Yadnya

Teil I

Eine Einführung vor der Entschlüsselung

AUM Mangalaacharan

Vor Beginn jedes Projekts rufen wir die Gegenwart des Allmächtigen an. Dies wird Mangalaacharan genannt.

Die Welt ist vollständige Ausdehnung und Selbstgestaltung (Swaroop), d. h., sie formt und erweitert sich aus dem Klang AUM.

Aumkaaram bindu sanyuktam

nityan dhyaayanti yoginah |

Kaamadam mokshadam chaiva

aumkaaraya namo namah ||

»Yogis konzentrieren sich regelmäßig auf das AUM mit dem Punkt (Bindu) und geben sich ihm vollständig hin. Aumkaar gewährt alles – das Weltliche und das, was dahinter liegt.«

Wer sind diese Yogis? Menschen, die in Harmonie und in Verbindung mit dem Leben und der sie umgebenden Natur leben wollen, um schließlich eins mit dem Höchsten zu werden, nennt man Yogis (Yoga heißt »Einswerdung«). Das Erhabene bedeutet andauerndes Glück und Freiheit von allen Ängsten. Yogis können sich um Integration mit dem Universum oder dem Selbst bemühen oder um Integration des Inneren mit dem Äußeren. Sie können nach der Vereinigung ihrer männlichen und weiblichen Anteile streben, ebenso wie nach dem Mann oder der Frau in ihrem Leben oder nach der Anpassung an die Gesellschaft und an Freunde. Sie könnten versuchen, ihr alltägliches Leben mit den von ihnen gewählten Philosophien in Einklang zu bringen, sodass sie nicht nach außen ein Gesicht zeigen und innen ein anderes. Schließlich geht ihr Bewusstsein im Höchsten Bewusstsein auf. All dies wird mit dem Wort Yoginah ausgedrückt.

Wer nach solchen Erfahrungen strebt, folgt und verehrt AUM, d. h., er stellt sich auf AUM ein. Jedes menschliche Wesen entwickelt sich, indem es zunehmende Kontrolle über sein Nervensystem erlangt. Die Klangschwingungen von Mantren haben sich dafür als wirkungsvoll erwiesen; sie wurden deshalb in der indischen Tradition empfohlen, um einen bewussten Kontakt zum Nervensystem und die Kontrolle darüber herzustellen.

Der wichtigste Aspekt von AUM ist der Bindu oder Punkt. Er repräsentiert das Höchste Bewusstsein: »den Punkt jenseits«. Die Verse des Purusha Suktam im Rigveda beschreiben drei Ebenen der Transformation, drei Maatra genannt, die im Bereich des menschlich Möglichen liegen. Die Entwicklung darüber hinaus, jenseits von uns, ist die Ebene des Parama Purusha, die nur mit Göttlicher Gnade zu erreichen ist. Diese transzendente Stufe wird als Ardha Maatra dargestellt. Um auf die Transzendenz in das Unbekannte hinzuweisen, wird lediglich die Hälfte davon abgebildet. Die dreieinhalb Stufen werden als Aumkaar ausgedrückt, wobei Parama Purusha (als Bindu) entfernt von ihnen dargestellt wird und die Göttliche Gnade als umgekehrter Bogen unter dem Bindu gezeigt wird (siehe Abbildung auf Seite 24).

Die grafische Darstellung von AUM

Mitte

grafische Darstellung von AUM in Wellenform, analog zu den Veden

Innerer Ring

AUM, dargestellt in verschiedenen indischen Schriften

Äußerer Ring

wenn AUM eine Qualität bzw. eine Eigenschaft zugeordnet wird, nimmt es einen Aspekt einer personalisierten Gottheit an

Diese Praktik führt zur Erfüllung unserer natürlichen weltlichen und materiellen Wünsche (Kaamadam) und zur Befreiung im Höchsten, das jenseits von allem liegt und nicht ausgedrückt werden kann (Mokshadam). Dort findet man keine Materie und keine Bindung, nur das reine Konzept und die reine Energie.

Deshalb üben wir uns in Hingabe zu Aumkaar. AUM ist der omnipräsente universelle Klang, und indem wir AUM singen, schwingen wir uns in das Höchste ein.

Wir verneigen uns vor ihm – wir geben uns ihm hin, wir verstehen und praktizieren es. Es genügt nicht, sich lediglich vor etwas zu »verneigen«, dies zeigt keine Wirkung. Wahre Ehrerbietung zu erweisen bedeutet, jemanden zu ehren, seine Seele, seine Philosophie, seinen Rat zu ehren und mit ihm »verbleiben« zu wollen. Dies ist das erforderliche Minimum, um jemandem oder etwas in unserem Leben zu würdigen und unerlässlich beim Praktizieren von AUM. (Siehe auch Kapitel »AUM – Passwort zum Göttlichen« ab Seite 307.)

Mit dieser Erklärung beginne ich dieses vielversprechende Projekt.

Das personifizierte Bewusstsein: AUM

Die Form von AUM ist überall in der Natur und im menschlichen Körper präsent. Dieses Bild von AUM findet sich sowohl in der grafischen Darstellung als auch in der Form der Klangwelle von AUM. Verleiht man AUM eine Qualität oder ein Attribut, so nimmt es diesen Aspekt der darin verkörperten Gottheit an. Es ist allgemeine Praxis, die Form vom AUM in der schriftlichen Verwendung um 90 Grad zu drehen (siehe Devanagari/Gujarati-AUM auf Seite 24).

AUM ist der Klang des Universums. Es ist ein direkter Pfad zum Höchsten Göttlichen; mehr ist für unser Streben nach Spiritualität nicht nötig. Jedoch ist es sehr schwierig, dauerhaft auf AUM fokussiert zu bleiben, da es kein »Zentrum« und keine Identität hat, auf die man sich konzentrieren könnte. Deshalb benutzen wir andere, leichtere Methoden. So setzen wir Gottheiten ein, die wie Vermittler agieren. Eine Gottheit existiert nicht rein zufällig, sondern ist so erschaffen, dass sie einige Aspekte des Höchsten Bewusstseins repräsentiert. Auf dieser Basis hat die Gottheit eine Geschichte, charakteristische Züge und Funktionen, die es einfacher machen, uns mit ihr zu identifizieren. Entsprechend ihrer Eigenschaften wurden diese Gottheiten mit Mantren in Verbindung gebracht, die ähnliche Effekte haben wie die Energie der Gottheit. Wollen wir eine bestimmte Gottheit mit der von ihr repräsentierten Kraft erreichen, müssen wir das entsprechende Mantra üben. Wenn also beispielweise ein Paar ein Kind bekommen möchte, gibt es dafür eine Gottheit – Ganesh –, die mit dieser Funktion assoziiert wird, ebenso wie ein Mantra, das zur Erfüllung des Wunsches gesungen werden sollte. Diese Praktiken führen einerseits zu greifbaren Resultaten, andererseits wirken sie wie Anker für Menschen, die ein Interesse für das Göttliche zu entwickeln beginnen.

Bei spirituellen Technologien, Techniken und Chantings ist die Initiierung durch einen Meister unerlässlich. Dieser Meister sollte eine Person sein, die nicht nur selbst ihre Fähigkeiten in dieser Praxis bis zu einem bestimmten Level entwickelt hat, sondern auch mit dem »Vermittler« bzw. der Gottheit, mit der er arbeitet, in einem gewissen Kontakt steht. Es sollte eine Person sein, die formale Initiierungen durchführt und die Verantwortung für die Ausbildung übernimmt.

Im Folgenden werden wir noch genauer beleuchten, wie dieser Prozess funktioniert: Der Mechanismus oder Körper muss in einen Zustand der Bereitschaft gebracht werden, die Mantren müssen akribisch genau und von einem Meister erlernt werden, danach muss man das Chanten praktizieren und das Mantra unzählige Male wiederholen. Nur dann liefert es die erwarteten Ergebnisse. Einzig und allein, weil das Hören und Singen dieser Mantren positive Effekte erbringt, ist diese Tradition mehrere Tausend Jahre lang lebendig geblieben.

Dieser Prozess mag langwierig erscheinen, nicht jedoch für den, der begreift, wie großartig die erzielbaren Ergebnisse sind. Mantren sind eigentlich Programme für das Gehirn. Idee und Zweck davon ist die Aufnahme eines direkten Kontaktes mit dem Universellen Bewusstsein. Mein Ziel ist es, dies alles zurück in die Praxis zu führen. Wer sich mit einem gewissen Maß an Aufgeschlossenheit damit auseinandersetzt, kann leicht erkennen, wie die verschiedenen vedischen Schriften dasselbe Phänomen beschreiben. Sie alle haben dasselbe größere Ziel. Die Schönheit der Veden besteht darin, dass sie gleichzeitig Medium und Botschaft sind. Um dieses Programm ablaufen zu lassen, genügt die individuelle Fähigkeit, ein Mantra zu singen.

Das ist der Weg zum Höchsten, zu Purusha – dem Programm des Bewusstseins.

Mein spiritueller Weg

Jedes Individuum ist auf der Suche. Die Menschen mögen einzigartige und unterschiedliche Ziele verfolgen, materielle wie nicht materielle. Diese Suche wird nur dann enden, wenn die erhaltene Information mit dem Höchsten Bewusstsein – DAS – im Einklang ist, von dem man getrennt worden war. Dieser Impuls wirkt andauernd in uns allen.

Auf dem Weg zu seiner letztendlichen Bestimmung verweilt man unterwegs vielleicht für einige Zeit an einem Ort. Auf einer Reise nach Amerika hatte ich eine Zwischenlandung in Frankfurt. Weil mir die Stadt gefiel, verlor ich mein Ziel aus den Augen und entschied mich, für eine Weile zu bleiben. Dennoch befand ich mich im Grunde auf dem Weg nach Amerika. Ebenso hat die Lebensreise von jedem von uns grundsätzlich DAS – das Höchste Bewusstsein – zum Ziel. Dies gilt sowohl für die Verfolgung materieller als auch nicht materieller Ziele.

Der Drang, sich auf die Suche zu machen, ist in jedem angelegt. Er wird ausgelöst, sobald wir zu Menschen werden. Tiere drücken das Höchste Bewusstsein nur sehr begrenzt aus. Sie werden durch ihre Überlebensinstinkte und die Suche nach Nahrung angetrieben. Mit dem Erscheinen des Menschen in dieser Welt kamen auch der Verstand sowie die Fähigkeit zur tieferen Reflexion und somit der Impuls, DAS zu suchen. Ob man Gott als Teil des eigenen Lebens akzeptiert oder nicht, unberührt bleibt von diesem Thema niemand.

Ziel dieser Suche ist es, »nach Hause« zu kommen. Zuhause bezeichnet unseren Heimatort, den Ort, von dem wir kommen und an dem heute Getrenntes einst zusammen war, das Höchste Bewusstsein – DAS. Allerdings ist nicht nur der Mensch davon abgetrennt. Wir müssen verstehen, dass alles von allem abgespalten wurde.

Daher kommt es vor, dass zwei Personen sehr ähnlich denken. Wenn zwei Menschen auf ähnlichen Frequenzen oder an gleichen Themen arbeiten, ist es möglich, dass, was auch immer der eine lernt, auch der andere versteht.

Von diesem Prinzip ausgehend, ermutige ich ständig die Menschen in meiner Umgebung, regelmäßig die Bhagavad Gita oder die Veden zu lesen und Mantren zu singen. Einerseits bewirken die Schwingungen des Singens positive biologische Veränderungen in uns. Andererseits beweist eine regelmäßige Praxis, dass aktiv auf der Suche ist. Wenn man die Bhagavad Gita regelmäßig liest, bedeutet dies, dass man verstehen will, worüber Shri Krishna spricht. Es muss sich über eine gewisse Zeit hinweg erweisen, ob man wirklich die Antwort auf eine Frage sucht oder die Bedeutung des Verses, den man singt, ergründen will. In dem Moment, wo das gelingt, könnten sich die eigenen Gedanken mit denen Shri Krishnas überschneiden, und seine Gedanken könnten auf uns übertragen werden. Dadurch würde man den wahren Inhalt Seiner Worte erkennen.

Auf diese Weise wird Information übermittelt oder empfangen. Gelegentlich hat man das Gefühl, dass ein anderer in den exakt gleichen Strukturen wie man selbst gedacht hat. Das kann auch jemand sein, den man nicht kennt und der an einem fremden Ort lebt. Arbeiten beide an demselben Thema, sind sie, unabhängig von der Entfernung und Zeit zwischen ihnen, wie zwei getrennte Teilchen, die aber ursprünglich als Teil von DAS zusammen waren. Die Information kann sich sofort von einem zum anderen übertragen.

Wenn ein Mitglied einer Familie Nirvaan erreicht, wird der Wunsch danach bei den anderen Familienmitgliedern immer bestehen bleiben – weil alle einst zusammen waren, von derselben genetischen Wurzel abstammen und lediglich heute getrennt sind.

Durch dieses Konzept lässt sich ableiten, weshalb soziale Strukturen in der ganzen Welt auf dem System Familie basieren. Hat ein Familienmitglied in einem bestimmten Bereich Fortschritte erzielt, erhöhen sich die Chancen kommender Generationen, diese Leistungen fortsetzen zu können. Man hat herausgefunden, dass gesangliche und andere künstlerische Talente leicht übertragen werden. Das Kind eines Künstlers kann selbst ohne Schwierigkeiten Künstler werden, da diese Informationen direkt übermittelt werden. Gleichermaßen wird ein Familienmitglied mit starker Sehnsucht nach dem Höchsten Bewusstsein automatisch alle anderen Mitglieder inspirieren, sich auf diesen Weg zu begeben. Obwohl diese besondere Suche in uns allen angelegt ist, wird die enorme Anstrengung eines Mitglieds die anderen Familienmitglieder schneller voranbringen.

Dasselbe passiert in der Beziehung zwischen einem Meister und seinem Schüler. Der Schüler ist auf der Suche. Der Meister zeigt ihm und lässt ihn erkennen, wer er ist. Er wird den Schüler erkennen lassen, dass es sein eigentlicher Wunsch ist, »nach Hause« zu kommen, zu DAS, und ihm die richtige Richtung weisen.

Wenn sich ein Kind auf einem belebten Marktplatz verläuft, ist es zunächst verwirrt. Auf der Suche nach etwas Vertrautem rennt es in verschiedene Richtungen. Es ist sich nicht bewusst, was es tut, aber im Grunde sucht es nach seinen Eltern und seinem Zuhause. Jemand, der ihm helfen will, hält es zunächst auf, um herauszufinden, ob es nach Hause will, nach seiner Mutter sucht, o. Ä. Ist das geklärt, wird ihm die Person helfen, den Weg zu finden. Genau das macht der Meister für den Schüler.

Schafft man sich eine Identität, die mehr auf Trennung als auf Gemeinsamkeit basiert, indem man sich als spezielle Gruppe versteht oder als eine durch ihre besondere Herkunft herausgehobene Gemeinschaft, werden die Verbindungen zum Rest der Welt eingeschränkt. Daher schneiden uns auch Strukturen wie das Kastensystem vom gesamten Wissensfluss in unserer Umgebung ab. In den alten indischen Wissenschaften wird dieser Fluss als Praan bezeichnet. In all diesen Wissenschaften stellt Einheit die zentrale Idee dar. Wir sollten keine Trennungen zwischen uns schaffen und versuchen, uns eins mit jedem zu fühlen. Bei allem, was wir tun, sollten wir im Interesse der gesamten Welt handeln.

Jeder Teil des Universums enthält alle Information, um das gesamte Universum nachzubilden. Dies ähnelt dem modernen wissenschaftlichen Verständnis von einem Hologramm. Nimmt man einen winzigen Glassplitter, der Teil eines Bildes war, so erscheint darin wieder das gesamte Bild.

Wir alle haben einen »gemeinsamen Faktor«, der uns am Leben hält. Bei diesem Faktor handelt es sich um Praan. Es ist der Faden in der Perlenschnur, der die gesamte Welt umfasst. Praan ist es, das uns das Empfinden von Zusammengehörigkeit gibt. Zieht man diese Schnur weg, lösen wir uns auf. Zwei Menschen, die nach demselben praanischen Prinzip leben, sind verbunden, auch wenn sie es vielleicht nicht wahrnehmen. Das praanische Prinzip ist die Gegenwart von DAS – dem Höchsten Bewusstsein – Parama Purusha.

Oft fragen wir uns nach dem Sinn des Lebens. Ich glaube, es ist jedermanns Ziel, Frieden, Wohlstand und Freundschaft zu erlangen, also eine bessere Lebensqualität zu erreichen. Wir alle versuchen uns weiterzuentwickeln. Einfach ausgedrückt, versuchen wir im Grunde die Umstände um uns herum zu verstehen. Ebenso wollen wir begreifen, wer wir wirklich sind. Von welchen Abläufen sind wir ein Teil? Wenn wir mehr darüber wissen, kann uns dies helfen, uns zu entwickeln. Wir können eine Stufe erreichen, auf der wir die Entwicklung dieses Bewusstseins aktiv fördern können. Selbst kleine Fortschritte auf diesem Weg werden uns das nötige Vertrauen und den Glauben geben, um tiefer zu forschen. Die größten Hindernisse hierbei sind verschiedene Formen der Angst. Der Weg des Bewusstseins ermöglicht es uns, ein in jeder Hinsicht besseres Leben zu entwickeln. Vielleicht erreicht man das höchste Ziel – das Erhabene – nicht so schnell, aber ganz sicher wird man Fortschritte machen.

Die hier beschriebenen Erkenntnisse entspringen meinen eigenen Erfahrungen, sollen aber nicht den Eindruck erwecken, dass ich etwas Besonderes bin. Diese Geschehnisse ereigneten sich von selbst als Teil meiner Reise und könnten sogar als Wegweiser auf meinem spirituellen Weg gesehen werden. Diese Ereignisse könnten als Folge meiner Konstitution, vermutlich einem Erbe meines Vaters, aufgetreten sein, ebenso wie sie meiner enormen Neugierde entsprungen sein könnten, die Welt »jenseits« zu begreifen.

Als ich das Allerhöchste zum ersten Mal erkannte, erschien es als kleiner Lichtpunkt. Nach und nach wurde er sehr groß und sehr hell. In diesem extrem hellen Licht formte sich zuerst ein Kopf, dann ein zweiter und schließlich ein dritter. Weil ich drei Köpfe sah, erklärte ich, Lord Shri Dattatreya hätte mir Darshan gegeben, denn er hatte mir eine Vision seiner selbst gezeigt.

Shri Dattatreya erschien zuerst vor mir, und dann – anders kann ich es nicht beschreiben – wurde die Vision riesengroß und allumfassend und so voller Licht, dass ich nichts mehr sehen konnte. Ich selbst war zu diesem Licht geworden. Alles erglühte aufs Heftigste. Ich schloss meine Augen, aber das Licht blieb weiter bestehen. Dieses Ereignis sah ich als meine Initiierung an, und ich verstand, dass ich eine besondere Verantwortung in dieser Welt trage. 60 Jahre ist das her, damals war ich 13. Seitdem werden alle meine Projekte, die mit spiritueller Führung, Gesundheit und der Neubearbeitung alter Wissenschaften zu tun haben, von Ihm geleitet. Auch dieses Buch ist ein solches Projekt.

Lassen Sie mich einige meiner anderen Erfahrungen aus meiner Jugend mit Ihnen teilen.

Einer meiner Freunde, der oft nach Mumbai fuhr, bewohnte als Mieter das große Apartment einer alten Dame. Die Wohnung war sehr weiträumig, und es war praktisch für die Frau, dass sie vermietet war und jemand sich darum kümmerte.

Eines Tages fuhr ich nach Mumbai, und wie es der Zufall wollte, war mein Freund ebenfalls gerade dort, und wir wohnten im Haus der alten Dame. Eines Morgens, kurz nach dem Aufwachen, sah er plötzlich auf meine Hände und fragte: »Was ist mit deinen Händen passiert? Wie ist all das auf deine Hände gekommen?« Ich war gerade aufgewacht und hatte mein Gesicht gewaschen, aber trotzdem war zwischen meinen Fingern und meinem Handrücken eine große Menge Sandelholzpaste verblieben. Sie war mit Safran vermischt, so, wie wir sie bei Poojas auf die Statuen auftragen. Beide waren wir erstaunt. Doch ich erinnerte mich an meinen Traum der vergangenen Nacht, in dem ich eine Pooja durchgeführt und Sandelholzpaste zubereitet hatte. Irgendwie waren die Eindrücke der Aktivitäten des Traums auf die physische Ebene gelangt. Obwohl mein Freund verwundert war, wusste er ein wenig über meine spirituellen Praktiken und war nicht völlig erstaunt, dass mir solche Dinge passieren konnten.

Von früher Kindheit an hatte ich viele außerkörperliche Erfahrungen. Einmal sah ich eine sehr große Gestalt auf dem Dachboden unseres Hauses schlafen. Sie war vollständig von einem weißen Schal bedeckt. Zuerst dachte ich, es sei mein Vater. Dann fiel mir ein, dass er gar nicht in der Stadt war, und ich rannte sofort nach unten. Ich machte mir weiter meine Gedanken über die Gestalt. Als mein Vater zurückkam, erzählte ich ihm von ihr. Er sagte, die Gestalt sei unser Hausgeist.

Ein anderes Beispiel: Ich war sogar noch jünger, ungefähr vier, und allein zu Hause. Meine Mutter war zu den Nachbarn gegangen, und auch mein Vater war nicht da. Als er zurückkehrte, beschwerte ich mich bei ihm, dass jemand auf unserem Dachboden über der Küche lebte und mich unnötigerweise ängstigte, indem er Kissen und altes Gerümpel wie Jutesäcke etc. von dort nach unten warf. Mein Vater sagte zunächst: »Niemand lebt dort oben.« Er wollte die Existenz dieses Wesens nicht bestätigen und solche Dinge nicht in mein Bewusstsein bringen bzw. dafür kein Verständnis in mir wecken. Er sagte, eine solche Person gäbe es da nicht, und so etwas könne gar nicht passieren. Ich deutete auf die Kissen und sagte, dass sie nach unten gefallen waren, ich aber nicht nach oben gegangen war. Sogar als Kind sprach ich fast wie ein Erwachsener: »Willst du behaupten, dass ich nach oben gegangen bin und sie runtergeworfen habe? Dieser Mann dort oben hat die Sachen nach mir geworfen.« Mein Vater sagte: »Das kann er nicht tun, ich werde mich darum kümmern müssen.« Er muss dann etwas mit diesem Wesen ausgehandelt haben. Ich konnte häufig Kontakt zu solchen Wesen bekommen.

Später, als ich etwas älter wurde, wurden solche Erfahrungen alltäglicher und fanden ihren Höhepunkt in dem Darshan mit Lord Shri Dattatreya, den ich zuvor beschrieben habe. Mein Vater bestätigte mir auch, dass ich wirklich dem Wesen auf dem Dachboden begegnet war und dass es harmlos war, vermutlich nur mit mir spielen oder mich necken wollte, nichts weiter. Seither hatte ich viele solcher Erfahrungen, über die ich aber gewöhnlich nicht spreche.

Ich halte täglich Poojas ab, ohne jedoch jedes kleine Detail des Rituals als wesentlich anzusehen. Solche Dinge führe ich auf einfache Weise aus. Was immer ich tue, hat eine wissenschaftliche Erklärung, wichtiger noch, es wird aus Liebe zum Allmächtigen getan und nicht mit dem Hintergedanken, etwas dafür bekommen zu wollen. Mit dieser Motivation ist es einfach, die Rituale durchzuführen. Ich praktiziere regelmäßig, jeden Tag Maanas Pooja. Dabei handelt es sich um eine Pooja, die nur im Geist ausgeführt wird, eine mentale Pooja, mit geschlossenen Augen. Gelegentlich löst sich der Astralkörper und führt die Pooja in der Astralwelt durch, oder er trennt sich vom Körper, wenn ich in diesem Zustand bin.

Ich liebe den Fluss Narmada sehr. Seit meiner Kindheit war ich ihm nahe. Lord Shri Dattatreya hat für sich einen Platz dort eingerichtet. Der indische Meister Swami Vasudevananda Saraswati hatte seinen Ort ebenfalls in Garudeshwar am Narmada. Es gab eine Zeit, zu der ich – im Astralkörper – jeden Tag dem Sonnengott am Fluss das Gayatri arghya-Ritual darbrachte. Als ich einmal mit Arghya beschäftigt war, fühlte sich mein Körper hier kalt an, während ich eigentlich in der Astralwelt war. Dort fehlt das lokale Bewusstsein. Man hat nicht das Empfinden, hier, im Raum, zu sein, weil man zu 100 Prozent dort ist. Als mir plötzlich hier kalt war, wachte ich auf. In dem Moment jedoch, in dem ich die Augen öffnete, kehrte ich unverzüglich zu meinen Aktivitäten zurück. Ich sah, dass ich Wasser in den Händen hielt, als ich aufwachte. Solche Dinge sind mir viele Male passiert, und ich kann behaupten zu wissen, was Astralreisen sind.

Ereignisse wie diese sind in keiner Weise ungewöhnlich. Viele Menschen dürften Erfahrungen und Begegnungen mit Gottheiten haben, die sie verehren. Meine Aufmerksamkeit und Gedanken waren zu dem Zeitpunkt, als ich Ihn sah, nicht bei Shri Krishna. Ich tat gar nichts. Ich saß lediglich in meiner Meditation. Er erschien und stand vor mir. Manchmal wird einem ein bestimmter Weg gewiesen.

Diese Beispiele mögen veranschaulichen, auf welche Weise Rishis und Meditierende ihre Informationen gesammelt haben. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Art von Erfahrung, wenn sie sich ereignet, zum jeweiligen Zeitpunkt nicht nur mir passiert. Möglicherweise erhält in einem anderen Teil der Welt eine Person mit ähnlicher Empfänglichkeit eine ähnliche Information für ihre Zwecke. Vielleicht kreuzen sich unsere Wege sogar oder wir treffen uns oder erfahren einfach, dass dem anderen dasselbe Wissen zuteilwurde. Ich glaube, dass diese Methode der Kontemplation von den Rishis angewendet wurde, weil es ihr Ziel war, der Menschheit zu helfen. Das Allerhöchste manifestiert sich dann und offenbart ihnen Geheimnisse. Was sie empfangen haben, wurde in den Veden gesammelt. Ihr Ziel manifestiert sich als dieses Wissen. Sie wünschen sich dieses Wissen und haben das Potenzial, es zu nutzen, also kommt es zu ihnen. Im natürlichen Verlauf der Dinge erhalten die Leute die Informationen, die sie bekommen wollen. Das Erhabene ist sich unserer bewusst.

Das Höchste Bewusstsein enthält die gesamte Information, die unserer Welt zur Verfügung steht. So kann es sein, dass jemandem, der ein bestimmtes Thema auf der phänomenalen Ebene durchdringen will, diese Information intuitiv übermittelt wird. Nachdem ich solche intuitiven Informationen über die Veden erhielt, versuchte ich andere Bücher zu finden, die sich mit den Veden beschäftigen. Diese halfen mir, mein Interesse an dem Thema zu vertiefen.

Beim Verständnis der Informationen aus den Veden und Upanischaden ging es bisher hauptsächlich um religiöse Praktiken und eine spirituelle Logik, die für bestimmte Bereiche nützlich sind. Ich habe an vielen rituellen vedischen Verfahren teilgenommen, um Krankheiten zu heilen oder negative Einflüsse zu beseitigen (verschiedene Shaanti-Rituale etc.). Zudem war ich bei vielen rituellen Gesängen und Yadnyas anwesend, die bei der Erfüllung bestimmter materieller Wünsche helfen sollten. Obwohl ein sehr hoher Anspruch an den Nutzen solcher Praktiken erhoben wurde, war das Ergebnis, zu meiner Überraschung, sehr dürftig und bestand manchmal lediglich in einer gewissen psychologischen Befriedigung. Schließlich fand ich heraus, dass die Ursache für die ausbleibenden Resultate darin zu finden war, dass die ursprünglichen Informationen der vedischen Codesprache nicht mehr auf dieselbe Weise verstanden werden, wie sie von den alten Rishis gemeint waren.

Ich experimentierte dann selbst, stimmte auch Rituale und Texte sorgfältig aufeinander ab und kam zu dem Schluss, dass die vorhandenen Informationen größtenteils von der Anatomie und den Energien des menschlichen Körpers sowie einer natürlichen Lebensführung handeln. Diese Rituale wirken wie eine Therapie, um bestimmte Energiezentren im Körper und im äußeren Universum zu erreichen und sie auszubalancieren. Nachdem ich mich mit den Studien verschiedener Wissenschaftler zu diesem Thema beschäftigt und auch meine eigenen Meditationen und Experimente zu Hilfe genommen hatte, konnte ich klar erkennen, dass sich diese Informationen auf das individuelle Körperuniversum beziehen. Dieses hat eine fraktalähnliche Beziehung zum Kosmos. (Siehe Abbildung auf Seite 91.)

Meine Untersuchungen zu diesem Thema waren in den vergangenen vier oder fünf Jahrzehnten ein fortlaufender Prozess, und ich betrieb sie sowohl aus medizinischer als auch aus spiritueller Sicht. Ich konnte viele Querverbindungen zwischen vedischem Wissen, moderner Wissenschaft und der Anatomie des menschlichen Körpers herstellen. Auch der Ayurveda spricht über den Purusha in Bezug auf den menschlichen Körper. Vielleicht sind einige dieser Ideen in Philosophien und Kommentaren zu den Veden aufgetaucht. Ich bin jedoch auf kein schlüssiges Gesamtkonzept an brauchbaren Therapien gestoßen, die dem Normalsterblichen nutzen könnten.

Beim Studium der Bhagavad Gita fand ich folgenden Vers (15-1):

Oordhvamoolamadhahskaakham ashvattham

praaahuravyayam |

Chandaaansi yasya parn’aani yastam veda

sa vedavit ||15–1||

Zunächst erschien die Aussage überraschend, »Wurzeln in den Himmel zu treiben und Zweige mit Blättern und Blüten, die nach unten zeigen«. Dann erkannte ich, dass selbst die Sonne oben am Himmel steht und alle Schöpfung und Ausdehnung in unserer Welt durch die herabkommenden Sonnenstrahlen zustande kommt. Auf der ganzen Welt schauen die Menschen nach oben, wann immer sie an Gott denken, als wäre er oben im Himmel.

Beim Menschen ist der physische Körper im Vergleich zu den Astral- und Kausalkörpern unbedeutender. Bei diesen handelt es sich um Programme, der physische Körper führt sie lediglich aus. Die Astral- und Kausalkörper stehen ebenfalls »über« dem physischen Körper.

Auch die Wurzeln des Universums sind übergeordnet. Seine Ausdehnung funktioniert ähnlich wie bei den Blättern, die die Wurzeln eines Baumes nähren, und umgekehrt. Dieser Punkt zeigt sehr deutlich, dass die Wurzeln des menschlichen Körpers im Gehirn liegen, sie entstehen zu Beginn des fötalen Stadiums. Danach bilden sich die Gliedmaßen und Organe aus.

Im dritten Vers wird klar gesagt, dass ein solcher Baum im äußeren Universum nirgends zu finden ist.

Dieser umgekehrte Baum findet sich im menschlichen Körper – mit den Wurzeln ist das Gehirn gemeint und mit dem restlichen Baum das Nervensystem. Im Übrigen ähnelt das 15. Kapitel der Gita verschiedenen Suktas, besonders den Purusha Suktam-Versen. Shri Krishna persönlich bezeichnet die Gita als Essenz der Veden und Upanischaden und lässt somit keinen Zweifel darüber zu.

Viele vedische Suktas können wir im Sinne der Körperanatomie und der Funktionsweise des Nervensystems verstehen.