Der Clan der Dominanz | Erotischer Roman - Starla Bryce - E-Book

Der Clan der Dominanz | Erotischer Roman E-Book

Starla Bryce

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 184 Taschenbuchseiten ... Kim ist seit einem folgenschweren Autounfall nicht mehr dieselbe, Panikattacken machen ihr das Leben schwer. Ihr Freund Boje ist ihr dabei keine große Stütze, er vergnügt sich lieber heimlich mit anderen Frauen. Dabei teilt er die Erfahrungen seiner erotischen Eskapaden nicht nur mit den Männern seines Clans, der sich auf die Eroberung von Frauen spezialisiert hat, sondern auch im Internet. Als Kim den einfühlsamen Nihat kennenlernt und sich in ihn verliebt, ahnt sie nicht, dass dieser ein Kumpel von Boje und gerade Mitglied in diesem Clan geworden ist. Wird Nihat ihr das Herz brechen? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 259

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Impressum:

Der Clan der Dominanz | Erotischer Roman

von Starla Bryce

 

Starla Bryce wurde im Herbst 1992 in Niedersachsen geboren. Hier lebt sie mit Mann und Kind auch heute noch. Nach einigen Veröffentlichungen in anderen Genres hat Starla nun den erotischen Roman für sich entdeckt. Das tabulose Beschreiben sinnlicher Szenen bereitet ihr genauso viel Freude wie das Erschaffen realitätsnaher Charaktere. Privat hält sie sich gern in der Natur auf – ob beim Genießen der ersten Frühlingssonnenstrahlen im Garten oder beim Spaziergang durch den leuchtend bunten Herbstwald.

 

Lektorat: A. K. Frank

 

 

Originalausgabe

© 2021 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © dsirik1 @ 123RF.com © rangizzz @ 123RF.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750703025

www.blue-panther-books.de

1. Milch

Wie oft hatte sie heute schon Winter Wonderland von Michael Bublé gehört? Dabei ließ der Regen an diesem Montagmorgen nicht gerade Weihnachtsstimmung bei Kim aufkommen. Doch Tante Brigitta, von allen bloß Gitta gerufen, packte jedes Jahr pünktlich zum Novemberbeginn die Weihnachts-CDs raus. Ganz egal ob das Wetter weihnachtlich war oder nicht. Das mit jeder Menge Kunstschnee und glitzernden weißen Füchsen und Rehen dekorierte Schaufenster hatte tatsächlich schon einige Kunden zu Weihnachtseinkäufen im Shabby Stübchen verleitet. Unter den Weihnachtsklassiker mischten sich die Geräusche der Handwerker, die in der Wohnung über dem Laden die alten Fliesen herausrissen. Bei dieser Beschallung grenzte es beinahe an ein Wunder, dass Kim das Hupen hörte. Sie legte den Stapel Glasuntersetzer mit Rosenmotiv, den sie gerade in das Regalfach hatte einräumen wollen, beiseite und schaute nach draußen. Ein grüner Opel Corsa. Kim presste ihre Hände auf die Ablagefläche der Vintage-Kommode. Ihr Herz begann seinen Takt zu verdoppeln, dann zu verdreifachen. Als hätte er nur auf dieses Signal gewartet, schaltete sich nun auch der Schwindel ein. Kim strich die dunkelblonden Locken hinter die leicht abstehenden Ohren – die sie schon seit der Teenagerzeit störten - und trommelte rhythmisch gegen ihre jeansbedeckten Oberschenkel. Sie wollte sich ihrem Körper nicht schon wieder ergeben. Das Auto hupte ein weiteres Mal, ehe der Vordermann weiterfuhr und auch der grüne Opel verschwand.

»Die Symptome sind nicht lebensbedrohlich. Gleich geht es wieder weg«, flüsterte Kim und schloss für einen Moment die ungeschminkten Augen hinter der schwarzen Cateye-Brille. Doch das war keine gute Idee gewesen. Das Bild, das Kim die meiste Zeit über erfolgreich verdrängte, rückte näher: Robin.

Ganz deutlich hörte Kim sein glucksendes Lachen. Er hatte neben ihr gesessen. Wie immer hatten seine schwarzen Haare etwas ungepflegt ausgesehen. Dabei hatte er mitunter ziemlich lange für diesen Look gebraucht. Kim steigerte die Intensität ihrer trommelnden Schläge und öffnete die Augen. Sie fokussierte sich auf das weiß angepinselte Herz aus Weidenzweigen, das an der Wand neben dem Eingang hing. »Ganz ruhig. Es geht gleich wieder weg.«

Die Türglocke läutete und eine ältere Dame betrat das Shabby Stübchen. Kim erinnerte sich daran, dass sie letzte Woche bereits hier gewesen war. Die langen weißen Haare sowie die purpurrote Baskenmütze waren eine Kombination, die man nicht alle Tage zu Gesicht bekam.

Bitte nicht jetzt!, flehte Kim ihren Körper in Gedanken an und hoffte, dass die Gegenwart der Kundin ihr die drohende Ohnmacht ersparte. Die ältere Dame näherte sich, kniff, als sie etwa einen Meter vor Kim stehen geblieben war, die Augen zusammen, um das Ansteckschild besser lesen zu können, und begrüßte sie dann mit: »Hallo, Frau Möllering.«

Kim erwiderte den Gruß mit angespanntem Lächeln. Warum ihre Tante darauf bestand, dass sie in diesem kleinen Laden ein Namensschild tragen musste, war ihr noch immer schleierhaft. Immerhin hatte Kim sie dazu überreden können, bloß Kim Möllering auf das Namensschild zu schreiben, und nicht Kimberley Christin Möllering.

»Sie sind hier wegen der Etagere, richtig?« Kim spürte, wie sich ihr Körper etwas entspannte. Ablenkung war oft die beste Medizin.

Die Kundin nickte. »Schön warm haben Sie es hier. Wenn ich nicht den Geburtstag meiner Schwester vorbereiten müsste, würde ich bei diesem Wetter auch den ganzen Tag im Warmen sitzen.« Die Frau lächelte.

»Draußen ist es ziemlich ungemütlich, nicht?«

»Allerdings. Aber wir haben ja bereits Anfang November. Da können wir keinen strahlenden Sonnenschein erwarten. Schöner als der Dauerregen wäre jedoch ein wenig Schnee. So wie damals, als ich jung war. Was hatten wir für Spaß beim Schlittschuhlaufen!«

Kim schaute nach draußen in den grauen Regen. Vor dem Schaufenster hatte soeben noch der Opel Corsa gestanden. Erneut wollte der Schwindel sich über Kim hermachen, doch sie ging in Richtung des Lagers und gab ihrem Körper keine Zeit, in die ach so bekannte Schockstarre zu verfallen.

Zwischen den gut sortierten Kartons im Regal fand Kim sogleich den richtigen mit der Aufschrift Etagere. Sie selbst hatte die Bestellung eingeräumt.

»Es ist alles in Ordnung«, flüsterte Kim. Obwohl sie es bereits so oft getan hatte, war Kim noch immer nicht gut darin, sich selbst Mut zuzusprechen. Doch es nützte nichts. Boje war nicht da. Und wäre er da gewesen, hätte sie ihn keines Blickes gewürdigt. Zumindest war das ihr Plan.

Das Päckchen mit dem benutzten türkisfarbenen String, das sie am vorletzten Wochenende aus dem Briefkasten gefischt hatte, ließ ihr keine Ruhe. Auch wenn Boje mehrfach betont hatte, dass die Postbotin sich versehen haben musste und er nicht der »heißeste Kerl aller Zeiten« war, an den das Paket adressiert gewesen war. Von einem Absender keine Spur. Kim hatte ihre Zweifel an Bojes Version mit der verpeilten Postbotin. Bojes Fehltritt in der Vergangenheit trug seinen Teil dazu bei. Doch Boje war jetzt achtundzwanzig und hatte letztes Jahr den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit gewagt. Sie wohnten zusammen und erst vor Kurzem war da diese Andeutung mit der Hochzeit gewesen. Das würde Boje doch nicht einfach aufs Spiel setzen? Hitze stieg in Kim hoch und das Regal vor ihr schien zu wanken. Kim ließ sich auf den Boden plumpsen. Ihre Hände griffen nach dem Regal. Die Panik ergriff Besitz von ihr, füllte jede Zelle ihres Körpers hämisch lachend aus. Kim trommelte erneut auf ihre Oberschenkel, versuchte, sich auf den Rhythmus zu konzentrieren, doch dieses Mal brachte ihr die Übung nichts. Der Schwindel schaltete ihren logischen Menschenverstand aus und sie konnte nicht anders, als sich auf den kalten Boden zu legen und die Augen zu schließen. Es vergingen einige Sekunden. Kim versuchte, so ruhig wie möglich zu atmen.

»Gleich ist es vorbei«, dachte sie. »Es wird wieder weggehen.«

Und das tat es auch. Doch zurück blieb das Gefühl, wieder einmal versagt zu haben. Die Übungen hatten nichts gebracht. Langsam stand Kim auf, nahm einen tiefen Atemzug und verließ mit dem Karton in der Hand das Lager. Sie wollte die Kundin nicht unnötig warten lassen.

»Hier ist sie. Ich hoffe, sie gefällt Ihnen«, sagte Kim. Die Kundin, die soeben noch den cremefarben lackierten Schaukelstuhl begutachtet hatte, packte nun die aus weiß angemaltem Metall gefertigte Etagere aus. »Bezaubernd! Genauso habe ich sie mir vorgestellt.«

»Sehr schön.« Kim versuchte, ein Lächeln aufzusetzen. Der Schwindel hatte sich zurückgezogen. Doch Kim musste jederzeit damit rechnen, dass er ihr wieder einen Besuch abstattete. Ihr Alltag bestand aus Achterbahnfahrten und nie wusste sie, wann der nächste steile Abhang auf sie wartete. Die Kundin bezahlte und verließ den Laden, begleitet vom Geräusch der Türglocke.

Kurz nach neun. Die Zeiger der großen Bahnhofsuhr bewegten sich im Zeitlupenmodus. Der ganze Arbeitstag lag noch vor ihr. Kim seufzte. Heute sehnte sie sich danach, sich mit einer Schale warmer Kürbissuppe im Bett zu verkriechen. Umhüllt von warmen Decken. Die Lichterkette an der Wand eingeschaltet und die Rollläden geschlossen, um nichts mehr von dem Regen mitzukriegen. Das Piepen ihres Handys ertönte und Kim nahm es aus der Hosentasche. Eine Nachricht von Boje: Deine Milch wartet!

Kim errötete. Ihre Möse registrierte die Nachricht mit einem Kribbeln. Sie würde es vermutlich nicht schaffen, ihm die kalte Schulter zu zeigen.

2. Hauptsache bequem

Schon wieder klingelte Nihats Handy. Und schon wieder machte er keine Anstalten, ranzugehen. Warum ließ sie es nicht einfach sein? Er wollte keinen Kontakt mehr, auch wenn es schmerzte. Aber es machte ja doch keinen Sinn, weil es früher oder später erneut eskalieren würde. Außerdem war er viel zu spät dran. Und das an seinem ersten Arbeitstag.

Dabei war er schon um halb sechs am Morgen aufgestanden. Der Weg zu seiner neuen Arbeitsstelle war nicht weit, sondern beanspruchte bloß eine Viertelstunde. Wieso hatte er die Wohnzimmerwand heute streichen müssen? Ja, die Wasserflecken sahen alles andere als schön aus, aber erst einmal musste er beweisen, dass er es wert war, nach der Probezeit übernommen zu werden. Ohne Job würde er sich auch die Wohnung nicht leisten können.

Nihat warf einen kurzen Blick in den Spiegel. Er hatte keine Zahnpastaspuren in den Mundwinkeln. Auch die schwarzen Haare lagen noch immer so, wie er sie heute Morgen mit etwas Haarschaum gestylt hatte. Es konnte losgehen. Nihat schaltete die Zündung aus und Nico Santos und SDP mit 501 verstummten. Dann stieg er aus seinem blauen VW Polo und betrat das Möbelhaus Edel Möbel. Es war kein Ikea, besaß aber immerhin zwei Stockwerke und existierte schon lange genug, sodass Nihat keine Angst haben musste, erneut aufgrund einer Insolvenz entlassen zu werden.

»Nihat Akman?«, fragte die Frau an der Info und beäugte Nihat mit kritischem Blick. Sie war in Nihats Alter, doch die kurz geschnittenen Haare in Kombination mit der strengen Bluse ließen sie älter erscheinen.

Nihat nickte. »Ich bin mit Herrn Vehring verabredet. Er soll mich einarbeiten.«

»Ja, das wurde mir gesagt. Aber auch, dass Sie bereits um acht Uhr hier sein sollten.«

Nihat schluckte. »Ich weiß. Es tut mir leid. Ich habe es leider nicht rechtzeitig geschafft.«

Die Frau, nun eine Kollegin von Nihat, setzte ein grimmiges Lächeln auf. »Das können Sie ihm selbst sagen. Er ist im ersten Stock in der Schlafzimmerabteilung.«

»Danke«, antwortete Nihat. Na, der Tag begann ja gut! Nihat zog den Reißverschluss seiner olivfarbenen Daunenjacke auf, sodass sein weißes Hemd zum Vorschein kam. Er nahm die Rolltreppe und schaute sich oben angekommen nach einem Mitarbeiter um. Die Betten hier wirkten hochwertig und waren preislich gesehen nicht gerade Schnapper. Nihat dachte an sein eigenes Bett: ein Gästebett. Er hatte keins seiner Möbelstücke aus dem alten Zuhause mitnehmen wollen. Wenn Neuanfang, dann richtig! Auch wenn das bedeutete, dass Nihat sich mit dem Notwendigsten zufriedengeben musste. Luxus war für ihn zwar nie etwas Erstrebenswertes gewesen, doch er hätte nichts dagegen einzuwenden, ein kleines bisschen bequemer zu schlafen. Aber eines nach dem anderen.

Ein Mann in einem ebenso weißen Hemd wie das, das Nihat trug, ging vor der Tür zum Lager entlang. Ein Mitarbeiter! Nihat lief schneller, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Den ersten Eindruck hatte er vergeigt, so viel stand fest. Nun musste er beweisen, dass er seine Arbeit gewissenhaft erledigen konnte – trotz Verspätung.

»Hallo, ich bin Nihat Akman und ich suche Sie.« Das Namensschild wies den Mitarbeiter als Herrn Vehring aus. Nihat reichte dem jungen Mann seine Hand. Schwer zu glauben, dass der ihn einarbeiten sollte. Er sah aus, als hätte er gerade seine Ausbildung abgeschlossen. Entgegen seines Hemdes, auf dem man selbst mit der Lupe nicht eine einzige Unebenheit gefunden hätte, war sein Gesicht von Pickeln gespickt. Zerknautscht bemerkte Nihat, dass er in naher Zukunft über die Anschaffung eines Bügeleisens nachdenken sollte.

»Nenn mich Lennart. Wir duzen uns hier. Außer die Nienaber. Aber die hat sowieso einen Stock im Arsch. Fräulein Fass-mich-nicht an!«

Nihats Augen wanderten zu dem Bild an der Wand, das die New Yorker Skyline bei Sonnenuntergang zeigte.

»Nihat war der Name, oder?«

»Ja.«

»Türke?« Lennart grinste. »Vielleicht gelingt es dir ja, die Nienaber zu knacken. Keiner hier kennt ihren Vornamen. Geschweige denn ihre Konfektionsgröße.«

»Meine Eltern stammen aus Nizip. Ich bin hier geboren.«

»Nizip? Nie gehört! Na ja, ich zeige dir erst mal alles, damit du dich einleben kannst.«

Nihat schaute seinen neuen Kollegen mit festem Blick an. Lennart führte Nihat herum und wies ihn auf so manches häufig verkaufte Möbelstück hin. »Damit du ein Gefühl dafür bekommst, was die Leute in der Region so haben wollen. Boxspringbetten gehen immer! Das Modell Sandra ist besonders beliebt. Aber auch Melinda wird gern gekauft, wenn sie im Angebot ist. Ich finde ja, die Namen der Betten sollten etwas nuttiger sein. Was meinst du?«

Nihat zuckte mit den Schultern. »Hauptsache bequem.«

Lennart lachte. »Und jetzt zeige ich dir den Pausenraum. Dort kannst du auch deine Sachen hinlegen. Wie sieht es denn aus, wenn du den ganzen Tag in der Jacke rumläufst?«

Lennart zeigte Nihat, wie er Bestellungen am Computer vornehmen und nachsehen konnte, welches Möbelstück im Lager vorrätig war.

»Hast du vorher auch in einem Möbelhaus gearbeitet?«

Nihat nickte. »Aber der Laden hat dichtgemacht.«

»Übel. Aber hey, wenn du schon so viel Erfahrung hast, kannst du gleich mit der Kundenberatung beginnen! Warst du vorher auch in der Schlafzimmerabteilung?«

»Nein, bei den Küchen.«

»Erste Aufgabe: Probiere die Betten aus, damit du die Kunden entsprechend beraten kannst.« Lennart grinste. »Aber das musst du wohl oder übel allein machen. Außer, du findest eine Frau, die es am helllichten Tag mit dir in einem Ausstellungsstück treibt.«

Würde er in Zukunft ständig mit solchen Sprüchen bombardiert werden? Nihat war froh, als er sich in Ruhe die Betten ansehen und die verschiedenen Härtegrade der Matratzen kennenlernen konnte.

»Ah, gut, dass ich Sie gefunden habe!«, sagte plötzlich eine blonde Frau, die aussah, als sei sie in ihren Vierzigern. »Ich suche nach einem Nachtschrank. Etwas ganz Schlichtes. Idealerweise in Weiß.«

Nihat wollte an seinen Kollegen verweisen, doch er sah, dass Lennart ihn beobachtete. Wieso sollte er nicht zeigen, dass er in der Lage war, zu improvisieren? Er kannte sich hier nicht aus, aber er hatte Erfahrung im Umgang mit Kunden und wusste nun auch, wie er das Computerprogramm bediente.

»Nachtschränke sind hier vorn«, sagte Nihat. »Ich vermute mal, dass Sie etwas in der Art suchen?« Er zeigte auf einen weißen Nachtschrank mit einer Schublade und einem offenen Fach für 36,99 Euro.

Die Frau betrachtete das Ausstellungsstück. »Eigentlich dachte ich an etwas Kleineres. Aber dieser hier ist so schön, den nehme ich.«

Nihat lächelte. »Das freut mich. Kommen Sie kurz mit mir herüber? Dann schaue ich nach, ob wir den Schrank auch vorrätig haben.«

Nihat bot der Frau an, sich zu setzen, was diese dankend annahm.

»Sie haben Glück; wenn Sie möchten, können Sie den Schrank sofort mitnehmen.«

»Perfekt! Ich kaufe nicht gern Möbel, aber das ging heute mal schnell.«

»Wir tun unser Bestes, um unsere Kunden zufriedenzustellen.« Nihat druckte die Unterlagen für Kasse und Lager aus. Nachdem die Frau die Rolltreppe ins Erdgeschoss bestiegen hatte, gab Lennart ihm einen Stoß mit dem Ellbogen. »Nicht schlecht! Du scheinst ja doch was auf dem Kasten zu haben. Wie wäre es, wenn du mich heute Abend ins Cuba Cave begleitest?«

Als Nihat seinen neuen Kollegen fragend anschaute, fügte dieser hinzu: »Das Cuba Cave ist eine Bar, in der meine Jungs und ich oft abhängen. Es ist chillig da; gemütliche Atmosphäre und klasse Drinks.«

»Danke, das ist nett von dir. Aber ich habe noch einiges in meiner Wohnung zu tun. Ich bin gerade erst eingezogen und es ist noch lange nicht alles so, wie ich es haben will.«

»Verstehe ich. Hey, da kommt schon der nächste Kunde. It´s showtime!«

***

Die Ein-Zimmer-Wohnung empfing Nihat wie ein dunkler Kaninchenbau. Das Gästebett stand neben dem dunkelbraunen Couchtisch, den Nihat über eBay-Kleinanzeigen erworben hatte. Er stammte von einer Haushaltsauflösung und roch, als hätte er seit Jahren keine Luft mehr abbekommen. Weder Sofa noch Fernseher waren vorhanden, dafür ein Teleskop und eine Kamera, mit der Nihat in den letzten Jahren so manchen Schnappschuss von Mond und Milchstraße gemacht hatte. Besonders stolz war er auf eine Aufnahme, die ihm erst kürzlich gelungen war. Schon lange hatte Nihat sich daran versucht, Startrails einzufangen.

Auf dem Gästebett, dessen Decke ordentlich zusammengelegt war, lag sein Laptop. Nihat packte seine Jacke auf einen der Kartons, die momentan sein Kleiderschrank waren, und ging in das kleine Bad, um zu duschen. Das warme Wasser tat gut, nachdem Nihat durch den Regen gelaufen war.

Die Parkplätze in der Nähe seines Wohnhauses waren alle besetzt gewesen, sodass Nihat einige Straßen weiter hatte parken müssen. Die Wohnung lag im vierten Stock eines Geschäftshauses in der Innenstadt. Im Erdgeschoss war ein Schuhgeschäft. Eine Top-Lage, weshalb Nihat sich bei der Beschreibung über den günstigen Preis gewundert hatte. Die Besichtigung hatte ihm jedoch gezeigt, dass der Preis beim Zustand der Wohnung durchaus gerechtfertigt war. Der letzte frische Anstrich der Wände musste um 1958 stattgefunden haben. Das Bad hätte einen »Antik«-Stempel verdient und beim Betrachten der Holzfenster war Nihat das Bild von Frau Holle in den Sinn gekommen, das in seinem Märchenbuch aus Kindheitstagen abgedruckt gewesen war. Ob seine Mutter das Buch noch besaß? Oder hatte sein Vater es zusammen mit vielen anderen Sachen, die Nihat zurückgelassen hatte, weggeworfen?

Nihat rubbelte sich die Haare trocken und suchte in seinen Kartons nach einer Jogginghose und einem Shirt. Der erste Arbeitstag war geschafft und sein Kollege war um einiges lockerer, als Nihat vermutet hatte. War es falsch gewesen, Lennarts Einladung abzulehnen? Vielleicht würde es ihm ganz guttun, unter Leute zu kommen und neue Kontakte zu knüpfen. Wenn er mit seinem alten Leben abschließen wollte, musste er offen sein für etwas Neues. Doch heute Abend war Nihat viel mehr danach, es sich auf dem Gästebett so gemütlich wie möglich zu machen und über den Laptop eine Dokumentation über Polarlichter anzusehen.

3. Dunkelheit

Der Fahrstuhl erreichte die dritte Etage und öffnete sich mit einem Piepen. Kim griff nach ihrem Schlüssel, um die Haustür aufzuschließen. Es hatte die ganze Zeit geregnet und sie war entsprechend durchgefroren. Bei dem Wind war ihr der Regenschirm auch keine Hilfe gewesen. Sie faltete ihn zusammen und drückte auf den Lichtschalter im Flur der Wohnung. Doch es blieb dunkel. Ein Bellen ertönte: Kjell. Wie immer etwas zu spät. Die Tür zur Wohnküche schrammte über das Laminat und kurze Zeit später war Kim umgeben von Fell und freudigem Hecheln.

»Ist ja gut, Kleiner«, sagte Kim. Der Ansatz eines Lächelns breitete sich in ihrem Gesicht aus. Kjell leckte ihre Hand mit seiner Zunge ab. Kim hatte den mittlerweile zehn Jahre alten Golden Retriever vor acht Jahren aus dem Tierheim geholt. Sie gab Kjell die eingeforderte Streicheleinheit und ging anschließend eine Runde mit ihm um den Block. Wieder zurück in der Wohnung, zog sie sich die Jacke aus und stellte die nassen Stiefel auf die Abtropfmatte. Bojes Schuhe waren nicht zu sehen.

»Boje?«, rief Kim in die Stille hinein.

Keine Antwort. War er noch nicht zu Hause?

Wahrscheinlich hat er heute noch Abendfahrten, dachte Kim. Bojes Arbeitszeiten variierten von Tag zu Tag. Vielleicht würde sie die Zeit allein nutzen, um ein warmes Bad zu nehmen.

Würdest du Auto fahren, wärst du nun nicht halb erfroren!, machte sich Kims innere Stimme bemerkbar. Aber das traust du dich ja nicht. Wieso gibst du deinen Führerschein nicht ab? Das wäre für alle das Beste! Kim versuchte, nicht auf diese Stimme zu hören, und lenkte sich mit dem Gedanken an die Badewanne ab. Sie hatte noch diese Ylang-Ylang-Badeessenz im Schrank liegen, die Tante Gitta ihr zum Geburtstag geschenkt hatte.

Kim drückte ihre Finger auf den Lichtschalter. Es blieb dunkel. In ihrer Handtasche suchte sie nach dem Handy. Wenig später erleuchtete das Licht der Handy-Taschenlampe den Flur. Der Schein blieb am Foto auf der Kommode hängen. Boje und Kim auf der Silberhochzeit ihrer Eltern. Ein Foto vom letzten Sommer. Boje hatte ein weißes Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln getragen, sodass seine Old-School-Tattoos sichtbar waren. Das neue Tattoo auf seinem Unterarm mit den Buchstaben FFC hatte Boje damals noch nicht gehabt.

Kim fragte sich, wieso so viele Männer auf Fußball standen. Ihrer Meinung nach handelte es sich dabei vielmehr um Menschenhandel. Wieder einmal dachte Kim, wie hübsch Bojes Mund war. Um den Mund herum der gestutzte dunkle Bart. Bojes kieferrindenbraune Augen schauten stechend in die Kamera. Die blondierten und zum Undercut frisierten Haare lässig gestylt. Er war der Hingucker auf der Feier gewesen.

»Willst du dich nicht mal etwas weiblicher kleiden?«, hatte Kims Mutter sie gefragt, und mit kühlem Blick ihre Jeans beäugt. Hätte Boje nicht so sehr darauf bestanden, dass das Foto im Flur stehen blieb, wäre es schon längst im Schredder gelandet.

Mit dem Handy in der Hand betrat Kim die Wohnküche, an ihrer Seite Kjell, der zufrieden mit der Rute wedelte. Auch hier reagierte der Lichtschalter nicht, sodass das Handy Kims einzige Lichtquelle blieb. War die Sicherung rausgesprungen? Kim schluckte. Sie hatte keine Ahnung, wie man den Sicherungskasten im Abstellraum benutzte.

Wieso überlässt du solche Sachen auch Boje, anstatt dich selbst damit auseinanderzusetzen? Selbst ist die Frau. Allein bist du doch gar nicht überlebensfähig, raunte die boshafte innere Stimme Kim zu. Und leider hatte sie – zumindest teilweise – recht. Wann hatte Kim sich zuletzt zugetraut, ihre Komfortzone zu verlassen?

Ein tiefer Atemzug half Kim dabei, immerhin ein wenig klarer denken zu können. Was sollte schon passieren, wenn sie es versuchte? Sie konnte nur gewinnen! So dumm würde sie sich nicht anstellen, dass sie einen Stromschlag bekam. Aber das Gefühl, die Angst habe ihre Krallen fest um sie gelegt, blieb. Mit dem Handy betrat Kim die Küchenzeile. Auch hier passierte nichts, als sie den Lichtschalter betätigte. Dunkelheit.

Sie saß im Opel Corsa. Wenige Zentimeter vor ihr das Lenkrad. Die Straße hinter der Windschutzscheibe in Schwärze getaucht. Neben ihr Björn, der sich noch immer nicht angeschnallt hatte, weil er zuerst etwas in seinem Portemonnaie finden wollte. Auf der Rückbank Robin und seine neue Freundin Alena. Im Rückspiegel der neongelbe Schriftzug des »Vintage«. Die Lautstärke des Clubs hatte Kims Ohren noch immer nicht verlassen. Kims Fuß auf dem Gaspedal. Die sich steigernde Geschwindigkeit. Von 0 auf 100. Allmählich, und doch viel zu schnell. Robins Lachen, als seine Freundin eine Bemerkung über den dusseligen Türsteher machte. Das Lachen wurde abgelöst von Schreien, und dann war bloß noch Stille um sie herum.

Hitze stieg in Kim hoch. Der sich dazugesellende Schwindel zwang sie, sich an der Arbeitsplatte festzuhalten. »Nein, ich werde diesem Gefühl nicht nachgeben«, flüsterte Kim. »Es ist nur Angst. Nur Angst!« Kim versuchte, sich auf die Umrisse ihres Handys zu konzentrieren. Sie schaute auf die kleine Kamera auf der Rückseite, sah in das helle Licht, ihre nun einzige Lichtquelle. Wieso konnte eine einfache Situation wie ein Stromausfall die Bilder in ihr heraufbeschwören, die Kim so erfolgreich in die hinterste Ecke ihres Gehirns verbannt hatte? Ja, sie sollte diese Erinnerungen zulassen, um das Gewesene besser verarbeiten zu können. Das sagten die Leute in ihrem Umfeld immer wieder: Tante Gitta, ihre Eltern und Frau Doktor Karner. Selbst Boje gelegentlich. Aber sie waren auch nicht diejenigen, die mit den Symptomen und Gefühlen zurechtkommen mussten.

Der Schwindel machte keine Anstalten, zu verschwinden. Kim leuchtete sich den Weg zum Sofa, um sich hinzulegen. Indessen hatte Kjell es sich in seinem Körbchen nahe dem Fernsehtisch gemütlich gemacht.

»Atmen, Kim, atmen!«, zischte Kim sich selbst zu und dachte an die Zwerchfellatmung, die sie so oft geübt hatte. Das Licht des Handys fiel auf das graue Laminat, das in der Wohnküche verlegt war. Kim leuchtete auf die Goldfruchtpalme, die einzige Zimmerpflanze, die sie besaßen. Das Licht wanderte weiter zu dem großen Glas mit dem Klimpergeld, in das sich hin und wieder ein Schein verirrte. Bojes und ihr Urlaubsglas. Es war mittlerweile gut gefüllt. Boje hatte offenbar Wort gehalten und sich beim Shopping von Fitness-Kleidung, Gürteln und Filmen zurückgehalten. Lohnte es sich schon, sich Gedanken darüber zu machen, wohin sie im kommenden Jahr verreisen würden? Kim schloss die Augen und spürte den warmen Sand unter ihren Füßen. Wie verlockend war es, diesem nasskalten Winter hier auf der Stelle zu entfliehen! Weg von der Dunkelheit, hin zu Wärme und Licht. Kims Körper begann sich zu entspannen, und sie setzte sich vorsichtig auf.

Kjell jaulte. »Alles gut, mein Großer!«, sagte Kim. »Ich streichle dich schon gleich noch.« Als sie spürte, dass ihr Kreislauf sich stabilisiert hatte, stand Kim auf, um Kjell übers Fell zu streichen. »Du hast sicher Hunger, nicht? Ich mache dir etwas«, versprach Kim. Sie schob es auf, in den Abstellraum zu gehen, um sich am Sicherungskasten zu versuchen. In der Küchenzeile fiel ihr im Schein des Taschenlampenlichts etwas auf, das sie vor wenigen Minuten nicht bemerkt hatte, und das auch heute Morgen noch nicht da gewesen war. Auf den Kochplatten stand der Napf, darin Milch. Nicht Kjells Napf, sondern ihr Napf. Und das war nicht alles: Daneben lagen die weißen Katzenohren aus Plüsch, das Halsband mit silbernem Herzchen, der weiße String und der Analplug samt integriertem weißem Plüschschwanz. In Kims Hals wurde es eng. Danach war ihr gerade überhaupt nicht zumute. Und doch musste sie bereit sein. Sobald irgendwo diese Accessoires rumlagen, konnte Boje jederzeit die Wohnung betreten und damit das Spiel beginnen lassen. Sie hatte sich darauf gefreut, aber jetzt war Kim vielmehr danach, ein warmes Bad zu nehmen, sich ihren kuscheligsten Pyjama anzuziehen und danach im Bett einzuschlafen, und die Panikattacken dieses Tages dabei aus ihrem Kopf zu löschen. Sollte sie nicht wenigstens probieren, ob sie die Sicherung wieder rein bekam?

Und was, wenn du wieder einen Anfall bekommst und dich nicht beruhigst? Wenn Boje kommt, musst du bereit sein!, flüsterte Kims innere Stimme ihr zu. Kim kippte rasch etwas Hundefutter in Kjells Fressnapf, gab ihm sein Essen und kehrte anschließend in die Küchenzeile zurück. Ihren knurrenden Magen ignorierte Kim. Im Kühlschrank befand sich noch Penne in Brokkoli-Rahm-Soße vom Vortag. Doch das musste warten. Die Regel lautete eindeutig und unmissverständlich: »Sei nach der Arbeit stets bereit.«

Wenige Minuten später war sie nicht mehr Kim, sondern Kitty. Sie hatte zuerst ein wenig an ihrer Pussy herumspielen müssen, bis sich der vom Mösensaft angefeuchtete Plug in ihr Hintertürchen hatte drücken lassen. Vielleicht war es gar nicht schlecht, dass sie nun ihre Identität gewechselt hatte. Im Gegensatz zu ihr selbst fürchtete sich Kitty nicht vor der Dunkelheit, und sie bekam auch keine Panikanfälle. Kitty nahm den Napf, vorsichtig, um ja nicht zu kleckern, in der anderen Hand das Handy und schritt in Richtung des Schlafzimmers. Kjell bellte, und noch einmal musste sie als Kim antworten: »Iss du erst mal in Ruhe, alter Junge! Ich widme mich dir später.«

»Aber erst, wenn ich mit dir fertig bin!« Bojes Stimme ließ Kitty zusammenfahren. Das Handy fiel ihr aus der Hand, und sie war sicher, dass die Hälfte der Milch auf den Fliesen im Flur gelandet sein musste. Wann hatte Boje die Wohnung betreten? Seine Hände strichen über ihren nackten Oberkörper. Kitty erschauderte. Boje nahm ihr Napf und Brille ab und zog sie an der Hand ins Schlafzimmer. Die Lichterkette, die rund um das Fenster herum befestigt war, wurde angeknipst und tauchte den Raum in ein unwirkliches Traumlicht. Der Napf stand nun auf dem Boden vor dem breiten Boxspringbett. Eine Geste von Bojes Zeigefinger, und Kitty nahm auf dem flauschigen Dekofell Platz. Auf allen vieren wartete sie darauf, was Boje als nächstes tun würde.

»Trink, mein Kätzchen!« Boje lächelte. Er setzte sich auf die Bettkante und überkreuzte die Beine. Kitty tat, was ihr Herr befohlen hatte. Die Gedanken, die sie eben noch gequält hatten, waren weg.

Milch. Milch. Milch. Befehle befolgen und schnurren. Das waren jetzt ihre Aufgaben. Das Denken übernahm ihr Herr für sie. Und Kitty war glücklich darüber. Sie nahm die kalte Milch mit ihrer Zunge auf. Das Menschliche abzulegen, wenigstens für eine kurze Zeit, hatte etwas unglaublich Befreiendes.

Kitty hörte, wie ihr Herr den Reißverschluss seiner Hose öffnete. Sie wagte nicht, aufzuschauen. Zuerst musste er ihr die Erlaubnis geben. Ein Schlag ließ ihre linke Pobacke glühen. Ihr Herr wusste, wie er zuschlagen musste. Erschrocken registrierte Kitty, dass die Milch übergelaufen war. Entweder hatte es ihr Herr nicht bemerkt oder er hatte es gnädig ignoriert.

»Ist meine kleine Pussy heute brav?«

Kitty nickte. Katzen sprachen nicht. Ein flüchtiger Kuss traf ihre Stirn.

»Sehr schön. Und ist meine kleine Pussy auch schon feucht?«

Kitty schleckte noch etwas Milch auf und drehte anschließend ihren Po zu ihrem Herrn hin, während sie den Oberkörper auf dem Boden ablegte. Sie spürte, wie ein Finger in ihre Möse gesteckt wurde. Ihr Herr überprüfte, ob sie bereit war. Kitty hatte stets bereit zu sein, wenn ihr Herr danach verlangte. Jetzt bewegte sich der Plug in ihrem Po. Langsam wurde er herausgezogen, bis bloß noch die Spitze im Inneren ihres Pos steckte, um dann wieder hineinzugleiten. Kitty stöhnte auf. Sie stellte sich vor, dass es nicht der Plug war, sondern der Schwanz ihres Herrn. Würde er sie heute anal nehmen? Er strich Kitty über den Rücken. Das sanfte Streicheln beruhigte sie, und genüsslich leckte sie sich über die Lippen.

»Gefällt das meinem Kätzchen?«, fragte Boje mit tiefer Stimme. Ein leises Miauen verließ Kittys Kehle. Sie war es gewohnt, während der Spielzeit nicht zu sprechen.

Ein Gedanke kam in ihr auf: Sie hatte vorgehabt, Boje zu ignorieren, ihn spüren zu lassen, dass sie noch immer wütend war wegen dieser Höschen-Geschichte, und dass sie sich von ihm nicht zur Idiotin machen ließ. Aber das Verlangen war stärker. Sie wollte nicht mit Boje streiten, wollte stattdessen Kitty sein. Und deshalb schob sie diese Gedanken nun beiseite.

»Mach meinen Schwanz sauber, Kitty!«, befahl Boje, und die eben noch so sanften Hände packten Kittys Haare und zogen sie nach oben. Bojes Schwanz verschwand zwischen Kittys Lippen. Sein Schwanz war groß genug, um für ein paar Sekunden den Hauch eines Würgereizes in ihr auszulösen. Doch sogleich hatte sich Kitty wieder gefangen. Sie wollte ihren Herrn beeindrucken, ihm zeigen, dass sie eine brave Katze war. Kittys Zunge, auf der sich noch der Milchgeschmack befand, umschmeichelte Bojes Eichel. Er legte die Hand unter Kittys Kinn und drückte es nach oben, sodass sie zu ihm aufschaute. Er hielt sein Handy in der Hand.

»Damit ich es mir später noch mal in Ruhe ansehen kann«, war Bojes Erklärung dafür gewesen, als er vor längerer Zeit damit begonnen hatte. Kim fand, dass seine Vorliebe fürs Filmen und Fotografieren manchmal ein bisschen zu weit ging, aber als Kitty konnte sie ihm keine Widerworte entgegenbringen.

»Zeit, meine kleine Pussy zu ficken!« Boje packte Kitty mit der freien Hand und schmiss sie bäuchlings aufs Bett. Kitty schloss die Augen. Der Biberbezug der Bettdecke fühlte sich herrlich weich an. So weich, dass Kitty für einen Augenblick die Zubettgehzeit herbeisehnte. Doch noch war es nicht so weit. Der Plug wurde aus ihrem Po gezogen und kurz darauf bekam sie etwas anderes eingeführt: Bojes Schwanz.

»So eng!«, flüsterte Boje und strich Kitty erneut sanft über den Rücken. Ihr Körper erschauerte. Ein leises Schnurren sollte Boje mitteilen, dass sie genoss, was er mit ihr anstellte.

Die ersten Male war es schmerzhaft gewesen, Bojes Schwanz ohne Vorwarnung ins Hintertürchen gesteckt zu bekommen, doch mittlerweile liebte Kitty diese Mischung aus Schmerz und Lust, die durch ihren Körper zog. Boje steigerte seine Stöße, füllte Kittys Po vollkommen aus. Wie lange lag sie da und wurde von hinten genommen? Sie verlor das Zeitgefühl und genoss es, nicht denken oder handeln zu müssen. Einfach hier liegen, genießen, Katze sein.

Boje kam und füllte Kittys Po mit seinem Saft. Er stieß ein kehliges Stöhnen aus, während sein Schwanz ihr enges Loch verließ. Mit einem Ruck wurde Kitty herumgedreht. Sie wusste, was jetzt passieren würde.

»Beine auseinander!«

Kitty presste.