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Der kleine Brüllbär kannn Weihnachten kaum erwarten. Ein Glück, dass die Zeit schneller vergeht, wenn man Schönes erlebt. Plötzlich ist dann der Weihnachtsabend da, mit dem Tannenbaum, mit Geschenken und mit einer Riesenüberraschung. Der Sprecher:Ernst August Schepmann, geboren in Hattingen a.d. Ruhr, studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Er hatte Engagements in Wiesbaden, Frankfurt, Stuttgart und Hannover. Jetzt ist er am Kölner Schauspielhaus. Er ist ein begeisterter (Rundfunk-) Sprecher, der schon in vielen Hörspielen und Lesungen mit seiner Sprechkunst überzeugen konnte. -
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Seitenzahl: 25
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Ingrid Uebe
Mit Bildern von Helga Spieβ
Saga
Der kleine Brüllbär feiert WeihnachtenCopyright © 1992, 2019 Ingrid Uebe und SAGA EgmontAll rights reservedISBN: 9788726032246
1. Ebook-Auflage, 2019
Format: EPUB 2.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nachAbsprache mit SAGA Egmont gestattet.
SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk
– a part of Egmont www.egmont.com
Als der Herbstwind eben die letzten Blätter von den Bäumen gefegt hatte, sagte der kleine Brüllbär: „Jetzt soll es schneien! Und dann soll Weihnachten sein!“
„Aber kleiner Brüllbär“, sagte die Mutter. „Der Winter hat ja gerade erst angefangen. Vielleicht schneit es bald, vielleicht auch nicht. Aber bis Weihnachten dauert es jedenfalls noch eine ganze Weile. Du muβt ein biβchen Geduld haben.“
„Uaah!“ brüllte der kleine Brüllbär. „Ich will aber keine Geduld haben! Ich will, daβ es schneit!
Ich will, daβ Weihnachten ist!“
Die Mutter schüttelte den Kopf und ging in die Küche. Der kleine Brüllbär lief hinter ihr her.
Er fragte: „Was machst du jetzt? Plätzchen backen vielleicht?“
„Nein“, sagte die Mutter, „dazu ist es noch viel zu früh. Wenn wir schon jetzt anfangen, ist Weihnachten kein Plätzchen mehr da.“
„Dann backen wir eben neue“, sagte der kleine Brüllbär. „Weihnachtsplätzchen schmecken zu und zu gut.“
Die Mutter nickte. „Sie schmecken deshalb so gut, weil man nicht alle Tage welche bekommt. Du muβt ein biβchen Geduld haben.“
„Uaah!“ brüllte der kleine Brüllbär.
„Ich will aber keine Geduld haben!
Ich will jetzt Plätzchen backen!
Und essen will ich sie auch!“
„Du kannst ein Honigbrot kriegen“, sagte die Mutter, „und einen Apfel dazu.“
„Darauf habe ich überhaupt keinen Hunger“, sagte der kleine Brüllbär. Er lief ans Fenster und rief:
„Schau nur – die Wolken! Ich glaube doch, daβ es gleich schneit. Ich glaube doch, daβ bald Weihnachten ist.“
„Ach, kleiner Brüllbär“, sagte die Mutter, „wann wirst du nur endlich vernünftig ?“
„Ich bin ja schon vernünftig“, behauptete der kleine Brüllbär.
Er überlegte einen Augenblick, dann meinte er: „Jeder vernünftige Bär freut sich auf Weihnachten. Du etwa nicht?“
Die Mutter lachte. „Doch, natürlich freue ich mich. Aber ich bin auch froh, daβ es bis dahin noch eine Weile dauert. Ich habe schlieβlich noch eine Menge zu tun.“
„Ja, Weihnachtsplätzchen backen zum Beispiel“, sagte der kleine Brüllbär. „Dabei helfe ich dir.“
„Vielen Dank“, sagte die Mutter. „Ich werde mich rechtzeitig melden.“
Als es dunkel wurde, stellte sie eine Lampe ans Fenster. Der Vater war noch drauβen im Wald.
„Vielleicht bringt er schon einen Tannenbaum mit“, überlegte der kleine Brüllbär.
„Das glaube ich nicht“, sagte die Mutter.
„Heute sammelt er bestimmt nur Holz für den Kamin.“
Der kleine Brüllbär blickte hinaus in die Nacht.
Als der Vater kam, lief er ihm schnell entgegen.
„Hallo, kleiner Brüllbär!“ sagte der Vater. „Hast du auf mich gewartet?“
„Ja“, sagte der kleine Brüllbär, „auf dich und den Tannenbaum.“