Der Kuba-Boom: Besser spät als zu spät! - Antje Waldschmidt - E-Book

Der Kuba-Boom: Besser spät als zu spät! E-Book

Antje Waldschmidt

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Beschreibung

Es war stets ein Traum von mir gewesen Kuba zu bereisen: ein Land mit einer so einzigartigen Geschichte! Ein Inselstaat, der es schaffte, ziemlich autark und isoliert von den Mächtigen über Jahrzehnte zu überleben. Kuba war für mich eine Mischung aus wunderschönen maroden Kolonialstädten, die von einer prunkvollen vergangenen Zeit erzählten, traumhaften karibischen Palmenstränden, göttlich klingenden lateinamerikanischen Rhythmen und herzlichen Menschen. Doch Kuba ist auch ein Land im Wandel. Der viel zitierte Satz: "Ich möchte Kuba noch kennenlernen, bevor die Amis kommen", war auch mir kein unbekannter. So machte ich mich Ende März 2016 schließlich auf: Nach Kuba! Dieses Büchlein erzählt in vier Kapiteln von meinen ganz persön-lichen Eindrücken von meiner 12-tägigen Rundreise durch diesen bezaubernden Inselstaat im Karibischen Meer. Zugleich soll eine Antwort auf die Frage gegeben werden, was es mit dem Besucher-ansturm auf Kuba auf sich hat. Lohnt es im Jahr 2017 überhaupt noch, sich auf ins Land des Tabak, des Sozialismus und der wundervollen karibischen Klänge zu machen?

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Der Kuba-Boom: Besser spät als zu spät!

VORWORTVÁMONOS A CUBA – Impressionen aus Kuba I.Viñales: Eine Liebeserklärung - Impressionen aus Kuba II.Trinidad, du Schöne - Impressionen aus Kuba III.Sprachlos in Varadero - Impressionen aus Kuba IV.Impressum

VORWORT

Es war stets ein Traum von mir gewesen Kuba zu bereisen: ein Land mit einer so einzigartigen Geschichte! Ein Inselstaat, der es schaffte, ziemlich autark und isoliert von den Mächtigen über Jahrzehnte zu überleben; Der der neoimperialistischen Politik der USA trotzte und dessen bunt gemischten Einwohner auf Postkarten stets überaus entspannt in die Kamera schielten, während sie genüsslich eine Zigarre pafften. Kuba war für mich eine Mischung aus wunderschönen maroden Kolonialstädten, die von einer prunkvollen vergangenen Zeit erzählten, traumhaften karibischen Palmenstränden, göttlich klingenden lateinamerikanischen Rhythmen und herzlichen Menschen. 

Ja, all das - und noch viel mehr - das war Kuba für mich in meiner überaus romantischen Phantasie! Ein Land das starke Sehnsüchte weckte nach einem längst vergangenem Glanz, gepaart mit echtem Karibik-Feeling – pure Kuba Nostalgie!

Und ja, wenn es Zeit war Kuba zu besuchen, dann spätestens jetzt! Denn mein Kuba Besuch fand Ende März 2016 statt, genau nach dem ersten Besuch (!) eines US-amerikanischen Präsidenten nach der kubanischen Revolution im Jahr 1959. So brachen nach über 50 Jahren des Embargos mit Obamas Besuch im März 2016 und einer Politik der Annäherung neue Zeiten an. Und auch wenn mein Besuch nun schon ein Weilchen zurück liegt und zwischenzeitlich sehr (!) viel geschehen ist, nämlich der Tod der letzten Ikone der kubanischen Revolution, um genau zu sein der Tod Fidel Castros am 25. November 2016, und natürlich der (schockierende) Aufstieg des neuen US-Präsidenten (der die Politik der Annäherung vielleicht schon bald wieder auf Eis legen wird), so möchte ich meine Einblicke in diesen faszinierenden Inselstaat gerne teilen. Das ganze in einer kleinen vierteiligen Kuba-Reihe über meine ganz persönlichen Eindrücke von meiner 12-tägigen Rundreise durch diesen bezaubernden Inselstaat im Karibischen Meer.

Vorweg nehmen möchte ich jedoch eines, um keinen Kubafan, der damit liebäugelt den Inselstaat in den kommenden Wochen zu besuchen, enttäuschen zu müssen: Es fanden im Jahr 2016 bereits gravierende Veränderungen (!) im "sozialistischen Kuba" statt! Diese werden das kleine Land wohl auch in Zukunft weiter verändern und prägen. Mein Traum (und der vieler Besuch) war es natürlich, Kuba mitsamt seinem „alten“, ganz eigenem Charme und Tücken kennenzulernen - und das natürlich noch bevor der erste McDonald´s den 11-Millionen Inselstaat erreichen würde und die gefürchtete "Amerikanisierung" einsetzt! Das ist glücklicherweise (noch) nicht geschehen. Nichtsdestotrotz lege ich jedem Kuba-Besucher ans Herz sich von der Idee „Ich möchte Kuba noch kennenlernen, bevor die Amis kommen“, zu lösen. Denn bereits im Frühling 2016 stellte ich fest, dass es dafür schon zu spät ist!

Das belegen im Übrigen auch die Zahlen. Denn 2016 kamen vier Millionen Touristen auf die Insel, die so groß wie Baden-Württemberg und Bayern zusammen genommen ist. Und was mir sofort auffiel, waren die vielen Reisebusse, mit vor allem deutschsprachigen älteren Damen mit praktischem Kurzhaarschnitt, in Begleitung ihrer dazugehörigen Gatten im German Socks-&-Sandals-Look. Die Knallerflüge von gewissen deutschen Airlines wie TUIfly, Eurowings und Condor, die ich gerade beim Googeln entdeckte und die mir bei diesen Dumpingpreisen schlichtweg die Sprache verschlagen haben, haben offensichtlich gute Arbeit geleistet! Und ja, natürlich sind die Amis nun auch schon da! 

Kuba erlebte im letzten Jahr einen regelrechten Besucherrekord und war bereits im März 2016 bei meinem Besuch stark überlaufen. Die Preise für die „casas particulares“ (Privatzimmer bei Familien) waren extrem angestiegen bzw. die Unterkünfte bereits auf Monate vorher ausgebucht. Es wurde schnell offensichtlich, dass der Tourismus zur Lebensader Kubas geworden war. Mittlerweile ist es der zweitwichtigste Devisenbringer für den Karibikstaat. Doch nun die gute Nachricht (nicht für die Einheimischen, sondern für alle Kuba-Besucher): Zu Beginn des Jahres 2017 ist der kubanische Urlaubsboom wieder leicht gesunken! Der Besucheransturm ebbt langsam ab, unter anderem aufgrund der angestiegenen Preise im letzten Jahr und auch, weil viele Touristen den Inselstaat nur einmal bereisen wollen und dann ein anderes Reiseziel wählen.

In diesem Sinne ist dies ein Plädoyer dafür, sich doch noch auf ins Land des Tabak und Sozialismus, mit den wundervollen karibischen Klängen, zu machen!

VÁMONOS A CUBA – Impressionen aus Kuba I.

Meine persönliche Kuba-Erfahrung ging bereits am Flughafen in Mexiko-Stadt los, als sich mir eine füllige, wohl geformte Dame mit Dreadlocks nähert. Sie grüßt freundlich und plappert heiter drauf los. Schnell merke ich, dass sie keine Mexikanerin ist, denn ich habe Schwierigkeiten ihren melodischen Singsang zu verstehen. Es ist zwar hübsch anzuhören, doch auch bei fließenden Spanischkenntnissen ist es für mich erstmal gewöhnungsbedürftig.