Impressionen aus dem südlichen Australien - Antje Waldschmidt - E-Book

Impressionen aus dem südlichen Australien E-Book

Antje Waldschmidt

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Beschreibung

Meine sechswöchige Australienreise vom Südwesten in den Südosten des Landes verfügt mit der Harbour Bridge und dem Opernhaus über ikonische Orte, die ein jeder sofort mit Australien verbindet. So lautet das klassische Dreierpack für Australienreisende "Rock, Reef, Bridge". Doch der Uluru (Ayers Rock) und das Great Barrier Reef sind kein Bestandteil meines Reiseprogramms. Denn Australien hat noch viel mehr (unbekannte) Naturwunder zu bieten, die es zu entdecken gilt! In diesem eBook findet ihr Impressionen aus den vier Bundesstaaten Westaustralien, Südaustralien, Victoria und Neu-Süd-Wales mit den folgenden Orten und Regionen: Perth The Pinnacles Rottnest Island Fremantle Adelaide Kangaroo Island The Grampians Great Ocean Road Sydney Blue Mountains Dieses eBook richtet sich vor allem an Leserinnen und Leser, die eine ähnliche Australienroute planen und sich erste Ideen und Inspiration holen möchten - und natürlich an all diejenigen, die einen kleinen Einblick vom Südwesten in den Südosten Australiens bekommen möchten. Auf meinem Blog Antje´s Oasis gibt es regelmäßig Berichte, Tipps & Anekdoten rund ums Reisen. Dabei bin ich vor allem als low/mid budget Reisende unterwegs und setze stark auf Authentizität, Nachhaltigkeit & natürlich Vergnügen, um die wundervollen Orte und versteckten Winkel dieser Erde zu entdecken. Dieser Devise folgt auch "Impressionen aus dem südlichen Australien".

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Impressionen aus dem südlichen Australien

VorwortMeine Route1. WA: Perth, Fremantle und die "Pinnacles"2. WA: Rottnest Island – Das niedlichste „Rattennest“ der Welt3. SA: Adelaide - Die verkannte Hauptstadt Südaustraliens4. SA: Kangaroo Island - Authentische Wildnis im Süden Australiens5. VIC: Im wunderschönen Grampians – Nationalpark6. VIC: 243 geschichtsträchtige Kilometer – Great Ocean Road7. VIC: Impressionen aus Melbourne8. NSW: "The Aussie way of life"- Sydney, die Schöne auf der Sonnenseite9. NSW: Ein Hauch von Eukalyptusnebel hinter SydneyAdrexikonImpressum

Vorwort

Mit seinen sonnenverwöhnten Stränden, traumhaften Küstenstraßen, dem größten Korallenriff der Erde, einer einzigartigen Tierwelt, roten & gelben Wüsten und der alten, spirituell reichhaltigen Kultur der australischen Ureinwohner, steht Down Under auch bei den reisewütigen Deutschen, Schweizern und Österreichern weit oben auf der Beliebtheitsskala der Fernreisen.

Aber warum eigentlich Down Under?

Das sollten wir gleich am Anfang klären, denn es ist einfach.

Nehmen wir uns die Weltkarte zur Hand, wird schnell klar, dass Australien unterhalb des Äquators auf der Südhalbkugel liegt, in der Position „unter“ vielen anderen Ländern. Darüber hinaus ereignete sich die angebliche „Entdeckung“ bzw. „Eroberung“ Australiens durch die Europäer, als diese nach einem Land „unter“ dem asiatischen Kontinent suchten.

Zuvor war Australien lediglich als Terra australis incognita bekannt. Nämlich jenes „unbekannte südliche Land“, das zuvor noch niemand gesehen hatte.

Der britische Entdecker Matthew Flinders nannte dieses unbekannte Land schließlich Terra Australis. Uns ist es heute besser in der gekürzten Form als Australien bekannt. Die Aussies selbst reden allerdings lieber von Oz, was sich aus der kurzen Form von Australien "Aus" ableiten lässt. Wenn die Australier das zischen, wird aus dem "Aus" schlichtweg ein "Oz". Herrje! Das klingt komplizierter als es ist. Nun aber genug der Linguistikstunde!

Weiter geht’s mit der Geografie.

Australien ist der flachste und trockenste Kontinent unserer Erde. Doch Australien weist noch mehr Superlative auf. So handelt es sich auch um den kleinsten Kontinent. Doch das sollte nicht zu Verwirrungen führen! So möchte ich an dieser Stelle vorweg nehmen: Das Land Australien ist riesig! Es ist der flächenmäßig sechstgrößte Staat der Erde! Nach europäischem Maßstab reicht dieser von Lissabon bis Moskau oder von Norwegen bis zur Türkei.

Wer sich nach Australien begibt, muss sich darauf einstellen, lange Strecken zurückzulegen. Die beiden größten Städte des Landes - Sydney und Melbourne - sind zwar Nachbarstädte, doch in einem derartig großen Land muss das relativ gesehen werden. So trennt Sydney und Melbourne ungefähr so viel Luftlinie wie Berlin und Luzern! Davon abgesehen, beherbergt Australien auch die abgeschiedenste Großstadt der Welt - namentlich Perth! Diese ist durch die große australische Wüste komplett von anderen Siedlungsräumen des Landes isoliert.

Davon - und von einigem mehr - möchte ich euch in diesem kleinen eBook erzählen! Kommen wir aber zuvor noch zur Politik.

Australien hat mir auch (s)ein überraschendes Gesicht gezeigt! So ist mein Australien-Bild seit jeher kritisch. Zum einen wegen der „neuen“ Abwehrpolitik Australiens, was die Aufnahme politischer Flüchtlinge betrifft, zum anderen, was die „alte“ Politik und Aufarbeitung des Umgangs mit den Ureinwohnern Australiens, den "Aborigines"1, die den australischen Kontinent mindestens 40.000 Jahre vor der Ansiedlung der ersten Europäer bewohnt haben, betrifft.

Was die australische Asylpolitik angeht, so ist diese unerbittlich. Australien verfolgt eine Politik der Abschiebung. Bootsflüchtlinge kommen in Internierungslager auf die Pazifikinseln des Inselstaates Nauru oder bis vor Kurzem noch auf die zu Papua-Neuguinea gehörende Insel Manus. Menschenrechtsgruppen und die UN verurteilen regelmäßig die menschenrechtswidrigen Bedingungen, denen die Geflüchteten in diesen tausende Kilometer vom australischen Festland entfernten Lagern ausgesetzt sind.

Was die australischen Ureinwohner angeht, so ist der Umgang mit ihnen nach wie vor problematisch und schuldbeladen. Viele Aspekte der Aufarbeitung sind noch in den Anfängen. So z.B. die durch Regierung und Kirche bis 1970 vorgenommene Trennung von tausenden von Kindern der australischen Ureinwohner von ihren Eltern. Im Jahr 2008 richtete die neue Regierung unter Kevin Rudd schließlich eine offizielle Entschuldigung an die Ureinwohner Australiens, insbesondere an jene „gestohlene Generation“.

Mit diesen Bildern im Kopf überraschte es mich schließlich, als mir in Adelaide von der älteren freundlichen Dame des Infobüro, überaus stolz mitgeteilt wurde, dass Hieu Van Le, der Gouverneur des Bundesstaates Südaustralien, ein ehemaliger vietnamesischer Bootsflüchtling sei, der 1977 Darwin erreicht habe.

Ebenso zeigte mir das wunderbare Melbourne in meiner kurzen Zeit (s)ein weltoffenes und freundliches Gesicht: ein wahrhaftiger Melting-Pot von Kulturen, Charakteren und Lebensbildern.

Genau das ist es wohl auch, was ich schließlich in Sydney gespürt habe, und was für ganz Australien sprechen könnte:

Es muss eine explosive Mischung, aus pragmatischem Egalitarismus einerseits und der perfiden Gleichgültigkeit und Ignoranz andererseits, gewesen sein, die zu der heutigen blühenden, multikulturellen Weltstadt Sydney - und zu dem heutigen multikulturellen Australien - beigetragen haben. Schließlich ist Australien eines der Länder mit der weltweit größten, ethnischen Vielfalt überhaupt!

Da die in Deutschland gängige Bezeichnung „Aborigine“ als despektierlich gegenüber den Ureinwohnern Australiens gilt, habe ich mich dafür entschieden, den in Australien verwendeten Begriff „Aboriginal People“ bzw. den deutschen Begriff „australische Ureinwohner“, zu verwenden.

Meine Route

Ich habe mich sechs Wochen lang aufgemacht das südliche, multikulturelle Australien zu bereisen. Dabei ging es von Perth, der Hauptstadt des Bundesstaates Westaustralien, in das per Luftlinie 3.297km entfernte Sydney, der Hauptstadt des Bundesstaates Neu-Süd-Wales.

Geflogen bin ich den ganzen Weg natürlich nicht, sonst gäbe es wenig zu erzählen. Doch entgegen meiner sonstigen Reisen, in denen ich als alleinreisende Backpackerin gerne auf die geselligen und günstigen Verkehrsmittel der Einheimischen zurückgreife – nämlich die guten alten Reisebusse – musste ich in Australien meine gängigen Gewohnheiten über Bord werfen.

Zwar ist Australien jenes Land, in das sich viele Backpacker aufmachen, insbesondere junge Menschen die Work & Travel nutzen, dennoch existiert kein breit gefasstes und günstiges Fernbusnetz! Die beste Option, um in Australien zu reisen und viel zu sehen, ist das Auto.

Wer selbst keines hat, der kauft sich eines. Das tun auch die meisten Backpacker, die oft günstig eines von ihren Vorgängern übernehmen.

Wer jedoch kein Auto fährt, der kann auf Carsharing und Mitfahrgelegenheiten anderer Reisender zurückgreifen. Die besten Adressen habe ich dafür im Adrexikon zusammengefasst.

Meine persönliche Erfahrung mit einem recht engen Zeitlimit war jedoch jene, dass sich die auserkorenen Mitfahrgelegenheiten schnell wieder in Luft auflösten, weil:

das Auto am Abreisetag kaputt war

es plötzlich doch nicht vier Mitfahrer waren, sondern nur ich und der "schräge" Typ

die Fahrt doch nicht wie geplant drei, sondern 10 Tage dauern sollte!

So habe ich von Perth nach Adelaide einmalig das Flugzeug genutzt, von Melbourne nach Sydney habe ich den Fernbus genommen, zu den Pinnacles und den Blue Mountains bin ich mit freundlichen Aussies gefahren und auf der Känguru-Insel sowie von Adelaide nach Melbourne habe ich auf eine Low-Budget-Tour zurückgegriffen.

Dazu muss ich sagen, dass ich kein Freund organisierter Touren bin. Ich nehme mir gern selbst die Zeit zu entdecken und zu entscheiden, wo ich wann und wie lange verweilen werde. Doch aufgrund von Zeit- und Budgetdruck, waren die organisierten Touren am Ende die beste Option für mich. Während mich die Kangaroo Island Experience -Tour jedoch begeistert hat, empfand ich die 2 Day Adelaide to Melbourne Tour als ziemlich enttäuschend. Das Gesehene war zwar fabulös, und unser Guide Wilson hätte kaum besser und enthusiastischer sein können, dennoch ließ mich das Gefühl nicht los, dass der Touranbieter einzig versuchte, das ganze so-günstig-wie-nur-möglich abzuwickeln. Dennoch war es die Erfahrung wert. Aber lest und schaut selbst!

In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen dieses eBooks und natürlich auf eurer Australienreise! Solltet ihr konkrete Fragen bzgl. meiner beschriebenen Reiseroute haben oder etwas unklar geblieben sein, schreibt mir gern eine Mail: [email protected].

1. WA: Perth, Fremantle und die "Pinnacles"

Perth: Grün, gemütlich & sonnig

Perth wurde 1829 am Ufer des Swan Rivers gegründet und liegt nur wenige Kilometer vom Indischen Ozean entfernt. Rund 1,8 Millionen Menschen leben in der multikulturellen Stadt, in der 40% der Bevölkerung im Ausland geboren sind.

Ich habe die sonnigste Großstadt Australiens als sympathische, entspannte und äußerst grüne Stadt kennengelernt.

Es folgt eine kleine Auswahl meiner persönlichen Highlights, die die Hauptstadt des australischen Bundesstaates Westaustralien und ihre Umgebung für mich ausmachen.

Kings Park

Der Kings Park ist mit seiner 400 Hektar großen Parkanlage einer der größten innerstädtischen Parks der Welt. Für mich zählt er zu einem der schönsten Stadtparks, die ich je gesehen habe.