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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 2, Philipps-Universität Marburg (Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften), Veranstaltung: HS: 'Die Politik der Rüstungskontrolle und Abrüstung seit 1945', Sprache: Deutsch, Abstract: „Langer Marsch“ ist in der Tat keine übertriebene rhetorische Floskel: 1973 wurden die „Verhandlungen über die gegenseitige Verminderung von Streitkräften und Rüstungen und damit zusammenhängenden Maßnahmen in Europa“ (Mutual Balanced Force Reductions, MBFR) in der Wiener Hofburg aufgenommen. Über 16 Jahre schleppten sie sich erfolglos dahin und scheiterten letztlich an den noch nicht zu vereinbarenden Sicherheitsinteressen von NATO und Warschauer Pakt. Im Jahr 1985 hatte Michail Gorbatschow die Führung in der Sowjetunion übernommen und damit begonnen, die außen- und sicherheitspolitischen Positionen der Sowjetunion neu zu bestimmen. Damit verbunden war die Annäherung an westliche Vorstellungen von einer europäischen Friedensordnung. Auf diesem Boden entstand eines der letzten Abkommen, das der Warschauer Pakt vor seinem Zusammenbruch noch mit der NATO abgeschlossen hatte: Der Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE). Die Verhandlungspartner hatten dabei auf die Erfahrungen aus den MBFR-Verhandlungen zurückgreifen können, aber gleichzeitig einen Neuanfang signalisiert. Das Vertragswerk baute schließlich das Übergewicht konventioneller Streitkräfte des damaligen Warschauer Paktes ab und stellte ein paritätisches Verhältnis auf niedrigem Niveau her. Kein Staat sollte mehr die Möglichkeit haben, in Europa Überraschungsangriffe und groß angelegte Offensiven auszulösen. Aber noch war der Vertrag von einem bündnisbezogenem Block-zu-Block-Ansatz geprägt, der erst mit dem 1999 unterzeichneten „Übereinkommen über die Anpassung des KSE-Vertrages“ aufgelöst wurde.
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