Der Matrix Code - Dieter Broers - E-Book

Der Matrix Code E-Book

Dieter Broers

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Beschreibung

Wer dieses Buch liest, löst das Ticket in eine andere Realität! Dieter Broers nimmt den Leser mit auf einen furiosen Ritt durch die geheimnisvolle Matrix unserer äußeren und inneren Welt. Hier ist nichts so, wie es scheint – und es scheint so, als ob alles, was denkbar ist, auch wirklich sein kann. - Welche Kraft lenkt unsere Gedanken, wer webt an dem Stoff, aus dem unser Bild der Welt besteht? - Gibt es nur eine einzige Realität – oder unendlich viele Realitäten? - Wie entscheide ich mich für die Freiheit, für wahre Identität und die Verwirklichung meines echten, wahren Selbst, statt zur Marionette unkontrollierbarer Kräfte zu werden? Das sind nur einige der packenden Fragen, die der Autor stellt – und auf die er ebenso überraschende Antworten gibt, denen sich niemand zu entziehen vermag. Denn die Matrix der Welt ist unsichtbar, allgegenwärtig und hypnotisch. Nur wer daraus erwacht, findet in die Freiheit und zu sich selbst …

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Dieter Broers

DER MATRIX CODE

1. eBook-Ausgabe 2022

© 2022 Scorpio Verlag in Europa Verlage GmbH, München

Unveränderte Neuauflage

© 2014 der Originalausgabe Trinity (jetzt Scorpio Verlag)

Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München

Umschlagbild: © Guter Punkt unter Verwendung eines Motivs von Vectomart, Shutterstock

Satz: BuchHaus Robert Gigler, München

Konvertierung: Bookwire

ePub-ISBN: 978-3-95803-551-5

Das eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.

Alle Rechte vorbehalten.www.scorpio-verlag.de

INHALT

VORWORT von Dr. rer. Nat. Ulrich Warnke

BEFREIE DEINEN GEIST!

1. DIE FESSELN DER MATRIX

Die Welt als Illusion

Die Relativität des freien Willens

Scheinhafte Realität

»Matrix« – der Film

Realität und höhere Wahrheit

Die Allschöpfer-Ebene

Das Weltgedächtnis: Palmblattbibliothek und Tzolkin

Vorläufigkeit der Wahrnehmung

Innenwelt und Außenwelt

Die Aufträge der Matrix

2. LUZIFERS GÖTTLICHER AUFTRAG

Die Entstehung der Welt

Das Dimensionenmodell Burkhard Heims

Die Urmatrix

Geist und Schöpferkraft

Elektronen und morphogenetische Felder

Informationen des Universums

Mythische Weltenmodelle

Der Kampfschauplatz der Polaritäten

Der Sündenfall

Luzifers Fall

Das Spiel der Götter

3. DER SCHLEIER DES VERGESSENS

Das große Vergessen

Platons Höhlengleichnis

Künstliche Programme

Medien als Angstproduzenten

Die Funktion der Religionen

Das Phänomen des Glaubens

Missbrauch der Religionen

Perspektiven der Freiheit

4. AM WENDEKREIS DER WISSENSCHAFT

Der Einfluss des Erdmagnetfelds

Der bevorstehende Polsprung

Die Sonne und der Mayakalender

Sonne und Evolution

Die Raumzeit

Das Ende der Prognosen

Schmerzhafter Wandel

Aktivierung der Junk-DNA

Kosmische Evolution

Bewusstseinserweiternde Frequenzen

5. IM BANN DER EREIGNISSE

Zunehmende Ereignisdichte

Fakten und Zahlen

HAARP und das Erdmagnetfeld

Instabilität als Chance

Unterstützung aus dem Hyperraum

Sonne, Bewusstsein und Gefühl

Gefühle und Krisenbewältigung

6. DAS ERWACHEN DER MENSCHHEIT

Der Schlaf des Bewusstseins

Die Rolle des Verstands

Erkenne dich selbst

Die Grenzen der Vernunft

Erfahrung statt Wissen

Zugang zum Hyperraum

Krankheit oder Erwachen?

Die Erwartung des Unerwarteten

7. DAS ENDE DES EGOS

Das Ego als Matrixträger

Die Auflösung des Egos

Seele und Ego-Ich

Erwachen und Traum

Dimensionen des Selbst

Dimensionstore

Erleuchtung

8. DIE KRAFT DER INNENSCHAU

Dekonditionierung

Übung 3-D-Sehen

Die angstfreie Beobachterposition

Die Überwindung der Angst

Innenschau und Achtsamkeit

Das Prinzip des verlorenen Sohns

Homöostase

Bewusstseinserweiterung

Luzides Träumen

Kosmisches Wissen

9. AM BEGINN DER TRANSFORMATION

Wann geschieht der Umbruch?

Die erschaffende Kraft des Beobachters

Negative Suggestion

Psychische Potenziale der Transformation

Die Wiederentdeckung des Gemeinsinns

Das Prinzip des 100. Affen

Chaos und dissipative Strukturen

10. DIE REVOLUTION BEDINGUNGSLOSER LIEBE

In Resonanz mit dem Allschöpfer

Liebe als erschaffende Energie

Deformierte Liebe in der Matrixwelt

Die Welt verändern

Physikalische Gründe der Wirklichkeitserzeugung

Der Geist beherrscht die Materie

Die Erschaffung der Realität

Die Macht des Einzelnen

Polarität im Spiegelraum

Gut und Böse

Erschaffen statt zerstören

Loslassen und Wiedergeburt

Dank

Literatur- und Quellenverzeichnis

VORWORT

von Dr. rer. Nat. Ulrich Warnke, Autor von Quantenphilosophie und Spiritualität

Alles auf dieser Erde dreht sich pauschal um den Menschen. In den letzten Jahrzehnten ist das Menschheitsbewusstsein immer stärker gewachsen, aber das Ganzheitsbewusstsein hat dabei kontinuierlich abgenommen. Heute ist reine Ökonomie der leitende Gedanke beim Handeln einer sich als Vorbild selbsternannten Elite. Die Menschen werden verführt zum Konsum der Computer- Kommunikationstechnik, die sie zu Spielzeugen von Interessen macht. Gleichzeitig werden die Menschen in Pflichten eingepfercht, wobei die essenziellen ökologischen und spirituellen Bedürfnisse auf der Strecke bleiben. Ergebnisse dieses unnatürlichen Handelns sind Entfremdung von der Natur, Verseuchung der Umwelt, Brutalität, Eingriff in die atmosphärischen Schutzschilde, Konflikte zwischen Gesellschaften und Kulturen, bankrott der Weltwirtschaft.

Aber gerade weil sich diese Zustände ständig verschärfen, wird der Ruf nach einem globalen und kosmischen Bewusstsein immer lauter. Die Gemeinschaft derjenigen Menschen, die das Verlangen nach einem wahrhaftigeren Leben aussprechen und in die Praxis umwandeln, vergrößert sich seit einigen Jahren intensiv. Sie verstehen mehr und mehr die »Gesetze der Natur« als ein spirituelles Überleben in einer spirituellen Evolution. Sie verstehen sich dabei nicht nur als Teil des Kosmos, sondern insbesondere als natürliche Beteiligte dieses kosmischen wahren unverfälschten »Spiels«.

Eine derartige neue Kultur des ganzheitlichen Erkennens und Zusammenlebens kann nicht durch staatlich finanzierte Institutionen aus der Taufe gehoben werden. Denn die maßgeblich beratende Wissenschaft zergliedert sich in unzählige Spezialgebiete, die unterschiedliche Sprachen, Begriffe und Denkweisen notwendig machen, und zwischen denen meistens überhaupt kein Austausch existiert. Deshalb können auch nicht die akademischen Tagungen des angepassten Mainstreams, nicht die wissenschaftlichen Analysen und Abhandlungen eine neue Kultur vorbereiten.

Schauen wir uns die Geschichte des Menschen an: es sind immer Einzelne, die die Welt weiterbringen. Das Neue entwickelt sich aus den charismatischen Visionen Einzelner, die dann bei Gleichdenkenden zu einer resonanzartigen explosiven Verbreitung führen. Das kann Fortschritt aber auch Niedergang bedeuten; wir dürfen uns hier keine Fehler mehr erlauben; Wissen um die Wahrheit ist notwendig.

Die bisherige Kultur war grob gesehen ehemals in Ost und West gespalten. Der West-geprägte Mensch war nach außen gewandt und gebrauchte Natur und Umwelt zum eigenen Profit. Der Ost-geprägte Mensch war traditionell nach innen gewandt, die Außenwelt war unwichtig, das eigene Bewusstsein stand im Mittelpunkt.

Danach begann mit der Interpretation der Ergebnisse der Quantenphysik und Quantenphilosophie eine Zeit, wo wir von einzelnen Wissenschaftlern eine ähnliche Sprache wie die von traditionellen Mystikern vernahmen. Die Altvorderen wussten offensichtlich schon etwas, das von den modernen Wissenschaftlern erst mühsam erbracht werden musste. Eine Koinzidenz von Ost und West tat sich auf.

Die sich folgerichtig gerade jetzt etablierende neue Kultur ist nicht westlich und nicht östlich, sondern kosmisch-planetarisch geprägt mit der Quintessenz: alles ist voneinander abhängig.

Der kosmisch-planetarische Mensch kann nicht weiter nach dem newtonschen Räderwerk-Prinzip denken, sondern erfährt sich und seine Umwelt als Ergebnis intelligenter Entitäten. Er wird seine Geräte und Maschinen vollkommen neu programmieren, indem intelligente universelle Elektronen mit dem menschlichen Bewusstsein im Einklang stehen und grenzenlos kommunizieren.

Vorbei ist die Zeit des Drogeninduzierten Trancezustandes, der sitzenden Meditation, des Zurückziehens in die Einsamkeit, vielmehr geht das besondere Individuum in eine universelle Gemeinschaft ein mit schöpferischen Gruppenenergien, die alles Erdenkliche möglich machen können. Die neue Weltsicht betrachtet die Welt als ein unendlich komplexes System von Beziehungen, das sich nicht in isolierte abgeschlossene Systeme zerlegen lässt. Die Atome, die Moleküle, die Zellen der Organismen, ihre jeweiligen Organe, ja, der ganze Organismus ist erfüllt von untereinander verbundenen Bewusstseins-intelligenten Entitäten. Das menschliche Bewusstsein ist Teil eines universellen Bewusstseins. Liebe ist die Verbindung von allem. Genau dies zu erleben ist die Erfüllung und der Sinn des Lebens.

Teilhard de Chardin: »So wie die Meridiane an den Polen zusammenlaufen, so müssen einmal Wissenschaft, Philosophie und Religion konvergieren, wenn sie sich auf das Ganze zu bewegen.«

Der Autor dieses Buches hat diese Strömung erkannt; er ist ein Prototyp, um de Chardins Forderungen zu erfüllen. In seinem Buch wird das ganze recherchierte Wissen interdisziplinärer Forschung ausgeschüttet als Ergebnis der Suche nach der inneren Verbundenheit von einerseits kosmisch-physikalischen Phänomenen und andererseits der Funktion des Individuums.

Sonne und Magnetfelder als Leitgrößen des Bewusstseins und der Gefühle. Die Skeptiker haben damit Probleme: Wo ist der Interlink? Es gibt ihn durchaus. Universelle Elektronen sind laut Definition die intelligenten Bauinitiativen unserer geformten Materie mit all ihren Konstruktionen und Funktionen. Eigenschaften der Elektronen sind Masse, Einheitsladung, Spin und Quantenzahl. Diese Eigenschaften können durch bestimmte physikalisch-informative Größen beeinflusst werden. Besonders der Spin der Elektronen ist verantwortlich für die Zusammensetzung der Moleküle und ihre Flexibilität. Auch die Moleküle der Gefühleffekte, die über Organkonglomerate wie Limbisches System, Thalamus und Epiphyse maßgeblich Unterbewusstsein und die Psyche bestimmen, sind Spin-getriggert. Und genau diese Spins sind sensibel sowohl für Magnetfelder als auch für elektromagnetische Strahlung.

Die Forschung in den Jahren um 1960 hat diesbezüglich eindrucksvolle Ergebnisse gebracht, die in heute vergessenen Lehrbüchern höchst spannend zusammengefasst wurden. Es ist der Verdienst des Autors, diese Ergebnisse erneut zu publizieren und zwar so, dass sie von der Allgemeinheit verstanden werden. Er bereitet damit den Weg zu der oben beschrieben sehnsüchtig erwarteten neuen Kultur unserer Gesellschaft vor.

Saarbrücken, Dezember 2011

BEFREIE DEINEN GEIST!

Wir befinden uns in einer Ära der epochalen Transformation. Immer deutlicher spüren wir, dass eine »Götzendämmerung« heraufzieht, die alle überkommenen Strukturen infrage stellt. Schon mehren sich die Zeichen, dass die falschen Götter abdanken müssen, denen unsere Gesellschaft allzu lange nachgelaufen ist – Ideologien, Konsumterror, Naturausbeutung, mediale Manipulation. Ein Sturm erfasst die alten Gewissheiten, und er wird alles hinwegfegen, was scheinhaft und unwahr ist.

Wir selbst sind es, die diesen Sturm ausgelöst haben. Weil wir unsere Bestimmung nicht länger verleugnen können. Weil wir uns nicht mehr zufriedengeben mit einem Leben, das uns fesselt, statt uns zu befreien. Weil wir die Kraft des verwandelnden Bewusstseins in uns tragen, das sich jetzt machtvoll Bahn bricht und eine neue Realität zum Vorschein bringt; sie wird alles übertreffen, wonach wir uns im Innersten gesehnt haben.

Woher ich das weiß? 30 Jahre meines Lebens habe ich gebraucht, um zu meinem Wissen zu gelangen. Ich begann als Naturwissenschaftler. Doch im Laufe der Zeit wurde mir immer deutlicher, dass in den Forschungsergebnissen der modernen Physik ein bahnbrechendes Potenzial von Welterschließung und Welterkenntnis schlummert: ein Phasensprung der menschlichen Evolution, ein Weltbild, das unsere Realität völlig neu definiert. Aus dieser Einsicht heraus schrieb ich vor 13 Jahren den »Matrix Code«. Es ist ein Buch, das unter dem Eindruck des Films »Matrix« von 1999 entstand. Darin wird eine ebenso spannende wie philosophische Geschichte erzählt. Sie handelt von Neo, einem jungen Mann, der durch den Kontakt mit dem geheimnisvollen Morpheus das wahre Wesen der Welt erkennt. Was wir als Realität bezeichnen, ist im Film nur eine Scheinwirklichkeit, erzeugt durch psychogene Drogen: die Matrix.

Mit der Matrix kam ein neuer Begriff in eine alte Debatte: Was ist Realität? Gibt es mehr als eine Wirklichkeit? Sind wir dazu verurteilt, uns mit vorgespiegelten Realitäten zu begnügen? Werden wir eines Tages erkennen, was uns insgeheim steuert? Und was erwartet uns, wenn wir uns auf diese Erkenntnis einlassen?

Derartige Fragen stellen sich Philosophen und spirituelle Denker seit vielen Jahrhunderten. Sie waren und sind auf der Suche nach dem wahren Wesen der Welt, nach der Wahrheit hinter Kulissen und Masken. Diese Erkenntnissuche hat mich immer fasziniert, denn sie betrifft uns im Innern: unser Menschsein, unsere Selbstbestimmung, unser Lebensglück. Wer sind wir? Woher kommen wir? Was ist unsere Berufung? Wie können wir das Bestehende verwandeln? Mit den drei »Matrix«-Filmen wurde eine ebenso verblüffende wie zwiespältige Antwort gegeben. Denn dort sind es nur wenige, die der Scheinwelt entfliehen können. Die Handlung exponiert einen einzigen Menschen, der die Kraft der Veränderung in sich trägt: Neo, einen jungen Computerhacker. Er ist ein Auserwählter, ein einsamer Kämpfer in einem Szenario, in dem kaum mehr zwischen Richtig und Falsch, Wahrheit und Schein unterschieden werden kann.

Seither ist einige Zeit vergangen. Und ich bin überzeugt: Die Erkenntnis, dass wir in einer Matrix leben, war nie so aktuell wie heute. Die Matrix umgibt uns wie ein unsichtbares Gewebe. Sie erteilt uns Aufträge und verlangt uns Gehorsam ab. Jene, die die Matrix erschaffen, haben ungeheure Macht. Sie manipulieren uns, damit wir uns in ein ökonomisches Funktionssystem einfügen, damit wir arbeiten, konsumieren und uns unterhalten lassen, ohne Fragen zu stellen.

Jetzt spüren immer mehr Menschen die Fesseln der Matrix. Sie begehren auf gegen fremdbestimmte Programme, wollen ihren eigenen Weg gehen, eine selbstbestimmte Existenz aufbauen. Aufbruch liegt in der Luft. Ein globaler Wandel steht unmittelbar bevor, dessen Tragweite wir kaum ermessen können. Ja, ich bin davon überzeugt: Wir stehen an der Schwelle des erwachenden Bewusstseins, das sich der Beschränkungen der Matrix ein für alle Male entledigen wird.

Dieser Wandlungsprozess kündigt sich unmissverständlich an. Eine neue Dringlichkeit wird offenbar, sich mit der Matrix auseinanderzusetzen, da die Ereignisdichte zunimmt und uns auf einen notwendigen Bewusstseinswandel hinweist. Wir beobachten momentan eine signifikante Steigerung gesellschaftlicher Instabilität, zerbrechender Wirtschaftssysteme und bedrohlicher Naturkatastrophen. Die Krisen stehen für den Zerfall der alten Ordnung, für die Erosion stabil geglaubter Denkgebäude. In den Rissen der Matrix aber wird etwas Neues sichtbar – unsere Bestimmung als Teil des erschaffenden Universums.

Aus diesem Grund habe ich mich für eine Neufassung meines Buchs entschieden. Es berücksichtigt aktuellste Erkenntnisse und Entwicklungen, die bei Erscheinen von »Matrix Code« so noch nicht abzusehen waren. Damals prophezeite mit mir nur eine kleine Avantgarde, dass sich große Umwälzungen ereignen würden. Kaum jemand nahm dies ernst, bis auf eine kleine Schar Suchender. Sie spürte intuitiv, dass etwas in Bewegung geriet oder, um Nietzsche zu zitieren, dass eine noch unbenannte Kraft die Verhältnisse zum Tanzen bringen würde.

Seit damals ist diese Schar angewachsen, nicht zuletzt angesichts der erdrückenden Evidenz der Krisensymptome. Bei meinen Vorträgen und auf Symposien begegnen mir immer mehr Menschen, die sich nicht mit dem Bestehenden abfinden wollen. Sie sind äußerst sensibel für die Haarrisse und Verwerfungen in unseren Systemen, und sie stellen Fragen, deren Beantwortung sie in visionäre Welten schauen lässt. Dennoch gleicht das, was ich ihnen zu sagen habe, immer noch einem Geheimwissen.

Nun gibt es Anlass, den Kreis der Wissenden zu erweitern. Deshalb habe ich mich auch entschlossen, das Pseudonym »Morpheus« zu lüften, unter dem ich »Matrix Code« veröffentlichte – als Hommage an die Morpheus-Figur, die Neo die Augen öffnet. Wir sollten uns vorbereiten auf den Wandlungsprozess, um seinen Herausforderungen gewachsen zu sein. Deshalb würde es mich freuen, wenn möglichst viele Leser durch dieses Buch den Impuls zu einer Neuorientierung aufgriff. Es ist höchste Zeit. Unsere gesellschaftlichen, kulturellen und ökonomischen Systeme sind überdehnt. Die einst sinnstiftenden Regeln und Werte verlieren ihre Kraft. Ich lese daraus eine beginnende Transformation ab, die aufregender ist als alles, was wir uns bisher ausmalen konnten.

Das betrifft uns alle, ausnahmslos. Ja, ich bin sicher: Jeder kann zum Berufenen werden. Jeder kann mit dem energetischen Feld seiner Gedanken den Schleier aus Lüge und Betrug zerreißen, der uns an einer befreiten Existenz hindert. Auch Sie können das tun. Was Sie hier vorfinden, ist der geheime Zugangscode zu den Programmen der Matrix. Es ist der Schlüssel, den Sie brauchen, um sich von übernommenen Strukturen zu befreien.

Dieses Buch ist wie ein geöffnetes Tor, hinter dem sich die Wahrheit offenbart. Doch Sie müssen selbst das Tor durchschreiten. In diesem Sinne: Willkommen im Geheimnis des Matrix Code!

1. DIE FESSELN DER MATRIX

Die Welt als Illusion

Kennen Sie das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt mit der Welt? Dass Sie sich auf schwankendem Boden befinden und nicht mehr wissen, ob der Augenschein möglicherweise trügt? Dass sich Brüche auftun in Ihrer Wirklichkeit, in denen etwas Unerklärliches aufscheint, die Ahnung einer Realität, in der Sie ganz bei sich sind, unbehelligt von fremden Einflüsterungen?

Ihre Gefühle sind vollkommen berechtigt. Es ist kein Zufall, dass Sie sich möglicherweise zersplittert fühlen. Täglich sind Sie mit Strukturen konfrontiert, die Sie fragmentieren. Sie müssen sich in Arbeitskontexte einfügen, Denkroutinen erledigen und Funktionen erfüllen. Wann sind Sie schon als ganzer Mensch gefordert, mit allem, was Sie ausmacht? Mit Ihren Begabungen, Ihren Ideen, Ihren Wünschen? Doch die Sehnsucht nach Ganzheit ist uns Menschen eingeschrieben. Wir gleichen Wassertropfen im Ozean, eingebettet in ein unendliches Universum. Haben wir als Tropfen darin lediglich die Illusion von Individualität? Oder sind wir zu Recht auf der Suche nach unserem ganz spezifischen Wesenskern?

Machen Sie sich mit dem Gedanken vertraut, dass das, was Sie für Realität halten, gar nicht so real ist, wie Sie annehmen. Das klingt provozierend, denn nichts scheint so selbstverständlich wie die Realität, in der wir leben. Wer wollte schon die Existenz des Buches bezweifeln, das Sie gerade in Händen halten? Es ist so real wie der Sessel, in dem Sie sitzen, so real wie die Bäume vor Ihrem Fenster, deren Zweige sich sacht im Wind bewegen. Und doch vertreten immer mehr Wissenschaftler die Auffassung, dass diese Realität bloßer Schein sei. Dass unsere fünf Sinne nicht ausreichten, um zu erfassen, in welcher Wirklichkeit wir leben.

Der britische Mathematiker und Physiker Roger Penrose schreibt: »Ich glaube, dass unserem gegenwärtigen Bild der physikalischen Realität, vor allem hinsichtlich des Wesens der Zeit, ein gewaltiger Umsturz bevorsteht. Er wird vielleicht sogar noch größer sein als die Umwälzung, die bereits durch Relativitätstheorie und Quantenmechanik ausgelöst worden ist.« Penrose spricht unmissverständlich von einem Umsturz. Ganz offensichtlich gibt es einigen Anlass, unsere Wahrnehmung auf den Prüfstand zu stellen, und damit alles, was wir als Realität bezeichnen. Diese Behauptung mag zunächst einmal unser Selbstwertgefühl kränken. Sind wir denn nicht die Krone der Schöpfung, mit Geist und Verstand begabt, fähig, das Wesen der Welt durch Anschauung, Experiment und Analyse zu erkennen?

Natürlich würden wir diese Frage spontan erst einmal positiv beantworten. Im Gegensatz zum Tier sind wir schließlich in der Lage, unser Handeln zu reflektieren und ihm eine bestimmte Richtung zu geben. Wir können wählen, wie wir wohnen und arbeiten, wir treffen täglich Entscheidungen, was Familie, Beziehungen und Neigungen betrifft. Auch Sie sind sicherlich überzeugt, dass das Leben, das Sie führen, selbstbestimmt sei. Schließlich haben Sie selbst es sich so eingerichtet. Aber sind wir tatsächlich so frei, wie wir denken?

Die Relativität des freien Willens

Der freie Wille ist ein fester Bestandteil unseres Selbstverständnisses als intelligente Wesen. Wir sehen uns gern als souveräne Individuen, die bewusste Entscheidungen treffen. Allerdings regten sich im Laufe unserer Geistesgeschichte auch immer wieder Zweifel daran, ob wir dabei wirklich einem freien Willen folgen. Philosophen und Wissenschaftler aller Epochen dachten darüber nach, unter welchen Bedingungen wir überhaupt unabhängig sein können. Sie fragten sich außerdem, inwieweit uns Sinneswahrnehmung und Reflexion Aufschluss über das wahre Wesen der Welt geben.

So entstand die Tradition der Erkenntnistheorie. Sie beschäftigt sich mit der Relativität von Erkenntnis und auch mit der Plausibilität des freien Willens. Nicht wenige Denker kamen zu dem Schluss, dass wir nicht frei, sondern determiniert seien, also bestimmten Programmen folgten – dem Instinkt beispielsweise, der Konvention oder bestimmten Glaubensüberzeugungen. Die Theorie der Deterministen verfügt über starke Argumente. Es ist nicht zu leugnen, dass wir unzähligen Steuerungsmechanismen unterliegen, die unsere Wahlmöglichkeiten einschränken. Da sind die genetischen Programme, die starken Einfluss auf unser Handeln ausüben. Hinzu kommen die komplexen Vorgänge von Hormonsystem und Hirnchemie. Ein Übriges tut der gesellschaftliche Konsens über Werte und Maßstäbe, die wir verinnerlicht haben.

Die Vertreter des freien Willens halten dagegen, dass nicht das Gehirn den Geist, sondern der Geist das Gehirn konditioniere. Außerdem erzeugten die Konsequenzen jeder Handlung einen Rückkopplungsvorgang, weil sie anschließend bewertet und gegebenenfalls korrigiert würden. Auch dürfte klar sein, dass unser Genom uns nicht vollständig konstituiert, was unter anderem die Zwillingsforschung belegt. Pragmatiker kamen deshalb zu dem Schluss: Wir seien zu einem großen Teil determiniert, hättenen aber gewisse Spielräume.

Mit der neueren Hirnforschung kamen Aspekte ins Spiel, die den Determinismus weit einleuchtender erscheinen lassen. So fanden Forscher heraus, dass wichtige Entscheidungen, vor allem unter Stress, im ältesten Hirnareal, dem Reptiliengehirn, fallen. Es steht für eine reflexhafte Reaktion auf äußere Herausforderungen ohne den Umweg über gedankliches Abwägen. So werden unsere Überlebensinstinkte und unsere Selbstbehauptung gewährleistet, so werden Zyklen der Lust und der Fortpflanzung geregelt. Nicht der abwägende Verstand also, sondern uralte, ererbte Schichten unseres Verhaltens bestimmen darüber, wie wir spontan reagieren.

Doch damit nicht genug. Zunehmend findet die These Beachtung, dass unser Bewusstsein deformiert sei durch kulturelle Einflussgrößen. Dazu gehören Ideologien, Medienwirklichkeiten, Informationszirkel. Und in der Tat: Unser Bewusstsein ist wesentlich geprägt von diesen Bedingungen. Sie formen ein vielschichtiges Konglomerat, eine künstliche Matrix, die sich direkt auf unsere Wirklichkeitswahrnehmung auswirkt. Daher filtern wir unbewusst aus, was nicht kompatibel mit der Matrix ist. Anders gesagt: Abweichende Phänomene und Gedanken lehnen wir ab. Umgekehrt verstärken wir Eindrücke, die sich im Einklang mit den Bewertungen durch die Matrix befinden.

Scheinhafte Realität

Die Matrix gibt uns Rätsel auf, denn sie ist ein verborgenes System, jenseits unseres Bewusstseins. Dennoch steuert sie unsere Lebensentwürfe, unser Denken und Fühlen. Die Matrix installiert eine kollektive Zwanghaftigkeit der Denkroutinen und Handlungsanweisungen. Wir meinen zu wissen, was richtig und falsch ist, wahr und unwahr. Doch ist das objektivierbar? Oder nur ein erlerntes Raster, vermittelt durch die Matrix? Was, wenn wir den Code der Matrix entschlüsseln könnten? Was, wenn wir uns auf diese Weise zu wahrhaft freien Wesen entwickeln würden?

Gehen wir noch einmal zurück in das Jahr 1999. Damals wartete ein Hollywoodfilm mit einem großen philosophischen Thema auf. Der Film »Matrix« faszinierte Zuschauer weltweit nicht nur durch eine neuartige technische Brillianz, sondern auch durch seine provozierende These: Möglicherweise leben wir alle in einer Scheinwelt und verwechseln künstlich erzeugte Träume mit der Wirklichkeit. Im Anschluss an den überwältigenden Erfolg des Films wurde eine Frage diskutiert, die Philosophen und Mystikern von jeher bekannt ist, von der Allgemeinheit jedoch meist ignoriert wurde. Warum an der Realität zweifeln? Zu evident schien, was wir sehen und begreifen – eine materielle Wirklichkeit, die nicht hinterfragbar ist.

Im Zeitalter der Quantenphysik erhält die Diskussion neue Impulse. Angesehene Wissenschaftler exponieren nun jene These, die der Film zwischen Action und Gewalt zu transportieren versucht: Unsere physische Welt, wie wir sie kennen, muss nicht zwangsläufig die wahre Realität sein. Ein revolutionärer Gedanke. Und ein verstörender dazu. Wie viele Dimensionen der Wirklichkeit gibt es? Wie frei sind wir? Können wir selbstbestimmt agieren oder unterliegen wir tatsächlich geheimen Programmen, die zu durchschauen nahezu unmöglich ist?

Der Film »Matrix« gab Antworten darauf, die wir auch in der aktuellen Debatte um Wahrheit und Lüge, Schein und Realität einbeziehen sollten. Auf dramaturgisch höchst raffinierte Weise zog er die Zuschauer in eine Grauzone zwischen wirklicher und unwirklicher Realität. Er verunsicherte und rüttelte auf. Viele, die das Kino verließen, sahen anschließend die Realität mit anderen Augen. Deshalb lohnt sich ein genauerer Blick auf die Handlung des »Matrix«-Films, insbesondere natürlich auch für jene Leser, die den Film nicht gesehen haben. Rekapitulieren wir also die wichtigsten Erzählstränge.

»Matrix« – der Film

Mit ungeheurer Wucht katapultiert uns der Film in eine düstere Welt voller Geheimnisse und Gewalt. Eine Gruppe Polizisten stürmt nachts eine Wohnung in einem heruntergekommenen Viertel, auf der Suche nach einer Frau namens Trinity. Kurz darauf treffen Undercover-Agenten unter Führung von Agent Smith ein. Sie warnen die Polizisten vor Trinity, doch zu spät: Trinity tötet sie mit schier übermenschlichen Kräften. Anschließend flieht sie über die Dächer, wobei ihr Sprünge gelingen, die eines Superman würdig sind.

Trinity betritt eine Telefonzelle, und die Agenten sorgen dafür, dass die Zelle von einem Truck zermalmt wird. Doch Trinity ist entkommen, hat sich buchstäblich in Luft aufgelöst. Smith ist trotzdem zufrieden, denn er hat Trinitys Telefonate mit ihren Gefährten belauscht und weiß nun, dass eine neue Figur die Bildfläche betreten hat: Neo. Dieser Neo, gespielt von Keanu Reeves, heißt eigentlich Thomas Anderson und arbeitet als Programmierer für das Software-Unternehmen Metacortex. Er führt ein Doppelleben. Auf der einen Seite ist er der hilfsbereite Mitbürger, der seine Pflichten erfüllt. Auf der anderen Seite ist er ein berüchtigter Hacker, der bei verschiedenen Cyber-Verbrechen aktiv ist.

Neo spürt, dass in seinem Umfeld merkwürdige Dinge vor sich gehen. Irgendetwas ist da draußen, obwohl er es nicht benennen kann. Immer stärker wird seine Gewissheit, dass es mehr gibt, als er mit seinen Sinnen wahrnehmen kann. Über dunkle Kanäle hat er von einem mysteriösen Programm namens Matrix erfahren sowie von einem gewissen Morpheus, der seine Fragen angeblich beantworten könne.

Eines Abends ist Neo vor seinem Computer eingenickt, als plötzlich ein Satz auf dem Monitor erscheint: »Wach auf, Neo.« Noch halb im Schlaf, sieht er, wie weitere Textzeilen auftauchen: »Folge dem weißen Kaninchen«, und kurz darauf: »Klopf, klopf, klopf.« Im selben Augenblick klopft es dreimal an der Tür. Einige junge Leute stehen vor Neo, die ein illegales Computergeschäft mit ihm abwickeln wollen. Sie fordern ihn auf, mit ihnen in eine Disco zu gehen. Zunächst lehnt Neo ab. Dann aber entdeckt er auf der Schulter eines Mädchens ein eintätowiertes weißes Kaninchen und erinnert sich der Aufforderung: »Folge dem weißen Kaninchen.«

In der Disco lernt Neo Trinity kennen. Sie warnt ihn mit den Worten: »Du bist in Gefahr. Du suchst die Matrix. Aber die Matrix wird dich finden.« Am nächsten Tag erhält Neo in seinem Hochhausbüro ein Päckchen. Als er es öffnet, findet er darin ein klingelndes Handy. Morpheus ruft ihn an. Er beschwört Neo, auf der Stelle zu fliehen, da feindliche Agenten ihn geortet hätten. Doch der einzige Fluchtweg führt hinaus durchs Fenster des Hochhauses in den Abgrund. In Todesangst schreckt Neo zurück und lässt sich ohne Gegenwehr von Smith verhaften.

Beim Verhör konfrontiert Smith Neo mit seinen Computervergehen. Gleichzeitig unterbreitet er ihm ein Angebot: Er sichert Neo Straffreiheit für den Fall zu, dass dieser kooperiert. Smith braucht seinen Gefangenen, um in Kontakt mit Morpheus zu kommen, den er als gefährlichsten Terroristen der Welt bezeichnet. Doch Neo besteht auf seinen Rechten und will seinen Anwalt anrufen. Smiths Antwort klingt seltsam: »Was nützt dir der Anruf, wenn du nicht reden kannst?« Neo spürt plötzlich, wie sein Mund auf unerklärliche Weise zuwächst. Die Agenten packen ihn, und Smith setzt ihm ein metallenes Insekt auf den Bauch, das sich durch den Nabel in seinen Körper bohrt.

Schweißgebadet wacht Neo auf. Es ist heller Morgen. Hat er das Ganze nur geträumt? Oder war es real? Aus seinem Zweifel wird Gewissheit, denn neben ihm liegt das ominöse Handy. Wieder klingelt es. »Du bist der Auserwählte«, sagt Morpheus. »Heute suchst du mich, aber ich suche dich schon mein ganzes Leben lang.« Sie vereinbaren einen Treffpunkt, an dem Neo von Trinity und ihren Gefährten abgeholt wird. Sie wissen, dass Neos Erlebnisse kein Albtraum waren. Man hat ihm tatsächlich eine mechanisches Insekt eingepflanzt, das ihn kontrollieren soll. Trinity gelingt es, Neo davon zu befreien.

Wenig später stehen sich Neo und Morpheus zum ersten Mal gegenüber. Was Neo erfährt, ist so abenteuerlich, dass alles in ihm zunächst dagegen rebelliert. Morpheus erklärt ihm, die gesamte Welt sei eine Illusion, ein Computerprogramm namens Matrix, das den Menschen eine falsche Realität vorgaukele. Sie seien in der Matrix gefangen, willenlose Sklaven geheimnisvoller Mächte. Morpheus lässt Neo die Wahl. Er bietet ihm eine blaue Pille an, mit deren Hilfe er sein bisheriges Leben weiterführen kann – in der Realität, wie er sie kennt. Oder er entscheidet sich, die Wahrheit zu erfahren und sich wie Alice in das unwägbare Wunderland vorzuwagen. Dafür muss er eine rote Pille schlucken. Neo entscheidet sich für die rote Pille.

Mit brachialer Gewalt wird er in eine Metamorphose geschleudert, die alles, was er kennt, auf den Kopf stellt. Ein Spiegel verflüssigt sich und ergreift von seinem Körper Besitz. Er verliert sein Haar und erlebt eine schmerzhafte Wiedergeburt in einem schleimigen Kokon. Doch am Ende des schrecklichen Tunnels warten seine neuen Freunde auf ihn. Jetzt ist es Zeit für eine weitere Lektion. Morpheus eröffnet Neo das wahre Wesen der Wirklichkeit. Die bekannte Welt sei nur ein Produkt der Matrix, auch wenn die Menschen sie für real hielten. Die Wahrnehmung von Realität, so argumentiert Morpheus, bestehe letztlich aus Sinnenreizen, die mittels Nervenbahnen ans Gehirn weitergeleitet würden. Erst dort werde aus Wahrnehmungen Wirklichkeit geformt. Sofern es also jemandem gelinge, Gehirne zu manipulieren, könne er für die Betreffenden eine konstruierte Welt erschaffen, ohne dass sie sich dessen bewusst seien.

Neo erfährt, dass die Realität außerhalb der Matrix ein völlig anderes Bild bietet. Ohne es zu ahnen, befindet er sich bereits 200 Jahre weiter in der Zukunft. Morpheus erzählt, dass Anfang des 21. Jahrhunderts intelligente Maschinen die Macht auf der Erde an sich gerissen hätten. Die herrschende Technokratie ziehe ihre Energie seither aus menschlichen Körpern, die in gigantischen Zuchtstationen über Schläuche ernährt werden und ihr geistiges Leben in der Matrix-Illusion fristen.

Allmählich versteht Neo, in welch einem beängstigenden System er sich befindet. Die Menschen sind zu Batterien der Herrschenden degradiert worden. Sie liegen in einer laborähnlichen Maschinerie, wo ihnen mittels Datenanbindungen und psychogenen Substanzen eine harmonische Welt vorgespiegelt wird. So sehen sie nicht, dass ihr Umfeld längst verödet ist. Wie aber konnte es dazu kommen?

Auslöser für die fatale Entwicklung, erläutert Morpheus weiter, sei die künstliche Intelligenz, die Anfang des 21. Jahrhunderts die Maschinen zu übermäßigen Leistungen befähigt habe. Fortan traten sie in Konkurrenz zu den Menschen und machten sie sich untertan. Die Menschen wehrten sich daraufhin und verdunkelten den Himmel, um die auf Solarenergie angewiesenen Maschinen auszuschalten. Einige von ihnen wurden dabei funktionsuntüchtig, um den Preis, dass sämtliche Pflanzen und Tiere starben. Seither nutzen die Maschinen die Bioelektrizität der Menschen als Energiequelle.

Doch es gibt es noch einige wenige Bewohner, die nicht in das Computerprogramm Matrix eingegliedert sind. Sie leben unterirdisch, nahe am warmen Erdkern, in der Stadt Zion. Morpheus ist einer von ihnen, ein Rebellenführer, der ein paar Getreue um sich geschart hat. Sie haben die Fassade der Matrix durchschaut und leisten Widerstand gegen die finsteren Mächte. Mit seinem Raumschiff Nebukadnezar kreuzt Morpheus durch die Abwässerkanäle der untergegangenen Zivilisation und versucht, die Machthaber zu bekämpfen. Morpheus weiß überdies von einem Weltenretter, der die Kraft habe, die Matrix zu durchbrechen. »Meine Suche ist vorüber«, verkündet er. »Denn ich habe ihn gefunden: Du bist der Auserwählte.«

Als Neo zweifelt, entschließt sich Morpheus zu einer machtvollen Demonstration der Matrix. Über eine Anschlussbuchse in Neos Hinterkopf wird ein Kung-Fu-Cyberprogramm in sein Hirn geladen. Es beschert ihm innerhalb von Sekunden Martial-Arts-Fähigkeiten. Im Duell mit Morpheus verfügt Neo auf einmal über brillante Kämpferqualitäten, obwohl er vorher nie diesen Sport betrieben hat. Und damit nicht genug: Mühelos kann er die physikalischen Gesetze der Matrix-Welt überwinden. Staunend stellt er fest, dass die Schwerkraft nicht mehr auf ihn wirkt, dass er sich beliebig schnell bewegen und so weit springen kann, wie er will – wenn er sich nur mental von der Matrix distanziert, mit dem Leitspruch: »Die Gedanken sind frei.«

Nun begreift Neo, zwischen welche Fronten er geraten ist. Auf der einen Seite stehen Smith und seine Agenten als Vertreter der Matrix, auf der anderen Morpheus und die Bewohner Zions. Die Matrixherrscher verfügen über enorme körperliche Kräfte. Sie sind Gestaltwandler, können jederzeit in die Hülle eines Menschen schlüpfen, der in dem Energiekokon liegt. Nicht zuletzt das macht die technisch hochgerüsteten Gefängniswärter des Systems so gefährlich. Um Neo in seine Aufgabe einzuweihen, bringt Morpheus ihn zu einem Orakel, dessen Weissagungen die Rebellen spirituell zusammenhalten. Neo ist überrascht, als er einer unscheinbaren älteren Frau gegenübersteht, die in einer armseligen Wohnung lebt. Ihre Weissagung irritiert ihn: Morpheus werde sein Leben für Neo opfern, prophezeit sie, oder Neo werde für Morpheus sterben. Was soll er glauben? Was ist die Wahrheit?

Durch einen Verräter aus Morpheus’ Reihen gelingt es Smith, die Rebellen in einen Hinterhalt zu locken. Nach einem dramatischen Zweikampf nimmt er Morpheus gefangen. Ein schwerer Schlag. Nun wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis Morpheus’ Gehirn gemäß der Matrix programmiert sein wird. Das bedeutet faktisch das Ende der Rebellenbewegung. Die Widerstandskämpfer sehen nur noch einen Ausweg: den realen Morpheus an Bord des Schiffes zu töten, sodass auch sein Alter Ego in der Matrix-Gefangenschaft stirbt. Im letzten Moment verhindert Neo den Mord. Um Morpheus zu befreien, wagt er eine riskante Strategie: Er wird zusammen mit Trinity in die Matrix zurückkehren.

Sie schlucken die blaue Pille. Nach einem erbitterten Feuergefecht überwinden Neo und Trinity die Wachen des Polizeigebäudes und befreien Morpheus. Die Agenten bleiben den dreien auf den Fersen. Neo ist nicht schnell genug und muss sich Smith zum Entscheidungskampf in einem U-Bahn-Tunnel stellen. Smith unterliegt zunächst. Er wird von einem Zug erfasst, regeneriert sich aber sofort in einem anderen Körper. Nun gibt es kein Entkommen mehr. Von Smiths Waffen getroffen, bricht Neo tot zusammen.

Die Rebellen sind völlig demoralisiert. Da erinnert sich Trinity an ihre persönliche Weissagung des Orakels: »Du wirst einen Toten lieben.« Ihr wird bewusst, dass sie Neo liebt und dass kein Tod diese Liebe zerstören kann. Ihr Kuss holt Neo ins Leben zurück. Er tritt ein weiteres Mal an, um seine Mission zu erfüllen. Jetzt kann ihn niemand mehr aufhalten.

Realität und höhere Wahrheit

Wohl selten hat ein Film derart aufwühlend geschildert, dass wir Menschen in einer virtuellen Scheinwelt dahinvegetieren könnten. Andererseits: Ist das wirklich so unwahrscheinlich? Woher wissen wir eigentlich, dass wir nicht vielleicht in einem Traumzustand leben, ohne es zu ahnen? Und was spricht dagegen, dass unsere Träume die wahre Realität sind und wir morgens in der Matrix erwachen?

Wer solche Überlegungen auch nur für einen Augenblick ernst nimmt, wird diese beängstigende Möglichkeit zumindest als eine plausible Option begreifen. Sie würde erklären, warum wir oft das Gefühl habe, nicht bei uns zu sein, das Leben eines anderen zu leben, an freier Entfaltung gehindert zu sein. Sie würde darüber hinaus begründen, warum wir uns bereitwillig einer Fülle von Strukturen unterordnen, die uns unfrei machen. Doch wenn das alles mehr als eine Hypothese ist – wie können wir dann der Matrix entrinnen?

Rufen wir uns die zentrale Botschaft des Films in Erinnerung: »Befreie deinen Geist!« Es ist eine Handlungsanweisung, die einfach klingt und doch das Schwierigste überhaupt ist. Angenommen, der Geist ist eine Geisel der Matrix, wie kann er dann aus sich selbst heraus die Macht der Programme überwinden? Welche Energien, welche Informationen stehen dem Geist zur Verfügung, um sich zu befreien? Im Film werden dafür eindeutige Perspektiven genannt. Morpheus steht für »das Wissende«, Neo für das aus dem Griechischen entliehene »Neue«. Das wirft die Frage auf, woher das kostbare Wissen des Morpheus stammt. Das Wissen und das Neue, wie kann es zu den Menschen gelangen, wenn ihr Bewusstsein von der Matrix betäubt ist?

Ich würde die Frage auf eine Weise beantworten, die für uns alle gilt: Morpheus bezieht seine Informationen aus einer Quelle, die der Matrix und der scheinbar realen Welt übergeordnet ist. Man könnte dabei eine Verbindungslinie zum platonischen Weltbild ziehen, in dem das Wahre die Ideen sind und das Reale nur schwaches Abbild dieser Ideen. Materielle Welt und Ideen wären demnach streng getrennt. Der Transfer zwischen beiden Sphären muss dann über jemanden erfolgen, der an die übergeordnete Quelle angeschlossen ist.

Spiritueller Vermittler zwischen Realität und höherer Wahrheit ist traditionell das Orakel. Im Film ist es jene alte Frau, die Neo mit ihrer Weissagung beunruhigt. Gleichzeitig ist es eine Figur, die wir aus der griechischen Mythologie als Orakel von Delphi kennen – ein Medium, welches Zugang zu übergeordneten Seinsebenen hat. Feldherren und Könige pilgerten der Sage nach zum Orakel Pythia, um ihr Schicksal zu erfahren. Auch im Film übernimmt das Orakel diese mediale Funktion, denn nur durch die alte Frau wusste Morpheus von einem Erneuerer. Außerdem gab das Orakel ihm die Kraft, sich durch mühevolles Dekonditionieren von den Illusionen der pseudorealen Welt zu befreien. Er muss im Film zwar in beiden Welten, in der Matrix und in der Wirklichkeit, sterben, erfährt jedoch dabei eine Auferstehung.

An dieser Stelle möchte ich auf etwas sehr Entscheidendes hinweisen: Die Matrix ist nicht das Maß aller Dinge. Sie ist auch nicht unüberwindbar, da etwas existiert, das ihr überlegen ist – die Liebe, symbolisiert durch Trinitys rettenden Kuss. Das ist die eigentliche Botschaft des Films: Wer mit dieser Energie verbunden ist, kann seinen Geist befreien und sich von falschen Programmen lösen. Lediglich der befreite Geist erkennt eine Realität, welche dem inneren Bild des Selbst entspricht. Innerhalb dieser Energieform bestehen keinerlei Einflussmöglichkeiten der Matrix mehr.

Vielleicht wird Ihnen jetzt deutlich, wie aufregend die tieferen Implikationen des »Matrix«-Films sind. Er zeigt uns einen Weg aus der Matrix, dessen verblüffende Klarheit einem Appell gleicht: Wir müssen in unsere Mitte zurückzukehren, in die Authentizität unserer eigenen Herzens- und Liebesenergie. Im Schutzmantel dieser Energie sind wir allen Angriffen und Manipulationen gegenüber resistent und können souverän wir selbst bleiben. Die über sämtlichen faktischen Dingen stehende Allliebe aber ist nichts anderes als die vollkommene Seelenfreiheit des Menschen.

Prinzipiell haben wir jederzeit Zugang zu diesem Wissen. Wie mit einer silbernen Schnur verknüpft, besitzen wir eine ewige seelische Verbindung zur Allschöpferebene. Ihr sind wir entsprungen, zu ihr kehren wir zurück, wenn wir unser Menschsein in all seinen Facetten ausleben. »Befreie deinen Geist« ist daher eine Botschaft, die wir gar nicht überschätzen können. Leicht fällt uns das nicht, da wir gefangen sind in unseren überkommenen Denkstrukturen. Doch das Denken ist nicht das Mittel der Erkenntnis. Nur vorurteilsloses, bewusstes Schauen dessen, was ist, lässt uns die Wirklichkeit erfahren. Gerade das Denken also, das uns vom Tier unterscheidet, kann uns empfindlich hemmen, weil es eine zweite Realität im Rahmen einer Interpretation erschafft.

Das widerspricht natürlich völlig unserem Selbstverständnis des von Descartes geprägten »cogito ergo sum« – ich denke, also bin ich. Man muss diesen Satz umformulieren, um der Wahrheit näher zu kommen: Ich denke, also interpretiere ich. Das jedoch geschieht nicht individuell. Vielmehr reagieren wir auf äußere Signale mit konditionierten Denkmustern und halten diese fälschlicherweise für Realität. Den Geist befreien, das bedeutet, sich klar zu machen – zu wissen, und nicht zu glauben –, dass der Geist im wahrsten Sinne des Wortes alles vermag. Er kann sich über Konditionierungen hinwegsetzen und er muss es sogar, um das scheinhafte Wirken der Matrix zu durchdringen.

Die Allschöpfer-Ebene

Hier geraten wir mitten hinein in eine sehr grundlegende Betrachtung unserer Welt und ihrer Verfasstheit. Verlassen wir daher die Handlungsebene des Films und wenden uns den weiterführenden Aspekten des Themas zu. Dann erkennen wir, dass sich der Begriff der Matrix in verschiedene Bedeutungseinheiten auffächern lässt. Im Film bezog sich die Matrix allein auf die Steuerungsmechanismen der Herrschenden, die die Menschen für ihre Zwecke missbrauchten. Weiten wir den Blick auf den universalen Horizont, müssen wir die Matrix wesentlich umfassender definieren.

Generell kann man sagen, dass es sich bei der Matrix um interaktive Programme handelt, in denen alles mit allem verbunden ist. Wir können dabei zwischen mehreren Ebenen unterscheiden. Da ist zum einen die Allschöpfersphäre, die der ersten Schöpfungsebene entspricht. Mit dem Allschöpfer ist jene Entität gemeint, aus der das Sein ursächlich hervorging. Diese Schöpferebene wird als Urmatrix bezeichnet, die hierarchisch über den künstlich erschaffenen Programmen steht. Jene hingegen zeigen eine große Vielfalt. Sie verändern sich und unterliegen permanenten Korrekturen – durch willentliche Eingriffe gesellschaftlich mächtiger »Programmierer«, aber auch durch die Gedanken und Gefühle aller, die auf der Erde leben.

Wenn wir uns also mit der Matrix beschäftigen, müssen wir zwischen den ersten Schöpfungsentitäten auf der feinstofflichen Ebene und den künstlichen Formen der Matrix auf der physischen Ebene unterscheiden. Letztere basieren auf menschengemachten Simulationen und generieren Scheinwelten. Ihr Ziel ist die Unterwerfung des Menschen. In diese Kategorie fallen Begriffe wie Routine, Gewohnheiten und Prägung. Sie werden durch Erziehung und gesellschaftliche Normen erzeugt, eigene Spielräume lassen sie kaum zu. Für mich steht außer Frage, dass demgegenüber ein kosmisches Programm existiert, das sich nicht nur auf materielle Strukturen beschränkt, sondern auch den geistigen Bereich einbezieht. Dieses Programm, das bis heute aktiv ist, wurde von einer energetischen Entität geschaffen, aus einer im wahrsten Sinne höheren Dimension, dem Hyperraum.