Der neue Nostradamus - Cristina Aldea - E-Book

Der neue Nostradamus E-Book

Cristina Aldea

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Beschreibung

Ist er ein „neuer Nostradamus”? Das in Belgien geborene Medium mit italienischen Wurzeln, Pascal Riolo, sorgt bereits seit seiner Kindheit für großes Aufsehen und Erstaunen. Mehrere seiner Voraussagen beschäftigen die grenzwissenschaftlich Interessierten bis heute: vor allem Informationen zum Anschlag auf die beiden Zwillingstürme des WTC in New York am 11. September 2001, zum Tsunami am 26. Dezember 2004 in Fernost, sowie die Warnung vor einer Pandemie, die aus Asien zu uns kommen würde. Cristina Aldea, die Autorin des vorliegenden Buches, begleitete den Werdegang von Pascal Riolo bereits seit 1993. Sie wurde eine gute Freundin der Familie und stand dem jungen Hellseher als Interessierte zur Seite. So verhalf sie ihm zu einem Bekanntheitsgrad über Belgiens Grenzen hinweg, auch in anderen Länder wie Italien, Deutschland und Rumänien. Sie begleitete ihn als Freundin und Dolmetscherin auf Auslandsreisen, bei Vorträgen und Veranstaltungen, wo er bekannte Persönlichkeiten kennenlernen konnte. Bei einer solchen Gelegenheit traf er auch Uri Geller, dem er in Freundschaft verbunden blieb. Im vorliegenden Buch berichtet die Autorin nicht nur von ihren eigenen Erlebnissen mit Pascal, sondern lässt den Hellseher auch selbst zu Wort kommen. Er erzählt in spannender Weise von Erfahrungen, die er mit seinen Kunden gemacht hat und gibt seine Lebensphilosophie weiter. In Zukunft wird man sicherlich noch einiges von diesem Hellseher hören...

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Seitenzahl: 389

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1. Auflage August 2022

Copyright © 2022

Osiris-Verlag UG (haftungsbeschränkt)

Marktplatz 10

D-94513 Schönberg

Alle Rechte vorbehalten

Nachdrucke oder Kopien dieser Publikation - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

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Die Inhalte dieser Publikation wurden sorgfältig recherchiert, aber dennoch haften Autor oder Verlag nicht für die Folgen von Irrtümern, mit denen der vorliegende Text behaftet sein könnte.

Umschlaggestaltung, Satz und Layout: Luna Design KG

Druck: FINIDR s.r.o.

ISBN: 978-3-949500-03-9

Dieser Titel ist auch als eBook erhältlich, ISBN (eBook): 978-3-949500-04-6

Das Buch- und DVD-Angebot unseres Auslieferungs-Partners finden Sie im Internet unter:

www.osirisbuch.de

Cristina Aldea

DER NEUE NOSTRADAMUS

Außergewöhnliche Erlebnisse mit dem belgischen Medium Pascal Riolo

OSIRIS Verlag

Die Autorin:

Cristina Aldea, Jahrgang 1944, studierte Mathematikerin und polyglotte Übersetzerin ist Mitglied der Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI, im wissenschaftlichen Beirat des Para-Wige e.V., im italienischen Nationalen Ufologischen Zentrum (CUN) sowie im Interdisziplinären Komitee für Protohistorische und Traditionelle Forschung (CIRPET) in Rom. Nach mehrfachen Vorträgen bei Weltkongressen und Veröffentlichung unzähliger Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften im In- und Ausland sowie einiger Vorwörter für italienische Sachbücher, trug sie nun die außergewöhnlichsten Erlebnisse mit dem Medium Pascal Riolo in diesem Buch zusammen.

Die wahrheitsgetreuen belegbaren Erlebnisse sind in lustigen, humorvollen bis ernsten und traurigen Kurzgeschichten niedergeschrieben, was die spannende Lektüre des Buches erheblich erleichtert.

Cristina Aldea lebt heute in Köln und Barcelona.

Meinem lieben kleinen Paquito gewidmet

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Einleitung

Die geheimnisvollen Kräfte der Kinder

Meine erste Begegnung mit Pascal

Berichte über Pascal

Lehrer Simone

Gianni

Myriel

Graziella

Nonna

Pascal über sich selbst

Pascals eigene Erlebnisse

Radio Contact

Fabrikant Todarello

Lotto

Das verwunschene Haus

Die Familie aus Carcassonne

Die verwunschene Puppe

Maggie, die Hellseherin

Das Grundstück

Der Immobilienbetrug

Der Verleger

Das gynäkologische Problem

Der Seitensprung

Einfluss der Geister

Tante Concettas Tod

Nonnas Treppensturz

Die kleine Bettnässerin

François

Jessica

Gregorys Reise

Voraussage für einen Freund

Barbara

Charly

Sylvie

Der Tod auf der Straße

Godesberger Treffen

Meine Erlebnisse mit Pascal

Oma Emilia

Oma bei Pascals Vortrag

Oma am Radarbild

André

Das Armband

Rosanna

Der Aschenbecher

Die Wesenheit im Eiscafé

Rosannas Erkältung

Der Mantel im Eiscafé

Thailand

Spanien

Die Spachtel

Die Pyramide im Bett

Sevgi

Hilfe für den Sohn eines Arztes

Frau Doktor aus Moers

Olga

Pascals Verehrerin

Voraussage für Shehla

Gedankenlesen

Bellaria

Pascal verbiegt Löffel

Indonesien

Ägypten

Der Kongress in Regen

Weitere Voraussagen

Danksagungen

Pascals Nachwort

Mein Schlusswort

Einleitung

Seit über zwanzig Jahren habe ich den Text dieses Buches niedergeschrieben, mich aber nicht getraut ihn zu veröffentlichen, weil ich befürchtete missverstanden zu werden. In letzter Zeit verspürte ich jedoch immer mehr den Drang meine Erlebnisse mit diesem interessanten, wunderbaren Menschen, mit dem belgischen Medium italienischer Herkunft, Pascal Riolo, auch anderen mitzuteilen. So entstand dieses Buch.

Ich bin 1944 in Siebenbürgen, im streng kommunistischen Rumänien, geboren und habe weder in meiner Kindheit noch in meiner Jugendzeit irgendetwas von Dingen gehört, die seltsam, unerklärlich oder außergewöhnlich waren. Hellsehen, Wahrsagen oder Kartenlegen gehörten in den Bereich des Unnormalen und wenn sich jemand damit befasste, was die Zigeuner gern taten, wurde er für verrückt erklärt und konnte sogar bestraft werden. Wer sich diesbezüglich nicht liniengetreu verhielt, kam in die Irrenanstalt.

Ich habe Mathematik studiert und weil ich mehrere Sprachen spreche, auch das Diplom des Übersetzers und Dolmetschers gemacht. In meinem „mathematischen Kopf“ war kein Platz für paranormale Sachen. Alles, was ich nicht sehen, fühlen oder berechnen konnte, durfte nicht existieren! In allem was ich tue, setze ich stets mein logisches Denken, meinen gesunden Menschenverstand ein, jedoch seit ich Pascal kenne, ist in meiner Denkweise manches durcheinandergeraten. Die vielen Gespräche mit ihm, vor allem die miteinander gemachten Erfahrungen und unzähligen Erlebnisse, haben dazu geführt, dass ich diese Dinge heute ein wenig anders sehe, dass ich versuche sie so anzunehmen wie sie geschehen und sie nicht mehr hinterfrage, weil ich eingesehen habe, dass es dafür keine befriedigenden Erklärungen für mich gibt. Weil eben so viele unerklärliche, heute würde ich sagen paranormale Ereignisse, stattfanden, die in Verbindung mit Pascal stehen, die ich mit ihm erlebt und gelebt habe, die ich von Betroffenen direkt erzählt bekam, dachte ich, dass es angebracht wäre, sie aufzuschreiben um sie nicht zu vergessen, aber vor allem, um sie als Beweise für das Erlebte festzuhalten.

Hier berichte ich vor allem über Ereignisse, die in Anwesenheit eines Publikums, einer Menschengruppe oder in Anwesenheit einzelner Personen, außer Pascal und mir, stattgefunden haben. Ereignisse, die von den betreffenden Personen jederzeit bestätigt werden können. Ich kenne Pascals Familie persönlich, viele seiner Freunde und auch einige seiner Kunden, die mir ihre Erfahrungen direkt erzählten und sie auch bestätigten.

Weil ich mir nicht jede Einzelheit merken konnte, habe ich Pascals Aussagen, sowie die seiner Familienangehörigen und seines Lehrers aufgezeichnet und nachher sofort genauso niedergeschrieben, wie sie gesagt wurden. Zum leichteren Verständnis habe ich die einzelnen Ereignisse als kleine Geschichten zusammengefasst und nach Möglichkeit chronologisch geordnet.

Natürlich habe ich mit Pascal viel mehr derartige Erlebnisse gehabt, die ich hier nicht gern erzählen möchte, weil ich dafür keine Zeugen habe und auch um nicht unglaubwürdig zu erscheinen. Trotzdem werden einige Leser skeptisch sein und an der Wahrheit meiner Erzählungen zweifeln. Es ist ihr gutes Recht.

Keine einzige Erzählung entspringt meiner Fantasie oder ist frei erfunden. Dafür verbürge ich mich.

Trotz allem hat mich aber mein gesunder Menschenverstand, mein logisches Denken, bis heute nicht verlassen und ich bin der realistisch denkende Mensch geblieben, der ich immer war.

Cristina Aldea im Februar 2022

Die geheimnisvollen Kräfte der Kinder

Kindheit ist ein Mysterium

Phänomene von Telepathie, Hellsehen, Vorahnung sowie extrasensorielle Wahrnehmungen werden bei vielen Kindern angetroffen. Wie äußern sich diese Eigenschaften?

Seit vielen Jahren stellen sich die Wissenschaftler Fragen zu paranormalen Phänomenen, die dem menschlichen Verstand vollkommen entgehen und die als Ursprung Kinder haben, denen aber die Besonderheiten, die ihnen angelastet werden, überhaupt nicht bewusst sind.

Diese Kinder befinden sich zum größten Teil nicht einmal im Pubertätsalter, was ihr Verhalten noch unverständlicher macht.

Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, die uns verpflichten unser eigenes Realitätskonzept und dessen Grenzen ins Gespräch zu bringen:

- In Kropotkin, einer Stadt in der Region Krasnodar, in Russland, „sieht“ die kleine Tania Bykowskaya mit den Fingern. Mit verbundenen Augen kann sie die Farben verschiedener Gegenstände ertasten.

- Ein achtjähriges Mädchen aus der Rue Saint-Maur in Paris kann einen riesigen Schrank nur mit den Blicken um einige Zentimeter verschieben.

- Ein Junge aus dem Jura löst aus der Entfernung elektrische Phänomene aus und bringt eine Lampe zum Glühen, ohne den Schalter zu berühren.

- Ein Siebzehnjähriger durchbohrt seinen Hals mit einem Stilett, verspürt dabei aber nicht die geringsten Schmerzen.

- Der zehnjährige Jim Dark entzündet Papier, das sich in einer geschlossenen Schublade befindet.

- Der kleine C.B. bringt seine gesamte Bleisoldatenarmee in Bewegung, während er schläft.

- Der sechsjährige Michael Lord aus Georgia (USA) heilt Kranke, die von der traditionellen Medizin aufgegeben wurden.

- Der zehnjährige H. Heinz wünscht sich sehnlichst einen Freund. Nachts werden seine Eltern durch den Lärm zweier spielender Kinder wach. Als sie ins Kinderzimmer treten, hört der Lärm auf und Heinz schläft fest in seinem Bett.

- Ein fünfzehnjähriges Mädchen aus Wisconsin (USA) fällt jedes Mal in Trance, wenn die Eltern es zurechtweisen. Plötzlich schweben Flammen durch den Raum und entzünden Gardinen und Tapeten.

Parapsychologen teilen die Fähigkeiten der sogenannten PSI-Kinder in zwei unterschiedliche Kategorien ein: Extrasensorielle Wahrnehmung und Psychokinese.

Zu der extrasensoriellen Wahrnehmung gehören Telepathie, Hellsehen und Weissagung.

Die Psychokinese, eine mit der extrasensoriellen Wahrnehmung assoziierte Fähigkeit, stellt die direkte Wirkung des Geistes auf die Materie dar, das bedeutet mit anderen Worten Verschieben oder Herumwerfen von Gegenständen oder das Entstehen von hörbaren Klopfzeichen.

Für jeden von uns ist die Kindheit nichts anders als eine schwache Erinnerung an einen längst vergessenen Traum. Die Kindheit ist ein Universum, in dem sich der Traum komischerweise kohärent mit der Wirklichkeit vermischt.

Die Kindheit ist also ein entfernter Traum, aber der Traum ist eine Ausdrucksweise, die im Leben eines Menschen von besonderer Bedeutung ist.

Die Pubertät begünstigt oft das Auftreten übersinnlicher Phänomene und manche behalten ihre paranormalen Fähigkeiten sogar bis in das Erwachsenenalter. Die meisten PSI-Kinder weisen fast immer Eigenschaften wie Einsamkeit, ausgeprägte Einbildungskraft, Fantasie, Gefühlsschwankungen und Frust auf.

Wenn Kinder in der Lage sind Phänomene zu verursachen, die unser Verstand nicht fassen oder begreifen kann, dann glaube ich, stehen wir vor universellen Gesetzen, die wir zu verstehen versuchen oder absolut von uns weisen. Sie zu verstehen funktioniert jedoch nicht mit unserem normalen, noch so rationalen Verstand. Also stehen wir vor etwas, das wir uns nicht erklären können und sind sogar manchmal versucht unsere eigene geistige Integrität in Frage zu stellen. In den meisten Fällen schenken wir PSI-Kindern leider zu wenig Aufmerksamkeit und tun das, was das Kind von sich gibt, als „rege Fantasie“ ab.

Es scheint, als ob es eine Fähigkeit gäbe, eine Kraft, die aus der Alchemie, aus dem Zusammenspiel dieser kindlichen Wunder geboren wird, aus der Einsamkeit und der Einbildungskraft des Kindes, die allen dem Menschen bekannten Gesetzen trotzt, eine Art Energie, die dem Kind vertraut ist.

Schon die antiken Zivilisationen erkannten diese wunderbaren Fähigkeiten bei Kindern, die bei manchen Völkern sogar als Wahrsager oder als Medium eingesetzt und von Priestern in Tempeln befragt wurden. In einem zweihundert Jahre vor Christus Geburt niedergeschriebenen Text heißt es, dass ein Kind mit den Göttern kommunizieren könne, weil es noch pur, noch rein und unbefleckt sei. Für die antiken Völker befanden sich nur Tiere, Kinder und Narren in konstanter Verbindung mit der unsichtbaren Welt. Daher auch die Aussage, dass Kinder und Narren die Wahrheit sagen.

In Dionysos Griechenland dachten die an den Lippen prophetischer Kinder hängenden Gläubigen, Gottes Wort aus deren Munde zu vernehmen. Der Hirtengott Pan, Krishna, einer der am meisten verehrten Götter des Hinduismus, sowie der schon erwähnte Dionysos, werden fast immer als nie alternde Jünglinge dargestellt. Keltische Legenden erzählen von kleinen magischen Wesen, die mit ihrem Wissen den Menschen weitaus überlegen waren.

Diese Legenden, die sicherlich auch einen Kern Wahrheit in sich bergen, zeigen die geheimnisvolle Rolle des Kindes bei den antiken Völkern, seine heilige Funktion. Wenn der Aberglaube verschwindet, bleibt eine Realität zurück, die oft die Legende selbst übertrifft. Könnte diese Realität nicht irgendwo in den geistigen Möglichkeiten bestimmter Kinder schlummern? Woher kommen sonst diese Kräfte? Wer sind diese Kinder wirklich? Sind es nicht einfach nur unsere eigenen Kinder, die etwas in sich tragen, das uns Angst macht?

All das, was einst als eine Gabe Gottes oder je nach Glauben, als ein Teufelswerk, angesehen wurde, unterliegt heute parapsychologischer Forschung.

Es kann sein, dass uns diese übersinnlichen Kinder einfach nur eine Lektion der Klarheit erteilen, ein Bild dessen geben, wie die Menschheit von morgen sein wird, wenn diese fast göttliche Energie, die wir wegen fehlender Begriffe „PSI“ nennen, auflebt.

Einsamkeit und Einbildungskraft oder Fantasie gehen Hand in Hand. Es könnte sein, dass dieses der Schlüssel zu den zahlreichen psychischen Vorgängen im Kind ist. Kinder, die übersinnliche Phänomene erzeugen, sind fast immer einsame Kinder. Es sind Einzelkinder oder Kinder, die an Einsamkeit leiden, ausgelöst durch Störungen in ihrem Gefühlsleben. In solchen Fällen errichtet das Kind eine Mauer zwischen sich selbst und der es umgebenden Welt und schafft sich ein Universum auf seine Art. Hinter dieser Mauer kann es nach eigener Lust und Laune Freunde erfinden, die eigenen Eltern ausschalten, Helden seiner persönlichen Mythologie aufleben lassen, so wie es sie in Wirklichkeit haben möchte. Seine Wirklichkeit trägt die Maske all seiner Einbildungen, all seiner Wünsche. Das Kind diktiert und erzielt sogar manchmal Erfolg.

Man versucht diese Vorgänge stets rational und logisch zu erklären. Wenn man sie jedoch mit dem Verstand nicht begreifen und erklären kann, spricht man von Zufall, wenn sich aber der Zufall mit einer gewissen Präzision wiederholt, kommt das Wort Wunder ins Spiel.

Die Einsamkeit ist, wie schon gesagt, der Ursprung für die Entstehung übersinnlicher Phänomene. Tibetanische Yogis ziehen sich für viele Jahre in die Einsamkeit zurück um wunderbare Kräfte (siddhi) zu erlangen wie Levitation, Hellsehen, Verdoppelung oder Einwirkung aus der Ferne auf Gegenstände. Die Einsamkeit dieser Yogis ist gewollt, zeigt aber wie wichtig sie für das Entstehen übersinnlicher Mechanismen ist. In Abgeschiedenheit und Ruhe empfindet der Mensch die Welt ganz anders. Die verschärften Sinne nehmen Dinge wahr, die man normalerweise gar nicht beachtet, wie unbekannte Geräusche, in der Dunkelheit entstehende Formen, überraschende Gedanken, Bewegungen und anderes.

Während der Yogi einiges mit Zweifel betrachtet, was seiner Weiterentwicklung nicht zugutekommt, ist es für das Kind ganz anders. Das Kind hat ein fast fanatisches Vertrauen in sich selbst und nichts könnte bei ihm Zweifel aufkommen lassen.

Beim Kind handelt es sich um ein Spiel, das trotz seiner Intensität den Bereich seiner eigenen Fantasie nicht überschreitet. Die Erwachsenen, die Eltern, sind oft Zeugen dieser fast immer vom Kind verursachten unerklärlichen Phänomene.

Forscher, die sich intensiv mit diesen Vorgängen befassten, stellten schon vor etwa siebzig Jahren fest, dass zwischen dem Forscher und dem zu analysierenden Kind ein sogenannter „Strom“ fließen muss. Bei Experimenten, die in Schulen gemacht wurden, beobachtete man, dass die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn das Kind vom eigenen Lehrer und nicht von einem Fremden, getestet wird.

Heute weiß man, dass die besten Ergebnisse extrasensorieller Wahrnehmung bei Kindern im Alter von 8 – 13 Jahren und nicht bei älteren Kindern erzielt werden. Dieses ist darauf zurückzuführen, dass die Kinder in der Grundschule eine engere Bindung zum Lehrer haben. Die Forscher stellten fest, dass die Experimente am besten gelingen, wenn zwischen Lehrer und Schüler eine gegenseitige enge, jedoch respektvolle Beziehung besteht.

Die Begegnung eines Erwachsenen mit einem Kind ist immer ein besonderes Ereignis, über dem eine gewisse Unverständlichkeit schwebt.

Den PSI-Kindern kann man sich auf verschiedene Art nähern und zwar mit experimentellen Tests, statistischen Erhebungen, psychologischer Analyse bis hin zum einfachen menschlichen Dialog. Es ist stets interessant zu hören, was die Kinder von selbst erzählen. Ihre Ehrlichkeit, ihre direkte einfache Art, das zu verstehen und zu interpretieren, was ihnen passiert ist, gibt oft erstaunliche Impulse ihres Innenlebens preis.

Die Arbeit mit den PSI-Kindern kann nur erfolgen, wenn man sie nicht als psychisch Kranke, ja sogar als eine Art Monster, sondern als privilegierte begnadete Wesen betrachtet, die etwas können, was der Rest der Sterblichen nicht kann.

Der Dialog ist deshalb so wichtig, weil er bestimmte Analogien aufzeichnet, scheinbar unbedeutende Ereignisse miteinander verbindet, eine Seelenanalyse erlaubt und Aspekte extrasensorieller Mechanismen freilegt, weil die Erscheinungsformen, über die gesprochen wird, fast immer psychischer, schwingungsgeladener Natur sind.

All das kann aber nur dann geschehen, wenn man vor Beginn des Dialogs das Vertrauen des Kindes gewonnen hat, sonst wird es sich der prüfenden Person überhaupt nicht oder nur sehr schwer öffnen.

Es ist erwiesen, dass sich das Leben am Meer von dem in der Hochebene oder sogar in den Bergen, grundsätzlich unterscheidet. Eine Bestätigung hierfür findet man in der Tatsache, dass sich die Yogis stets in die Berge zurückziehen, um in Ruhe meditieren zu können und nur dann absteigen, wenn sie auf Nahrungssuche sind. Es scheint, als ob sich die PSI-Fähigkeiten in den Bergen besser entwickeln und entfalten können. In den Hochebenen Asiens, in Höhen zwischen 3.000 und 4.000 Metern, ist das psychische Leben, angefangen von seinen tiefsten Erscheinungsformen (Hexerei, Magie) bis hin zu seiner höchsten Entwicklungsstufe (Erwachen des Geistes), sehr viel intensiver als anderswo.

Es soll unter zehn PSI-Kindern sieben geben, die in bergigen Gegenden wohnen. Davon leben vier in direkter Beziehung zur Natur als Hirten- oder Bauernkinder.

Was die Kindheit charakterisiert, ist die enge Beziehung zur Natur, zu den Elementen, die das Kind umgeben, die es instinktiv identifizieren kann, der angeborene Sinn des Ursprungs, der Sinn für Mysterien.

Folglich kann man sagen, dass die Umgebung, in die das Kind hineingeboren wird, in der es aufwächst, bei der Entstehung von PSI-Phänomenen eine große Rolle spielt. Sie kann die Entwicklung des Kindes begünstigen oder auf diese sogar hemmend wirken.

Paranormale Phänomene entstehen oft auch nach beeindruckenden emotionalen Ereignissen wie der Verlust eines Elternteils oder einer nahestehenden geliebten Person, nach dem Erleiden eines Unfalls, einer schweren Krankheit, nach Missbrauch oder Misshandlung des Kindes. Nicht immer ist aber ein solches Ereignis notwendig, um bei dem Kind eine extrasensorielle Wahrnehmung oder Psychokinese hervorzurufen. Wie schon gesagt, spielt die gefühlsbetonte Beziehung eine wichtige Rolle, denn genau um diese Bindung herum wird das Kind seine eigene innere Welt aufbauen und in sich selbst diese versteckten Bereiche wecken, in die der Erwachsene fast gar nicht eindringen kann.

Für den französischen Professor Robert Tocquet, der sich mit diesem Phänomen eingehend beschäftigte, gab es eine allgemeine Regel, die besagt, dass jedes Medium schon in der Kindheit neuropathisch gewesen sei, wobei diese Neuropathie so gering ausfallen kann, dass sie von den anderen, das Medium umgebende Menschen, gar nicht bemerkt wird.

Als Beispiel hierfür zählt er einige bekannte Medien auf: Stainton Moses war seit seiner Kindheit ein Schlafwandler, Home litt an zahlreichen nervösen Anfällen, Eusapia Paladino erlitt einen Scheitelbeinbruch im Alter von einem Jahr und im Alter von acht Jahren erlebte sie die Agonie ihres geliebten Vaters, der von Straßenräubern überfallen und tödlich verletzt wurde. Frau Piper wurde Medium nach zwei schweren chirurgischen Eingriffen. Pascal Forthuny und Frau Mancell entwickelten hellseherische Fähigkeiten nach dem Tod eines ihrer Kinder.

Auch wenn für den Außenstehenden das emotionale Ereignis von geringer Bedeutung zu sein scheint, ist es trotzdem ein fruchtbarer Boden für die Entstehung und Entwicklung von hellseherischen Fähigkeiten und parapsychischen Phänomenen aller Art.

Wir haben gesehen, dass die Parapsychologen diese Fähigkeiten sogar klassifizieren, man sollte aber nicht glauben, dass sich die von Kindern hervorgerufenen PSI-Phänomene nur auf einige typische Fälle beschränken.

Bei eingehenden Untersuchungen der parapsychologischen Fähigkeiten von Kindern stößt man auf sehr überraschende Erscheinungsformen, auf regelrechte Wunder, die allen physikalischen Gesetzen trotzen und deren vollkommen irrationale Natur einen zur Verweigerung, ja sogar zur absoluten Verneinung, zwingen.

Alle PSI-Kinder verfügen über die besondere Fähigkeit, sich von der täglichen Welt, von dem, was wir Realität nennen, zu entfernen, loszulösen und vollständig in ein Universum einzutauchen, das sie als ihr eigenes empfinden und an dessen Existenz sie fest glauben.

Manche Kinder tauchen aus ihrem Universum auf und bringen wunderbare Bilder, außergewöhnliche Visionen mit, wie ein Taucher, der auf dem Meeresgrund einen Schatz entdeckt hat.

Allan Kardec, ein französischer Spiritist und Forscher auf dem Gebiet der Parapsychologie, sagte den Eltern:

„Ihr kennt das Geheimnis nicht, das eure Kinder hinter ihrer Unschuld verbergen, ihr wisst nicht was sie tun, nicht was sie gewesen sind oder noch sein werden und trotzdem liebt und verwöhnt ihr sie, als ob sie ein Teil eurer selbst wären. Die Liebe der Mutter für ihre Kinder wird als größte Liebe angesehen, die jemand überhaupt für einen anderen empfinden kann.“

Was wissen wir schon über uns selbst, über diese unbekannte Masse in unserem Kopf, die wir Gehirn nennen? Das, was wir als „Bewusstsein“ bezeichnen, nimmt nicht mehr als zwanzig Prozent unserer grauen Zellen ein. Aber was wissen wir über den restlichen Teil, über die wunderbaren Möglichkeiten, die in unserem Unbewussten schlummern?

Wir müssen aus unserem viel zu langen Schlaf erwachen, so wie es einige unserer Kinder tun, deren Verhalten uns überrascht, uns sogar verängstigt. Sie sind nichts anders als das, was wir uns weigern zu sein: Das wirkliche Leben mit seinen vielfachen wunderbaren Facetten.

Wir alle besitzen irgendwo in uns derartige Fähigkeiten, jedoch unsere Art zu sein, unsere seit Generationen sich wiederholenden Automatismen ermöglichen uns nicht, diese in uns schlummernden verkümmerten Sinne zum Leben zu erwecken. Es passiert uns manchmal, dass unser Leben plötzlich durch telepathische oder hellseherische Ereignisse aufgewühlt wird, über die wir uns im gegebenen Augenblick sehr wundern oder vor denen wir uns sogar fürchten. Wenn deren Wirkung jedoch verklingt, gehen wir erneut unseren alltäglichen Beschäftigungen nach und legen das Ereignis unter dem Stichwort Zufall einfach ab.

Wahrscheinlich haben wir vergessen, dass wir alle mehrere „Bewusstseins“ in uns tragen, eine Vielzahl von Aspekten, die wir aus purer Angst vor uns selbst, ständig von uns weisen. Vielleicht müssten wir genau darin den Schlüssel für unsere entfernte Herkunft und was noch interessanter ist, für unsere Zukunft, suchen.

Unsere Kinder sind die Kristallisierung von all dem, was wir längst vergessen haben. Durch sie lernen wir uns wieder zu erinnern und die unendlichen Möglichkeiten, die wir in uns tragen, vielleicht wieder zu erwecken und endlich zu leben.

Pascal Riolo

Meine erste Begegnung mit Pascal

Alles begann am 24. Juli 1993. Das Datum weiß ich deshalb so genau, weil an diesem Tag mein Namenstag ist, den ich eigentlich nie gefeiert, ja sogar schon öfter vergessen habe. Heute aber begann der Tag anders als sonst. Die Sonne lachte Köln freundlich an, was sie sonst nur selten und äußerst sparsam tut und je wärmer es wurde, umso mehr schwand meine Lust am Schreibtisch zu sitzen und zu arbeiten. Aber was sollte ich sonst tun? Spazieren gehen, irgendwohin fahren? Ich überlegte. Plötzlich kam mir der Gedanke nach Lüttich zu fahren, wo ich mehrere Freunde habe und immer so gut abschalten kann.

In Fléron fuhr ich von der Autobahn ab, um in dem kleinen Eiscafé von Rosanna einzukehren. Rosanna ist eine Italienerin, deren Familie schon seit mehreren Jahrzehnten in Belgien lebt. Sie freute sich als sie mich sah und bevor ich Platz nehmen und etwas bestellen konnte, flüsterte sie mir zu:

„Die beiden dort in der Ecke, das ist Pascal mit seiner Mutter.“

Schon vor mehreren Monaten hatte mir Rosanna von einem äußerst begabten Jungen erzählt, der angeblich gut Karten lesen könnte und bestimmt auch gern bereit wäre es für mich zu tun. Sie sei einmal bei ihm gewesen und schwärmte von dessen hellseherischer Begabung.

Ich musste lachen. Ein so junger Mann, ja noch ein Kind, was weiß der schon vom Leben? Der konnte doch in seinem jungen Alter keinerlei Lebenserfahrung haben! Der sollte mir wahrsagen, ausgerechnet der sollte mir erzählen wie meine Zukunft aussehen wird? Mir, einer fast fünfzigjährigen Frau und noch dazu Mathematikerin? Mir, einer Frau mit Logik und Verstand? So etwas musste doch belächelt werden!

Trotzdem aber war ich neugierig und hätte gern gewusst, was er mir sagen würde, auch um ihm zu beweisen, dass so etwas gar nicht funktionieren kann und nichts anderes als Humbug ist. Ich war fest entschlossen, Pascal zu entlarven, ihm zu beweisen, dass er sich irrt, dass nicht sein kann, was nicht sein soll!

Selbstsicher schritt ich auf den Tisch zu, an dem der junge Hellseher mit seiner Mutter saß und friedlich Eis löffelte. Er sah mich mit großen dunklen Augen freundlich an und machte eine höfliche Geste, die mir zu verstehen gab, dass meine Anwesenheit willkommen und er bereit war, mit mir zu sprechen. Dieser so durchdringende aber äußerst sanfte Blick verwirrte mich ein wenig und nahm meiner aufgesetzten Forschheit den Wind aus den Segeln.

Ich begrüßte beide und erzählte sofort, dass ich schon einiges von ihm gehört hätte und von seiner Begabung natürlich sehr begeistert sei.

Er lächelte mich freundlich an.

Etwas unsicher fragte ich, ob ich einen Termin bei ihm bekommen könnte, da ich sehr interessiert sei, mir wahrsagen zu lassen.

Als er mir seine Telefonnummer gab und mir sagte, dass ich anrufen sollte, weil er seinen Terminkalender nicht bei sich hätte, warf er mir erneut einen freundlichen, aber diesmal sehr durchdringenden Blick aus seinen strahlenden, dunkeln Augen zu.

Sechs Tage später rief ich bei ihm an und bat um einen Termin. Als ich ihm sagte, dass ich die Person aus dem Eiscafé in Fléron sei, konnte er sich zu meiner Überraschung sofort an mich erinnern und bemerkte, dass er auch daran interessiert sei mir wahrzusagen, da ich für ihn eine besondere Frau sei. Was er damit meinte, verstand ich leider nicht.

Am Freitag, den 6. August 1993 um 10.00 Uhr hatte ich meinen ersten Termin bei Pascal. Ich fuhr neugierig und erwartungsvoll nach Oupeye und stand schon einige Minuten vor der vereinbarten Uhrzeit im zweiten Stock vor seiner Tür, weil ich die Zeit, die er für mich zur Verfügung hatte, voll und ganz ausnutzen wollte. Viele Fragen gingen mir durch den Kopf, viele Probleme beschäftigten mich und ich wollte vieles von ihm, aber noch viel mehr über ihn wissen. Ich glaubte überhaupt nicht an Kartenlegen, Voraussagen, an Hellsehen und sonstiges, das ich einfach als Spinnerei abtat.

Pascal, der schüchterne, höfliche, manierliche Junge öffnete mir die Tür und bat mich freundlich einzutreten. Ich trat in ein kleines bescheiden ausgestattetes Vorzimmer und dann in sein Wohnzimmer, das mich durch seine normale Einfachheit überraschte, da ich, wenn ich es ehrlich zugebe, auf der Reise zu ihm, kurz versucht hatte mir seine Wohnung vorzustellen. Wenn man weiß, dass man zu einem Hellseher, Kartenleger oder Heiler geht, stellt man sich dessen Umgebung meistens unheimlich, vielleicht sogar ein wenig makaber vor. Dem war absolut nicht so. Seine Wohnung war genauso normal wie sein gesamtes Auftreten.

Auf dem großen Wohnzimmertisch befanden sich verschiedene Tarotkarten, zwei Kerzenständer und eine Kristallkugel. Er forderte mich auf, an dem Tisch Platz zu nehmen und setzte sich mir gegenüber.

Ich sah ihn prüfend an und hörte mich sofort sagen:

„Herr Riolo, ich glaube an so etwas nicht, ich stehe all dem sehr skeptisch gegenüber.“

Er lächelte und nach einigen obligatorischen gegenseitigen Höflichkeitsbekundungen fragte er mich:

„Madame, wünschen Sie eine allgemeine Beratung oder möchten Sie mir ganz bestimmte Fragen stellen, die ich Ihnen beantworten soll?“

Ich überlegte eine Weile und dann entschloss ich mich für eine allgemeine Beratung um zu hören was er mir sagen wird, ohne auch nur das Geringste von mir zu kennen. Das System „Fragen stellen“ gefiel mir weniger, weil ich dachte, dass ich ihm auf diese Weise vielleicht einige Ideen geben könnte, die er dann zum Wahrsagen benutzen würde. Auch hatte ich Angst, dass ich einige wichtige Fragen vergessen könnte. Bei einer allgemeinen Beratung könnte er doch vielleicht Sachen entdecken, die bei mir in Vergessenheit geraten sind oder die ich von mir gar nicht weiß.

„Ich wünsche eine allgemeine Beratung und denke, dass es mir möglich sein wird, danach eventuell einige Fragen zu stellen.“

„Selbstverständlich, Madame, Sie können mich auch jederzeit unterbrechen, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Ich wiederhole es gern, denn ich möchte nicht, dass Sie von hier fortgehen und nicht alles klar ist“, sagte er ruhig in seiner gewohnten höflichen Art, indem er eine Schublade öffnete und Schreibblock und Kugelschreiber herauskramte.

„Hier, etwas zum Schreiben, damit Sie aufschreiben können, was ich Ihnen sage, denn Sie werden sich später sicherlich nicht mehr an alles erinnern. Es ist auch, damit Sie prüfen können, ob die von mir gemachten Voraussagen stimmen, ob sie im Laufe der Zeit eintreten oder nicht.“

Bisher schien alles sehr logisch und einfach zu sein.

Auf einen kleinen Zettel musste ich meinen Vornamen und mein Geburtsdatum schreiben. Pascal legte ihn vor sich und fuhr langsam mit der offenen Handfläche darüber, dann begann er seine Tarotkarten zu mischen und bat mich einige abzuheben. Anschließend legte er die beiden geteilten Kartenhäufchen übereinander und breitete alle Karten mit der Rückseite nach oben, vor mir aus. Nun forderte er mich auf, ihm aus den vor mir liegenden Karten sieben herauszugeben, die er langsam nacheinander aufgedeckt auf den Tisch legte, während er begann, mir einiges aus meinem Leben zu erzählen. Er sagte zum Beispiel, dass ich ohne Vater aufgewachsen sei, da er früh verstorben war, dass ich eine Schwester habe und vieles mehr. Er erinnerte mich an Einzelheiten aus Szenen meiner Kindheit, die ich längst vergessen hatte und wusste auch, dass ich eine geschiedene, kinderlose Frau bin.

„Ich sehe, dass Sie nur kurze Zeit mit einem Mann verheiratet waren, der einen weißen Kittel trägt.“

Um Pascal zu verwirren sagte ich schlagfertig:

„Ja. Sie haben Recht Monsieur, mein Ex-Mann ist Bäcker.“

Pascal hob den Kopf und sah mich mit sehr strengem Blick an.

„Ich weiß, dass Sie mich auf die Probe stellen wollen, aber es wird Ihnen nicht gelingen, Madame. Ihr Ex-Mann ist ein intellektueller Mensch, ein Akademiker, ich würde sagen, er ist Arzt.“

Es stimmte genau. Ich war knapp sieben Jahre mit einem Rechtsmediziner, also einem Arzt, verheiratet.

Danach behauptete er, dass ich einen Freund hätte, den er genau beschreiben konnte. Ich wollte einiges über meinen Freund wissen und stellte bestimmte Fragen, die er treffsicher beantwortete. Seltsamerweise kannte er auch meine Stärken und Schwächen und ermahnte mich manches im Leben anders anzugehen, als ich es bisher getan hatte. Alles stimmte!

Einen kurzen Augenblick beschuldigte ich in Gedanken Rosanna, weil ich glaubte, dass sie ihm vorher vieles über mich erzählt hatte. Fast alles was er sagte, wusste sie doch gar nicht, konnte sie doch überhaupt nicht wissen und manches davon hatte sogar ich vergessen.

Da es das erste Mal war, dass mir jemand so genau wahrsagte, wurde ich unruhig, nervös und staunte nicht schlecht. Mehrfach unterbrach ich ihn und hakte nach, um noch mehr von ihm zu erfahren aber auch um ihn auf die Probe zu stellen, da ich all dem sehr skeptisch gegenüberstand. Mein Weltbild begann leicht zu schwanken und das gefiel mir, der geradlinig logisch denkenden Frau, überhaupt nicht. Ich musste feststellen, dass es auf dieser Welt wirklich Sachen gibt, die man mit dem Verstand allein nicht begreifen kann, was ich bis dahin nicht wahrhaben wollte und dass es Menschen gibt, die außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen.

Mir wurde fast unheimlich. Machte mir dieser nette freundliche Junge vielleicht Angst? Nein, es störte mich aber gewaltig, dass jemand, der mir vollkommen fremd war, der noch so furchtbar jung war, so tief in mein Leben, in mein Innerstes, in meine Seele eindringen konnte. Niemals zuvor hatte ich jemanden so nahe an mich herangelassen und nun drang dieser Junge mit einer solchen Leichtigkeit in meine tiefsten Verstecke, in meine intimsten Geheimnisse vor. Der Sockel, den ich mir unter meine Füße gestellt hatte, um im Leben einen Halt zu haben, begann heftig zu wackeln und ich fürchtete fast ins Leere zu fallen.

Als er zur eigentlichen „Zukunftsanalyse“, wie er das nannte, überging, bemühte ich mich in Stichworten aufzuschreiben was er sagte, damit ich irgendwann nachprüfen könne, ob seine Voraussagen auch wirklich eingetroffen waren. Mit meinen Notizen musste es mir doch gelingen irgendetwas zu finden, das meine anfängliche Skepsis untermauern und ihm widersprechen konnte! Das beruhigte mein Gewissen.

Pascal sagte mir einiges über mein Büro, über meine finanzielle Lage, über manches, das ich noch zu erwarten hatte, das noch auf mich zukommen würde. Es waren sowohl gute als auch weniger angenehme Dinge, die mich jedoch nicht erschütterten oder umwarfen. Ich schrieb sie auf und da ich nun wusste, was mir die Zukunft bringen würde, konnte ich manches beruhigt erwarten oder abzuwenden versuchen.

Anfangs war ich sehr skeptisch, dann überraschten mich seine Aussagen, ich bewunderte ihn, manchmal glaubte ich was er sagte und manchmal konnte oder wollte ich es einfach nicht glauben, manchmal lief es mir kalt den Rücken hinunter und manchmal wurde mir heiß. Es war ein Auf und Ab der Gefühle und Stimmungen!

Mit diesem Wirrwarr in der Seele verabschiedete ich mich und musste noch lange an diesen Tag, an dieses Erlebnis und an diesen sonderbaren achtzehnjährigen Mann denken.

Oft holte ich das Blatt hervor, auf dem meine Notizen standen und verfolgte gespannt was sich von den gemachten Voraussagen erfüllt hatte, welches der dort aufgeschriebenen Ereignisse auch wirklich eingetreten war. Zu meinem großen Erstaunen kam im Laufe der Zeit fast alles so, wie es mir Pascal vorausgesagt hatte!

Der junge Mann begann mich immer mehr zu interessieren und meine seit vielen Jahrzehnten vorgefasste Weltanschauung begann langsam zu bröckeln. Da ich ihm als Mensch auch zusagte, entstand zwischen uns ein freundschaftliches Verhältnis, das sich zu einer richtigen Freundschaft festigte. Der riesige Altersunterschied, der uns beide trennt, ist überhaupt kein Hindernis, da Pascal sich gern in der Gesellschaft reiferer, erfahrener Leute aufhält und ich mich mit ihm ebenso gern über viele Themen unterhalten kann. Wenn man ihm zuhört, vergisst man, dass er so blutjung ist und meint einen erfahrenen, weltoffenen, toleranten mindestens Vierzigjährigen vor sich zu haben.

Pascal ist Autodidakt. Er hat viel gelesen und sich auf diese Weise sein Wissen angeeignet. Hinzu kommen seine angeborene wunderbare Gabe und seine paranormalen, also übersinnlichen Fähigkeiten, die ihm ermöglichen, Dinge zu sehen und zu empfinden, welche die meisten von uns überhaupt nicht wahrnehmen.

Da er mit diesen Fähigkeiten geboren ist, dachte er etwa bis zu seinem neunten oder zehnten Lebensjahr, dass alle so empfinden, dass alle die Aura oder aus dem Jenseits kommende Wesenheiten sehen könnten, dass alle Schwingungen wahrnehmen könnten. Er konnte sich bis dahin gar nicht vorstellen, dass der größte Teil der Menschheit ganz anders sieht und fühlt als er.

Berichte über Pascal

Um Pascal besser zu kennen, dachte ich, es wäre angebracht einige seiner Verwandten, Freunde und Lehrer über ihn zu befragen, was zu sehr aufschlussreichen Ergebnissen führte.

Lehrer Simone

Joseph Simone, Pascals Lehrer an der École communale in Hermée, ein sehr netter und freundlicher Herr, der sehr aktiv und unternehmungslustig ist, war sofort bereit, mir einiges über Pascal zu erzählen. Er kam zu Pascal nach Hause und wir saßen zu dritt gemütlich beisammen.

Herr Simone erzählte:

„Ich kenne Pascal seit langem. Als er zwölf Jahre alt war, hatte ich ihn in meiner Klasse. Bevor er in meine Klasse kam, fiel er mir nicht sehr auf, weil er ein ruhiges Kind war. Er war nicht der Junge, der Fußball spielte oder mit anderen Kindern herumtollte. Als ich in seiner Klasse unterrichtete, bemerkte ich, dass der Junge sehr sensibel war. Er interessierte sich für alles und hatte keine Angst auch Mädchen anzusprechen, die er genauso behandelte wie die Jungen. Ich erinnere mich noch ganz genau daran, dass er mir eines Tages sagte, dass er gern ein Buch schreiben würde. Damals war er etwa dreizehn Jahre alt. Er wollte, dass ich sein Buch korrigiere. Ich weiß, dass er eine Geschichte geschrieben hatte, an deren Inhalt ich mich nicht mehr erinnern kann. Ich verbesserte ihm den Text, ohne jedoch erahnen zu können, dass er einmal das werden wird, was er heute ist.“

Ich unterbrach Herrn Simone und sagte:

„Als ich ihn nach einem Lehrer gefragt hatte, der mir über ihn etwas erzählen könnte, nannte er mir sofort Ihren Namen, obwohl er in der Schule viele Lehrer hatte. Ich glaube er war Ihnen sehr verbunden.“

„Das stimmt. Viele Kinder haben zu mir ein sehr gutes Verhältnis. Pascal besonders, weil er ein sehr ruhiges, ein sehr empfindsames Kind war.

Wir machen jedes Jahr kleine Vorstellungen in der Schule. Das mache ich mit meinen Schülern nun schon seit vielen Jahren und erinnere mich nicht mehr genau an Einzelheiten, daran, welche Aufgabe Pascal damals hatte. Wenn man mit den Kindern etwas veranstaltet, kommt man ihnen sehr viel näher und lernt sie besser kennen. Pascal ist ein Junge, den ich immer sehr gemocht habe. Er hat eine besondere Sensibilität, von der ich beeindruckt war.

Was die Unterrichtsfächer anbelangt, war Pascal wie alle anderen Schüler auch, jedoch wenn man sich mit ihm unterhielt, konnte man feststellen, dass er anders dachte als die Schüler seines Alters, dass er reifer war als die anderen. Die Jungen seines Alters dachten vor allem an Fußball, sie stritten miteinander und tobten herum. Er war reservierter, ruhiger als die anderen. Bei ihm spürte man eine gewisse Reife. Er hatte ein gutes Verhältnis zu den anderen Schülern, war aber oft allein und nachdenklich. Ich fühlte es und es überrascht mich überhaupt nicht, dass aus ihm ein besonderer, ein außergewöhnlicher Mensch geworden ist. Ich hätte mir aber nie vorstellen können, dass aus ihm etwas so Ungewöhnliches wird.

Wenn man mich gefragt hätte, was er einmal werden würde, hätte ich darauf keine Antwort gefunden. Pascal war kein besonders guter Schüler, er war eher mittelmäßig. Er hob sich aber von den anderen durch seine Frühreife ab.

Er erzählte mit Hingabe über seine Familie. Vor allem über seine Mutter, auch über seine Tanten und Cousins aus Hermée.

Da ich im Laufe der Jahre in der Schule sehr viele Schüler hatte, kann ich mich nicht mehr an alle Einzelheiten erinnern. Er war aber einer der Schüler, der mir in Erinnerung geblieben ist, weil er nie gewalttätig, nie vorlaut oder anstandslos, sondern immer sehr einfühlsam, zurückhaltend und nett war, Eigenschaften, die ich überaus schätze. Wir sprachen in der Klasse sehr viel miteinander und über alles.

Vielleicht ist dieses der Grund, weshalb er sich gern an mich erinnert. Wenn ich an Pascal denke, dann assoziiere ich damit immer Sensibilität und Frühreife.

Ich kann Ihnen leider keine Geschichte erzählen über irgendeinen Jungenstreich, den Pascal in der Schule gemacht hatte. Er hat keine Streiche gemacht.

Auch in den Pausen verhielt er sich anders als seine Mitschüler. Er ging im Schulhof allein spazieren. Das soll aber nicht heißen, dass er die andern nicht mochte. Er wollte allein sein. Wenn er mit andern zusammen war, beobachtete er sie mit großer Aufmerksamkeit. Er war nicht so wie die meisten Schüler seines Alters, die einen festen Freund haben, die oft mit denselben Jungen oder Mädchen zusammen sind oder in Gruppen gesehen werden.“

Nun griff Pascal ein und wandte sich seinem Lehrer zu:

„Die erste Geschichte, die ich geschrieben hatte und Sie gebeten hatte sie zu korrigieren, handelte von Träumen. Es könnte sein, dass ich sie sogar noch habe.“

Dann fuhr er fort:

„Herr Simone machte jedes Jahr eine Vorstellung mit seinen Schülern und ich weiß, dass er einmal einen Jungen und ein Mädchen suchte, welche die Ansage machen sollten. Das war eine Aufgabe, die jeder Schüler gern tat, eine Rolle, die jeder haben wollte. Schon am Anfang des Schuljahres als noch niemand wusste, dass wir überhaupt eine Vorstellung machen würden, war ich mir sicher, dass ich zusammen mit meiner Klassenkollegin Christel García auftreten werde. Herr Simone benannte Christel und zögerte ein wenig als es um die Rolle des Jungen ging. Ich wusste genau, dass er mich benennen wird. Und es kam genauso, wie ich es empfand.

Ich erinnere mich nun an etwas Anderes, an etwas ganz Verrücktes:

Eines Tages, ich war damals etwa zehn Jahre alt, hatten wir in der Klasse eine Vertreterin. Es war Madame S. Ich sehe sie jetzt noch so klar vor mir, als ob es erst gestern gewesen wäre. Als sie in die Klasse kam, spürte ich, dass eine Person vor uns stand, die große private Schwierigkeiten hatte. Sie hatte Liebeskummer. Ich sagte natürlich nichts, denn ich wollte nicht, dass jemand davon erfährt. Ich selbst war davon sehr betroffen und wusste nicht wie ich reagieren sollte.

Kurze Zeit später, es war gegen Mittag, musste ich aus irgendeinem Grund in das Lehrerzimmer gehen. Ich sehe heute noch diesen Raum vor mir und kann mit Genauigkeit sagen, wo jeder Lehrer gesessen hat. Ich sah Madame S. Sie weinte fürchterlich. Sie, Herr Simone, bemerkten, dass ich davon sehr betroffen war, nahmen mich bei der Hand und führten mich hinaus mit den Worten: Es ist nicht schlimm, mach dir keine Sorgen, sie ist nur ein wenig traurig.

Plötzlich hörte ich eine Stimme:

Sei unbesorgt, er wird zu dir zurückkehren.

Ich weiß bis heute nicht, wer mir das gesagt hat.“

Lehrer Simone, der mit dem Ehemann dieser Lehrerin befreundet ist, meinte, dass Madame S. damals eine Ehekrise hatte.

„An einem Donnerstag, ich war etwa elf Jahre alt“ erzählte Pascal weiter, „hatten wir Geschichtsunterricht und begannen plötzlich über Wahrsagerei zu sprechen, weil eine Mitschülerin etwas erzählte über jemanden, der Hellsehen konnte oder über jemanden aus der Familie, der einen Wahrsager aufgesucht hatte. Wir sprachen darüber, was Wahrsagerei ist und plötzlich verspürte ich etwas ganz Sonderbares. Ab jetzt wusste ich, dass es Leute gibt, die etwas spüren, etwas wahrnehmen können, was andere nicht können. Es war mir bewusst, dass einige etwas sehen können, was andere nicht sehen.

Zu Hause angekommen, nahm ich sofort die Enzyklopädie, um die in der Schule besprochenen Begriffe nachzulesen.

In meiner Familie interessierte sich weder meine Mutter noch mein Vater für derartige Dinge. Ich musste mich sehr zurückhalten, weil meine Eltern für so etwas kein Verständnis hatten.

Ich begann mich für diese Sachen zu interessieren und gab mein ganzes Taschengeld für Bücher aus, die ich, nachdem ich sie gelesen hatte, in kleine Stücke zerriss damit meine Mutter, mein Vater oder sonst jemand, sie nicht finden konnten.

So oft ich konnte, ging ich in die Buchhandlung in Hermée und kaufte Bücher.

Schon im Alter von zwölf Jahren verschlang ich diese Bücher förmlich, konnte aber mit niemandem darüber sprechen.

Ich spürte genau als meine Mutter einen Unfall hatte, ich wusste es, traute mich aber nicht, sie davor zu warnen. Ebenso als meine Großmutter eines Tages ins Krankenhaus kam.

Immer wieder spürte ich Ereignisse, die dann genauso eintrafen, wie ich sie vorausgesehen hatte. Ich ließ sie geschehen, sagte aber niemandem etwas davon.

Als ich im sechsten Schuljahr war, hatte ich schon mehr als fünfzig Bücher übersinnlichen Inhalts regelrecht verschlungen.

Es geschah nach dieser besagten Geschichtsstunde und Herr Simone hatte stets ein offenes Ohr für mich. Er war für mich der wunderbare, verständnisvolle Mensch, mit dem ich über alles sprechen konnte.

Einmal machten wir mit Herrn Lehrer Simone einen Ausflug in den Wald, etwa fünfzig Kilometer von zu Hause entfernt. Es war am Abend. Wir hatten kleine Hexenhäuser gebaut und Steine aufgestapelt, was mich sehr beeindruckt hatte.“

Herr Simone griff ein:

„Ich bin wirklich sehr überrascht all das zu hören und gleichzeitig auch sehr glücklich und stolz, dass ich, ohne zu wissen, etwas für deine berufliche Laufbahn getan habe.

Schüler mit zehn oder zwölf Jahren, oft sogar mit achtzehn, wissen nicht, was sie einmal beruflich machen werden. Bei Pascal war es anders. Bei ihm hatte ich immer das Gefühl, dass er etwas werden wird, was mit Besonderem, mit Unerklärlichem, zu tun hat. Ich spürte, dass er etwas suchte, wusste aber nicht was.“

„Ich interessierte mich immer für die Wissenschaft. Schon mit sieben Jahren richtete ich mir am Dachboden des Hauses, in dem wir damals wohnten, ein Labor ein und hielt mich ständig dort auf. Immer wenn mein Cousin zu Besuch kam, wusste er, wo er mich finden konnte.

Einmal schrieb ich auch etwas über Chemie in unsere Schulzeitung. Ich fühlte mich von der Wissenschaft angezogen, bis ich später verstand, dass es sich eigentlich dabei um eine ganz andere Art von Wissenschaft handelte.

Eines Tages brachte unsere Biologielehrerin einen echten Schädel in den Unterricht und forderte uns auf, ihn zu berühren. Ich spürte einen Strom durch meinen Körper fließen, sie bemerkte es und fragte, was mit mir los sei. Ich beruhigte sie. Eigentlich hatte ich keine Angst vor dem Schädel, spürte aber ein Unbehagen, ihn zu berühren.

Für die Schulzeitung hatte ich ein Gedicht über die Einsamkeit geschrieben. Ich fühlte mich nicht einsam, genoss es aber oft, einsam zu sein.“

„Pascal war, so wie ich schon sagte, einsam unter den anderen.“

„Herr Simone war für mich nicht einfach ein Lehrer, er war für mich, für uns alle, viel mehr. Ich könnte sagen, er war wie ein Vater. Mit ihm lernten wir viel, unternahmen viel und konnten ihm alles anvertrauen, was wir auf unserer Schülerseele hatten. Es war nicht nur Schule, es waren Ferien, Ausflüge, Reisen, Gespräche, es war sehr viel mehr.“

„Für mich ist es eine Freude, wenn Schüler das ausdrücken können, was sie fühlen, was sie möchten, was sie denken. Nur so kann ich, als Lehrer, sie verstehen und entsprechend mit ihnen umgehen. Das ist sehr wichtig. Pascal war ein sehr sensibler Junge und deshalb habe ich ihn immer besonders gemocht.

Natürlich kann ich mich nicht an alle meine Schüler erinnern, aber Schüler, die irgendwie anders oder besonders sind, merke ich mir.“

„Herr Simone ist eine Legende, jeder möchte seine Kinder zu ihm in die Klasse geben.

Einmal fragte ich unseren Hausarzt, ob es möglich sei Hellseher zu werden.

Der antwortete: ‘Warum nicht, du musst alles ordnungsgemäß organisieren, ein entsprechendes Statut als Selbständiger haben und dann müsste das schon gehen.‘

Damals war ich noch sehr jung und wusste fast nichts über die Ausübung eines freien Berufes.

Die gleiche Frage stellte ich auch meiner Biologielehrerin. Sie meinte: ‘Wenn du es fühlst, dann tu es, dann musst du es tun. Es ist sicherlich auch ein Risiko, denn wenn es nicht funktioniert, verlierst du im Leben einiges aber wenn es funktioniert, dann ist es wunderbar.‘

Ich sagte ihr, dass ich als Hellseher Bücher schreiben und den Leuten helfen möchte.

Als ich genau achtzehn Jahre alt war, wollte ich meinen Beruf als Hellseher beginnen.

Ich machte mich auf den Weg zu Behörden, um mich anzumelden. Die gaben mir eine Bedenkzeit von sechs Monaten und schickten mich nach Hause. Keiner konnte glauben, dass ich es wirklich ernst meinte und aus ganzem Herzen wollte.

Schließlich meldete ich mich überall an, wo es notwendig war, hatte aber noch keinen einzigen Kunden. Werbung machte ich nie und gab auch meine Telefonnummer nur sehr ungern weiter. Trotzdem begannen mich Leute mit den verschiedensten Problemen aufzusuchen und allmählich wurden es immer mehr.“

Dann wandte sich Herr Simone an Pascal:

„Als ich erfuhr, ich weiß heute nicht einmal mehr, wer es mir gesagt hatte, was du machst, war ich nicht sehr überrascht. Ich habe mich für dich gefreut, weil es dir gelungen war, das zu machen, was du so gern wolltest.

Ich wusste, dass du immer etwas suchtest, verstand aber nie was und als ich erfuhr, was es war, wunderte es mich überhaupt nicht. Um Hellseher zu sein, benötigt man enorme Sensibilität und die hattest du immer. Ich glaube, dass dieses der einzig richtige Beruf für dich ist.“

„Heute kommen Leute zu mir, die mit mir in die gleiche Schule gegangen sind und bitten mich um Hilfe. Stets behaupten sie, dass es sie gar nicht wundert, dass ich Hellseher geworden bin, weil ich ja immer schon etwas Besonderes, etwas nicht ganz Normales an mir hatte.“

„Die Mitschüler hatten Respekt vor Pascal, vielleicht weil er eine gewisse Reife hatte.

Übrigens: Ich gehe in eine Kirche obwohl ich nicht gläubig bin, ich bin allem gegenüber aufgeschlossen, möchte immer alles sehen, erleben und lernen, aber ich war noch nie bei einem Vortrag von Pascal. Das werde ich ganz sicher nachholen, jedoch, ich sage es jetzt schon, ich werde sehr kritisch darüber urteilen und dann sagen, was ich daraus gelernt habe oder was ich davon halte.“

Lehrer Joseph Simone von der „École Communale“ in Hermee mit Pascal

Nun musste ich Herrn Simone fragen:

„Glauben Sie an die Existenz übersinnlicher Phänomene?“

„Ich bin Mitglied im kulturellen Ausschuss hier in Hermée. Als ich noch sehr jung war, ich glaube, dass ich etwa fünfzehn Jahre alt war, unterhielten wir uns einmal über übersinnliche Phänomene. Ich glaubte überhaupt nicht an so etwas. Meine Mutter und meine Schwester waren dafür leichter zu begeistern. Ich stand mehr auf der Seite meines Vaters, der so etwas als Humbug abtat.

Ich weiß nicht wie es geschah, es gelang uns aber einmal einen übersinnlichen Kontakt herzustellen, was mich veranlasste darüber nachzudenken und ich kam zu dem Schluss, dass es doch etwas in dieser Richtung geben müsste. Es wurde mir bewusst, dass es so etwas gibt, aber ich zog es vor, es nicht wissen zu wollen. Ich weigerte mich auch, mich damit zu beschäftigen.

Einer mag das eine, der andere das andere. Einer mag Theater, der andere chinesisches Essen. Ich glaube man sollte alles akzeptieren und damit tolerant umgehen.