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Dr. Henri Reimann steht kurz vor dem alles verändernden Moment seines Lebens. Seine Frau Nathalie, eine angesehene Professorin und Klinikleiterin, hat ihm eben mitgeteilt, dass sie ihre alljährliche vierwöchige Auszeit auf Helgoland dazu nutzen will, um über die Zukunft ihrer Ehe zu entscheiden.
Für Henri bedeutet diese Entscheidung alles - und das Risiko, verlassen zu werden, kann er nicht ertragen.
Hinter der Fassade eines liebevollen Ehemanns schmiedet er einen teuflischen Plan: Drei unscheinbare Kapseln, präpariert mit einer tödlichen Dosis Fentanyl, sollen das Ende von Nathalies Leben und der Beginn seines neuen luxuriösen Daseins werden. Er ist sicher: Niemand wird Verdacht schöpfen, denn schließlich ist seine Frau nicht nur deutlich älter als er, sondern seit ihrem Herzinfarkt vor zwei Jahren regelmäßig Patientin in der Sauerbruch-Klinik.
Doch während Henri seinem Ziel immer näher kommt, entfaltet sich in der stürmischen Nordseeidylle Helgolands ein psychologisches Drama, das Nathalie an einen Scheideweg stellt ...
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Seitenzahl: 117
Cover
Jedes Jahr im November
Vorschau
Impressum
Jedes Jahr im November
Arztroman um eine kluge Frau und ihr geheimes Glück
Karin Graf
Dr. Henri Reimann steht kurz vor dem alles verändernden Moment seines Lebens. Seine Frau Nathalie, eine angesehene Professorin und Klinikleiterin, hat ihm eben mitgeteilt, dass sie ihre alljährliche vierwöchige Auszeit im November dazu nutzen will, um über die Zukunft ihrer Ehe zu entscheiden.
Für Henri bedeutet diese Entscheidung alles – und das Risiko, verlassen zu werden, kann er nicht ertragen.
Hinter der Fassade eines liebevollen Ehemanns schmiedet er einen teuflischen Plan: Drei unscheinbare Kapseln, präpariert mit einer tödlichen Dosis Fentanyl, sollen das Ende von Nathalies Leben und der Beginn seines neuen luxuriösen Daseins werden. Er ist sicher: Niemand wird Verdacht schöpfen, denn schließlich ist seine Frau nicht nur deutlich älter als er, sondern seit ihrem Herzinfarkt vor zwei Jahren regelmäßig Patientin in der Sauerbruch-Klinik.
Ein gemeinsames Frühstück hatte für Lea und Peter ähnlichen Seltenheitswert wie weiße Weihnachten, eine totale Sonnenfinsternis oder ...
»Ein einziges Mal möchte ich es erleben, dass die Zeitungen am Morgen vor der Tür oder in der Zeitungsbox und nicht im Springbrunnen, auf der Buchsbaumhecke oder in der Biotonne landen! Ein einziges Mal nur! Ist das denn zu viel verlangt?«
Dr. Peter Kersten, der Leiter der Notaufnahme an der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, war auf der Suche nach den morgendlichen News gerade rechtzeitig aus dem Haus gekommen, um zu sehen, wie der junge Zeitungsausträger mit dem Fahrrad die Schwanheimer Panoramastraße entlang flitzte und die abonnierten Tageszeitungen nach links und rechts in die Vorgärten schleuderte, ohne zu gucken, wo sie landeten.
Jetzt bremste der junge Mann sein klappriges Fahrrad, das einen kleinen Anhänger hatte, in dem die Zeitungen steckten, ab, drehte sich um und schaute Peter kopfschüttelnd dabei zu, wie er die nasse Morgenzeitung aus dem Springbrunnen fischte.
»Aber wenn die Zeitung nicht rechtzeitig vor der Tür liegt, dann regen sich erst recht alle auf!«, rechtfertigte er sich trotzig. »Ordentlich oder schnell? Suchen Sie sich was aus! Beides zusammen geht nicht!«
Peter deutete auf die nagelneue Zeitungsbox, die er vor ein paar Tagen mühsam am Gartenzaun festgeschraubt hatte.
»Ich habe extra dieses Ding hier besorgt. Nennt sich Zeitungsbox. Und zwar deshalb, weil es eine Box für Zeitungen ist. Hätten Sie eventuell die Güte, die Zeitungen künftig dort hineinzustecken? Die Illusion, sie vor der Tür vorzufinden, habe ich ohnehin längst aufgegeben.«
Der junge Mann hatte sichtlich nicht die Absicht, so viel Güte zu haben.
»Fast alle hier haben so eine Box. Soll ich vielleicht vor jedem Haus anhalten, vom Rad steigen, das Rad aufbocken, zu der Box latschen, die Zeitungen zusammenrollen, hineinstecken, wieder zum Rad zurück latschen, den Ständer umklappen, aufsteigen, fünf Meter weiterfahren und beim nächsten Haus die gleiche Prozedur von vorne?« Er schüttelte genervt den Kopf und stemmte die freie Hand in die Hüfte. »Wissen Sie, wie lange das dauern würde? Da wäre ich doch in einem halben Jahr nicht mit der Panoramastraße durch. Ich habe aber das gesamte Viertel hier zu beliefern! Als Notarzt werden Sie ja wohl wissen, wie das ist, wenn man schnell sein muss, oder?«
Peter nickte. »Mhm, weiß ich. Ich kann wahnsinnig schnell sein. Sollten Sie mal in meine Notaufnahme kommen, weil Ihr Blinddarm dringend raus muss, schneide ich Sie auf, drehe Sie um und schüttle Sie so lange, bis irgendein Teil – hoffentlich der richtige! – rausfällt«, unkte er. »Schnelligkeit ist alles, was zählt. Schnell und ordentlich geht nicht!«
Der Zeitungsausträger musste schlucken. Seine Hand zuckte instinktiv dorthin, wo er den Blinddarm vermutete.
»Falsche Seite«, merkte Peter an, rollte die Zeitung zusammen und wrang sie aus. »Ach, und Sie brauchen vor Weihnachten nicht in der Hoffnung auf ein Trinkgeld bei uns zu klingeln«, fügte er noch hinzu.
»Weil Sie jetzt auf mich sauer sind und ich diesmal kein Weihnachtstrinkgeld von Ihnen kriege?«
»Nein, nein, natürlich kriegen Sie was! Ich möchte nur nicht, dass Sie so viel Zeit verschwenden. Ich werfe das Weihnachtsgeld einfach ungefähr zu der Zeit, zu der Sie meistens kommen, aus dem Fenster. Das geht schneller.«
»Okay, okay ich hab's schon kapiert«, maulte der etwa Zwanzigjährige. »Ab morgen steckt die Zeitung sauber und trocken in Ihrer neuen Zeitungsbox. Ehrenwort! Ach ... apropos Blinddarm. Seit heute Nacht tut's hier drin weh, wenn man drückt. Könnte das eine Blinddarmentzündung sein?«
»Das ist, wie gesagt, die falsche Seite«, erwiderte Peter. »Und eine Blinddarmentzündung erkennt man unter anderem daran, dass es nicht beim Drücken, sondern erst beim Loslassen wehtut. Haben Sie gestern Abend viel gegessen?«
Der junge Mann nickte. »War bei meiner Oma eingeladen. Vier Schnitzel, einen ganzen Berg Kartoffelsalat, drei Stücke Käsesahnetorte und hinterher noch Eiskaffee mit viel Schlagsahne.«
Peter lachte. »Dann ist es kein Wunder, dass der Bauch wehtut. Wenn das alles erst wieder raus ist, geht es Ihnen besser. Trinken Sie einen Kaffee, der beschleunigt den Verdauungsprozess. Aber ohne Eiscreme und Sahne!«
»Danke für den Tipp! Jetzt muss ich aber ...« Er schwang sich wieder auf sein Fahrrad und brauste los.
Die Zeitung für Frau Podmansky, die schräg gegenüber wohnte, landete punktgenau in der kleinen mit Regenwasser gefüllten Schubkarre, die ein Gartenzwerg vor sich her schob. Die für die Tanners schaffte es nicht über den Gartenzaun und blieb auf dem Bürgersteig davor liegen, und die für die Krauses stülpte sich aufgeschlagen über deren Futterhäuschen.
Eine Kohlmeise plusterte sich empört auf und tschilpte dem Zeitungsausträger lautstark hinterher, was sie von ihm hielt.
»Möchtest du den nassen Nachrichtenteil, den nassen Klatschteil oder den nassen Sportteil, Schatz?«, fragte Peter, als er in die Küche zurückkehrte.
»Wieder mal im Springbrunnen gelandet?« Die Kinder- und Jugendpsychologin Dr. Lea König runzelte die Stirn. »Der junge Mann hat es aber auch wirklich schwer. Unser Vorgarten ist viel zu groß. Wie will er denn da von der Straße aus bis zur Eingangstür treffen? Vielleicht sollten wir die Villa weiter nach vorne versetzen lassen, damit wir endlich einmal eine trockene und saubere Zeitung zu lesen bekommen?«
»Gute Idee«, schmunzelte Peter. »Ich werde nach dem Frühstück gleich versuchen, ob ich sie ein Stück weiter in Richtung Straße schieben kann.«
Er setzte sich wieder an den gedeckten Tisch und versuchte, die aneinander klebenden Teile der Zeitung zu separieren.
»Gib mir den nassen Klatschteil«, bat Lea. »Mich gelüstet danach zu erfahren, wer mit wem, warum und wie lange noch.«
»Ihr Wunsch ist mir Befehl, schöne Frau«, scherzte Peter. »Soll ich den neuesten Frankfurter Tratsch ein bisschen föhnen, damit Sie sich beim Lesen keinen Schnupfen holen?«
Lea schüttelte den Kopf. »Danke, aber es wird auch so gehen. Wenn es erst einmal richtig kalt wird, wirst du einen Eispickel brauchen, um die Zeitung aus dem zugefrorenen Springbrunnen zu hacken.«
Die Psychologin lehnte sich auf der weiß lackierten Eckbank zurück und zog den nassen Lappen zu sich heran.
Peter schaute sich inzwischen suchend auf dem Esstisch um.
»Hatte ich nicht vier Schinken-Käse-Omelettes gebacken, Schatz?«
Lea nickte. »Ja, und sie waren wirklich köstlich. Wenn du das nächste Mal sechs Stück fabrizierst, steigt die Chance, dass du auch eines bekommst, um ein Prozent.«
Der Notarzt musste lachen. »Wenn du so weitermachst, werde ich dich bald in deine Praxis rollen müssen. Wie ein Weinfass.«
»Willst du etwa behaupten, dass ich dick ...« Lea brach abrupt ab. Dann faltete sie den nassen Zeitungsteil hastig sehr klein zusammen und legte ihn weit von Peter entfernt ans andere Ende des Tisches.
»Was hast du denn?«
»Nichts.«
»Steht da irgendetwas drin, was ich nicht sehen soll?«
»Wie kommst du denn darauf? Das ist aber mal eine komische Frage! Nur, weil ich keine Lust habe, weiterzulesen, stellst du mir so eine komische Frage? Leidest du vielleicht unter Verfolgungswahn und glaubst, dass da etwas über dich drin steht? So ein Quatsch! Wieso sollte da etwas über dich drin stehen? So berühmt bist du nun wieder auch nicht! Das ist doch absurd!«
An der Art wie Lea gekünstelt, viel zu wortreich und zu heftig aufbrauste, erkannte der Notarzt, dass er mitten ins Schwarze getroffen hatte.
»Gibst du mir den Klatschteil bitte mal rüber, Schatz?«
»Da steht nichts drin!«
»Irgendwas wird doch wohl darin stehen.«
»Nichts, was dich interessieren würde.«
»Darf ich das bitte selbst beurteilen?«
»Ist zu nass geworden. Die Buchstaben sind verschwommen, es ist alles unlesbar geworden.«
»Druckerschwärze ist, meines Wissens, nicht wasserlöslich.«
»Die hier aber schon. Vielleicht hatten sie keine mehr und haben irgendeinen billigen Ersatz verwendet. Tinte vermutlich.«
Peter beugte sich so rasch und unvermittelt über den Tisch und schnappte sich den Klatschteil, dass Lea keine Gelegenheit mehr dazu hatte, ihn in Sicherheit zu bringen.
»Dachte ich es mir doch!«, murmelte er, als er einen Blick auf die erste Seite warf. Er selbst war dort auf einem grobkörnigen, heimlich aufgenommenen Foto zu sehen. Er hielt eine hübsche junge Frau im Arm, deren Kopf auf seiner Schulter ruhte, und bugsierte sie gerade zur offenen Tür seines Wagens.
»Ist die Katze aus dem Haus ...«, lautete die Bildüberschrift. Das Foto hinterließ den Anschein, als könnten er und die hübsche Frau es kaum noch abwarten, endlich nach Hause und in den Sündenpfuhl zu gelangen.
Peter schüttelte fassungslos den Kopf. »Schatz! Das ist ...«
»Versuch ja nicht, mir das erklären zu wollen!«, brause Lea mit Tränen in den Augen auf. »Ich kenne dich! Und Heidi ist meine beste Freundin! Das ist ja so ...!«
Peter erschrak über ihre heftige Reaktion. »Schatz, du glaubst doch nicht etwa ...«
»Natürlich nicht!«, fiel sie ihm ungeduldig ins Wort. »Deswegen will ich ja auch nicht, dass du es mir erklärst. Ich würde doch niemals glauben, dass du ...! Und Heidi natürlich auch nicht! Nie im Leben! Ihr seid die beiden Menschen, denen ich rückhaltlos vertraue!«
»Gut!« Peter seufzte erleichtert auf. »Das war vor zwei Wochen, als du bei diesem Kongress in München warst, Schatz.«
Sie nickte und wischte sich mit der Serviette die Augen trocken.
»Ich weiß. Heidi hat es mir erzählt. Die hatten hundert Jahre Jugendamt oder so ähnlich. Irgendeine Feier halt! Und da sie die Chefin von dem Haufen ist, wollten alle mit ihr anstoßen. Sie trinkt sonst ja kaum jemals etwas, weil sie nichts verträgt. Aber immer nur ein kleiner Schluck zum Anstoßen, das macht nach hundert Mal Anstoßen eine ganze Menge Alkohol.«
Peter lachte leise. »Sie hat mich kurz nach Mitternacht aus dem Bett geklingelt. Ich dachte zuerst, sie ist verletzt oder krank, weil sie so schrecklich gelallt hat.«
»Sie war dir unglaublich dankbar dafür, dass du sie sofort abgeholt und nach Hause gebracht hast, bevor jemand von ihren Mitarbeitern sie in diesem Zustand sehen konnte.«
»Das war doch selbstverständlich. Sie ist auch immer in der Sekunde da, wenn wir etwas von ihr brauchen.«
»Stimmt. Aber ...« Lea hob den nassen Lappen mit angewiderter Miene hoch und schleuderte ihn in Richtung Mülleimer. »Was für ein Ar... Ar... Ar...mleuchter tut so etwas? Das ist nun schon das dritte Mal, dass etwas Gemeines, etwas Schmutziges über dich in der Zeitung steht. Wer steckt dahinter? Soll das ein Spaß sein? Wenn ja, dann habe ich wohl überhaupt keinen Humor.«
Peter zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, wer dahintersteckt. Aber Spaß ist das bestimmt keiner. Rufmord, so nennt man so etwas ja wohl. Jemand will mich vernichten.«
»Aber warum? Und wer? Wem bist du denn auf den Schlips getreten?«
Peter zuckte erneut mit den Schultern. »Niemandem. Zumindest nicht wissentlich.«
Könnte eventuell dieser Dr. Henri Reimann dahinterstecken? Der, den du vor zwei Monaten in dieser Fernsehsendung auseinandergenommen hast?«
Peter dachte eine Weile nach. Dann nickte er.
»Der Gedanke ist mir auch schon gekommen. Ohne Beweise werde ich mich jedoch hüten, diesen Verdacht laut auszusprechen. Aber zutrauen würde ich es ihm.«
Lea lachte leise. »Der Mann hat dich bis aufs Blut gereizt, nicht wahr? Man hat es dir deutlich angesehen.«
»Ein minderbegabter Psychiater, der nur deshalb einen Job hat, weil er eine um fünfzehn Jahre ältere Frau geheiratet hat, die eine psychiatrische Kinderklinik besitzt«, ätzte der Notarzt. »Und dieser jämmerliche Knilch will ganz genau wissen, woher die plötzliche Häufung von Autismus und anderen psychischen Erkrankungen bei Kindern kommt ...!« Peter schnitt eine Grimasse. »Dieser blasierte Sack! Er hat den Kindern die Schuld daran in die Schuhe geschoben. Den Leidtragenden selbst!« Er verstellte seine Stimme zu einem hochmütigen Näseln. »Die seit der Jahrtausendwende Geborenen muss man leider als völlig degeneriert, desinteressiert und geistig minderbemittelt bezeichnen.«
Peter atmete tief durch, als er spürte, dass die Wut über den Kerl sich abermals in seinem Inneren breitmachen wollte.
»Aber der Gipfel der Verkommenheit war, als er mit dem Vergleich ankam, dass es auch bei Rattenpopulationen immer mal wieder zu einer unbrauchbaren Generation käme. Als er das sagte und für alle vernünftigen Argumente taub war, da wollte ich aufspringen und ihm eine ballern.«
Lea kicherte hinter vorgehaltener Hand.
»Das ist mir aufgefallen. Und ich habe dich dafür bewundert, wie du für die Kinder in die Bresche gesprungen bist und ihn mit wenigen Argumenten der Lächerlichkeit preisgegeben hast. Aber ... sag mal ...«
»Ja? Was denn?«
»Die Sauerbruch-Klinik hat doch einen eigenen Sicherheitsdienst. Könnten die nicht ein paar Nachforschungen anstellen? Oder Dr. Altenberg, der Leiter der Rechtsabteilung der Sauerbruch-Klinik, kann er da nicht irgendetwas unternehmen?«
Peter nickte. »Ich werde mal mit dem Chefarzt über die Sache reden. Er muss es ja sowieso wissen. Für den Fall, dass der Kerl auch die Klinik mit ins Spiel bringt oder mich auch beruflich anzugreifen versucht, sollte er vorab darüber informiert sein. Bisher hat er ja nur mein Privatleben in den Schmutz gezogen, aber ich fürchte, dass es dabei nicht bleiben wird.« Peter zog die leere Platte zu sich heran. »Jetzt lassen wir uns von dem Typen nicht länger das gemeinsame Frühstück verderben. Und apropos Nachforschungen anstellen: Hast du wirklich alle vier Omelettes alleine verdrückt?«
***
»Alle Jahre wieder, nicht wahr?«, lachte Professor Lutz Weidner, der Chefarzt der Sauerbruch-Klinik, während er der fünfundfünfzigjährigen Kollegin Professor Dr. Nathalie Reimann die Hand schüttelte.
»Jedes Jahr im November«, erwiderte die attraktive Inhaberin der Reimann-Klinik, einem kinderpsychiatrischen Krankenhaus unweit der Sauerbruch-Klinik.