Der Schlüssel zum Erfolg liegt in Dir! Stärken- und Ressourcenanalyse für die nächsten wichtigen Karriere-Schritte - Dajana Morak - E-Book

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in Dir! Stärken- und Ressourcenanalyse für die nächsten wichtigen Karriere-Schritte E-Book

Dajana Morak

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Beschreibung

Grundlage für dieses Buch ist eine Modulstudienarbeit des Masterstudiengangs der Wirtschaftspsychologie mit Schwerpunkt Training und Coaching an der Hochschule für angewandtes Management. Es umfasst zwei Teile. Der erste Teil befasst sich mit den Inhalten des Teilmoduls: Selbst- und Fremdwahrnehmung und -wirkung. Der zweite Teil mit den Inhalten des Teilmoduls: Aktuelle Forschungsfragen, Trends und Besonderheiten im Training und Coaching. Beide Teile nehmen Bezug auf ein Praxisbeispiel. Das Praxisbeispiel ist ein Webinar mit anschließendem Transfer-Coaching mit der Deutschen Bildung AG, welches die Autorin ehrenamtlich durchgeführt hat. Dieses wird aus unterschiedlichen Gesichtspunkten betrachtet, aus wissenschaftlichen Theorien hergeleitet und entsprechend analysiert.

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Vorwort und Danksagung

Dieses Buch entstand aus einer Studienarbeit heraus, die sich analog zum Studienmodul „Teil II“ des Masterstudiengangs der Wirtschaftspsychologie mit Schwerpunkt Training und Coaching an der Hochschule für angewandtes Management gliedert.

Der erste Teil befasst sich mit den Inhalten des Teilmoduls „Selbst- und Fremdwahrnehmung und -wirkung“ und der zweite Teil mit den Inhalten des Teilmoduls „Aktuelle Forschungsfragen, Trends und Besonderheiten im Training & Coaching“. Dem Leser soll damit ein Eindruck des akademischen Lehrangebotes der Hochschule vermittelt werden und gleichzeitig ein Einblick in das systemische Coaching geboten werden, welches mittlerweile verstärkt in verschiedenen Formaten und für unterschiedliche Zielgruppen angeboten wird.

Es enthält außerdem ein Praxisbeispiel, welches sich auf die theoretischen Inhalte des Studiums stützt. Das Praxisbeispiel ist ein Webinar mit anschließendem Transfer-Coaching mit der Deutschen Bildung AG, welches ich ehrenamtlich im Herbst 2015 durchgeführt habe. Es wird aus unterschiedlichen Gesichtspunkten betrachtet, aus wissenschaftlichen Theorien hergeleitet und entsprechend analysiert. Die akademische Herangehensweise soll die wissenschaftliche Relevanz verdeutlichen und gleichzeitig das Bildungskonzept der Deutschen Bildung AG vorstellen, welches sie im Rahmen eines ideellen Förderungskonzeptes für Studenten neben der finanziellen Unterstützung anbietet.

Im Zuge dessen möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei Prof. Claas Triebel und Frau Prof. Jutta Heller bedanken, die es mir erlaubt haben das Thema für die Modulstudienarbeit selbst frei zu wählen, mir die nötige Zeit gegeben haben, mich ausreichend damit zu beschäftigen und entsprechend an der Studienarbeit zu schreiben.

Ich habe dadurch die Lerninhalte der Module gut festigen können und außerdem viel Freude am Ausarbeiten gehabt.

Außerdem möchte ich mich ebenfalls sehr bei der Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bildung AG, Frau Anja Hofmann, und Ihrem tatkräftigen Team (vor allem „Weiterentwicklung Wissen-Plus“) bedanken, die es mir ermöglicht haben, selbst erste Erfahrungen mit einem Webinar zu sammeln und den Praxistransfer des theoretischen Wissens herzustellen. Besonderer Dank gilt Lisa Sadlowski, die mich bei der Konzeption unterstützt und auch bei der technischen Umsetzung des Webinars begleitet hat und Sabrina Maaß für die Koordination der Kommunikation und Technik für das anschließende Transfer-Coaching. Vielen Dank auch an die Webinarteilnehmer und meine Coachees. Ihr wart sehr motiviert und es hat mir großen Spaß mit Euch gemacht.

Last, but not least, möchte ich Konrad - Vater unseres gemeinsamen Kindes - für seine Geduld und tatkräftige, sowie finanzielle Unterstützung im Masterstudium danken. Ohne ihn wäre es sehr viel schwieriger gewesen die notwendige Zeit für all die Studienarbeiten, die in einem semi-virtuellen Studienformat das „Gros“ der zu erbringenden Leistungen ausmachen, zu finden. Und natürlich bedanke ich mich auch bei meinem Sohn (auch wenn er das zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht lesen kann) für die Entbehrungen, die er in Kauf genommen hat bzw. nehmen musste.

Ich hoffe, es ist ein interessantes und hilfreiches Buch, das dem ein oder anderen Studenten oder „Young Professional“ sowie dem generell interessierten Leser einen Einblick in ein mögliches Coachings-Setting gibt, die wissenschaftlichen Hintergründe dazu gut erklärt und dazu anregt dem Thema Selbstreflexion und Eigenverantwortung mehr Raum im eigenen Leben zu schenken. Für Feedback oder Rückfragen bin ich über meine E-Mail-Adresse erreichbar: [email protected].

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Selbst-, Fremdbild und Wahrnehmungspsychologie

2.1 Selbstbild und Fremdbild

2.2 Grundlagen und Ebenen der Wahrnehmungspsychologie

2.2.1 Vorstaatlicher und staatlicher Kontext

2.2.2 (Neuro)Biologischer Kontext

2.3 Instrumente und Methoden

2.4 Coaching vs. Psychotherapie

Anwendungsbezogenes Praxisbeispiel

3.1 Pädagogischer Hintergrund

3.2 Teilnehmermotivation / selbstorganisierter Lernakt

3.3 Webinar und Transfer-Coaching als „erlebnisorientiertes Lernen“

3.4 Ressourcen-/ kompetenzorientierter Zugang

3.5 Theorie der objektiven Selbstaufmerksamkeit und sozialkognitive Theorie

3.6 (Transfer)-Coaching

3.6.1 Coaching-Prozess und Evaluation

3.6.2 Selbstreflexion im Transfer-Coaching

3.6.3 Wirkprinzipen nach Grawe (2000)

3.7 Zwischenfazit und kritische Würdigung

Aktuelle Forschung und Trends von Training und Coaching (in Unternehmen)

4.1 Gesundheit und Arbeitsanforderungen

4.2 Gesellschaftliche Werte in den letzten drei Jahren

4.3 Eigenverantwortung und Gesundheitsverhalten

4.4 Modelle und Theorien zum Gesundheitsverhalten

4.4.1 Motivationale Modelle

4.4.2 Volitionale Modelle

Evaluationsforschung für Training & Coaching

Abschließendes Fazit und kritische Würdigung

Anhang

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Coaching stammt ursprünglich aus dem angloamerikanischen Raum. Der Begriff leitet sich von „Coach“ (engl. für Trainer) ab. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist der Begriff Coaching in England und den USA geläufig. In Deutschland wurde er vor allem durch den Spitzen- bzw. Hochleistungssport populär (vgl. Lippmann, 2009; S. 12; von Schumann, 2013; S 217 f.).

Coaching als Beratungsdienstleistung kann sich auf private und berufliche (welche in den meisten Fällen fokussiert werden – Anm. d. Verf.) Lebensbereiche beziehen (vgl. Migge, 2007; S. 22). Der Coach versucht dem Coachee Hilfe zu Selbsthilfe zu geben (vgl. von Schumann, 2013; S. 218) und mit ihm gemeinsam Lösungen zu finden, „die den Rollenanforderungen (und –erwartungen – Anm. d. Verf.) gerecht werden und gleichzeitig zur Person passen“ (Fischer-Epe, 2013; S. 21)1.

Ein perfektes – hocheffizient durchgeführtes - Coaching oder ein hocheffektives, nachhaltiges Training lässt sich meist nur in der Literatur finden. Denn der Mensch, der Überraschungen und herausfordernde Situationen im Coaching und Training verursacht, spielt mit seinen komplexen Konstrukten aus Kognitionen und Emotionen bzw. seiner Persönlichkeit eine tragende Rolle als eine nur bedingt voraussagbare Variable.

Viele Interaktionsformen, Überlegungen und Methoden für das Coaching stammen aus der Psychotherapie bzw. wurden dort entwickelt (vgl. zu diesem Abschnitt Migge, 2007; S. 22 f.). Coaching ist - im Vergleich zur Psychotherapie, die ein „Muss“ ist – eher eine explorativ-additive Maßnahme (vgl. Schmidt-Tanger, 2004; S. 14). In beiden Fällen kann jedoch (auch parallel) mit ressourcenorientierten Methoden gearbeitet werden.

In diesem Buch geht es vor allem um ein ressourcen-orientiertes Coaching. Nach der Einführung in Kapitel eins werden im zweiten Kapitel Theorien zum Selbst- und Fremdbild sowie Grundlagen der Wahrnehmungspsychologie vorgestellt. Es werden außerdem entsprechende Instrumente und Methoden zur Entwicklung der Selbst- und Fremdwahrnehmung dargestellt.

Im dritten Kapitel wird das Praxisbeispiel mit der Deutschen Bildung AG (Trainingsmaßnahme mit anschließendem Transfer-Coaching) unter Berücksichtigung der voran gegangen Theorien vorgestellt, sowie dessen Verlauf detaillierter beschrieben. Dazu zählt auch die mögliche Messung zu verschiedenen Zeitpunkten mittels einer Kurzskala zur Karriere(un)sicherheit der Webinar- und Coaching-Teilnehmer. Die Messung sollte aufzeigen, ob und ggf. inwieweit die Trainings- und Coachingmaßnahme gewirkt hat. Im Praxisteil wird unter anderem die Selbstreflexion als zentrales Thema herausgearbeitet. Teil eins endet mit einer kurzen Zusammenfassung in Form eines Zwischenfazits.

Im zweiten Teil werden in Kapitel vier aktuelle Forschungsthemen und Trends für „Training und Coaching“ mit einem betriebswirtschaftlichen Bezug vorgestellt. Darüber hinaus werden aktuelle gesellschaftliche Trends, Werte und Auswirkungen im Berufsumfeld sowie Gesundheitspsychologie und Gesundheitsverhalten mit einem Schwerpunkt auf Eigenverantwortung beschrieben. Gleichzeitig werden ausgesuchte Modelle und Theorien zum Gesundheitsverhalten vorgestellt.

In Kapitel fünf wird auf die Evaluationsforschung für Trainings- und Coachingmaßnahmen in Zusammenhang mit dem Praxisbeispiel eingegangen. Kapitel sechs fasst den zweiten Teil in einem Fazit zusammen und nimmt mit einer kritischen Würdigung ebenfalls Bezug auf das Praxisbeispiel.

1 Zit. nach von Schumann, 2013; S. 218.

2. Selbst-, Fremdbild und Wahrnehmungspsychologie

Beim Selbst- und Fremdbild geht es zunächst nicht nur um die physische Erscheinung. Obgleich dies oft über die Fitness- und Gesundheitsindustrie fokussiert und millionenfach in einem Massengeschäft vermarket wird (in 2015 wurden 26,7 Mrd. EUR umgesetzt - vgl. European Health & Fitness Forum, 2016). Selbst ernannte Fitness-Coachs und Trainer (wie Freeletics, Gauge Girl Training, FitnessBlender) bieten virtuell oder in persönlicher Interaktion mit dem Klienten (in Form eines „Personal Trainings“ im Fitness Studio) ihre Dienste an, um die Außenwirkung und / oder das Erscheinungsbild der zahlungskräftigen Klienten – zumindest oberflächlich betrachtet durch entsprechende Work-Outs (wie mit High Intensity Training, kurz: HIT, Cardio, Yoga, Pilates, Zumba, etc.) oder Ernährungsgewohnheiten (wie „Low Carb“, „Paleo“, „Vegan“, „Clean Eating“, etc.) - zu schönen bzw. zu optimieren.

Die Wahrnehmung des Menschen geht jedoch weit über das optische Erscheinungsbild hinaus. Die Menschen erfassen sich untereinander vielmehr ganzheitlich. Gleichzeitig spielen im Allgemeinen die individuellen Erfahrungen und Prägungen eine große Rolle. Diese führen zu einer gefilterten Wahrnehmung der Umwelt, der eigenen Person und der involvierten Mitmenschen. Ein grundsätzliches Problem, welches viele Artikel und einige Studien - z. B. im organisationalen Umfeld im Rahmen einer Eignungsdiagnostik - hierzu vgl. Benit und Soellner (2013) oder einer Messung von sozialen Kompetenzen - hierzu vgl. Glitsch (2015) - belegen, ist, dass sich aus der Wahrnehmung (und meist auch aus der Beurteilung – Anm. d. Verf.) eines Selbst- und Fremdbildes eine Diskrepanz (siehe Diers, 2006; Moser, 1999) ergibt, welche sich in der Art und Weise einer subjektiven Wahrnehmung (z. B. nach von Rosenstiel, 2013) begründet. Um dies wissenschaftlich näher zu beschreiben, werden im Folgenden kurz Theorien zum Selbstbild und Fremdbild sowie der Wahrnehmungspsychologie angerissen.

2.1 Selbstbild und Fremdbild

Das Selbstbild hängt im Wesentlichen mit der Theorie der Selbstdarstellung2 zusammen. Das Selbstbild wird gleichzeitig durch die Vorstellung des Bildes, welches sich das Gegenüber (bzw. der Interaktionspartner) macht, vermittelt und beeinflusst.

In Abgrenzung dazu steht die psychologische Selbstkonzeptforschung, welche die „eigene Person als Einstellungsobjekt“ fokussiert und unter die Theorien des „Selbst“ wie der Theorie der Selbstwahrnehmung, Selbst-aufmerksamkeit, Selbstbewusstheit und Selbstüberwachung fällt (vgl. Mummendey, 1999; S. 2 f.)

„Man kann völlig blind für den Eindruck sein, den man auf andere macht (impression oblivion), man kann eine Art Ahnung davon haben, wie man auf andere wirkt (preattentive impression scanning), man kann sich seines Eindrucks auf andere bewußt sein (impression awareness), und man kann völlig mit Eindruck und Eindruckssteuerung befaßt sein (impression focus)“. (Mummendey, 1999; S. 1 f.)

Diese Aussagen von Mummendey spiegeln sich auch im sogenannten Johari-Fenster (welches in den 50er Jahren von den amerikanischen Sozialpsychologen Joseph Luft und Harry Ingham entwickelt wurde) wider. Der Name des Modells entstand aus den Vornamen der Erfinder. Es wird oft mit Bezug auf den blinden Fleck Anwendung angewendet. Der blinde Fleck wird von Mummendey als „impression oblivion“ beschrieben. Grundsätzlich bildet dabei das unterschiedliche Selbst- und Fremdbild den referentiellen Rahmen zur weiteren Betrachtung.

In weiteren Theorien und Modellen zur Beurteilung und Entwicklung von Fremd- und Selbstbildern werden u. a. Differenzwerte (wie „congruence-d“ und „congruence-r“ (nach Warr & Bourne, 1999) für praktische Fragestellungen und Korrelationen (siehe Selbstbild-Fremdbild-Kongruenz in Metaanalysen z. B. nach Mabe & West, 1982; Harris & Schaubroeck, 1988; Heidemeier, 2005) für beschreibende (deskriptive) Darstellungen bzw. Vergleiche herangezogen. Gleichzeitig werden darüber auch Koeffizienten als Kennzahl für Voraussagen (als Prädiktoren) und die Erstellung von Kriterien (nach Nilsen & Campbell, 1993; Atwater & Yammarino 1997; Wohlers & London, 1989; Church, 2000) (vgl. Schmidt, 2007; S. 14) gebildet, um beispielsweise Führungsverhalten zu evaluieren und entsprechend voraus zu sagen.