Der schwarze Mustang - Tom Stöber - E-Book

Der schwarze Mustang E-Book

Tom Stöber

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Beschreibung

Alles beginnt mit einem Traum. Christin begegnet einem Mustang. Doch ihn zu bändigen, gestaltet sich schwieriger als erwartet. Auf wen kann sich Christin dabei verlassen? Was werden ihre Eltern sagen? Und hängt ihr Traum wirklich mit der Begegnung des Mustangs zusammen?

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Veröffentlichungsjahr: 2023

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Tom Stöber

Der schwarze Mustang

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Ein Traum

Der Hengst jagte die Steppe entlang. Er galoppierte auf den riesigen, und von uns gefürchteten, Felsspalt zu. Mir blieb der Atem weg. Würde er nun hinabstürzen, oder doch noch davor bremsen? Kein Pferd schaffte es, über den Felsspalt zu springen. Doch jetzt? Er sprang! Und landete elegant auf der anderen Seite! Dieses Pferd muss ein Wundertier sein, aber…

„Guten Morgen, Christin! Hast du gut geschlafen?“. Meine Mama weckte mich aus dem spannenden Traum.

„Mama, ich habe von einem Mustang geträumt! Er ist über die Schlucht gesprungen und…!“.

„Ist ja gut. Zum Glück ist das nicht wahr.“, unterbrach mich meine Mama. Ich fuhr herum: „Natürlich ist das wahr!“. Wie konnte sie nur denken, dass das nur eine Einbildung war? Ich war fassungslos.

 

Beim Frühstücken konnte ich bloß an den schönen und starken Mustang denken.

„So, ich muss jetzt los.“, sagte Flo, mein großer Bruder, der zurzeit studierte. Eigentlich heißt er Floriander, aber der Name klingt blöd. Also nennen ihn alle einfach nur Flo.

In der Küche dachte Mama an Flos Zug und meinte: „Ah, Flo hat sich wieder ein

Taxi bestellt.“

Stirnrunzelnd schaut sie ihn an. „Dein Zug wartet nicht!“, sagte sie. Flo ging schnell zur Tür. Ich folgte ihm.

„Bis bald!“, rief er, als er vor dem Hoftor stand. Ich winkte zum Abschied. Dann ging ich in den Stall.

 

Die Pferde schnaubten mir zu. Ich ging zu meiner Stute Mucki und sattelte sie.

„Los Mucki, auf geht’s!“, rief ich und fügte leise hinzu: „Hoffentlich begegnen wir dem Mustang.“ Die Stute flog dahin, fast als wüsste sie, worauf es ankommt. Und wirklich sah ich schon bald etwas Schwarzes zwischen den Zweigen in der Sonne blitzen. Ich verlangsamte das Tempo meiner Stute und band sie dann an einen Baum. Langsam näherte ich mich dem schwarzen Geschöpf. Die Blätter hielten still, nichts knackte und jetzt waren es nur noch wenige Meter. Ich schlich mich immer näher an das Tier heran, bis ich erkennen konnte, dass es ein Hengst war. Dieser wurde plötzlich unruhig. Dann hob er den Kopf und galoppierte auf mich zu. Ich blieb stehen. Der Mustang trabte an mir vorbei und zu meinem größten Erstaunen zu Mucki, meiner Stute! Neugierig beschnupperten sich die Beiden. Vorsichtig ging ich zu ihnen und nahm das Lasso aus der Satteltasche, stellte mich in Position und begann es zu schwingen. Ich zielte, warf und hatte getroffen. Doch der Schwarze bäumte sich auf. Ich ließ den Strick nicht los, musste aber sehr viel Widerstand leisten, denn der Hengst war groß und kraftvoll. Erst jetzt fielen mir seine ausgeprägten Muskeln auf. Die mächtigen Hufe krachten auf den Boden nieder. Dann keilte der Hengst nach hinten aus, schnaubte ärgerlich, buckelte ein paar Mal und keilte wieder aus. Das Seil schnitt mir in die Handflächen, aber ich wollte nicht loslassen.

Aber der Hengst wollte sich nicht beruhigen und stieg so hoch über mir, dass ich das Gleichgewicht verlor und das Seil aus meinen Händen rutschte. Er hatte gewonnen. Nun stand er ruhig da und schaute auf mich herab. Diesmal hatte er gewonnen.

Ich beschloss den Schwarzen ziehen zu lassen. Aber ich würde wiederkommen und ihn mit auf die Farm meiner Eltern zu nehmen, ihn aber erst einmal zu verstecken, denn so ein schönes Tier ist sehr wertvoll. Womöglich würde Papa es sofort verkaufen, um viel Geld zu bekommen.

Also verstaute ich das Lasso wieder und schwang ich mich auf den Rücken meiner Stute.

Verstecken

 

Als ich das helle Strohdach unserer Farm sah, stoppte ich. Wo sollte ich den Mustang jetzt hinbringen? Meinen Eltern wollte ich Nichts sagen. Mit den Augen überflog ich den Hof. Da fiel mein Blick auf den Voltigierplatz, den seit Jahren keiner mehr nutzt. Der schien mir passend, doch meine Eltern sollten wissen, dass er belegt ist. Also brachte ich den Mustang erst einmal zurück in den Wald, denn ich war mir sicher, dass ich den Schwarzen morgen wieder sehen würde.

Ich führte meine Stute über den Hof zum Stall. Dort sattelte ich sie ab und brachte sie in ihre Box zurück. Dann fing ich an, alle Boxen auszumisten.

 

Nach ein paar Minuten ging die Stalltür auf und Papa kam herein. Das war die Gelegenheit. Also fragte ich: „Papa, kann ich den alten Voltigierplatz in den nächsten Wochen für mich allein haben? Ich…ich habe gestern einen Hengst von… Bauer Hoppe geschenkt bekommen. Es ist sein letztes Pferd. Er… hat mich gestern gefragt, ob wir noch eine Box frei und etwas Zeit hätten. Weil seine Frau keine Pferde mehr will, hat er beschlossen, alle zu verschenken. Ich hatte vorher keine Gelegenheit, euch zu fragen und in einer Stunde soll ich den Hengst abholen.“ Ich drukste herum und war froh, dass mir gleich eine gute Ausrede eingefallen war. Es schien geklappt zu haben. Papas fragendes Gesicht erhellte sich. Papa dachte nach und meinte schließlich.

„Nun ja, Bauer Hoppe hat uns schon oft geholfen, weshalb sollten wir ihm dann nicht auch einen Gefallen tun. Ich werde gleich mit deiner Mutter reden.“ Papa marschierte zum Wohnhaus. Ich blickte ihm hoffnungsvoll hinterher.