Der Singschwan und die Elfen - Udo Lange - E-Book

Der Singschwan und die Elfen E-Book

Udo Lange

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Beschreibung

Märchen, in denen Tiere, Menschen und Elfen vorkommen, die miteinander sprechen und so für eine bessere Welt sorgen.

Das E-Book Der Singschwan und die Elfen wird angeboten von tredition und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Wohnung, Freunde, Danke, Frau, Mann Kind, Liebe, Glück, Freude, Gedanken, Paar, Recht, Familie

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Seitenzahl: 104

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Märchen eröffnen die besten Möglichkeiten, um in andere Gedanken- und Fantasiewelten einzutauchen.

Sie zeigen aber auch, wie die Welt aussehen könnte, wenn wir ein mehr an Miteinander leben würden.

Alle in diesem Buch genannten Namen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit verstorbenen- oder noch lebenden Personen sind rein zufällig!

Meiner lieben Frau, S. B.-L. und M. Z., gewidmet.

Danke für alles

Der Singschwan und die Elfen

Märchenhafte Geschichten für Jung und Alt

Udo Lange

© 2022 Udo Lange

Herausgegeben von: tredition

Illustrationen:

Bilder von OpenClipart-Vectors und Illustrationen auf Pixabay:

ArtRose, Prawny, GDJ, ArtsyBee, Alexas_Fotos, Clker-Free-Vector-Images, Nika_Akin, gregroose, BOBO_Cute_Art, Vizetelly, Jo-B, AlexandruPetre, Creativeontshop, mleckert82

Coverbild: Ljor

Lektorat: Elke Schnadt

Buchsatz von tredition, erstellt mit dem tredition Designer

ISBN:

978-3-347-72548-5 (Softcover)

ISBN:

978-3-347-72553-9 (Hardcover)

ISBN:

978-3-347-72557-7 (E-Book)

ISBN:

978-3-347-72558-4 (Großschrift)

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

1. Karlchen, Anton und Willi

2. Harald, der Igel

3. Begegnung

4. Max, Siegfried und die Elfe Johanna

5. Bienchen Bertha und Bauer Kunibert

6. Tanz der Elfen

7. Die Katze und die Maus

8. Der Singschwan und die Elfen

9. Die Meerjungfrau

10. Biene Helga

11. Der König und das Waisenkind

12. Georg und seine neuen Freunde

13. Der Rebell und das Eichhörnchen

14. Kater Felix

15. Der Berggeist, die Murmeltiere und die Adler

16. Die etwas andere Weihnachtsgeschichte

1 -Karlchen, Anton und Willi

In einem aufgeschichteten Wall, bestehend aus Zweigen und Blättern, wohnt Karlchen, der Käfer. Er ist sehr glücklich darüber hier zu wohnen, hat er doch in unmittelbarer Nähe drei Komposthaufen. In dem auf der linken Seite kommen alle frischen pflanzlichen Abfälle hinein, der mittlere wurde vor einem Jahr gefüllt, und aus dem rechten könnte schon der erste Kompost entnommen werden, da die Pflanzenreste verrottet sind. In dieser Umgebung fühlt er sich sehr wohl, bestehen für ihn doch ideale Lebensbedingungen.

Eines Morgens beschließt er, sich die von den Hausbewohnern entsorgten Abfälle zu begutachten. Vielleicht ist wieder seine

Lieblingsspeise dabei, nämlich Ananasreste, an denen sich immer noch genügend Fruchtfleisch befindet. So macht er sich auf den Weg dorthin.

Kaum hat er seine Behausung verlassen, hört er jemanden jämmerlich stöhnen. Als er am Ende des Baumstamms ist, sieht er seinen Freund Anton, den Regenwurm.

>Guten Morgen, Anton. Hast du gerade so laut gestöhnt, dass einem Angst und Bange werden könnte?<

>Hallo, Karlchen. Ja, mir geht es heute nicht besonders gut. Für mich ist das heutige Wetter viel zu heiß und daher äußerst unangenehm. Ich müsste große Umwege kriechen, damit ich nicht verdurste. Das geht, wie du weißt, bei uns Regenwürmern nämlich ganz schnell. Dazu auch noch über eine Lichtung, die sehr sonnig ist. Nein, das ist unmöglich.<

>Du Armer. Kann ich dir denn mit irgendetwas behilflich sein?<

>Ich habe großen Durst und keine Möglichkeit mehr, an Tau zu kommen, mit dem ich meinen Durst löschen könnte.<

>Mein lieber Anton, mir kommt gerade ein Einfall, wie ich dir helfen könnte, aber ob das so geht, wie ich mir das denke, weiß ich noch nicht. Ich laufe mal los, nicht dass dir etwas passiert. Bis später.<

Karlchen rennt los, um die Komposthaufen zu durchsuchen. Vielleicht findet sich zufällig eine Schale, in der eine Eichel war. Diese wäre das ideale Trink- und Transportgefäß. Da fällt ihm ein, dass er in dem linken Komposthaufen mit den frischen Abfällen nicht zu suchen braucht, da es Hochsommer ist. Also steigt er in den mittleren und gräbt sich ein. Er sucht und sucht, findet aber zunächst die gewünschte Eichelschale nicht. Dann, er will schon die Suche aufgeben, findet er unter einem riesigen Blatt den Gegenstand seiner Begierde. Er war zu groß um ihn direkt mitnehmen zu können. Daher beginnt er in Windeseile, einen entsprechend breiten Gang zu graben. Es war eine ganze Zeit vergangen, als er diesen endlich fertig hat. Jetzt versucht er, die Schale an dem kleinen Stiel durch den Gang zu ziehen. Eine Stellemuss er noch nacharbeiten, da sie zu schmal ist. Dann ist es endlich geschafft.

Er wendet seine ganze Kraft auf, um diese zu den Moosen zu ziehen und darauf zu hoffen, sie mit genügend Tau füllen zu können. Ihm kommen aber Zweifel auf, ob er das gefüllte Gefäß dann noch transportieren kann. Das ist in diesem Moment seine größte Sorge.

Zum Glück findet er einen Teppich von Moos und kann so die Schale ohne Hilfe mit Tau füllen, da noch keine Sonne dort scheint.

Karlchen will sie hochheben, um sie dann so schnell wie möglich zu seinem Freund Anton zu transportieren. Aber jetzt rächt sich die Größe der Schale, die er unterschätzt hatte.

Er ruft mehrfach um Hilfe, aber er vernimmt keinerlei Reaktion.

>Was soll ich denn jetzt machen? Ich bekomme sie nicht weg. Ist denn keiner da, der mir helfen kann?<

Hilflos steht er da und weint. Das ideale Transportgerät ist mit Tau gefüllt, und jetzt bekommt er das Ganze nicht zu Anton. Welch eine Katastrophe!

Plötzlich hört er ein Keuchen. Es ist Willi, der Käfer, der zu ihm rennt. Die beiden können sich nicht ausstehen, und das könnte jetzt zu einem Problem werden.

>Was schreist du hier so herum, dass alle aus den Betten fallen und ihren Mittagsschlaf abbrechen müssen?<

>Willi, wir waren nie Freunde und werden es wahrscheinlich auch nie werden. Aber kennst du Anton, den Regenwurm?<

>Ja, er ist mein Freund. Was ist mit ihm?<

>Er braucht dringend diese Schale mit Tau, sonst verdurstet er und stirbt.<

>Wie bitte? Warum hast du das nicht schon früher gerufen? Komm, ich fasse mit an, und dann bekommen wir das Ganze bestimmt zu ihm transportiert.<

>Willi, das werde ich dir nie vergessen, danke.<

>Mann, quatsch nicht so, sondern lass uns zusehen, dass wir alles heil zu Anton getragen bekommen.<

Beide sind zwar kräftig, müssen aber trotzdem die wertvolle Fracht mehrmals absetzen um zu verschnaufen. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, finden sie Anton, der sich nicht mehr bewegt.

>Anton, nicht schlapp machen, wir haben das kostbare Nass hier in der Schale!<

>Um Himmels willen, Karlchen, sind wir etwa zu spät gekommen? Lass uns mal etwas ausprobieren. Du neigst die Schale ein wenig, und ich spritze ihm etwas Tau auf seinen Kopf und führe ihm etwas in seinen Mund ein. Los jetzt!<

Er tut, wie gesagt. Eine ganze Weile später, als beide nicht mehr an ihren Rettungsversuch glauben, bewegt sich Anton in Zeitlupe und öffnet seine Augen.

>Was, ihr beiden? Ich denke, ihr mögt euch nicht. Und jetzt das? Habe ich irgendetwas nicht mitbekommen?< Willi meint:

>Nun ja, normalerweise hast du Recht, aber es ging um dein Leben, das wir retten wollten. Wir beide sind ja mit dir befreundet.<

>Karlchen, ist noch Tau in der Schale? Ich habe ganz großen Durst.<

>Ich schaue mal nach. Ja, es ist noch die Hälfte da.<

>Kannst du bitte die Schale neigen, damit ich das köstliche Nass trinken kann? Danke.<

Er trinkt sie vollkommen leer und ist damit endgültig gerettet.

>Wie kann ich euch bloß danken, meine Freunde?<

Karlchen und Willi werden verlegen. Auf die Fragen haben beide keine direkte Antwort. Nach einer Weile hat Willi eine Idee:

>Wie wäre es, wenn wir uns einmal in der Woche am linken Komposthaufen treffen würden? Dann könntest du voran kriechen und uns schöne Gänge herrichten. Was meinst du, Karlchen? Wäre das für dich in Ordnung?<

>Was, du auch in meinem Kompost? Das finde ich irgendwie nicht gut. Nun ja, aber einmal muss unsere Fehde ein Ende haben. Willi, ich möchte dir meine Hand zur Versöhnung reichen, denn du hast mitgeholfen, unseren gemeinsamen Freund zu retten.<

>Danke, mein Lieber. Gerne reiche ich dir auch meine Hand. Sind wir denn von nun an Freunde?<

>Ja, das >Kriegsbeil< ist hiermit endgültig begraben.<

Welch eine Freude! Ab jetzt treffen sie sich regelmäßig am linken Komposthaufen. Somit profitiert jeder vom anderen. Nur gemeinsam können solche Situationen überstanden werden.

2 - Harald, der Igel

An einem der Seen, die sich im Norden von Berlin befinden, besitzen Beate und Heinz ein großes Grundstück, auf dem sich viele Bäume und Sträucher befinden. Da diese im Herbst immer viel Laub abwerfen, haben sie sich eine Stelle ausgesucht, auf der sie die ganzen Blätter und kleinen Äste aufhäufen. Sie wussten, dass sich in den letzten Jahren immer wieder kleine Tiere, so auch Igel, dort ansiedelten, fanden sie doch ideale Lebens- und Überwinterungsmöglichkeiten vor. Gleich nebenan wurde von ihnen auch ein Komposthaufen angelegt. Dortkrabbeln die verschiedensten Käfer und Würmer, denn auch sie fühlen sich da wohl.

Auf einem der Nachbargrundstücke hatte sich in der Vergangenheit viele Igel einquartiert, deren Ältester, ein Halbstarker, immer wieder für Unruhe in der Familie sorgte. Eines Tages war es seinen Eltern zu viel und sie baten liebevoll, aber sehr bestimmt, er möge umgehend ausziehen und sich ein eigenes Revier suchen. Kurz bevor er sich von allen verabschiedete, gab ihm seine Mutter noch einen guten Ratschlag mit auf den Weg:

>Harald, du bist jetzt alt genug um für dich allein sorgen zu können. Dein Vater und ich haben dir alles beigebracht, was du für ein gutes Leben brauchst, aber auch, wie du unbeschadet einen harten Winter überleben kannst. Wir wünschen dir von Herzen alles Gute bei deiner Suche nach einem neuen Revier und der Familiengründung. Bitte, sei vorsichtig bei allem was du tust. Denke immer daran: Füge niemandem ein Leid zu!<

Er verabschiedete sich schweren Herzens von seiner Familie und sagte ganz zum Schluss:

>Danke für alles, was ich bei euch lernen durfte. Adieu, ihr Lieben.<

Als er sich ein paar Schritte entfernt hatte, drehte er sich nochmals um und sagte:

>Mama, wenn ich einen Rat brauche, darf ich dich trotzdem noch etwas fragen? Du und Papa, ihr habt so viel Erfahrungen in der Vergangenheit gesammelt, die ich erst noch erwerben muss.<

>Aber natürlich. Du darfst uns immer fragen. Lebe wohl.<

Sie drehte sich um und weinte, fiel ihr doch der Abschied schwerer als sie ihn sich vorgestellt hatte.

Mittlerweile kündigte sich auch der Herbst an, und es wurde Zeit, genügend Nahrung aufzunehmen und für Vorräte zu sorgen, wollte man den Winter überstehen, ohne dass ein Familienmitglied hungernmusste. Die Igelmutter machte sich um Harald ziemliche Sorgen, nahm doch dieser ihre Ratschläge in der Vergangenheit auf die leichte Schulter.

Nun musste er für sich alleine Sorge tragen, ohne auf die übrigen Familienmitglieder zählen zu können.

Harald marschierte los, um sich sein eigenes Revier zu suchen, in dem er sich wohl fühlen konnte. Seine Traurigkeit darüber, dass er seine Familie verlassen musste, war unübersehbar. Er hatte überhaupt keine Lust, sich weit von dem Rest der Familie zu entfernen, und so querte er den Park eines angrenzenden Grundstücks.