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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Das Königtum der Merowinger (Proseminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Ein konkretes Beispiel für den zunehmenden Machtverlust der Merowingerkönige und deren „Degradierung“ zu Schattenkönigen liefert der sogenannte „Staatsstreich“ des austrasischen Hausmeiers Grimoald aus der Familie der Pippiniden, der zur Mitte des 7. Jahrhunderts versuchte, die Herrschaft für sich und seine Familie zu sichern und damit scheiterte. In dieser Arbeit wird geschildert, wie es zu diesem Staatsstreich kommen konnte, was Grimoalds Handeln zu einem „Staatsstreich“ machte, wie trotz der dürftigen Quellenlage eine Rekonstruktion des Staatsstreiches möglich ist und welche Auswirkungen er zum einen für das Königshaus und zum anderen für das Geschlecht der Pippiniden hatte. Aufgrund der Tatsache, dass der Staatsstreich Grimoalds keineswegs „gelöst“ und somit Forschungsthema ist und auch bleiben wird, sollen die unterschiedlichen Forschungstheorien und -thesen diskutiert und verglichen werden, sowie auf Probleme und Widersprüche eingegangen werden. Das Frankenreich als „Wiege zahlreicher europäischer Reiche, aber auch von kontinentalen Nationen und Nationalstaaten“ darf in seiner Bedeutung für die Prägung des Mittelalters und folglich auch für die Neuzeit nicht unterschätzt werden. Als „Erben der weströmischen Herrschaft in Gallien“ gelang es den Franken ein Reich zu formen, das bis ins 10. Jahrhundert Bestand hatte und aus heutiger Sicht den Übergang von der Spätantike und Völkerwanderungszeit zum Mittelalter bildet. Obwohl dieses fränkische Reich oberflächlich betrachtet oft als Einheit angesehen wird, die sich in den folgenden Jahrzehnten nach dem Tod Karls des Großen auflöst und zur Grundlage unserer modernen Staaten wird, gilt es, das Königtum der Merowinger (481-751) klar vom Königtum der Karolinger (751-911) zu unterscheiden. Im Fall der Merowinger kam es schon kurz nach dem Tod des primus rex Francorum – Chlodwig I. (481-511) – infolge der Reichsteilungen zu Streitigkeiten und Kriegen unter den Erben, das heißt Teilkönigen, aus denen die „Großen“ des Reiches und später insbesondere die Hausmeier als Sieger hervorgingen, die ihrerseits begannen nach Macht zu streben.
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