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Stinkehund war noch niemals auf dem Land, dabei hätte er große Lust, Hühnern hinterherzujagen und im Matsch zu toben. Außerdem wüsste er gerne, ob die Kuh, die auf den Käseschachteln abgebildet ist, wirklich immer lacht. Und dann führt ihn ein glücklicher Wink des Schicksals tatsächlich auf den Bauernhof!
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Seitenzahl: 23
Veröffentlichungsjahr: 2020
Colas Gutman
Der Stinkehund auf dem Bauernhof
Aus dem Französischen von Julia Süßbrich
Mit Illustrationen von Marc Boutavant
Stinkehund und Platti spielen in ihrer Mülltonne ihr neues Lieblingsspiel: »Sag mir, was du auf den Kopf bekommen hast, dann sag ich dir, ob dir der Kopf jetzt wehtut.« Doch als gerade ein Auspuff auf Stinkehunds Kopf landet, klopfen plötzlich zwei alte Bekannte auf den Deckel der Tonne:
»Hallöchen, ihr Müll-Fritzen! Wir fahren dieses Wochenende auf den Bauernhof«, verkündet der Dackel im Mäntelchen. »Sollen wir euch ein stinkendes faules Ei mitbringen?«
Und der frisierte Pudel prahlt: »Unsere Mama spendiert uns ein paar Runden auf frisierten Ponys. Wollt ihr vielleicht mit aufs Land kommen?«
»Nein, danke, wir bleiben lieber im Grünen hier in unserer Mülltonne«, antwortet Platti.
Aber Stinkehund ist traurig, denn am liebsten würde auch er den Hühnern hinterherjagen und im Matsch herumtoben. Er wüsste so gern, ob die lachende Kuh, die er aus der Käse-Werbung kennt, wirklich Ohrringe trägt und ob Hühner Zähne haben.[1]
Plötzlich hört er ein kleines Mädchen hinter der Mülltonne weinen.
Platti vermutet: »Noch so eine, die ihre Puppe verloren hat!«
Und Stinkehund meint: »Wir sollten sie trösten.«
Kaum sind sie aus ihrer Mülltonne gekrabbelt, entdecken sie das kleine Mädchen, das platt auf dem Bauch unter einem Buggy liegt.
»Suchst du dein Kuscheltier?«, fragt Stinkehund.
»Nein, ich habe ein Rad verloren«, antwortet das Mädchen und steht auf.
»Mensch, bist du dreckig!«, sagt Platti.
»Wohnst du auch in einer Mülltonne?«, fragt Stinkehund.
»Nein, ich lebe auf dem Hof der Tausendfüßer-Hühner und habe mich im Wald verlaufen, als ich mein Meerschweinchen suchte.«
»Armes Mädchen. Wie heißt du?«, fragt Stinkehund.
»Alle nennen mich Buggy, denn man hat mich in einem Buggy ausgesetzt, als ich noch ganz klein war«, erklärt das Kind.
»Bei mir war es eine Mülltonne«, sagt Stinkehund, um Buggy zu trösten.
Das Mädchen versucht noch bis zum Einbruch der Nacht, seinen Buggy zu reparieren. Aber irgendwann schläft es vor Erschöpfung darin ein. Stinkehund übt währenddessen, auf dem Sammelbild aus einer Schokoladentafel die Bauernhoftiere richtig zu benennen.
Ich wäre so gerne Hühnerhirte, denkt er.
Am frühen Morgen kann die kleine Buggy ihren Buggy immer noch nicht schieben. Sie bricht in Tränen aus.
»So komme ich niemals pünktlich zum Melken nach Hause!«
»Zu den Hühnern?«, fragt Stinkehund.
»Nein, zu den Kühen.«
»Kennst du die lachende Kuh?«, fragt Stinkehund.
»Nicht persönlich«, antwortet Buggy.
Stinkehund kennt nicht besonders viel von der Welt, außer den Abfällen, die er in seiner Mülltonne findet.
»Guck mal, was mir gerade in die Pfoten fiel, Buggy!«
»Oh, ein neues Rad für meinen Buggy! Jetzt bin ich gerettet.«