Der Stratege von Kriwa - Diana Ecker - E-Book

Der Stratege von Kriwa E-Book

Diana Ecker

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Beschreibung

Ein Krieg der Erfinder bedrohte die Insel Kriwa. Der Puppenkönig, ein grausamer Herrscher, kontrollierte sie wie Fäden an einer Hand. Das schwarze Königreich scheint verloren zu sein, als plötzlich ein unscheinbarer Junge aus dem Nichts der neue Stratege wird. Alle Hoffnung lastet auf seinen Schultern. Doch, um die Insel zu retten muss er ein lang vergessenes Geheimnis lösen...

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DER STRATEGE

VON KRIWA

Diana Ecker

RECHTE AN TEXT UND COVER BEI DIANA ECKER: Copyright 08.04.2024

Alle Rechte, einschließlich derjenigen des auszugsweisen Abdrucks, sowie der fotomechanischen und elektronischen Wiedergabe, vorbehalten bei Diana Ecker.

DIASYA

DIANA ECKER, AM FELSENBRUNNEN 1, 66450 BEXBACH, DEUTSCHLAND

www.diana-ecker.com

Der Stratege von Kriwa

Vorwort

Ein Krieg der Erfinder bedrohte die Insel Kriwa. Der Puppenkönig, ein grausamer Herrscher, kontrollierte sie wie Fäden an einer Hand. Und das schwarze Königreich scheint verloren zu sein, als plötzlich ein unscheinbarer Junge aus dem Nichts der neue Stratege wird. Alle Hoffnung lastet auf seinen Schultern. Doch, um die Insel zu retten, muss er ein lang vergessenes Geheimnis lösen…

Der Stratege: Ein Meister der Strategie, mächtiger als der König selbst. Doch sollte er einen Fehler begehen, würde er mit seinem Leben bezahlen.

Wichtige Personen

Adam - Betrüger und Stratege

Marten - Verurteilter Straftäter

Dolores – Adam‘s Stiefmutter

John - Bruder von Dolores

William Collet - Vater von Adam

Zamir - König des weißen Königreichs

Vermont - König des schwarzen Königreichs Lucia - Königin des schwarzen Königreichs Jegor - Informant und Spion von Zamir

1

Black Jack / Jacob Ebens - Erster Stratege Portice - Kleinwüchsige Enkelin von Zamir / Prinzessin Vendelaies - Diener und Freund von Portice Paolo Blaydon - Vater des Strategen Matheo 2

Prolog

„In meinem ganzen Leben, habe ich keine Klinge gesehen, die schärfer war als der Verstand dieses Strategen.“ ~Kommandant Blaydon

E8

Schwarzes Königreich

Die Insel Kriwa, wie ein Schachbrett aus Holz, waren nicht nur ihre Felder seit Jahrhunderten zerteilt in schwarz und weiß. Die beiden Königreiche Krawe und Pavlivna haben wie sie geschworen nie zu Einem zu werden. Der dunkle Wald auf der Seite Krawe‘s formte seine Städte zu dunklen Riesen, die von da an dem Königreich seinen Namen verliehen. Das schwarze Königreich. So unterschiedlich sie dachten zu sein, wie weit sie auch vonei-nander entfernt waren, blieben sie dennoch ihr Spiegelbild, in dem sie alle gleich aussahen. Die Königreiche fochten viele Schlachten. Doch dieser Krieg sollte anders sein.

Blaydon:

Im Inneren schlug ich die Hände über den Kopf zusammen, als ich ihn zu Gesicht bekam. Ich hatte mich noch nie für etwas schämen müssen, nicht einmal, hatte ich mich geschämt die schwarze Uniform zu tragen. Doch an diesem Tag erstarrte ich mit meinem ganzen Körper, als sein Fuß das erste Mal über die Türschwelle trat. Die Haare, die wie ein Mopp auf seinem Kopf saßen und den 3

zerrissenen Fetzen glichen, die er als Kleidung trug. Er, er sollte der neue Stratege sein. Das Murmeln erstickte mit einem Mal, als er dem König direkt gegenüberstand und mit einer Verbeugung die Medaille als Würdigung entgegennahm.

Für unser Königreich, für die treuergebensten Soldaten und Offiziere meiner Führung, für mich selbst war es eine Demütigung, die mich daran erinnerte wie es ist Verach-tung zu empfinden. Ich fragte mich das Gleiche wie jeder andere in diesem Saal. Doch niemand verlor auch nur ein Wort gegen den König.

An dem darauffolgenden Tag wurde sein Name den Bürgern ausgerufen. Allein sein Klang ging mir nicht mehr aus den Ohren. Es war Adam Wilston. Ein Name, der auf unser Schicksal das weiße Siegel drückte. Ich salutierte, mit meinem Blick streng nach vorne gerichtet auf dem aus riesigen Holzbalken bestehenden Balkon des Palastsitzes, ohne auch nur mit einem Auge nach links zu schielen. An diesem Tag trug er seinen schwarzen Mantel, mit dem er sich stolz dem ganzen Volk präsentierte. Sie alle trugen an diesem Tag ihre schwarze Uniform, wie ein schwarzes Meer unter blauem Himmel. Der Tag, an dem sie für einen Moment lang alle gleich waren. Sie alle hatten noch ihre Hoffnung behalten, die sie kämpfen lässt. Doch ich wusste, dass der Krieg nicht einen von uns verschonen würde. Der Krieg, den wir drohten zu verlieren.

„Wir, unser Königreich, haben lange und erbittert gekämpft. Nicht für uns selbst, sondern für unser Land, unsere Freiheit, unsere Kinder und Familien. Für sie alle 4

kämpfen wir jetzt mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen um den Frieden in unserem Land. Schon bald werden wir unsere Waffen niederlegen und den Sieg gemeinsam feiern wie diesen Tag, an dem uns Gott neue Hoffnung gegeben hat. Die Truppen, hunderttausend Mann, haben wir zerschlagen mit unseren Schwertern!“, verkündete Jegor, der Berater des Königs, mit übertriebener Stimme, inzwischen ein alter Mann, doch immer noch schlaksig wie eine Echse.

Ich schluckte, als ich ihn sprechen hörte. Ich schluckte dieses Gefühl runter, dass ich früher noch nie gekannt hatte. Bevor mein Sohn starb habe ich nie einen Menschen hassen können. Es gab so viele, die mir genug Gelegenheit dazu gegeben hätten. Doch an diesem Tag habe ich nichts anderes mehr gefühlt als Hass. An dem schlimmsten Tag in meinem Leben sah ich ein Grinsen auf seinem Gesicht.

Nur ein kurzer Moment, nicht der Bruchteil einer Sekunde und doch habe ich es gesehen, wie er gelacht hatte, als mein Sohn um sein Leben flehte. Ich bemerkte, wie die Finger in meiner Faust erstarrten, bis ich sie kaum mehr fühlen konnte. Er schreitet direkt an mir vorbei, langsam, Schritt für Schritt. Mit jedem Satz den er machte ein kurzes Schleifen auf dem Boden, als er das linke Bein hinter sich herzog.

Ich schloss die Augen und wünschte mir sehnlichst an einem anderen Ort zu sein.

Nachdem er aus meiner Sicht war, atmete ich auf. Ich weiß nicht, wie lange ich meine Beherrschung noch bewahren kann. Kein Tag vergeht, an dem ich nicht daran denke.

Vielleicht ist das eine Art Strafe für all die Dinge, die ich 5

getan hatte. Ich wusste es nicht. Plötzlich unterbrach etwas meine Gedanken.

„Nach Ihnen, Kommandant.“, meinte der Letzte von uns, ein Leibwächter, der mir die Tür aufhielt, um einzutreten.

Ich konnte seine Worte kaum hören, als die Stimmen im Einklang mit dem Abschlussauftakt ertönten.

Im Inneren schaffte es kaum Licht in den Palast hinein, er schien aus dichten, dunklen Wänden zu sein, die ein geschnitztes Gefängnis aus Holz schufen. Der dunkle Vorhang fiel. Und wir für immer hinter ihm.

6

B8

Kapitel 1: Adam Wilston-

Die Geschichte eines Helden

Jahre zuvor…

Es fing alles an mit einer einzigen Nacht. Die Nacht, die sein einstiges Leben vor seinen Augen in einen der schlimmsten Albträume verwandeln würde. Doch jetzt schien es noch ruhig zu sein. Das Licht des Mondes schim-merte auf die vielen Adelshäuser, die mit hochgebauten, feinverzierten Schnitzereien jeden ins Staunen brachten, der sie sah. In der Mitte ausgehöhlt, drehte sich in ihnen das kleine Karussell aus kleinen schwarzen Pferden, das sich auch in der Nacht wie eine Kuckucksuhr langsam im Kreis bewegte. Die vielen kleinen dunklen Fenster waren in die Wände geschlitzt worden, während zwischen ihnen ein runder Balkon herausschaute, hinter dem sich zwei in schwarz gehüllte kleine Tore verbargen. Jeder, der auf die geheimnisvollen Tore spähte, hatte ein kleines, neugieriges Lächeln im Gesicht. Doch niemand wollte wissen, was sich dahinter verbarg.

Eine Welt, in der alles nur eine Vorführung war. Und jeder Thaler seinen gerechten Preis hatte. Für Adam war das Leben wie eine Bühne. Nichts von seinem Leben schien echt zu sein. Nicht einmal das, was er direkt vor seinen Augen sah.

7

Adams Vater sah es als Aufgabe an ihn in eine starre, leblose Puppe ohne Willen zu verwandeln. Er erinnerte sich nicht oft an das Leben, das er einst hatte. Nur wenige Momente blieben übrig. Doch seinen Vater würde er niemals vergessen. Seine Stimme, seine Augen hatte er nie vergessen können.

„Ein Reiter hält sich immer aufrecht!“

„Ein Reiter gibt sich nie geschlagen!“

Brüllte er. Er wiederholte es immer wieder, bis es sich tief in ihm festgesetzt hatte, als säße er auf einem Stuhl mit einem Maßband gefesselt, das sich um seinen Körper schlang. In einer Welt, in der jeder etwas Besonderes sein sollte und gleichzeitig nur der Abdruck des anderen war.

Das waren die einzigen Erinnerungen an ihn. Die Lektio-nen, die er ihm immer erteilt hatte. So zumindest nannte sein Vater es. Einen Satz aber, merkte er sich besonders gut. Sein Vater packte ihn an seinem Kinn und drückte sein Gesicht zu sich heran.

„Vergiss niemals wo du hingehörst! Und vergiss nicht!

Wo ein Verlierer hingehört!“

Adam schaute in den Spiegel, hielt sich seltsam gerade und wusste, dass es ihm heute gelingen würde. Mit großen Augen stellte er sich ihr Gesicht vor, wenn er ihr seine Erfindung überreichte. Er schwang seinen schwarzen Umhang nach hinten.

8

„Mutter!“, rief er.

„Ich habe eines der großartigsten, phänomenalsten Dinge erfunden, die ihr euch je vorstellen könnt!“, verkündete er.

Adam zog den Aufzug einer Puppe auf, als sie auf einmal anfing sich zu bewegen wie nur ein Mensch es konnte. Er brachte sie von alleine zum Winken. Die Puppe hatte kein Gesicht und doch hob sie den Kopf, um ihr in die Augen zu sehen. Stolz folgte er den Bewegungen der Puppe. Sie schaute in den Spiegel, setzte ihr Makeup auf. Schwarze Quadrate schmierte sie auf ihre Wangen.

Seine Stiefmutter betrachtete ihn. Er war ein seltsames Kind, dachte sie sich. Ein eigenartiger, gerissener Wicht in einem schwarzen Umhang, der mit einer violetten Brosche zusammengehalten, um seinen Hals hing. Mit einer eigen-artigen Sammlung an seltsamen Dingen.

Flinke, graue Chamäleonaugen, die einem die Seele durchbohrten, volle Wangen, eine leicht gebogene Nase, klein dazu und dunkle, zerzauste Haare. Er erinnerte sie an einen Gremlin. Skeptisch verzog sie das Gesicht.

„Schön.“, grimmte sie.

„Aber ihr habt nicht mal hingesehen!“

„Es ist auch nichts Besonderes! Wie wäre es, wenn du statt-dessen etwas Nützliches machst! Heute Abend kommen wichtige Gäste.“, sie krallte ihre beiden Hände über seine Schultern.

9

„Und blamier uns ja nicht! Wie das letzte Mal. Heute Abend, pünktlich um sieben bist du unten!“, er senkte den Kopf.

„Und wie oft soll ich es dir noch sagen!? Halt dich gefälligst gerade!“, schrie Dolores. Sie zog an seinem Kragen.

„Wir zeigen das was wir sind! Mit jedem Schritt, den wir gehen.“, fügte sie hinzu. Sie wusste wovon sie sprach. Sie war immerhin die beste Schauspielerin, die diese Welt je kannte. Und dazu noch eine sehr sonderbare Frau, fast so sonderbar wie Adam es war.

Sie wandte sich von ihm ab und hastete mit ihren spitzen Schuhen die kleine Wendeltreppe hinunter. Ihre feuerro-ten Haare versteckten sich unter einem schiefgesetzten, schwarzen Damenhut, der wie eine Torte aus drei runden Schichten bestand. Die vollen Lippen, die obere größer, als die untere, pressten sich gehässig aufeinander. Dolores trug die schönsten Kleider, die größten Hüte und doch keinen Thaler mit sich, den sie ehrlich verdient hatte. William Collet, ein großer Reiter, ein Mann von Einfluss, war alles, was sie von ihrem Mann sehen musste. Das Einzige, das in ihrer Welt noch eine Rolle spielte. Ohne dieses Kind wäre es ihr am liebsten gewesen. Sie erinnerte sich noch genau an den Tag, an dem sie Adam zum ersten Mal zu Gesicht bekam. Sie verzog die Miene und hoffte, dass er irgendwann aus ihren Sorgen verschwinden würde. Dolores hatte erst recht nicht vor ihn sich ans Herz wachsen zu lassen. Er sollte nichts weiter als ein Werkzeug für sie sein. Und nichts weiter als eine Plage, wenn er das nicht sein konnte. Das hatte sie sich geschworen.

10

Dolores schmiedete große Pläne mit ihm. Auch er würde seinen Platz einnehmen. Davon war sie überzeugt! In einer Welt, in der jeder ein kleines Zahnrad war, das sich gefälligst drehen sollte, für den Zweck, für den es gemacht worden war.

Vor hunderten von Jahren teilte ein König seine Landsleute in Gruppen auf, die eine spezielle Aufgabe zu erfüllen hatten. Er verteilte sie auf den Feldern, mit den Bauern ganz vorne, den Reitern an den Enden und den Läufern und Bischöfen an den Seiten des Palastes. Jedes Feld bekam seinen Zweck. Die Reiter, die mit ihren Pferden besonders schnell über die Felder huschten. Die Läufer, die von den Seiten den Gegner überfielen. Die Bischöfe, die neben dem König für Ordnung sorgten und zuletzt die Bauern, auf die die anderen herabschauen, die wertlosen Figuren in diesem Spiel, die alle Last auf ihren Schultern tragen. Bis zu diesem Tag herrschte diese Ordnung, jeder an seinem Platz, der ihm zugewiesen war. Doch das änderte sich mit einem Mal, als plötzlich ein König, bekannt für seine Grau-samkeit und Machtgier, der Puppenkönig genannt, alles an sich zu reißen drohte. Der letzte schwarze König führte ein System ein, das die Ordnung wie sie war in einen Wettkampf verwandelte. Nur die Besten sollten ihren Titel tragen dürfen. Nur die schnellsten Pferde, die besten Läufer, die stärksten Soldaten würden den Wettbewerb gewinnen. Der Verlierer verlor seinen Titel und war dazu verdammt unter den einfachen Bürgern zu leben. Die Zeit der nie endenden Wettkämpfe war geboren. Sie wurden bemessen nach ihrer speziellen Fähigkeit und nach ihrem Können in Strategie. Die besten Logiker des Landes waren 11

dazu gezwungen, um den Titel des Strategen zu kämpfen.

Die Schlechtesten wurden aussortiert.

Dolores erhoffte sich Großes mit ihm. Doch sie fühlte, dass er diese Hoffnung nicht erwiderte. Das Zahnrad wollte sich nicht so drehen, wie sie es verlangte. Dabei war er kein schlechter Schüler. Das Einzige, das ihm half nicht zu verlieren waren seine kleinen, hinterlistigen Tricks. Aber ihm fehlte eine gewisse Skrupellosigkeit. Es war wie eine Linie, die er nicht überschreiten wollte. Er war wie ein Fuchs unter Wölfen. Oder wie sein Lehrmeister zu sagen pflegte:

„Ein hoffnungsloser Fall!“

Das Kind, das ohne Talent geboren war.

Er schaute ihr nach, mit einem Blick, als hätte man sein Herz zerrissen. Adam beobachtete sie, während er alleine bei sich stand, wie etwas, das sie loswerden wollte. Wütend rannte Adam in sein Zimmer. Es war ein düsterer Raum mit vielen Regalen voller Bücher, einer riesigen, schwarzen Spielfigur in der Form eines Läufers, ein einäugiger Stoff-bär und eine Holzmarionette mit schwarzem Poncho und schiefem Hut. Die Marionette, die Dolores am liebsten weggeworfen hätte. Ganz in der Ecke ein kleines Fenster, umrahmt mit dicken Holzbalken, an dem ein Rabe saß.

Adam schnappte sich die Marionette und ging langsam auf den Raben zu.

„Was machst du schon wieder hier?“, fragte er.

„Ich bin nicht in Stimmung!“, der Rabe aber blieb standhaft.

12

„Na schön, wie du willst!“, Adam ging hinüber zu dem Tisch, öffnete die Schublade, in der sich ein paar Brotkrü-mel versteckten. Er streckte vorsichtig seine Hand aus, als der Vogel sie Stück für Stück herauspickte. Der Vogel brachte ihm ein kleines Lächeln ins Gesicht. Er schnippte den letzten Krümel in die Luft, als der Vogel ihn noch im selben Moment die Kehle runterschluckte.

Adam kauerte sich in eine Ecke, umschlang seine Beine und spielte mit den Fäden an seiner Puppe.

„Sie hat sich die Erfindung nicht mal angesehen.“, er schaute traurig auf seinen Tisch. Voller verstaubter Werke, seine Erfindungen, sie alle rotteten vor sich hin. Er krallte sie sich und schmiss sie eine nach der anderen gegen die Wand, bis sie nur in Stücken vor ihm auf dem Boden lagen.

Der Rabe war verschwunden. Wütend riss er die Gardinen zu, bis nur noch ein kleiner Spalt das Zimmer mit Licht füllte. Er zog sich wieder zurück in die Ecke und dachte darüber nach, was sie gesagt hatte. Seit Adam denken konnte, war er allein. Doch es war diese Zeit. Seine glücklichste Zeit, in der er begriff, dass er nicht nur allein, sondern auch einsam war. Es war die schlimmere Art von allein. Es war Gleichgültigkeit. Egal wie glücklich Adam auch sein mochte, egal wie schlecht es ihm ging, ob er überhaupt war, es interessierte niemanden.

Er hatte keinen Freund, zumindest keinen echten Freund.

Deshalb fing er eines Tages an sie sich selbst zu bauen. Bisher hatte er immer in diesem dunklen Raum gesessen, während über seinem Kopf die Zahnräder schwebten, die Adam zu etwas Neuem zusammensetzte. Er konnte sie zum 13

Leben erwecken wie kein anderer es konnte. Es schien fast so zu sein, als besäßen sie eine Seele. Doch an diesem Tag blickte er nur finster drein, wickelte sich wie eine Fleder-maus in seinen Umhang und schwor sich, dass er es ihr eines Tages zeigen würde. Dass er jemand sein würde, den sie bewundern würde. Dabei wusste er nichts über sie.

Dolores riss die Vorhänge auf, während sie die Haare über die Stirn hochpustete.

„Na los, beeilt euch! Die Gäste sind in wenigen Stunden hier!“, schrie sie von unten. Sie hatte eine dunkle, ätzende, wenn auch eine manchmal verspielte Stimme, mit der sie ihre Diener quälte.

„Madam! Ihr Mann ist angekommen.“ Dolores seufzte.

Das Holztor öffnete sich und eine Kutsche kam hereinge-fahren. Die schwarzen Pferde schienen von einer Feile geschliffen worden zu sein. Nahezu perfekt waren sie her-gerichtet. Er war in einen schwarzen Umhang gehüllt, ein lederner Gürtel, der sich um seine Taille schlang, sowie das schwarze Gewandt, das seine Arme zu Flügeln aufbauschte.

Sein langer, schnabelförmig zulaufender Hut, verwandelte seine strenge Miene in die Augen eines Falken. Ein stämmiger, alter Mann mit Schnurrbart und gleichgültigen Augen ging mit schweren Schritten zu dem Billardtisch rüber. Er machte sich seine Pfeife an und steckte sie sich zwischen seine Zähne, wie er es jedes Mal tat.

Es war alles vorbereitet worden. Der langgezogene Tisch, an dem sie diese Nacht die Karten werfen sollten. Sie sollten lachen und tanzen, während die Gäste ihre Masken 14

trugen. Schwarzgefiederte, glänzende Masken, mit denen sie ihr Gesicht wahrten. Doch hinter den Kulissen hatte sich noch kein Lächeln auf das Gesicht von Dolores gesetzt.

Nur eine kleine, abgebrannte Kerze beleuchtete den Raum.

„Das Rennen findet bald statt. Und wir liegen hinten.

Wenn wir nichts unternehmen, waren all die Jahre umsonst! Wir dürfen nicht verlieren, John.“

Ihr Bruder John stand ausdruckslos neben ihr. In einer Dieneruniform. Er antwortete nichts.

„Ich habe mein ganzes Leben daran gearbeitet!“

„Wir können nichts tun, Elenor! Es ist vorbei. Irgendwann würden sie es ohnehin rausfinden. Wir drei müssen verschwinden.“

„Wir drei?“

„Wolltest du ihn hierlassen?“

„Tu nicht so, als ob dir was an ihm liegen würde! Du bist ein schlechter Lügner, John! Wir bleiben! Solltest du nicht eigentlich draußen sein und die Gäste bedienen?“, finster schaute er sie an und verließ den Raum.

Während man allmählich das Gemurmel von unten hören konnte, malte Dolores Adam die zwei schwarzen Quadrate auf jede seiner Wangen. Das Zeichen Krawe‘s, das nur den Adeligen zustand. Adam murrte. Denn er wusste genau wie diese Feier enden würde.

15

„Was siehst du mich so an? Du siehst gut aus.“ Er sah sie mit traurigem, unschuldigem Blick an.

„Ich glaube ich fühle mich nicht gut! Vielleicht…“ Dolores packte ihn am Ohr und zog ihn an sich.

„Wag dich das ja nicht bei mir! Geh runter!“ Sie stieß ihn von sich weg und hastete zu dem Balkon. Er bestand aus einer runden Scheibe, auf der Holzplatten platziert waren.

An der Seite befand sich ein Riegel, der die Scheibe zum Drehen brachte. Dolores zog an dem Riegel und die Show begann.

Die Gäste tanzten mit den Masken auf dem Balkon, während die anderen Karten spielten.

„Oh! Seht an! Er hat mich geschlagen! Aber glaub ja nicht, dass du das noch einmal schaffst! Diesmal kannst du dich auf was gefasst machen!“

„Vielleicht! Vielleicht aber auch nicht!“ Adam führte die Karte an seinen Fingern entlang und spreizte sie wie ein Courier über den Tisch. Noch hatte er ein Lächeln auf dem Gesicht. Vorsichtig spähte er zu dem Billardtisch, an dem sein Vater immer spielte. Mit einer rauchenden Pfeife in seinem pelzigen Mund, beugte er sich vor den Tisch. In diesem Moment schien alles ruhig zu sein. Der Mond schien auf die glänzenden Steine der Masken, mit denen sie glücklich tanzten. Die Scheiben drehten sich wie der Zeiger an einer Uhr. Adam sah sie stillschweigend an, beobachtete sie ausgiebig und fühlte wie seine Beine schwerer wurden.

Nach einer Weile kehrte Stille ein. Nur ein leises 16

Gemurmel war zu hören, als sie in die Kutschen einstiegen, während Adam ihnen traurig hinterherschaute.

Die Uhr schlug Mitternacht. Dolores beobachtete ihn, wie er sich auf den Balkon gestellt hatte, der nun stillgelegt war.

In seinem Arm lag eine schwarze Katze. Wie ein Bösewicht streichelte er ihr über den Kopf. Sie lächelte sanft.

„Du solltest schlafen gehen. Morgen ist ein langer Tag.“

„Ein wahrer Reiter schläft nie. Er ist wachsam und überblickt die Herde.“ Er verzog das Gesicht zu einem wachsamen Blick. Dolores rollte die Augen, packte ihn am Arm und schleifte ihn rein.

„Du kannst nicht auf mich hören, oder?“ Sie zerrte ihn in sein Zimmer und schloss mit glühend grünen Augen die Tür zu. Er tippte drei Mal an die Tür und legte sich an das Fenster. Er sah die Seile, die über den Feldern wie ein Netz aufgespannt waren. Sie alle liefen an einem Punkt zusammen. Dem Turm des Meisters, dem Turm des Strategen.

Neugierig beobachtete er wie still es draußen war. Und wie er sich wünschte, dass er nicht wusste was bald geschehen würde.

Währenddessen ging Dolores mit leeren Augen die Treppe hinab. Dieser eine Tag würde alles entscheiden. Das allesentscheidende Rennen, in dem sie alles verlieren könnte. Unten angekommen, traf sie William an. Er starrte fokussiert auf den Tisch. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie jemanden gesehen, der so wenig Seele in seinen Augen hatte. Den Titel hatte er nur durch Betrug erhalten.

17

Durch die dreckigen Tricks einer Ratte. Sie schaute ihm kalt entgegen, als er anfing:

„Ich werde ihn schon noch richten.“

„Das werde ich aber morgen tun, nicht heute. Vielleicht wird er ja doch noch ein Reiter.“

„Das ist nicht nötig. Ich werde mit ihm reden.“, bestand Dolores.

William schlug mit der Faust auf den Tisch.

„Ich halte es für nötig! Und wenn ich es sage, hast du es zu tun!“

Er stand auf.

„Und wag es nicht mir noch einmal zu widersprechen!“

Sie ging zurück, schaute ihn mit aufgesetztem Gesicht an.

Gerade, als er sich wieder setzten wollte, antwortete sie:

„Du wirst schon sehen, was mit dir ohne mich passiert!“

Es dauerte nicht lange bis Adam Geschrei von unten hörte.

Adam zog sich zusammen, presste seinen Bär fest an sich und hoffte, dass es bald aufhörte. Dass er eines Tages frei sein würde. Er hoffte auf ein Wunder.

18

D8

Kapitel 2: Die Legende von Black Jack

Seine mit blauen Flecken übersäten Arme umklammerten die kleinen Beine, in die er sein Kinn gedrückt hatte. Kein einziges Mal hatte er sich daran erinnert, dass ihm jemand geholfen hätte. Sie alle wussten was passiert war. Aber er war allein. Mit niemandem, den es genug interessierte.

Adam blickte traurig in die Leere, als John an seiner Tür vorbeihuschte. Er blieb stehen und schaute ihn mitleidig an.

Er schien ein freundlicher, gutmütiger Mann zu sein, mit langen, braunen Haaren, großen Haselnussaugen und einem spitzen Schnurbart. Aber auch ein ängstlicher Mann, der sich trotz seiner Größe so unbeschreiblich klein fühlte.

Es war, als wäre er das exakte Gegenteil von seiner Schwester gewesen. In gewisser Weise entsprach das auch der Wahrheit. Dabei wollte John sich selbst nicht eingestehen, dass sie sich doch ähnlicher waren, als so mancher vermuten lässt.

„Sir Adam. Wenn ihr erlaubt?“

Adam schwieg. Vorsichtig setzte er sich zu ihm.

„Wisst ihr, es gibt Dinge, die man nicht beeinflussen kann.

Das Leben ist nicht immer einfach. Das weiß ich sehr gut.

Aber vertraut mir, wenn ich sage, dass sie euch vielleicht alles nehmen können. Das Einzige, das ihr euch nur selbst wegnehmen könnt ist Hoffnung. Den Rest richtet die Zeit.“

19

Er blickte wortlos an sich herunter. Die obere Lippe größer, als die untere, zog er trostlos nach unten. John konnte nicht anders, als zu grinsen.

„Zieht nicht so ein Gesicht. Ich bitte euch! Ein kleines Lächeln steht euch wesentlich besser.“ Doch es nutzte nichts.

„Ich möchte, dass ihr geht! Ich will euch nicht sehen!“, befahl er.

„Ihr seid zu nichts zu gebrauchen!“

„Wie ihr wünscht.“, murmelte er.

Er ging kraftlos durch die Tür, während ihn immer wieder diese eine Frage quälte. Was hätte ich tun sollen? Doch er drückte sich davor eine Antwort zu finden. Er dachte an seine Schwester, ihr Gesicht drängte sich vor seine Augen, als sie sagte:

„Du hast dich noch nie für etwas eingesetzt! Erinnerst du dich noch, als wir Kinder waren? Immer, wenn du etwas wolltest, hast du nur gehofft. Als du dieses Buch wolltest, was hättest du gemacht, wenn ich nein gesagt hätte?“

Triumphierend grinste sie nur. Es brannte sich in seinen Kopf. Seine Schwester war immer zynisch gewesen. Aber eine Sache musste er ihr lassen. Jedes Wort entsprach der Wahrheit. Sie konnte ihm immer die Wahrheit in sein gutgläubiges Gesicht sagen, weil es sie nicht scherte. Sie war der Grund, der ihn hierhergebracht hatte. In ein anderes Leben.

20

Er wäre ein Niemand ohne sie gewesen. Er erinnerte sich genau. Sie standen vor einem alten Buchladen und er flehte sie nach diesem einen Buch an. Es war das Einzige, das er sich gewünscht hatte. Es war etwas, von dem er dachte es nie haben zu können. Und vielleicht war das auch der Grund, wieso er es so sehr wollte. Das Buch, das er über alles liebte. Das Buch, das ihn alles vergessen lassen konnte.

Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Es war der wohl selbstlo-seste Gedanke, den er je hatte. John kehrte zurück und öffnete die Tür.

„Adam…Sir. Ich wollte euch etwas zeigen! Ich glaube es wird euch gefallen!“ Adam ließ mit schmalen Augen den Blick schleifen.

„Was willst du hier?“, grimmte er, umschlang seine Beine und drehte sich weg. John berührte ihn vorsichtig an der Schulter und sagte:

„Früher, als ich in eurem Alter war, hat es mir immer geholfen. Es war das Liebste, was ich jemals besessen hatte.“, er zog hinter seinem Rücken ein Buch hervor. Es war ein silbernes, verschnörkeltes Buch, auf dem: „Die Geschichten von Black Jack“ geschrieben stand.

„Die Geschichten von Black Jack?“, mit verwunderten Augen nahm er das Buch in die Hand.

„Black Jack war ein Waise, der vor siebzig Jahren am Rand der Insel gelebt hat.“

John führte ihn zu dem Fenster hin. Der Rand der Insel war ein seltsamer Ort. Am Rande der Felder befand sich ein kleiner Abschnitt, an denen sie nummeriert waren. Von 21

eins bis acht und von a bis h. Der Rand schien von dem Geschehen völlig abgeschnitten zu sein. Ein ruhiger Ort, wo sich keine Seile tummelten, an denen die Kriegsfiguren entlangschleiften. Und gleichzeitig ein gefährlicher Ort, von dem niemand wusste, was sich dort befand, außer die Straftäter, die man an diesen Platz verdammte und gewiss war, sie nie wieder zu sehen.

„Dort, wo die ganzen Verbrecher sind?“, fragte Adam.

„Heutzutage vielleicht. Früher hatte man keine Straftäter dorthin verdammt. Es war ein Ort voller Freude, bevor der Krieg begann. Vor dem Puppenkönig. Doch nicht für Black Jack. Niemand wollte ihn haben. Aber zu seinem Glück war er gerissen und wurde zum ersten Strategen, den es je gegeben hat. Er hatte die Hoffnung nie aufgegeben und bis heute bleibt er ein Held. Seit ihm stand schwarz nie wieder auf Gewinn. In allen Städten des Königreichs wurden Statuen von ihm aufgestellt. Aber sagt eurer Mutter nicht, dass ich es euch gegeben habe.“

Adam senkte den Kopf. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, brachte aber kein Wort hervor.

„Märchen sind Plätze voller Wunder und Hoffnung. Und das Beste daran ist, dass sie sogar manchmal wahr werden.“

Adam legte seine Arme um ihn und drückte seinen Kopf fest an John‘s Schulter. John lächelte und schloss ihn in seine. Mit diesen Worten verließ er den Raum und das Lächeln verschwand von seinem Gesicht.

Adam schaute beschämt nach unten, als er mit einem großen Schwung aufstand, Feder und Tinte holte, während 22

er auf einen Zettel schrieb. Heimlich schlich er sich aus seinem Zimmer und wanderte in John‘s kleine Kammer.

Wenig später entdeckte John verwundert ein kleines Stück Papier auf seinem Bett, worauf stand: (Danke! Dreifach unterstrichen.)

Adam liebte dieses Buch. Er las jeden Tag darin, auch wenn er es nicht sollte. Heimlich zog er das Buch unter seinem Kissen hervor. Er stellte sich vor, wie die Ruinen am Rand der Insel aussahen, wie er mit seinem schwarzen Umhang durch die Wälder streifte. In seinem Zimmer schnitzte er die Figuren, die er am meisten liebte. Wenn William beschäftigt war, verkleidete er sich und spielte sie nach. Er schaute in den Spiegel, imitierte ihre Stimmen. Es war sein Traum geworden ein Held zu sein, genau wie Black Jack es gewesen war. Wie sie ihn bejubelten und beklatschten. Er hielt sich stockartig aufrecht, wie ein starres Brett sah er aus, während er ging. Mit aufgesetztem Stolz und Zuversicht. Im Glauben, dass ihm nichts im Weg stehen könnte. Dabei wusste er nicht, dass das Leben wie er es kannte schon bald sein Ende nehmen würde.

„Adam!“, schrie die schrille Stimme von Dolores. Das Rennen stand bevor. Am nächsten Morgen reisten sie ab.

Es war ein dunkler, nebliger Morgen, der so finster war wie eine Nacht ohne Lichter. Sie fuhren in einer schwarzen Kutsche mit hölzernem Haus, davor ein Reiter verhüllt mit einem Mantel und Hut vor dem Wagen sitzend, sodass man sein Gesicht nicht erkennen konnte. Er wirkte wie ein Sensenmann, der ihn direkt in die Hölle fahren würde.

Während der Fahrt sprach niemand ein Wort miteinander.

Man hörte nur das Klappern der Pferdehufe, die immer 23

wieder gegen den Boden schlugen. Adam schielte hinüber zu seinem Vater, der sich an das Fenster gelehnt hatte und an seiner Pfeife rauchte, während der Ruß wie ein Faden aus dem Fenster heraushing. Er wusste nicht, was ihn erwarten würde, aber er ahnte, dass kein guter Tag vor ihm lag. Die Räder quietschten, die Koffer flogen nach vorne und die Kutsche stoppte vor einer gigantischen Arena, etwas, das Adam noch nie zuvor gesehen hatte.

Dolores zog ihn an der Schulter. Elegant und mit scharfem Blick stieg sie aus der Kutsche empor, als Adam ihre Hand nahm. Er war in einen schwarzen Umhang gehüllt und hatte den Reiterhut mit langer Schnabelspitze aufgesetzt. Alle schwarzen, edlen Gestalten stürmten durch die runden Bögen hinein. Es war ein großes Spektakel, bei dem die besten Reiter mit ihren Kriegspferden, die Springer genannt, gegeneinander antraten. Doch nicht nur die Reiter waren angereist, sondern auch die Geistlichen von C8 sind gekommen, um sich amüsieren zu lassen. In schwarze, längliche Kittel eingehüllt und mit eckigen Schlitzmützen bedeckt, wurden sie lediglich die Bischöfe genannt und waren nach dem König die einflussreichsten Männer in ganz Krawe. Dolores verabscheute sie. Die, die sich Männer der Kirche nannten.

In der Arena befanden sich viele Stockwerke mit runden, finsteren Bögen darin, die hinter sich geheimnisvolle Gänge verbargen. Adam hatte ein verschmitztes Lächeln im Gesicht und strahlende, große Augen. Sein Vater aber schaute nur mit leerem Blick in die Ferne. Die Menschen verbeug-ten sich vor ihm, wenn er sie streifte. Sie waren ganz oben auf einen Balkon geleitet worden.

24