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Mit Kant begann ich vorauszuschauen. Mit Nietzsche noch weiter: dann! Mit Heraklit schaute ich weit, weit zurück, und doch so endlos weit, weit voraus! Als ob hier "Hin und Zurück" ein und derselbe Weg. Meine Texte sind keine Wahrheiten, in dem Sinne, so und nur so ist die Welt! Nein, sie sollen nur ein Augenzwinkern sein, die Welt und das göttliche Wesen - du und ich - (so die Religionen insgesamt) ständig neu mit der Vernunft zu konfrontieren: Mensch zu sein, für alle Zeit!
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Seitenzahl: 97
A : Krieg, Kriege …
Buch I
Annäherungen
Meine poetische Quadratur des Kreises, wortlos punktuelle Eingaben
Buch II
Eins + Zwei
Der Schweigemarsch hin zum Wort
a) ich atme ein
: z. B. Die Überbevölkerung! Eine kurze Einweisung zu den folgenden Texten: was mit Kant und Nietzsche begann: meine 170 Kurzhinweise: (meine Epigramme) »Bevölkerung Mensch«.
Teil: zwei
Buch III
b ) ich atme aus
: Wort geworden dann: z. B. Das Irdische etc.! Zwischen a + b Luft anhalten, das sind die Annäherungen, die nicht auf der geraden Linie liegen. Und sie? Sie bilden dann die drei Punkte Euklids, Momente, Leben zu gestalten: z. B. Kreise. Romantik/Realismus Philosophie/Religion Politik/Gesetze und Freiheit Geschichte und Geschichten … der dritte Punkt auf der nicht geraden Linie ist dann immer der Mensch! B: Friede ist immer Vorstufe zum Krieg. Also ran an die drei Punkte auf der nicht geraden Linie, diesen Kreis ständig neu zu gebären auf dem Wege: Mensch, seiner Vernunft/Verstand – und? – etc.
Ausklang
Nachwort
Rainer Maria Rilke
»Die Sonette an Orpheus«
Suhrkamp (10437 Berlin)
Teil 2 Nr. I–XXIX (so auch in den Zitaten)
Rüdiger Safranski
»Romantik eine deutsche Affäre«
Fischer Taschenbuch (Frankfurt/München)
(RS-Sz.)
Heraklit
»Tusculum«
Herausgeber Bruno Snell
Artemis/Winkler Düsseldorf
Nr. seiner Fragmente (B 1 – B 129)
Karl Jaspers
Bücher des Wissens
I »Der philosophische Glaube«
Fischer Bücherei (KJ + Seitenzahl)
Seine 6. Vorlesungen nach dem Kriege: 1947!
II »Psychologie der Weltanschauungen« 1919
Meine Epigramme (für mich Sinn-, nicht Spottgedicht) sind so angelegt, dass ich teilweise auf das Komma verzichte. Darum diese, meine Form. Ich möchte den Fluss (an jenen Stellen) nicht durch einen Beistrich unterbinden!
Ich bitte um Verständnis.
(x) Dieses Zeichen für Arbeiten aus früheren Werken:
unter dem Pseudonym Marcus Barrell.
Meine Augen sind vergeben.
Jetzt wird es Zeit mit den Ohren zu sehen
und mit dem Gefühl das Leben
in Blick-Kontakte umzuwandeln. Im Gehen
das Rauschen der Blätter
ihren Gesang ins Auge einzubauen,
um über – die Irismatten – das Geschmetter
in Blickströme umzuwandeln. Schauen
als tiefste Sinnlichkeit
in die Netzhaut einzubauen.
Dieses Trinken der Blicke in der Poesie
in alle Sinne weltbefreit
ins Blau der Weltmeere zu vertauen
Sehen mit allen Sinnen zu begehn: WIE?
mit Deinen Sinnen
in der unendlichen Poesie …!
Brückenköpfe
Sie töteten sich.
Man stieß in die Armee
des Gegners vor, und schob so
Brückenkopf
auf Brückenkopf
in des Gegners Machtbereich.
Nur? …
man vergaß, dass
baue ich in andere Bereiche
Brückenköpfe ein, dann
entstehen – automatisch –
ganz geheim fürs dumme Volk
Brückenköpfe auf der andren Seit’.
Nur?
Das Töten wird dann übersichtlicher!
Euklid (ca 367–283 v. Chr.), Mathematiker:
I »Ein Punkt ist, was keine Teile hat.«
II »Eine Linie ist eine Länge ohne Breite.«
III »Drei Punkte, die nicht auf einer geraden Linie liegen, beschreiben immer einen Kreis!«
Ich denke mir ein Quadrat, blase gedanklich hinein, so bekomme ich als zweite eine langgezogene Figur. Punkt drei dann eine ovale, da mit einem letzten Ausatmen sich der Kreis vervollkommnet.
Alles ohne Länge, aber die drei Punkte, die nicht auf einer gedachten Linie liegen, ohne Teile, bilden dann auf der glatten Fläche den Kreis.
Somit bleibt der Raum – m2-mäßig – gleich groß: gedacht – ohne Teile: und Quadrat und Kreis bilden räumlich eine Einheit.
I »Einheit ist, wonach jedes Ding EINES genannt wird.« II »Zahl ist die Einheit der zusammengesetzten Menge.«
Das sind dann die unsichtbaren Atemstöße, die diese kleinen Flächen zusammenfügen.
An der Stelle bin ich gedanklich –wortlos – bei Rilke:
»Atmen, du unsichtbares Gedicht.«
Beginn Teil 2 seiner Sonette an Orpheus –
Das Zeichen BEUTEL, mein Name! Ahnenforscher fanden heraus. Alle sie, die diesen Namen tragen, das liegt in der Urzeit begraben.
Mit dem Netz in beiden Händen, und am Leibgurt befestigt war der BEUTEL für die gesammelten Pilze, Beeren, Nüsse, Kräuter usf.!
So blieb mir dieses Zeichen bis auf den heutigen Tag treu.
Schon fallen wieder die vielen Gedanken auf mich ein, unter diesem Titel – BEUTEL – geboren zu sein!
Ich zu Ich
»ich bin« ein Jäger mit den Augen: Friede.
»ich bin« ein Suchender im Wort nach mir: Verschwiegenheit.
»ich bin«, so glaube ich, noch ungeboren: Liebe.
»ich lebe« außerhalb der Zeit: bin ich noch tot?
»ich bin« der »reichste Mann« der Welt, denk ich an all mein Fühlen: SEHEN!
»ich bin« mit all dem Reichtum dieser Welt bestückt, ich lebe heut und hier!
»ich bin« zum Sehen für das Morgen mit der Liebe ausgestattet in all der Dunkelheit noch Licht zu sehn.
»ich bin« ein Jäger, »ich liebe«, also lebe ich. So fand ich mich: Ich!
(Phil. Lexikon) Synästhesie, gr. – die Mitwahrnehmung, die Doppelempfindung, in der neueren Philosophie (seit Fechner) die zwangsmäßige Verknüpfung bestimmter, durch die Reizung eines Sinnes ausgelöster Empfindungen mit Empfindungen aus dem Bereich eines anderen Sinnes …!
Somit erkläre ich mich – ab heute – zum Synästhesisten!
Der Duden: Synästhesie, die, (rhet.) sprachlich ausgedrückte Verschmelzung mehrerer Sinneseindrücke! Sie ergeben mein Leben insgesamt.
Dieses Leben in Momentaufnahmen möge das in kürzester Weise bekennen! II. Weltkrieg, HH brannte. Flucht nach Mecklenburg: Dorfschule zwei Jahre. Zurück nach HH. Handwerk hat goldenen Boden. Vater, Großvater: Schornsteinfeger. Also, als 14-Jähriger hinein in die Kamine in Ruß und Asche! Gesangverein! Private Ausbildung am Abend. Träumend kleine Gedichte aneinandergereiht.
Gesellenprüfung und Meisterprüfung: bestanden. Dann den Jugendtraum erfüllt. ein Jahr Italienisch gelernt, um ein halbes Jahr in Napoli Caruso nahe zu sein. Mit schwerer Gelbsucht HEIM!
Ehe? Es blieb ein Mädchen: meine Tochter. Dann kam mit Nietzsche die Philosophie: Mittlere Reife nachgemacht, um als offizieller Gasthörer für Philosophie an der Uni HH zugelassen zu werden.
O. K!: Also (von 1966 bis 1976) Gasthörer, mit Kant beginnend, bei Prof. Friedrich von Weizsäcker! Schwere Krankheiten warfen mich ständig zurück. Mit den Unterlagen zur Sonderprüfung der Uni HH, nach einem Parisaufenthalt dort Menschen unter der Brücke erlebt …! Ich sah mich bei Eis und Schnee über die Dächer laufen, und ich beschloss, nur ein Poet zu sein!
Um aber die Mäuler der Spötter zu stopfen, studierte ich VWL/BWL mit Abschluss in HH, und leitete den Nietzsche-Kreis Essen/München als geschäftsführendes Vorstandsmitglied.
Gesundheitsbedingt den Operngesang aufgegeben. Ins AKH Lüneburg stocksteif eingewiesen. drei Jahre Wanderschaft (Beruf), Schweiz Bern/Basel. Dort im Kunstchor und im Schweizer Fernsehchor tätig.
Zwischenzeitlich selbstständiger Handwerksmeister. In 4 Schriftstellerverbänden tätig: HH, Lübeck, Schleswig-Holstein und Stormarn.
Zu guter Letzt ein Stipendium aus der DDR (Leipzig), vom Johannes-R.-Becher-Institut. Mit dem Abschlussdiplom der Uni Leipzig.
Diese Mächtigkeit härtester Arbeit: Beruf, Musik, Lyrik, Philosophie, das geknechtete Ich, da merkte ich, nach der Pensionierung im Ruhestand, dieses Zusammenfließen der verschiedensten Sinnesrichtungen Philosophie/Religion-, Prosa/ Lyrik-Arbeiter, und doch auch mit zwei Diplomen am Rande des Sprachraums zu stehen. Und ich stieß auf das Wörtchen SYNÄSTHESIE und spürte, wie die Wörter zu sprudeln begannen. Nur (?) mit dem Diplom aus Leipzig, damit schließe ich meine kleinen Hinweise, warum ich mich diesem Wort – eine kleine Um-/Neubildung, »Synästhesist« – hingezogen fühle, meine Sinneskreuzungen in meinen Epigrammen, Gedichten etc. zu verstehen. Damit also wieder hinein in meine Welt, dort, wo sich Arbeit, Musik, Studium der Philosophie, VWL/BWL, die Hände geben, um im »Atem, das unsichtbare Gedicht« Rilkes meine Poesie zu weben.
Als Jäger und Sammler kehre ich HEIM in der Annäherung, ständig mir selbst Partner zu sein! Jeder Kreis ist zu öffnen, um Blickwinkel aufzulösen, die uns ans Wort fesseln.
Treffpunkt Wort, das sollt unser aller Hoffen sein:
»Krieg und Frieden« zu beenden, im gemeinsamen Atemholen EINS zu sein: DA zu sein, als Mensch – somit allemal.
Vorspann
Die Ansichten eines Synästhesisten
Dort, wo sich die Sinne im Kreisverkehr
auf die Diallele treffen, dort öffne ich
die Zeichen wertbefreit, um der
poetischen Quadratur des Kreises
Nord/Süd/West/und Ost mit Rilkes
»unsichtbaren Atem« diesen einen Schritt
der Öffnung, mir zu vollführen
frei zu sein. Aber?
Jedes Frei spürt in sich gebunden
ein tieferes Unfrei auf.
Und doch will ich gesunden, wenn
dieses gleichseitige Viereck
sich den Sinnen hingegeben
in eine neue Einheit sich verwandelt:
Der Kreis! Der zarte Hauch, ohne Teile
ohne Breite, nach Euklid genannt
er bewirkte nur die Zahl der zusammengesetzten
Menge in den Einklang zu bringen
dort, wo Licht und Schatten
den Tag gestalten. Wo Tag und Nacht
sich vereinen, in der Atemlosigkeit
diesem pulsierenden Luftgebaren
den Alltag umzuwandeln. Er wird Zahl.
Und an den Berghängen blinzeln die Sinne
atemberaubend dir, jeden einzelnen Blick
nur als einen Teil zurück.
Spiegelbild deiner wortlosen Seele
die hier das Bild dir in die Hände gibt:
zu schließen! Welcher Sinn soll erhoben werden?
Teil und doch eines zu sein. Das
ist hier nicht die Frage. Hier wirft die Willkür
ihre Schatten in die Nacht hinaus:
und du zählst, oder träumst deinen Traum
zu Ende, als Synästhesist in allen Sinnen
dieses Spiel der Sinne zu vereinen
Spiel im Sinne (Syn) in die Hand zu nehmen
dieses – Syn – wie mein tägliches Puzzlespiel
Krieg und Frieden, als besiegt, zu besingen.
Preisgedicht in Italien( x )
Mein Vermächtnis
Es kam der Tag, da
waren meine Hände Sonnen.
Dunkelrot verfärbte sich
mein Wort. Augen funkelten
in meinem Blut, das Selbst
erkannt zu haben. Im
Licht gebar das Nichtwort
sich in Fragen um. Ich
verstand. Alle Schatten
dieser Welt sind die Skelette:
Menschen. Im Widerschein ergab
sich die Verbrüderung des Seins
das Geben aus dem Selbst
muss neu belebt dem Blute
Auge geben, damit das Antlitz
Mensch in sich noch weiterleben kann!
Dort, wo Kreis und Quadrat Einheit werden
löst sich jedes Wort hin zur Diallele …
Dort wird der Reim zum Sonett »Der
Atem, das unsichtbare Gedicht« Rilkes …
Dort, wo die Seele blauäugig sich zu erkennen gibt
halte ein; es wird dein eigener Atem sein …
Dort, wo das Licht den Kegel erdrosselt, zu sehen
beginnt das Wort sich aufzulösen …
Dort, wo du vor deinem Atem auf und ab
stolzierst ein Held zu sein …
Dort stell für Momente das Atmen ein:
Quadrat und Kreis reichen sich die Hände …
und Rilkes »unsichtbares Gedicht«?
wird irgendeine Zahl, ein Abzählreim:
ich atme ein und blühe auf, ganz klein
das Moment erkannt: doch Mensch zu sein.
Krieg … Kriege …!
Aufbruch
Manches Haus wurd abgerissen: Krieg!
Zerschossener Aufbruch. In
den Höhlen schien das Morgenrot
am Himmel Aufbruch zu sein.
Hamburg brannte lichterloh.
Bis Mecklenburg leuchtete der Schein.
Und Mutter sagte immer froh:
»Vater ist daheim! Er hütet das Haus!«
Wir Kinder spielten. Eltern weinten:
Getrennt! Und das Morgenrot
war selbst am Abend im vereinten
Beisammensein ein tausendfacher Tod.
Der Gedanke fürs neue Morgenrot?
Und ich wende, wende, und komme
doch zu keinem Ende
denke ich ans Morgenrot …!
Nehme ich meine unendliche Parallele (z. B. Teile davon, dann ist das gedachte Quadrat nach allen Seiten geöffnet) und vom Punkte A (Standpunkt) nach vorne, dann laufen die Linien im Endpunkte B zusammen. In der umgekehrten Richtung (Rückblick) dort kommt das entgegengesetzte Bild zustande.
Wähle ich jetzt den gedachten Mittelpunkt (A) und blähe ihn auf (poetisch betrachtet), dann ziehen sich die Punkte (A–B ) auseinander und bilden somit zuerst eine ovale Figur, dann – beim weitern Aufblasen I–IV – ergibt sich somit meine poetische Form der Quadratur des Kreises! Rilke: »Atmen, du unsichtbares Gedicht«. Somit wird der aufgeblähte Blickwinkel in IV zum Mittelpunkt dieses poetischen Kreises.
Die Geschichte der Menschheit blies und blies, bis Sokrates uns zur Einheit gebot: »Ich weiß, dass ich nichts weiß.« Und er stand am Rande dieser Blählinie, seine Randerkenntnis, die Möglichkeit zu geben, über die eigenen Grenzen des Erkennens und des Nichterkennen: nachzusinnen.