Mein Weg durchs Wort der Zeit - August-Wilhelm Beutel - E-Book

Mein Weg durchs Wort der Zeit E-Book

August-Wilhelm Beutel

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Beschreibung

Philosophie ist nur der Beginn zu atmen. Diese Spur trägt den Gewinn, über das Vergessen hinaus das Grün, den Kern des Lebens nicht zu vergessen, in der Blüte auch als Frucht zu bestehn! Meine vierbändige Ausgabe "Die Liebe zum Wort" ist ein kleines DENK- MAL für das Wort: so, ich, ein kleiner Poet! *** Zur Erinnerung an F. Nietzsche: Aus "Die Fröhliche Wissenschaft" "Mit dem Fuße schreiben" Ich schreib nicht mit der Hand allein Der Fuß will stets mit Schreiber sein. Fest, frei und tapfer läuft er mir Bald durch das Feld, bald durchs Papier." *** Meine vierbändige Ausgabe "Die Liebe zum Wort" Buch 1 Einzelausgabe: Meine Morgenröthe/Jenseits Aller Kategorien. Buch 2,3,4 Sammelband. Band 2 "Mein Weg durchs Wort der Zeit/ Die Maske Wort/" Band 3 "Die ersten Schritte in das Licht/ Das Schwarze Eichhörnchen." Band 4 "Meine Liebe im Zeichen des Wortes/ Holzwege: Das Unvollkommene Vollkommene (Die Sprache)"

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Dieses Buch widme ich dem Griechischen Philosophen HERAKLIT (ca. 600–540 vor Chr.) dem »Dunklen«.

Auf seinen Schultern stieg ich, um in weite Fernen schauen zu können. Sein Atem wurde der meine – Wort an Wort –, sodass ich das WUNDER Muttersprache besser verstehen kann: das Meine, somit vielleicht auch das Seine.

Ich – A.W., ein stiller Verehrer

OH MENSCH! GIB ACHT!

WAS SPRICHT DIE TIEFE MITTERNACHT? »AUS TIEFEM TRAUM BIN ICH ERWACHT. DIE WELT IST TIEF, UND TIEFER ALS DER TAG GEDACHT. TIEF IST IHR WEH –, LUST – TIEFER NOCH ALS HERZELEID: DOCH ALLE LUST WILL EWIGKEIT –, – WILL TIEFE, TIEFE EWIGKEIT!«

MDCCCC FRIEDRICH NIETZSCHE

Inhaltsverzeichnis

Buch II: Mein Weg durchs Wort der Zeit

Kants 12 fundamentale Kategorien als Beigeschmack

I Januar – (Einheit) Das Jetzt als Moment – Bestandsaufnahme

Leitmotiv zu Teil I

Einführung in mein Wort

Das Wort

II Februar – (Vielheit) Speculum: Spiegelwelten

III März – (Allheit) „Philosophische Erkenntnis ist die spekulative Vernunft“ – Kant

IV April – (Realität) Jede Maske bedeckt eine andere …

V Mai – (Negation) Symbolfiguren

VI Juni – (Limitation) Das JETZT ist stets ein Teil der Ewigkeit

VII Juli – (Substanz) Kriege als Dezimierung der Überbevölkerung?

VIII August – (Ursache/Wirkung) Das Nichtwissen, als Demaskierung des Willens zur Macht

IX September – (Wechselwirkung) Das JETZT als Ende und Beginn

X Oktober – (Möglichkeit) Mein Freund das Ich

XI November – (Dasein) Wohin mit dem Wunder: WORT

XII Dezember – (Notwendigkeit) Der Nihilismus

Buch III: Die ersten Schritte in das Licht- Das schwarze Eichhörnchen

Schritt Nr. 1 Geboren

Schritt Nr. 2 Erste Gedanken machen die Runde

Schritt Nr. 3 Meine Wahrheit: Sprache

Schritt Nr. 4 Liebe im Sein der Zeit

Schritt Nr. 5 Diallele (der Kreisverkehr)

Schritt Nr. 6 Weißer klirrender Wintermorgen

Schritt Nr. 7 Vom Gedanken: Aufgewacht

Schritt Nr. 8 Verzaubert fällt ein Blatt herab

Schritt Nr. 9 Ein Wortsymbol

Schritt Nr. 10 Jetzt kommt die Zukunft in mein Haus

Schritt Nr. 11

Buch IV: Meine Liebe im Zeichen des Wortes

Noch ungeboren und doch Natur

Jugend/Alter – eine lyrische Betrachtung meines Bewusstseinsprozesses

Die Macht des Wortes Das Wort Teil der Ewigkeit

Der geöffnete Blick – Das vollkommene Unvollkommene jeder Sprache in sich

August-Wilhelm R. F. Beutel

Mein Weg durchs Wort der Zeit

Buch II

Inhaltsübersicht

Kants 12 fundamentale Kategorien als Beigeschmack

Januar – (Einheit) Das Jetzt als Moment – Bestandsaufnahme

Februar – (Vielheit) Speculum: Spiegelwelten

März – (Allheit) „Philosophische Erkenntnis ist die spekulative Vernunft“ – Kant

April – (Realität) Jede Maske bedeckt eine andere …

Mai – (Negation) Symbolfiguren

Juni – (Limitation) Das JETZT ist stets ein Teil der Ewigkeit

Juli – (Substanz) Kriege als Dezimierung der Überbevölkerung?

August – (Ursache/Wirkung) Das Nichtwissen, als Demaskierung des Willens zur Macht

September – (Wechselwirkung) Das JETZT als Ende und Beginn

Oktober – (Möglichkeit) Mein Freund das Ich

November – (Dasein) Wohin mit dem Wunder: WORT

Dezember – (Notwendigkeit) Der Nihilismus

Die Maske: Wort

Bücherliste

Karl Jaspers: »Friedrich Nietzsche«, De Gruyter Studienbuch

Heraklit: Fragmente »Tusculum«, Artemis & Winkler

Leo Weisgerber: »Vom Weltbild der deutschen Sprache«, 4 Bände

Kant: »Kritik der reinen Vernunft«, Reclam 1966

Benjamin Lee Whorf: »Sprache – Denken – Wirklichkeit«

Friedrich Nietzsche: Sämtliche Werke, Kritische Gesamtausgabe, De Gruyter Dünndruckausgabe

Tafel der kantischen Theorien – I. Kant (1724–1804)

Seine 12 fundamentalen Verstandesbegriffe, die er Kategorien nannte.

Einheit

Vielheit

Allheit

Realität

Negation

Limitation

Substanz

Ursache/Wirkung

Wechselwirkung

Möglichkeit

Dasein

Notwendigkeit/Zufälligkeit

***

Meine Eigenbau-Sonette verzichten am Versende (1–14) auf Kommas, um die Bindungen aufrechtzuerhalten. Bei Ausnahmen Doppelpunkt, Bindestrich und beim Atemholen einen (…) Punkt!

Einführungsversuch in das Wunder SPRACHE: WORT …!

Die 12 Kategorien Kants sind nur der Ansatz meines Weges durchs Wort der Zeit.

Das JETZT als Ende und Beginn im ewigen Kreislauf, dort, wo die Kategorien sich die Hände geben, im Glauben, in einem Wort zu leben.

Kriege als Dezimierung der Übervölkerung? Ist das der Mensch, oder müssen wir den Affen in uns noch überwinden, die wahrhafte Bahn Mensch einzuschlagen? Die Maske, die unser Antlitz verhüllt, sie gibt Auskunft über dein Wesen. Du nimmst sie ab: Diese Maske ist dieselbe. Spiegelwelten in Reih und Glied, bereit den Menschen im Glauben zu verwirren.

Der Nihilismus, der neue Gott ist der Glaube an Profit, an den »Willen zur Macht«. Nicht Nietzsches, der das eigene Innere uns nahebringt – in der Masse zählbarer zu sein. Darum zeugt ihr Zahlen und ihr denkt im Glauben Menschen zu gebären. Bis? Wer will ihnen, den Kindern das Glas Wasser geben, wenn die Wasserhähne versiegen?

Dann machen sie – die Menschen – wieder Krieg – so dezimieren sie weiter wie gehabt.

Auch die Affen fressen Fleisch, aber das wissen Sie ja schon! Ich flehe mein Nachfragen an, um Schillers »Unsere Sprache ist ein Wunder« endlich besser zu verstehen. An dieses Wissen möchte ich mich mein Leben lang annähern, um auch weiterhin dem Kind ein Glas Wasser zu reichen: Wort bei Wort – Mensch!

Leitmotiv zu Teil I

Der Philosoph Karl Jaspers schrieb einst:

»Wenn ich frei sein will, wenn ich mir identisch sein will, muss ich meine Herkunft irgendwie in mein Selbstkonzept integrieren.«

Mein Lebenslauf ist das Wort, musikbegleitend »romantischrealistisch«. Die Vergangenheit als das Moment – mein Leben – in all die einzelnen Momente (der Moment) einzugliedern.

Das JETZT, die Momentaufnahme verbindet die Gegenwart – Vergangenheit, und die transzendente Zukunft anklingend, als Gliederung das Ich in die unendlichen Bestandteile WORT werden zu lassen: Plagiat!

Im Grunde ist jedes Wort wortloses Eigentum der Gehirnwindungen, wenn wir durch unsere Neuronen, die Nervenzellen, diese Plagiate aufnehmen, sie in Eigennamen umbilden, um dann in Laut und Begriff uns mitzuteilen versuchen!

Meine Herkunft ist ein einziges Wort: Das WORT. 14-jährig (Handwerkslehrling), 17-jährig (Geselle), 22/23-jährig (Meisterprüfung): Familientradition!

Klassische Gesangausbildung: Abschluss, ½ Jahr Neapel, um Caruso nahe zu sein. Krankheit rief mich zurück: Gelbsucht! 1966–1976 offizieller Gasthörer für Philosophie: Uni Hamburg. 3 Jahre – Wanderjahre berufsbedingt – Schweiz: Bern, Basel! Dort Schweizer Fernsehchor! Rückkehr nach Hamburg – Scheidung!

Um finanziell und geistig frei zu bleiben, strebte ich die Selbständigkeit im Handwerk an. Das Angebot, offiziell an der Uni Hamburg Philosophie zu studieren, schlug ich aus. Ich wollte nicht unter Brücken nächtigen, wie es nach einer Paris-Reise mir vor Augen schwebte.

Bitterste Krankheiten forderten ihren Tribut. Wortlos zog Leib und Seele sich durch den Tag. Und alle sagten mir, das ist gut so: Du hättest sowieso kein Studium geschafft. Da beschloss ich VWL/BWL zu studieren, und es gelang. Abschluss in HH, um die Mäuler der Unkenden zu stopfen! Und ich verlegte mich selber – Wort für Wort. So entstanden meine Lyrikbücher Jahr um Jahr, selbstgesponsert: Bis? Bis die Einladung nach Leipzig, DDR-Zeit, meinen Weg kreuzte und ich dort ein Stipendium annahm am Johannes-R.-Becher-Institut. Mit einem Abschluss-Diplom der Uni Leipzig kehrte ich HEIM: Literatur! … ein Poet zu sein!

So beginne ich an dieser Stelle, von der Hamburger Autorenvereinigung unterstützt, an dieser Stelle mein neues höchstwahrscheinlich wieder selbstgesponsertes Buch beim Verlag BoD in Norderstedt, um mein Selbstkonzept – LEBEN im 80. Lebensjahr – zukunftsträchtig als neue Momentaufnahme in mein JETZT einzugliedern.

PS: Unter anderem Jahre im Vorstand des Deutschen Nietzsche Kreises Essen/Düsseldorf. Außerdem Mitglied – seit Jahren – im VS und der Hamburger Autorenvereinigung.

Einführung in mein WORT

»Über den Dächern der Stadt beginnt das All.«

So sprach der Morgen mir sein Abc.

Diesseits und Jenseits sind Knall auf Fall

Kategorien: wie Wasser und Schnee.

»Gib acht«, so sprach Nietzsches Mitternacht:

Der Tag ist Teil der Ewigkeit.

Schon begann mit aller Wörter Macht

Glaube Wissen zu verdrängen: als Zeit

die im Grunde Kreise mir öffnet, so

den Segen Sprache von Geburt an zu leben:

wo das Licht sich dem Auge weitet.

Der Nihilismus, als Wille zur Macht beschreitet! Wo

bin ich? Ich stehe am Kai und schaue im Geben

wie mein Flehen übers Wasser schreitet …

… Sehen, wahres Sehen ist angesagt …!

Das Wort

1

Jeder Atemzug ein neues Fließen:

Ausgeatmet! Jedes Einatmen ist

ein neues Geschehen Leben neu zu gestalten:

Zug um Zug.

2

Einheit ist das Wort, der meine Atem.

Vielheit ist die Zweiheit: ausgeatmet!

3

In meiner Hand ein Wort. In meinen

Händen: Wörter: WORTE, eine Mehrzahl

in der Einheit!

4

Aufgehoben ist nur aufgeschoben.

Begriffe zu begreifen bedingt deinen Geist.

Willst du anfassen sie?

Dann musst du sie leben lassen, und sie

zum Leben erwecken, um sie in deinem

JETZT einzuordnen!

5

Die Bestände Wort laufen durch das Abc

wie die Mücke, die den Blutstropfen

zum Leben braucht, wie ich

den Drang empfinde, von Erkennen

zu Erkennen zu eilen.

6

Noch nie fand ich ein Wort so frei wie

jenes, das am Horizont den Tag

mit erstem Leuchten eröffnete:

Sprachlos stand ich da, und

doch ein eigenes Wort – neu – Tag um Tag.

7

Seele ist dann wahr, wenn du eines Tages still

am Fenster sitzend in die Morgensonne schaust

und die Tropfen dich an das Meer erinnern,

dann hat die Seele Bestand in deiner geöffneten Hand.

8

Wenn sich die Wörter

untereinander verstehen könnten,

dann wären Gut und Böse kein Problem.

Heidegger: »Was ist ein Moment?«

Teilnehmer: »Moment kommt von movere nominentium.«

Movere – fortbewegen … entfernen

Heidegger: seine DREI Momente

Heidegger: »DER Moment hängt ab von DAS Moment, so ist damit DER Moment gemeint. Das Moment ist ein bewegendes Etwas, das an der Bewegung des Denkens beteiligt ist und was einen Ausschlag gibt. Das Moment wird zum Ausschlag, und der Ausschlag selbst ist der Augenblick, er geschieht in einem Moment. So wird DAS Moment zu der Moment.«

Dieser Augenblick ist zum Beispiel jedes Wort, das dein Lippenpaar verlässt. Du gibst das gegebene Wort ebenso mit all den Nuancen betitelt zurück. Dieser Kreisverkehr, für mich eine Diallele, wo jede seine Momente als Bilder im Innersten aufbaut.

Was kommt dabei heraus? Der Theoretiker und der Praktiker, sie verstehen nur Bahnhof. Sie steigen in die Züge ein, die in gegensätzliche Richtungen sich fortbewegen. Und in der Ferne, dort, wo man beginnt, den anderen weder hören noch sehen kann, dort beginnt man, auf dem Bahnhof heimgekehrt, wutschnaubend zu pöbeln, da jeder sein Wort allein für das »Nonplusultra« hält. Man dreht sich den Rücken zu und denkt sich jeder seinen 100-%-Teil.

Das sind unendliche Momente des Sprachgebrauches, die ich so nie und nimmer als das »Wunder unserer Sprache« ausgeben kann.

Das Moment Sprache als Einheit wird in dem Moment zur Farce, zur Glücksspirale, wo der Titelträger, der Dr., Prof., Lehrer, Politiker, Kirchenvogt usw., sich kopfschüttelnd abwendet und seinem Gesprächspartner lächelnd auf die Schulter klopft und lächelnd das sagt … was er nicht denkt …!

Das Wunder der Sprache geht nicht nur an Momenten vorbei, sondern an der banalen Gebrauchsform dieses Wunders – Sprache – auszuleben: sie zu lieben!

Das Moment wird hier zum Moment der Kapitulation. Und kopfschüttelnd geht der Wortgeohrfeigte seinen Weg und glaubt dem anderen.

Menschen müssen sich gegenseitig aufklären, im Nachfragen den Atem des anderen aufnehmen –, um in der Auslegung des Sprachgebrauchs uns eindeutig vom Affen zu unterscheiden. Das ist nicht meine spekulative Meinung, so denke ich ständig – neugeboren – nehme ich ein Wort in den Mund.

Ob ich noch Mensch bin? Manches Mal zweifle ich … und doch, ich gebe die Sprache, als Schillers sogenanntes Wunder, nicht auf. Darum diese wortlosen Zeichen … Mein Weg durchs Wort der Zeit.

***

Zum Unterthema, die 12 Kategorien Kants

Mein Weg durchs Wort der Zeit

Für mich führt dieser Weg hin zur Auflösung aller Kategorien. Damit verbunden laufen, am Rande I–XII, meine Wörter wie in einem Kreis, bergauf, bergab, »der Weg hin und her ist ein und derselbe!«. So Heraklit.

Insgesamt eine Einheit, wenn ich den Weg als einmal gegangen als Punkt »Das Moment« sehe. Nehme ich hin und her als je einen einzelnen Weg, dann ist er nicht derselbe. Bergan ist’s ein anderer als bergab, betrachte ich den Morgen und Abend nicht gemeinsam im Wort: der Tag.

Meine Blickwinkel sind in meinem Alter geöffnet, wie die Parallelen, die die Richtungen der Blick-Endpunkte befreit haben, um die Gegensätze wie Gut und Böse etc. nicht mehr einzugrenzen. Wie die Bahngleise, die um den Erdball gespannt irgendwo in der Ferne zusammenlaufen. Dorthin ist mein Sinn gerichtet, um von dort aus diesen Punkt als nicht gegeben hinzunehmen. Umkreise ich aber in dem Sinne der Erde Ball, dann komme ich an den Ausgangspunkt zurück, dort, wo meine Reise einst begann: dasselbe Wort, und doch belegt mit Zeit, Theorie wie Praxis, etwas ganz anderes! Somit bin ich beim unzählbaren neuen End- wie Anfangspunkt meiner Reise – durch das Wort – in dieser Welt gelandet.

Dann gibt es die Spekulationen Erd-(Welt-)Umkreisungen, zum Beispiel mein Wort »Übermensch« hat eine andere Bedeutung als in der anderen Muttersprache Englisch, wo man dieses Wort mit Superman übersetzt. Auch in Deutschland machte man den Übermenschen zur Herrenrasse usw.: weltweit … Muttersprachen.

Die religiöse Weltkugel ist noch ganz anders gestrickt als die politische, vom Kapitalismus zum Kommunismus, vom Arbeiter zum Arbeitgeber …

Und so laufen die Gleise Wort durch den Raum und Zeit.

Aus dem Grunzen und Gebrüll der Urmenschen – Affen? – machte sich dieses Wunder Sprache auf den Weg die Welt zu erobern.

Ich entließ aber nach mehreren Erdumkreisungen: sprich Theorie: Studium Philosophie, Literatur, Märchen der Welt, und die Praxis: härteste Arbeit, um jetzt im Alter diese Bühne des Lug und Trugs zu verlassen, um das Wunder Schillers, so er »seine Sprache« zu hinterfragen, wo das Wunder beginnt. Und ich entdeckte auf den Nebenstrecken der endlosen Wortwahlen den Kern, den Punkt, wo jeder Einzelne sein Wort beim Schopfe packen sollte, um das Hinterfragen zu beginnen: sämtliche Blickrichtungen zu öffnen, dem Wunder Sprache eine Geburtsmöglichkeit in seinen vier eigenen Wänden – seinem Geist – Eingang finden zu lassen. Theorie und Praxis ist stets dort Einheit, wo ich jedes Wort des anderen durch den eigenen Atem hindurchschleuse, um die kleine Wahrscheinlichkeit der Annäherung von Vielheit zur Einheit zu binden. Es wird stets NUR deine eigene Einheit sein – beim selben Wort, das zwischen euch einfloss, aber, in der Annäherung allein, in dieser Erkenntnis liegt der große Schatz, sich vom Brüllen unserer Vorfahren zu entfernen, um dieses Prunkstück Sprache selbst zu werden. Das alleine bedingt es schon aus der festgefrorenen Auslegung ständig neue Hintergründe vom Gesprächspartner zu erfahren.

Verstehen? Verstehen ist immer spekulativ, da wir mit Plagiaten – den in der Muttersprache durch Generationen hindurch geformten Inhalten – versuchen müssen alle – auch neue Wege – auszuschöpfen, um dem näher zu kommen – zu erkennen, dass die größte Annäherung immer eine der vielen Möglichkeiten ist, dem Weg des Wortes durch die Zeit ein ständig neues Zuhause zu bieten: Plagiat auf Plagiat! Das ist mein Weg, durch mein Niederschreiben mich ständig aufs Neue zu öffnen … Tag um Tag: Augenblick auf Augenblick: JETZT (...)!

… JETZT … (.x.)

Dort, wo der Punkt (x) Einheit und Vielheit eins wird.

DER Punkt in meiner Gedankenwelt, er ist umschlungen vom Rausche der Zeilen: Punkt um Punkt. Zuerst Einzelwort, ein Weggefährte für den Augenblick. Doch der Moment, den du diesem Zeichen kündigst an, ist die Unendlichkeit in sich. Aus dem Zeichen Jetzt sind die Punkte aufgeteilt, sie bieten an, im Nahbesehen, aufzugliedern die Wichtigkeit mit dem Wunder Sprache sich anzunähern, solange du dir Punkte aus der Zeit dir leihst. Doch jeder kommt an seinem Punkte an – dem letzten JETZT – einem Augenblick, so kurz und klein, dass du mit deinem Hin und Her der Worte Formel Einhalt dir gebietest in diesem Punkt. Er, der in der Klammer – fett – sagt, hier endet meine Möglichkeit der Wortverständigung. Aber dieser Mittelpunkt ist lediglich dieses neue unabkömmliche Jetzt, wo alle Thesen, Gott, Seele usw. sich in den tiefsten Tiefen des Lichts auflösen, dort, wo Sokrates sagt: »Ich weiß, dass ich nichts weiß«!

Ein neuer wichtiger Punkt, auch wenn diese Wörter dem Minuszeichen weichen weit in den Verstand hinaus, damit aber ist das Wunder der Sprache weltweit verstanden: Bewusst? Unbewusst? Du sagst kopfnickend: »Ich habe verstanden«, obwohl an dieser Stelle alle Wörter aufgelöst dem Stillstand – JETZT – sich ergaben!

Mein Nichtwissen bleibt in diesem Punkt mein Wissen allemal! Es blieb nicht einmal ein Punkt!

Der Augenblick

Von der Sonnenwelt herab ins Tal

dem täglichen Treiben

befreie ich die Zeit im Jetzt: banal.

Ich möchte diese Texte seligst mir verschreiben

so eng gebunden an den Sprachenraum

der entferntesten Welten

dort, wo der Ruf nach meinem Traum

›im Licht des Morgens zu zelten‹

mir die Pupillen weitet

um in das Wort hineinzuschau’n.

Jetzt sah ich mich, auf jener Welle

das All umsegelnd, doch es schreitet

im stillen Jetzt: der fröhliche Faun.

Und wieder war das Wunder Wörtchen mit zur Stelle.

1

Das Zeichen »Seele« mag auf Chinesisch

auf Koreanisch nur ein Kringel sein

ein Bogen gleich der Sonne Lauf.

Und dort liegt in dem Kerzenschein

nur das gleiche Gelübde, wie Deutsch oder

Englisch – DAS, was uns Mutter eingab: Mensch zu sein.

2

Seele ist, ich will es mir einmal deuten.

Die geöffnete Hand dem anderen im Wort

gereicht, sie legt einen unbekannten Teil

von deiner Seele frei, obwohl die Seele unbekannt

dir und mir!

3

So gesehen, blieb ich stehen an der Reling

Wanten, und im Schwanken des gesamten

Schiffsgebäudes liegt die deine Seele

dir zu Füßen, wenn du auf dem Meere schaukelnd

in die Wellen schaust.

Siehst du dort deine Seele?

Das bestimmt JETZT jeder für sich

›wortlos‹ ganz allein. Möge jeder Tropfensee

Teil deines Wortes sein.

4

Wenn sich das Übel, die Gesellschaftsform

Mensch im Worte adeln könnte:

sie könnte, nur sie begreifen nicht:

jedes Wort … ein anderes Gesicht.

Selbst das DEINE ist nur Spiegelbild

der deinen Seele! Wobei Seele selbst

… auch nur ein Wort – ein Zeichen!

5

Wenn ich all diese Gesichtspunkte in ein

Reagenzglas lege und mich außerwörtlich

mit den Zeichen verbinde, dann?

Dann bleibt das alte Lied: »Wenn?« Was dann?

Dann bin ich beim Zeichen »Wenn« erneut gelandet!

Und ich beginne Zeile um Zeile neu zu verteilen.

Was kam heraus? Es waren die alten Zeichen:

Wort für Wort.

6

Welch ein Wort: Das WORT – ein Zeichen

wie die Flocke Schnee, die vom Himmel fiel.

Es schmolz dahin das Wort, die Flocke

die einfach wollt’ herab ins Tal.

Wasser blieb als Zeichen. Ein ganz anderes Wort!

… Dazwischen lag nur Zeit! …

Sehen

Mein Gehör verfeinerte

sich im Laufe der Jahre.

Zuweilen sehe ich

JETZT mit ihm.

Krieg und Frieden

Gehe aufrecht in den Krieg.

Särge liegen waagerecht.

Schwarzer Humor

defiliert vor Blumen.

Sich öffnen

Erst als sich meine Hände

öffneten, konnte ich

weitergehen.

Macht, Mächtiger, Ohnmacht

Das schließt ein

»Mächtig« wurde durch das Wort

mächtiger – allein.

Ohnmacht beginnt,

wo wir Menschen uns anmaßen

göttlich … zu urteilen …!

Punkte

Wenn die Scherenschnitt-

Kante Vorderansicht ist

wird Tiefe

ganz automatisch

zur Fläche …!

Selbst

Der Linkshänder wurde

umfunktioniert.

Jetzt schreibt er

mit rechts:

trotzdem … Ich!

Denken und Parteien

Nationalismus

setzt immer Herde voraus.

Muss Demokratie demnach

Selbstdenken sein?

Ähnlichkeiten

Ein Engel vollbringt Wunder.

Eine Hexe: hext.

Wo

sind beider Unterschiede?

II

Speculum: Spiegelwelten

Spekulativ ist abgeleitet von speculum (Spiegel) und speculari (durch oder in den Spiegel schauen).

Das Spekulative ist dann ein Verhältnis des Spiegelns mit dem Ich!

So trage ich mein Antlitz durch den Raum und schaue an all den Spiegeln vorbei und was geschah? Ich sah mich! Da kam mir der Gedanke, DAS ist doch im Grunde auch ein Spiegelbild.

»Wie kann man verborgen bleiben vor dem, was nie untergeht?« So rätselt Heraklit in sein Spiegelbild hinein.

Heidegger in seinem Buch über Heraklit: »Die 2.500 Jahre, die uns von Heraklit trennen, sind eine gefährliche Sache. Bei unserer Auslegung der heraklitischen Fragmente bedarf es der stärksten Selbstkritik, um hier etwas zu sehen. Andererseits bedarf es eines Wagnisses. Man muss etwas riskieren, weil man sonst nichts in der Hand hat. So ist gegen eine spekulative Interpretation nichts einzuwenden. Wir müssen dabei voraussetzen, dass wir Heraklit nur ahnen können, wenn wir selbst denken. Wohl ist es eine Frage, ob wir dem noch gewachsen sind!«

Wie sollen wir dem gewachsen sein, wenn wir nicht fragen? Will ich Spiegelbilder auflösen, dann muss ich den Hintergrund der Scheibe vom Ballast befreien. Dann schaue ich hindurch und sehe den MACHER. Wieder ein neues Spiegelbild. Also gehe ich über in die »spekulative Interpretation«? Aber jeder spekulative Hintergrund beginnt ständig mit einem neuen Spiegelbild. Dazwischen immer ein JETZT!

»Wir können Heraklit nur erahnen, wenn wir selbst denken!«, das bedeutet aber, zuerst durch alle Spiegelbilder hindurchzuschauen. Und wo sind wir dort? In einem neuen Jetzt, einem Moment, in dem wir, das Licht nehmend, aus dem gespiegelten Bild herausgenommen, vor unserem eigenen Spiegelbilde stehen. Und was sehen wir? Das eigene Ich – nicht Heraklit!

Ich löse das WIR auf. Dann das ICH! Dann Heraklit: wortlos, dann beginne ich ein Licht zu zünden, um einen Anfang in die Dunkelheit einzugeben! Und was bekomme ich? Ein Spiegelbild!

Was muss also geschehen? Ich zerschlage den Spiegel, wie einst der edle Ritter nicht den Knoten versuchte zu lösen. Er nahm das Schwert, zerschlug den Knoten. Der Knoten war gelöst! War er wirklich gelöst? Nein! Das Gleiche ist das Problem mit dem Spiegelbild! Am Boden liegen die Scherben: Auge, Ohren, Zähne, Haarbüschel, Hals, der Schlund, der eingeben sollt’ die Nahrung, um zu leben! Das Wagnis zerschlagen statt lösen war vom Knüpfer des Knotens so nicht gedacht! DER Wille zur Macht ist als Auflösung des Sichselbstfindens gedacht: zu ordnen, nicht zu zerschlagen.

Gebe ich eine Grimasse in den Spiegel ein; ist das mein Spiegelbild? Für den Moment: ja! Soll ich einen philosophischen Text lösen, löse ich ihn, wenn ich den Schrieb zerreiße? Aber bei Epigrammen, Fragmenten, da dürfen wir es machen, wie beim Knoten, der zerschlagen am Boden lag?

Aber wie öffne ich, wie löse ich ein Spiegelbild? 100 % wird es nicht, so sagte es schon Sokrates: »Ich weiß, dass ich nichts weiß«, und versuchte die Kardeele des Taues oder Strickes aufzugliedern, den Knoten zu entknoten. Und er bemerkte, dass er selbst einen neuen Knoten knüpfte; oder bemerkte er es nicht und ließ sein Rätsel offen?

»Ich weiß, dass ich nichts weiß!«, wenn ich diese Aussage tätige, dann muss ich, um diese Aussage zu tätigen, das wahre Wissen/ Nichtwissen erkannt haben! Da das nach seiner Aussage (des 100 % Erfassens) dann aber das Wissen als Gesamtkomplex erkannt haben … müsste … somit stimmt diese – seine – Aussage nur zu 99 %, da dies 1 % in dem Moment spekulativ sein muss – somit hätte er diese Aussage nicht machen dürfen.

Und schon bin ich mit dem Wort wieder beim Wunder: WORT … die Sprache!

Dieses 1 % der angenommenen 100 % …, dass wir so Heraklit nur ahnen können, »wenn wir selbst denken. Wohl ist es eine Frage, ob wir dem (DEM) gewachsen sind.«

Stiege ich noch tiefer in dieses Problem ein, dieses 1 % aufzulösen, dann müsste ich Wissen und Glauben in ein neues Spiegelbild einbauen: Dann wäre ich schon bei Teil VII–XII. Also darüber später mehr! Ausführlicher? Nein! Nur ANDERS.

… Denn? Dieses 1 % wird in dem Moment schon wieder 100 % … usw. … usw. …!

Speculum (Der Spiegel)

Jede Maske,

die ich sah,

war ein Wort.

Die Demaskierung, die dem folgte,

schloss eine neue, alte Maske ein.

Mit einer neuen Form

daheim … allein zu sein.

Die neue Maske allen wohlbekannt:

Das Wort, im eigenen Licht.

»Was jetzt?«, fragte der Nachbar.

Erkennender zu sein, das Nichterkennbare

erkannt zu haben.«

Und schon war die neue Maskerade

still vor Ort: das WORT!

… und im Spiegel eine neue Maske: Dein Gesicht!

Morgenröte

Noch war die Zeit ein Wort

mir, die Einheit Sterne einzuweben

in das Lichter-Kleid vor Ort

auf einigen Zeichen davonzuschweben.

Jetzt trinke ich den stillen Augenblick.

In den Regalen blinzeln mir

die Lichtnuancen blind zerfetzt im Klick

mir fröhlich entgegen. Das wilde Tier

die Fratze gab mir neue Rätsel auf

das Sternenlicht neu zu benennen

um der Räderwelt den Rumpf

der Blickpunkte im Verlauf

als Synonym der Freiheit zu erkennen!

Der Kerker macht aufs Neu die Wörter stumpf.

Die Lichter gehen aus

und ich konnt’ wieder sehen.

Totenstille häufte an das Haus:

und trotzdem – Wort-Verstehen!

So stieg die Lerche auf, obwohl

sie weiß, sie muss zur Erde wieder.

Ich weiß, ich sterbe. Und doch ist nimmer hohl

das Wort im weißen Flieder!

Klostermauern. Stille: Schweigen!

Und doch geht lichtumkost

die Zärtlichkeit durch Raum und Zeit.

Aufwärtsschwingen macht’ ich mir zu eigen

und mit dem Tirilieren kost

ein Mensch sich seine Seele weit.

Im Kloster (1978)

Umringt von Licht und Stille: Schweigen.

Ein Täubchen gurrt sein Morgenlied

im alten Lindenbaum, um dir zu zeigen

es blinzelt dir morgendlich das Ried.

1. Stock dem Himmel nahe.

Weißgekalkt der Raum und kalt das Blut

windet sich die Hand entlang der Rahe.

Der stille Bereich gab mir neuen Mut.

Schreiben ist im Grunde nur ein Selbstverweilen

Wahrheiten in die Zeit zu senden.

Die Segel, wie der Lerche Flügel gespannt

so wurde das Wort zum Schweigen zwischen den Zeilen.

Logik wird von der Unlogik beherrscht. Enden

wird stets mein Wort im Horizont: verbrannt.

Mancher Aufstieg war ein Brunnenbau.

Mancher Abstieg gar ein Gipfelsturm

und das Licht bezog den Himmel azurblau.

Der Schlag ins Angesicht stürzte ein den Turm

das Augenschießen unverfälscht hinüber

zu geleiten. Das Dasein im Hiersein verwalten?

Die Zusammenfassung der Wörter wurde trüber

Axiome über Wasser zu halten.

Eine Schäfchenwolke für Momente

die Sonne verdeckt. Eine Oase – Eigen –

schafft sich den Raum

das »Dolce far niente«

in jenen Tönen einzubinden, den Reigen:

Iggdrasil, auch, du warst einst nur Baum!

DDR-Zeit

Brot, wer schneidet deinen Halm

jetzt daheim im Kinderdorf.

Transzendent ist mein Beschauen auf dem Walm

des Daches: der unsichtbare Schorf

das nahe Moor wie Seele: eingespannt!

Menschlich-allzumenschlich ist der Glaube

Punkt an Punkt zu heben an den Rand.

Dort gurret heftig sie, die weiße Friedenstaube.

Nichtzubegreifendes in Wissen umzudeuten?

Da war ich Kind, kein Wort im Sinn.

Erde, Atmen, Aufwärtsbeben.

Dann der Erde Fall: Menschen. Vorbei – es deuten