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Oh, wie schön das Leben doch wäre, wenn ich als Mast eines Schiffes die Ozeane befahren könnte! Oder wäre ich ein leuchtender Weihnachtsbaum in einer warmen Stube! Wäre ich doch nur nicht hier! Der kleine Tannenbaum träumt sich weit weg von seinem Wald. Obwohl ihn täglich die Sonne wärmt und der Wind ihn umweht, so ist er doch nicht glücklich. Eines Tages wird sein Wunsch erfüllt: Er wird gefällt und fortgebracht. Doch wird ihn dies glücklich machen? Hans Christian Andersens Märchen haben über Generationen hinweg Groß und Klein gleichermaßen auf der ganzen Welt lieben gelernt. Sei es das hässliche Entlein, die Prinzessin auf der Erbse oder der standhafte Zinnsoldat – wir alle kennen sie und haben mit ihnen gelitten, gebangt und uns gefreut. Andersens 156 Märchen sind heute in mehr als 160 Sprachen erhältlich.
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Seitenzahl: 16
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Hans Christian Andersen
Saga
Der Tannenbaum ÜbersetztJulius Reuscher Coverbild / Illustration: Shutterstock Copyright © 1844, 2019 Hans Christian Andersen und SAGA Egmont All rights reserved ISBN: 9788726379914
1. Ebook-Auflage, 2019
Format: EPUB 2.0
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Draussen im Walde stand ein niedlicher Tannenbaum; er hatte einen guten Platz, Sonne konnte er bekommen, Luft war genug da, und ringsumher wuchsen viele grössere Kameraden, Tannen und Fichten. Aber dem kleinen Tannenbaum schien nichts so wichtig als das Wachsen; er achtete nicht der warmen Sonne und der frischen Luft, er kümmerte sich nicht um die Bauernkinder, die da gingen und plauderten, wenn sie herausgekommen waren, um Erdbeeren und Himbeeren zu sammeln. Oft kamen sie mit einem ganzen Topf voll oder hatten Erdbeeren auf Strohhalme gezogen, dann setzten sie sich neben den kleinen Tannenbaum und sagten: „Nein, wie niedlich klein ist der!“ Das mochte der Baum gar nicht hören.
Im folgenden Jahre war er ein langes Glied grösser, und das Jahr darauf war er um noch eins länger, denn bei den Tannenbäumen kann man immer an den vielen Gliedern, die sie haben, sehen, wie viele Jahre sie gewachsen sind.
„O, wäre ich doch so ein grosser Baum wie die andern!“ seufzte das kleine Bäumchen. „Dann könnte ich meine Zweige so weit umher ausbreiten und mit der Krone in die weite Welt hinausblicken! Die Vögel würden dann Nester zwischen meinen Zweigen bauen, und wenn der Wind weht, könnte ich so vornehm nicken, gerade wie die andern dort!“
Er hatte gar keine Freude am Sonnenschein, an den Vögeln und den roten Wolken, die morgens und abends über ihn hinsegelten.