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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Universität Hamburg (Asien-Afrika-Institut), Veranstaltung: Ibn Tufayl, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Hauptseminararbeit wird die Transkription nach der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (DMG) verwendet. Zitate werden jedoch unverändert übernommen. Der Titel der Arbeit weist bereits auf die zu untersuchende Hauptthese hin. Der Tod (al-maut) der Gazelle ist eine zentrale Textstelle, denn er ist der Auslöser für den Dualismus der Erkenntnisinstanzen – Philosophie (Falsafa) und Mystik (TaÈawwuf) – Hayy ibn YaqãÁns im gleichnamigen Traktat von AbÚ Bakr ibn þAbd al-Malik ibn Muhammad Ibn Óufail al-QaisÍ, besser bekannt als Ibn Óufail (ca. 510/1116-581/1185). Der junge Inselbewohner Hayy ibn YaqãÁn wird bis zu seinem siebten Lebensjahr von einer Gazelle herangezogen und begleitet. Sie erfüllt für ihn die Rolle einer Mutter und der Junge baut zu ihr eine emotionale Bindung auf. Er entwickelt sich rasch, erwirbt allerlei handwerkliche und kognitive Fähigkeiten und zieht Rückschlüsse aus vielerlei Beobachtungen. Hayy beginnt zudem, die Laute der Gazelle zu imitieren. Da er jedoch ohne jeglichen menschlichen Kontakt heranwächst, spricht Hayy keine Sprache. Allmählich wird ihm bewusst, „[…] dass er von einer ganz anderen Art war als alle anderen Arten von Lebewesen, daß er zu einem anderen Zweck geschaffen worden und zu etwas Großartigem bestimmt war, wie sonst keine andere Art unter den Lebewesen.“ Im Unterschied zu den Tieren, die ihn umgeben, verfügt er – nicht zuletzt aufgrund seines hervorragenden Verstands/Intellekts (þaql) – über die menschliche Veranlagung zur rationalen Erkenntnis und über einen „Göttlichen Funken“ („Divine Spark“) in seiner Seele (an-nafs), die Gott durch die Erfahrung der Mystischen Einheit erkennen und sich ihm zuwenden kann.
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