Der Tod fällt unter Resturlaub - Hagen Bonn - E-Book

Der Tod fällt unter Resturlaub E-Book

Hagen Bonn

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Beschreibung

Sammlung mit 60 Gedichten und Kurzprosa aus der Gegenwart von Hagen Bonn Ode für Charles Bukowski Zweitausend Lichtjahre entfernt mir gegenüber in der U-Bahn schauen mich ihre Brüste an Sie tut nichts dazu lässt die beiden machen und mich dort sitzen Zweitausend Lichtjahre entfernt Am Rande von Stier und Jungfrau wo Sterne sterben und Nebel neue Welten ausspucken Mit U-Bahnwagen, die fahren direkt zur Milchstraße mir gegenüber.

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Seitenzahl: 38

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Hagen Bonn wuchs in Waltershausen (Thüringen) auf. Nach der seit 1990 und bis heute fortdauernden sozialen, politischen, kulturellen und ökonomischen Verelendung seiner Heimatregion verlegte er seinen Lebens- und Wirkungsbereich in den Berliner Raum.

Dort begann er bald, als Gastautor für verschiedene überregionale Tageszeitungen (u.a. Junge Welt, Neues Deutschland) im Feuilleton zu schreiben. 2011 erschien bei Pahl-Rugenstein die Hochschulschrift „Auf der Flucht. Die Welt als Superhelden-Comic und Heftroman“.

Lange Zeit im Öffentlichen Dienst beschäftigt, veröffentlichte Bonn zensurbedingt viele Artikel unter Pseudonym. In verschiedenen Fan-Foren wird Bonn zudem als fiktiver Autor gehandelt, weil die von ihm behandelten Themenbereiche ungewöhnlich vielfältig und tiefgründig verfasst sind. Allein der ihm eigene Humor gilt als feste Konstante seiner Texte. Die hier vorliegende Ausgabe versammelt erstmals lyrische Schriften des Autors.

Quelle: Sören Son (Oskarström, Dagen-Aftonbladet, Schweden)

Ich widme dieses Buch all jenen, die mir Gelegenheit gaben,

zu wachsen und Mut zu finden, u.a.:

AC/DC

B. Brecht

C. Bukowski

G. J. Caesar

Donald und Dagobert Duck

Meister Eckehart

Friedrich Engels

Erich Fried

Erich Fromm

Robin Hood

W. I. Lenin

Karl Marx

Christiane Marhoum

Thomas Müntzer

Friedrich Nietzsche

Prometheus

R. M. Rielke

Timur und sein Trupp

Leo Trotzki

J. P. Sartre

M. Scholochow

W. Shakespeare

Spartakus

Richard Wagner

– und besonders meinem (einzigen) Vaterland:

der Deutschen Demokratischen Republik.

Ehre sei euch!

Verzeichnis

Wo ist mein Land?

Unfallfolgen

Enterprise

Wiedergeburt

Verantwortung übernehmen!

Licht in die Sache bringen

Bei Anruf Heirat

Feierabend

Alles was man über Gedichte wissen sollte

Eine gute Lösung

Diktator auf Lebenszeit

Die vollkommene Frau

Radikalenerlass

Kirchentag

Der Empfang

Weil all dazwischen

Rechts von Rom

Im falschen Film

Der Auserwählte

Der Wundertäter

Das Altersheim

Vom Sinn der Politischen Ökonomie

Rom schaut zu

Krankenblatt

Schlachtfeld-Ode

Arche Nutta

Vom Weihnachtsmann

Abend auf dem Sofa

Herr Käpt‘n hart am Wind

Von der Tempelreinigung

Mea Culpa Ostdeutschland (30 Jahre)

Traumanalyse

Na, mir hatt’n doch nischt im Osten!

Kurzer Abstecher

Der Gipfelstürmer

Asyl- und Fluchtgedicht

Der ewige Auftrag

Zimmerfenster

Kampf-Igel belagern meinen Garten

Satellit-Bar

Landschaft mit Mensch

Eines Tages …

Versailler Straße 17-93

Ein Abend wie JEDE andere

Ode für Charles Bukowski

Funktionskleidung

Was mal gesagt werden muss

Quartett für 3 Maschinengewehre und 1 Panzerfaust

Kritik der politischen Esoterik

Sowas kommt davon

Ein Jahr wie ein Leben …

Das Arbeitslos

Du

Trauerfeier für Rosa

Emanzipation

Von der neuen Welt

Ode von der Freiheit

Der Durchbruch

Zu guter Letzt

Als der Mond vom Himmel fiel

Wo ist mein Land?

Wo ist mein Land

jemand hat es zwischen die Dünen getragen

Möwen lachen von oben herab

Sand rieselt

Das ist mein Land

Wo ist mein Land

Will keiner pflügen? wässern?

Hat denn niemand Hunger?

Wo ist mein Land

niemand hat geschossen, es zu erhalten

niemand hat gehat tatatt!

oder wird gehabt haben werden

nur

Tod fällt vom Himmel wie Flocken von Schnee

Und weg ist das Land

Drum, Genossen, bringt das Land wieder!

… Was starrt ihr denn so

Was zögert ihr noch

Stehe ich nicht hier

Wie damals das Land

Das sagte

Warum habt ihr mich verlassen?

Unfallfolgen

Gott ging eines Tages spazieren

und stolperte.

Er schlug in Manhattan ein

und zerstörte große Teile der Siedlung.

„Sorry, meine Schuld. …“

Doch es half nichts

Gott wurde verhaftet

und vor ein Schnellgericht gestellt

Dem fehlte das Dach, überall lagen Trümmer herum

„Was dachten Sie sich nur dabei!“, fragte der Staatsanwalt.

„Ich dachte gar nichts. Ich bin einfach hingefallen.“

„Nicht drüber nachgedacht …, verstehe, fahrlässig also. …“

„Das kann doch mal passieren!“

„Sie sind Gott!“

„Mann, ich bin hingefallen! Ok? Was hat das denn mit Gott zu tun!“

Gott wollte noch mehr sagen

aber der Richter hieb seinen Hammer auf den Tisch

und ließ Gott einsperren.

Gott wurde nicht fein behandelt

Viele Insassen hatten durch seinen Sturz Angehörige

verloren

Manche ihr Haus, einer eine Katze.

Also missbrauchten sie ihn, nahmen sein Essen weg

oder ließen ihn nicht mitspielen beim Basketball.

„Kommt schon, nur ein paar Körbe!“

„Nein, geh weg.“

Gott übernahm die Gefängnisbibliothek

Aber niemand lieh seine Bibel aus

Gott bot Filmvorführungen an

Aber niemand wollte Ben Hur ansehen

Gott baute eine feste Burg

Aber niemand kam zu den Kreuzritterspielen

Irgendwann wurde Gott entlassen

Er musste sich beim Sozialarbeiter melden.

Und tat es nicht

Aus einer Laune heraus