Der Verbrecher aus verlorener Ehre. Königs Erläuterungen. - Friedrich Schiller - E-Book

Der Verbrecher aus verlorener Ehre. Königs Erläuterungen. E-Book

Friedrich Schiller

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Beschreibung

Königs Erläuterung zu Friedrich Schiller: Der Verbrecher aus verlorener Ehre - Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben. In einem Band bieten dir die neuen Königs Erläuterungen alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst. Das spart Zeit bei der Vorbereitung! Alle wichtigen Infos zur Interpretation. - von der ausführlichen Inhaltsangabe über Aufbau, Personenkonstellation, Stil und Sprache bis zu Interpretationsansätzen - plus 4 Abituraufgaben mit Musterlösungen und 2 weitere zum kostenlosen Download . sowohl kurz als auch ausführlich. - Die Schnellübersicht fasst alle wesentlichen Infos zu Werk und Autor und Analyse zusammen. - Die Kapitelzusammenfassungen zeigen dir das Wichtigste eines Kapitels im Überblick - ideal auch zum Wiederholen. - Das Stichwortregister ermöglicht dir schnelles Finden wichtiger Textstellen. . und klar strukturiert. - Ein zweifarbiges Layout hilft dir Wesentliches einfacher und schneller zu erfassen. - Die Randspalte mit Schlüsselbegriffen ermöglichen dir eine bessere Orientierung. - Klar strukturierte Schaubilder verdeutlichen dir wichtige Sachverhalte auf einen Blick. . mit vielen zusätzlichen Infos zum kostenlosen Download.

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KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN

Band 469

Textanalyse und Interpretation zu

Friedrich Schiller

DER VERBRECHER AUS VERLORENER EHRE

Rüdiger Bernhardt

Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen

Zitierte Ausgaben: Friedrich Schiller: Der Verbrecher aus verlorener Ehre. Studienausgabe. Herausgegeben von Alexander Košenina. Stuttgart: Reclam, 2014 (RUB Nr. 19184). Die Rechtschreibung der Erzählung folgt der Buchveröffentlichung von 1792 und wird so zitiert. Ergänzungen erfolgen nach: Schillers Werke. Nationalausgabe (Bibliografie siehe Literaturverzeichnis). Sigle: NA, Band- und Seitenangabe.

Über den Autor dieser Erläuterung: Prof. Dr. sc. phil. Rüdiger Bernhardt lehrte neuere und neueste deutsche sowie skandinavische Literatur an Universitäten des In- und Auslandes. Er veröffentlichte u. a. Studien zur Literaturgeschichte und zur Antikerezeption, Monografien zu Henrik Ibsen, Gerhart Hauptmann, August Strindberg und Peter Hille, gab die Werke Ibsens, Peter Hilles, Hermann Conradis und anderer sowie zahlreiche Schulbücher heraus. Von 1994 bis 2008 war er Vorsitzender der Gerhart-Hauptmann-Stiftung Kloster auf Hiddensee. 1999 wurde er in die Leibniz-Sozietät gewählt.

Hinweis: Die Rechtschreibung wurde der amtlichen Neuregelung angepasst. Zitate aus Schillers Erzählung folgen der originalen Rechtschreibung.

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52 a UrhG: Die öffentliche Zugänglichmachung eines für den Unterrichtsgebrauch an Schulen bestimmten Werkes ist stets nur mit Einwilligung des Berechtigten zulässig.

1. Auflage 2016

ISBN 978-3-8044-6913-6

© 2016 by C. Bange Verlag, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelabbildung: Christoph Franken als Schillers Verbrecher aus verlorener Ehre in einer Inszenierung der Erzählung am Deutschen Theater Berlin 2012 © Arno Declair

Hinweise zur Bedienung

Inhaltsverzeichnis Das Inhaltsverzeichnis ist vollständig mit dem Inhalt dieses Buches verknüpft. Tippen Sie auf einen Eintrag und Sie gelangen zum entsprechenden Inhalt.

Fußnoten Fußnoten sind im Text in eckigen Klammern mit fortlaufender Nummerierung angegeben. Tippen Sie auf eine Fußnote und Sie gelangen zum entsprechenden Fußnotentext. Tippen Sie im aufgerufenen Fußnotentext auf die Ziffer zu Beginn der Zeile, und Sie gelangen wieder zum Ursprung. Sie können auch die Rücksprungfunktion Ihres ePub-Readers verwenden (sofern verfügbar).

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Verknüpfungen zu den Online-Aufgaben Im Abschnitt 6 „Prüfungsaufgaben“ finden Sie einen Hinweis zu zwei kostenlosen zusätzlichen Aufgaben. Diese Aufgaben können über die Webseite des Verlages aufgerufen werden. Tippen Sie auf die Verknüpfung und Sie werden direkt zu den Online-Aufgaben geführt. Dazu wird in den Web-Browser Ihres ePub-Readers gewechselt – sofern Ihr ePub-Reader eine Verbindung zum Internet unterstützt und über einen Web-Browser verfügt.

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INHALT

1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht

2. Friedrich Schiller: Leben und Werk

2.1 Biografie

2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund

Die vorrevolutionäre Situation in Europa

Die Bedeutung der Aufklärung für die Erzählung

Die Bedeutung der naturwissenschaftlichen Studien Schillers

Physiognomie und Moral

Zeitgenössische Voraussetzungen der Erzählung

2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken

3. Textanalyse und -Interpretation

3.1 Entstehung und Quellen

Das Thema „Räuber“ beim jungen Schiller

Entstehung der Erzählung

Zusammenhang mit der entstehenden Psychologie

Überarbeitung und Kürzung

Die Quellen

3.2 Inhaltsangabe

3.3 Aufbau

Die Kriminalerzählung als „wahre“ Geschichte

Vielschichtiger Aufbau

Der Titel und der erste Satz

Der Erzähler als Geschichtsschreiber

Gliederung und dramatische Struktur

Wortfelder und Kategorien

3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken

Der Erzähler

Christian Wolf

Hannchen (Johanne)

Margarete und Marie

3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen

3.6 Stil und Sprache

3.7 Interpretationsansätze

Von der Was- zur Wie-Spannung

Verbrechen in antiker und aufklärerischer Literatur

Naturrecht versus Strafrecht

Aufklärerische Akzente in Schillers Erzählung

4. Rezeptionsgeschichte

Rezeption zu Lebzeiten

Rezeption im 19. Jahrhundert

Rezeption nach 1945

Aktuelle Dramatisierungen und Bearbeitungen

5. Materialien

6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen

Aufgabe 1 *

Aufgabe 2 ***

Aufgabe 3 **

Aufgabe 4 ***

Literatur

Zitierte Ausgabe

Weitere Ausgaben und andere Primärliteratur

Lernhilfen und Kommentare für Schüler

Sekundärliteratur

1.Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht

Damit sich jeder Leser in diesem Band rasch zurechtfindet und das für ihn Interessante gleich entdeckt, folgt eine Übersicht.

Im zweiten Kapitel wird Friedrich Schillers Leben skizziert und auf den zeitgeschichtlichen Hintergrund verwiesen:

Friedrich Schiller lebte von 1759 bis 1805. Ein erster dichterischer Erfolg waren Die Räuber (ersch. 1781); 1786 erschien anonym Verbrecher aus Infamie, so der erste Titel der Erzählung.

Schillers Entwicklung führte von der Aufklärung über den Sturm und Drang und mit Goethe zur deutschen Klassik; wesentliche Lebens- und Wirkungsorte wurden Jena und Weimar im Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach.

Schiller studierte Medizin und war später Professor für Philosophie in Jena, wirkte jedoch vorrangig als Historiker. Seine Studien schlugen sich in der Erzählung nieder.

1792 wurde die Erzählung unter dem Titel Der Verbrecher aus verlorener Ehre in den 1. Band der Kleineren prosaischen Schriften aufgenommen.

Im 3. Kapitel werden eine Textanalyse und -interpretation geboten.

Der Verbrecher aus verlorener Ehre – Entstehung und Quellen:

Die Erzählung steht im Zusammenhang mit Schillers naturwissenschaftlichen Studien auf der Karlsschule und schloss sich in dem kriminalistischen Geschehen an die Räuber an. Sie betraf einen authentischen zeitgenössischen Fall, den Schiller durch seinen Lehrer Abel kennenlernte. Über die Entstehung ist wenig bekannt; vielfältige Einflüsse anderer Werke sind anzunehmen. Im November 1785 schickte Schiller die Erzählung an seinen Verleger.

Inhalt:

Nach einer Begründung der Bedeutung für die „Geschichte des Menschen“ (9) wird das Schicksal Christian Wolfs, des Sonnenwirts, vorgestellt, der bereits hingerichtet worden ist. – Wolf wird zum Wilddieb, verschenkt das Raubgut an das von ihm geliebte Mädchen, wird von einem Nebenbuhler zwei Mal bei seinen Taten gestellt und verurteilt. Nach dem dritten Mal wird er gebrandmarkt. Nach der Haftverbüßung ermordet er seinen Nebenbuhler, wird Hauptmann einer Räuberbande und stellt sich, als er anfängt, seine Taten zu bereuen, einem vertrauenswürdig erscheinenden Oberamtmann.

Chronologie und Schauplätze:

Die Erzählung geht auf eine „wahre“ Geschichte in Württemberg zurück. Friedrich Schwan, genannt der „Sonnenwirt“ – das Vorbild Christian Wolfs –, wurde 1729 in Eberspach (Ebersbach), einem württembergischen Dorfe, geboren und 1760 in Vaihingen an der Enz gerädert. Er wurde als Räuber, aber auch durch seine Kühnheit berühmt und berüchtigt. Schiller nutzte die Geschichte, um das neu verbreitete Genre der Pitavalgeschichte (Kriminalgeschichte) zu verbreiten und um aufklärerische Entwicklungen wie die Entstehung der Psychologie und Reformvorgänge in der Strafgesetzgebung zu verfolgen.

Aufbau:

Das Genre der Kriminalgeschichte wurde von Vorläufern im Barock vorbereitet und in der Aufklärung, wesentlich durch François Gayot de Pitaval (1673–1743), der dem Genre des Pitavals den Namen gab, bestimmt. Aber auch Archetypen und Motive der Antike und der Bibel wurden in der Literatur weitergeführt (Brudermord, Bereicherungen, Frauen- und Menschenraub u. a.). Daraus ergaben sich genrespezifische Besonderheiten wie die Berufung auf eine „wahre Begebenheit“. Insgesamt ist der Aufbau von Schillers Erzählung kompliziert und vielschichtig. Aufklärerisches Denken schlug sich in Wortfeldern und Kategorien nieder. Die Erzählung weist auch eine dramatische Struktur auf.

Personen:

Erzähler:

Ähnlichkeit mit dem Karlsschüler Schiller,

Geschichtsschreiber, nicht Schriftsteller,

naturwissenschaftlich orientiert.

Christian Wolf, ca. 25 Jahre:

sozial benachteiligt,

durch Gerichtsurteile entehrt,

wird zum Verbrecher, ohne sich charakterlich aufzugeben.

Hannchen (Johanne), ca. 24 Jahre:

aus armen Verhältnissen,

wird durch Geschenke umworben,

verkommt und wird zur Soldatenhure.

Margarete und Marie, ca. 25 und 20:

Mitglieder der Räuberbande,

Marie vor einem brutalen Ehemann geflohen,

gegensätzliche Charaktere, Marie moralisch einwandfrei lebend.

Stil und Sprache Friedrich Schillers:

Fachbegriffe in der Erzählung weisen auf aufklärerisches Denkens hin, erinnern an das Naturrecht und beziehen Systematisieren und Ordnen als typische wissenschaftliche Arbeitsprinzipien ein.

Es besteht ein sprachlicher Zusammenhang zwischen der Erzählung und Schillers Dissertation: Der Naturwissenschaftler erweist sich als Philosoph und Erzähler. Aus dem dialektisch angelegten Erkenntnisprozess (These – Antithese – Synthese) entsteht eine neue Handlungsbereitschaft und -absicht.

In Schillers Formulierungen wird Endgültigkeit („ganz“, „unwiderruflich“) erkennbar.

Der Mensch, in seinen Entscheidungen scheinbar durch das Schicksal bestimmt, versucht, sich mit Sprache zu befreien.

Verschiedene Interpretationsansätze bieten sich an:

Der Titel führt in die moralische Bewertung des Verbrechens ein.

Schiller verwendet mit der besonderen Betonung von menschlicher Schuld und Verantwortung ein wesentliches Element der modernen Kriminalgeschichte.

Er bringt grundsätzliche aufklärerische Positionen ein: den selbstbestimmten Menschen und die Strafrechtsreform.

Rezeptionsgeschichte:

wohlwollende Aufnahme und Kritik an naturwissenschaftlicher Orientierung

Reaktion von Karl Philipp Moritz, dem Autor von Anton Reiser

Erzählungen und Novellen in der Nachfolge Schillers bis heute (Kleist, Storm, Hille, Droste-Hülshoff und Böll)

Dramatisierungen; „Bestie Mensch“ und andere Bearbeitungen und Gestaltungen

2.Friedrich Schiller: Leben und Werk

Friedrich Schiller (1759–1805)

2.1Biografie

JAHR

ORT

EREIGNIS

ALTER

1759

Marbach am Neckar

10. November: Johann Christoph Friedrich Schiller als zweites Kind seiner Eltern geboren. Vater: Johann Kaspar Schiller, Feldscher, Wundarzt, Offizier; Mutter: Elisabeth Dorothea, geb. Kodweiß, Gastwirtstochter. Taufe am 11. 11.

1760/66

Lorch

Die Familie folgt dem Vater in seine Standorte, zieht mehrfach um und wohnt schließlich seit 1764 in Lorch: erster Elementarunterricht, Lateinunterricht.

5/7

1767

Ludwigsburg

Eintritt in die Lateinschule; Ausbildung zum Geistlichen vorgesehen. Schulabschluss 1772.

8

1773–80

Stuttgart

16. Januar: Militärische Pflanzschule des Herzogs Karl Eugen von Württemberg (spätere Hohe Karlsschule). Uniform, Kasernenleben. Juristische, seit 1776 medizinische Studien. Intensive Lektüre, u. a. Lessing, Goethes Werther und Shakespeare. Mehrfach erkrankt.

13–21

1777

Stuttgart

Erste Szenen der Räuber. Sie erscheinen 1781.

18

1779

Stuttgart

Erste Informationen über den Räuber Schwan, der zum Vorbild des Verbrechers aus verlorener Ehre wird. Sie entsteht bis 1785.

14. Dezember: Stiftungstag der Karlsschule in Anwesenheit Karl Augusts von Sachsen-Weimar-Eisenach, Goethes und des Freiherrn von Dalberg (seit 1778 Intendant des Mannheimer Theaters).

20

1780–82

Stuttgart

15. Dezember 1780: Regimentsmedikus bei dem verrufenen Grenadierregiment Augé. Militärarzt und Dichter. Hat den Ruf eines Verschwenders.

21–23

1781

Mannheim

Herbst: Besuch bei dem zehn Jahre eingekerkerten Dichter und Publizisten Christian Friedrich Daniel Schubart (1739–1791) auf dem Hohenasperg. 

22

1782

Mannheim

Uraufführung der Räuber am 13. Januar im Beisein Schillers, der sich unerlaubt von Stuttgart entfernt hatte.

22

Bauerbach

Ankunft am 7. Dezember: Nach Arrest (28. 06.–11. 07.) wegen 2. unerlaubter Reise nach Mannheim und Verbot des „Komödienschreibens“ durch den Herzog flieht Schiller am 22. 09. als „Dr. Ritter“ auf das Gut Henriette von Wolzogens.

23

1783

Bauerbach

24. Juli: Plötzliche Abreise nach Mannheim.

23

Mannheim

1. September–31. August 1784: Theaterdichter bei Dalberg.

1784

Mannheim

Mai: Bekanntschaft mit Charlotte von Kalb (1761–1843). Juni: Erste Begegnung mit Charlotte von Lengefeld, seiner späteren Frau.

24

27. 12. : Karl August von Sachsen-Weimar und Eisenach verleiht ihm den Titel „Weimarischer Rat“.

25

1785

Leipzig (Gohlis)

April–September: Einladung Christian Gottfried Körners, lebenslange Freundschaft.

1785– 1787

Dresden (Loschwitz)

11. 9.: bis 1787 Wohnung zuerst in Körners Weinberghäuschen, ab Oktober in der Stadt. Körner regelt Schillers Schulden. Freundschaft mit Huber und der Familie Körner. Plan zum Abfall der Niederlande

26

1786

Leipzig

Der Verleger Göschen übernimmt dieRheinische Thaliaunter dem NamenThalia, in deren 2. Heft, S. 20–58, am 16. Februar die Erzählung unter dem TitelVerbrecher aus Infamie[1]anonym erscheint.

27

1787

Dresden

Februar: Leidenschaft zu Henriette von Arnim, Trennung.

27

Weimar

Juli: Reise zu Charlotte von Kalb. Bekanntschaft mit Wieland, Herder, Herzogin Anna Amalia u. a.

Rudolstadt

August: Aufenthalt in Jena. 6. Dezember: Trifft die Schwestern Charlotte von Lengefeld und Karoline von Beulwitz. Es beginnt eine spannungsreiche Dreiergemeinschaft, die lebenslang besteht.

28

1788

Weimar

Januar: Manuskript Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung an Göschen.

28

Rudolstadt

7. September: Eine erste Begegnung mit Goethe verläuft distanziert.

Weimar

15. Dezember: Goethe sorgt dafür, dass Schiller auf eine außerordentliche Professur für Philosophie (Geschichte ist besetzt) zu Ostern 1789 in Jena berufen wird. Dankbesuch bei Goethe.

29

1789

Jena

April: Verleihung des Dr. phil. der philosophischen Fakultät. 11. Mai: Übersiedlung nach Jena. 26. Mai: erfolgreiche Antrittsvorlesung Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?

29

Bad Lauchstädt/Leipzig

Geheim gehaltene Verlobung mit Charlotte von Lengefeld.

Rudolstadt

September/Oktober: einmonatiger Urlaub. Verwirrung, da er beide Schwestern von Lengefeld liebt.

Jena

vor 24. Dezember: Verleger Göschen schlägt Schiller eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges vor.

30

Weimar

Beginn der Freundschaft mit Wilhelm von Humboldt.

1790

Jena

3. Januar: Ernennung zum Hofrat des Meininger Hofs.

30

Weimar

200 Taler Jahresgehalt durch Herzog Karl August.

Wenigenjena

22. Februar: Eheschließung mit Charlotte von Lengefeld.

Jena

31. Oktober: Goethe besucht Schiller in Jena; Gespräch über die Philosophie Kants.

1791

Jena

Januar: Ausbrechen der Krankheit Schillers (kruppöse Pneumonie, begleitet von einer trockenen Rippenfellentzündung). An seinem Krankenbett der junge Novalis.

31

Karlsbad

Februar: Beginn der Kant-Studien.

Kopenhagen

März: Schiller wird von den Vorlesungsverpflichtungen entbunden. Juli: Mit Charlotte und Karoline zur Kur. Dezember: Das Gerücht von Schillers Tod veranlasst den dänischen Schriftsteller Jens Baggesen, beim Herzog Friedrich Christian I. von Schleswig-Holstein-Augustenburg für Schiller eine Pension für drei Jahre zu erwirken.

32

1792

Jena

Fortsetzung der Kant-Studien.

32

Paris

26. August: Schiller wird „Ehrenbürger Frankreichs“ (Diplom erst 1798 erhalten). Trägt sich mit einer Denkschrift zur Verteidigung des französischen Königs.

Leipzig

August:Der Verbrecher aus verlorener Ehreim 1. Band (S. 291–345) derKleineren prosaischen Schriften(bei Siegfried Lebrecht Crusius).

1793

Jena

21. Januar: Die Hinrichtung des französischen Königs löst bei Schiller Ekel über die „Schinderknechte“ aus.

33

Schwaben

April/Mai: Ende der wenig erfolgreichen Universitätstätigkeit mit einem Kolleg über Ästhetik.

Stuttgart

August: Reise mit Charlotte. 14. September: Geburt des ersten Sohnes Karl, drei weitere Kinder folgen. Oktober: Beim Besuch der Karlsschule enthusiastisch gefeiert.

1794

Stuttgart

März: Übersiedlung, umfangreicher gesellschaftlicher Umgang, Freundschaft mit dem Verleger Cotta.

34

Jena

Mai: Rückreise über Würzburg und Meiningen.

14. Mai: Rückkehr. Freundschaft mit Wilhelm von Humboldt, Johann Gottlieb Fichte und Goethe.

1795–97

Jena

Umfangreiche Lyrikproduktion, gemeinsam mit Goethe verfasste Xenien, „Balladenjahr“ 1797.

37/38

1798

Jena

Ernennung zum Honorarprofessor.

39

Weimar

12. 10.: Uraufführung: Wallensteins Lager anlässlich der Eröffnung des umgebauten Theaters. Die Einkünfte steigen.

1799

Weimar

Uraufführung der beiden Teile des Wallenstein. Verdopplung des Hofratsgehaltes auf 400 Taler jährlich.

40

3. Dezember: Schiller zieht mit Familie nach Weimar.

41

1801

Dresden

August: Reise über Naumburg nach Dresden, Wohnung wiederum im Weinberghaus in Loschwitz.

41

Leipzig

11. September: Uraufführung der Jungfrau von Orleans mit überragendem Erfolg.

Weimar

20. September: Rückkehr.

1802

Weimar

Februar: Beginn der Arbeit am Wilhelm Tell.

42

Weimar

April: Einzug in das erworbene Haus an der Esplanade (heute: Schiller-Haus). August: Beginn der Arbeit an Die Braut von Messina.

Wien

16. November: Schiller erhält aus Wien das Diplom vom 7. September über den erblichen Adel.

43

1803

Weimar

19. März: Uraufführung des Dramas Die Braut von Messina.

43

1804

Weimar

Februar: Abschluss der Arbeit am Wilhelm Tell. 17. März: Uraufführung des Wilhelm Tell. März: Beginn der Arbeit am Drama Demetrius.

44

Berlin

April. Zahlreiche Besuche. Im Theater jubelnd begrüßt. 13. Mai: Audienz bei Königin Luise, die ihn nach Berlin holen möchte. 17. Mai: Zwanglose Begegnung mit dem Königspaar.

Weimar

21. Mai: Rückkehr. Juni: Gibt Gedanken an Berlin auf. Juni: Verdopplung des Jahresgehaltes auf 800 Taler.

1805

Weimar

1. Mai: Erkrankt an akuter Pneumonie. Letzter Theaterbesuch und letzte Begegnung mit Goethe. 9. Mai: Tod. 12. Mai traditionsgemäß zwischen 0 und 1 Uhr: Beisetzung im „Landschaftskassengewölbe“ an der St. Jakobskirche (Grablege für Standespersonen ohne Erbbegräbnis).

45

1827

Weimar

16. Dezember: Beisetzung der sterblichen Überreste, die man für die Schillers hielt, in der Fürstengruft auf dem Neuen Friedhof.

2.2Zeitgeschichtlicher Hintergrund

ZUSAMMENFASSUNG

Schillers Erzählung ist geprägt von der Aufklärung, das zeigen die wissenschaftlich anmutende Einleitung, die Betonung der Psychologie und die Analyse moralischer Beziehungen.

Im 18. Jahrhundert veränderten sich allmählich die Rechtsvorstellungen; zur Zeit Schillers wurde erstmals nicht nur nach der Tat, sondern auch nach den Ursachen für Verbrechen gefragt.

Die Entstehung von Schillers Erzählung fällt in die Zeit des europäischen Absolutismus, der seinen Höhepunkt bereits überschritten hatte. Nach 1789 kam es zu politischen Veränderungen und zu einer Neuordnung Europas.

Die vorrevolutionäre Situation in Europa