Der Wahnsinn macht Kassensturz! - Tobias Kühnlein - E-Book

Der Wahnsinn macht Kassensturz! E-Book

Tobias Kühnlein

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Beschreibung

"Die gleiche Scheisse passiert dem gleichen Mann zum zweiten Mal." Erleben Sie die Fortsetzung des Buches, über das irgendeine Zeitung irgendwann mal geschrieben hat, dass es "ungewohnt packend und erheiternd" wäre! Gibt es das sagenumwobene Umtauschrecht nun wirklich? Was steht den Kunden bei einer Reklamation tatsächlich zu? Warum filmen Berufsschullehrer ihre Schüler? Wird nach Weihnachten alles billiger? Und wie lange ist eigentlich die Halbwertszeit eines Diskettenlaufwerks? All das und viel mehr klärt die Fortsetzung der "Spätschicht" im Rahmen einer wilden Achterbahnfahrt durch den Einzelhandel in der härtesten Zeit des Jahres - dem Advent! Im zweiten Teil seiner Wahnsinn!-Reihe erzählt der gelernte Kaufmann Tobias Kühnlein von weiteren, kuriosen aber wahren Geschichten aus seiner Arbeit im Einzelhandel mitten im fränkischen Niemandsland. Witzig, pointiert, manchmal bitterböse und immer wieder mit der nötigen Spur Ernsthaftigkeit ist der neue "Wahnsinn" ein Spaß für jeden, der ein- oder verkauft!

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Seitenzahl: 224

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Wenn Sie das lesen, dann sind Sie einer von denen, die es nicht anders gewollt haben. Ein zweiter Teil, eine Fortsetzung, ein Sequel… dabei werden die niemals so gut, wie das Original. Spaß beiseite: Ich freue mich sehr, dass Ihnen der erste „Wahnsinn“ so gut gefallen hat, dass ich jetzt noch einen drauf legen darf. Haben Sie Spaß! Ich hatte ihn.

Tobias Kühnlein

Über den Autor

Tobias Kühnlein wurde am 18. Januar 1983 geboren und ist im südlichsten Zipfel Oberfrankens aufgewachsen. Nach seiner Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel erreichte er im Jahr 2008 die Fachhochschulreife. Nebenbei arbeitete er teilweise unentgeltlich als freier Mitarbeiter bei lokalen Tageszeitungen und Online-Magazinen. Er ist darüber hinaus als hobbymäßiger Grafiker aktiv. Bis zum heutigen Tag arbeitet er als Abteilungsleiter in einem Einzelhandelsbetrieb.

Vielen Dank!

An meine Eltern Heinz und Inge, meinen Bruder Florian mit Denise, meine Cousine Tanja, Heidi und meine ganze Familie.

An Cathleen, Basti, Christian, Christoph, Simon und alle übrigen sowie ehemaligen Kollegen dafür, dass wir täglich dem Wahnsinn die Stirn bieten. Und natürlich an die Chefs!

An die Crew und die Wrestler von New European Championship Wrestling (NEW), allen voran Wrestling-Legende Alex Wright, dafür, dass sie mir seit Jahren eine kreative Spielwiese bieten.

An das Team der Facebook-Gruppe „Unser Alltag als Verkäufer/innen“

An die wunderbaren Menschen, die ich meine Freunde nennen kann. Carina S., Katha, Nicole, Cathleen und Basti, Rebecca, Kathrin und Axel, Andreas, Niklas, Christian, Miri, Beccy, Christine und alle anderen, die ich jetzt vergessen habe.

An meine Testleser Cathleen, Flo und Bernd.

An Jens für die erstklassigen Fotos.

An Bernd für das viele konstruktive Feedback, die guten Ideen, die technische Hilfe und den Kaffee!

An meine allerbeste Freundin Carina. Danke, dass du immer für mich da bist und an meinem schwersten Tag nicht von meiner Seite gewichen bist.

Tobias Kühnlein

Der Wahnsinn macht Kassensturz!

Neue Geschichten vom

© 2016 Tobias Kühnlein

Titelmotiv: Tobias Kühnlein

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN:

978-3-7345-2970-2

(Paperback)

978-3-7345-2972-6

(e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Die Geschichten in diesem Buch basieren auf wahren Begebenheiten.

Die folgenden Ereignisse finden zwischen dem ersten Advent und dem 27. Dezember statt.

Alles, was Sie lesen, geschieht in Echtzeit.

Prolog

Die Uhr an der Wand zeigt 12.09 Uhr. Ein junger Mitbürger mit Migrationshintergrund - so nennt man das heute, wenn man nicht vollends anecken will - steht vor mir und sagt in feinster Kanak Sprak: „Ey Alter, heut gibsch doch die zehn Prossent, odda? Ey, wenn isch einen von deine Mitarbeitern kenn, dann krieg isch doch nochmal zehn Prossent, odda?“.

Ich weiß, was Sie jetzt denken. Schon im ersten Absatz vergrault er die Hälfte seiner Leser, weil er mit Worten wie „Kanak Sprak“ um sich wirft. Nein, das ist keineswegs so abwertend gemeint, wie es klingt. Kanak Sprak ist in der heutigen Zeit nicht mehr negativ behaftet, ganz im Gegenteil. Es definiert klar einen Soziolekt der deutschen Sprache. Darüber hinaus war das Wort „Kanak“ ein durchaus positiv assoziiertes Wort, die Wendung „alter Kanak“ war etwa zu Zeiten des ersten Weltkriegs so gebräuchlich, wie heute „alter Schwede“. Wenn ich Ihnen jetzt noch sage, dass der Ursprung des Wortes Kanak das hawaiianische kanaka ist, das nichts anderes als „Mensch“ bedeutet, dann erkennen Sie, dass die „Kanak Sprak“ nicht weniger ist, als eine Menschensprache. Alta, wart’ mal… heißt das, dass wir bald alle so labern tun müssen? Ey, voll Panik, Alta!

Meine linguistischen Überlegungen wurden harsch unterbrochen. „Alter, was is’ nu’? Krieg isch da dann noch mal zehn Prossent oder wie?“ Mein Augenlid begann bereits nervös zu zucken, als von links ein älterer Herr ins Gespräch stürzte: „Gibt’s auf die Festplatte aus dem Faltblatt heute auch noch den Rabatt? Weil da steht ja nirgends, dass Werbeware ausgenommen ist.“ Er drückte seinen Zeigefinger fest auf den Werbe-Prospekt in seiner Hand.

Es war nicht die erste Frage dieser Art in dieser gerade einmal gut zehn Minuten alten Schicht. Während der junge Türke, Afghane oder was auch immer verzweifelt auf Zehenspitzen über die Regale lugte, ob er denn nicht doch irgendwo seinen Cousin vierten Grades entdeckte, der aber bereits seit drei Jahren nicht mehr bei uns arbeitete, erfüllte ich ganz bewusst sämtliche Klischees eines einfachen „Verkäufers“ und tat so, als bräuchte ich meinen Taschenrechner, um dem älteren Herrn vorzurechnen, dass 59,99 Euro abzüglich eines zehnprozentigen Rabatts knapp günstiger kommen, als der Werbepreis von 55 Euro - der im Übrigen erst ab dem Folgetag galt. Falls Sie das nicht wussten, bei Werbeprospekten gilt ja grundsätzlich das aufgedruckte Aktionsdatum und nicht der Zeitpunkt, ab dem Sie das Prospekt im Briefkasten haben. Ich wollte es nur mal erwähnt haben, denn mir scheint, viele empfinden den Kontakt des recycelten Zeitungspapiers mit dem dünnen Metall ihres Postwurfauffangbehälters als rechtsverbindlich. Wow, das wäre ein tolles Wort bei Glücksrad. Also, ‚Postwurfauffangbehälter‘, nicht ‚rechtsverbindlich‘. Na, wobei…

Das skeptische „Sind sie da sicher?“ seitens des älteren Herrn quittierte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue während ich einen gedankenverlorenen Blick in das weite Rund des Geschäfts schweifen ließ. Es war zwar gut was los an diesem Tag, aber es war meilenweit entfernt von früheren Ausnahmezuständen, wie ich sie bereits andernorts protokolliert hatte. Keine seismographischen Erschütterungen beim Öffnen der Ladentür, keine akustische Beschallung durch mehrere Hundert gleichzeitig losgehende Alarmsicherungen, keine tieffliegenden Truppenhelikopter und lautes Kriegsgeschrei. Nun, in gewisser Weise war das gut so. Stellen Sie sich vor, ich hätte Ihnen an dieser Stelle einen „kriegsähnlichen Zustand“ beschreiben müssen. Bei dieser Vokabel ist es mit der Karriere ganz schnell vorbei. Große Politiker wurden nach solchen Äußerungen schon mal gerne mit der Höchststrafe belegt, nämlich dem Aussprechen des „vollsten Vertrauens“ seitens unserer Kanzlerin. Ich würde sozusagen guttenbergisiert werden. Der arme Kerl… auch ein Oberfranke, genau wie ich. Das mit dem „vollsten“ Vertrauen ist ohnehin so ein sprachlicher Dünnpfiff, „voll“ ist nicht steigerungsfähig, nichts kann „voller“ als „voll“ sein. Und so etwas ist Staatsoberhaupt. Time Magazine, Person des Jahres… Wahnsinn. Vollster Wahnsinn.

Ich schweife ab.

Der ältere Herr war gegangen. Der junge… kanaka stand weiterhin ein bisschen hilflos vor mir. Sie wissen ja, wie junge, hippe Menschen aussehen, wenn sie hilflos sind. Nicht so wie andere Menschen. Nein, eine Hand war lässig in der Hosentasche, also irgendwo auf Höhe des Kniegelenks, mit der anderen Hand tippte er nervös, aber ohne hinzusehen, auf seinem Handy herum. Während er das tat, schien es, als versuchte er, der Schwerkraft ein Schnippchen zu schlagen und sich mit den Füßen ein ums andere Mal vom Boden abzustoßen, um über das Regal zu blicken. Das Ganze tat er mit einer allgegenwärtigen Körperspannung und einem intuitiven Rhythmus, als liefe in seinem Kopf eine Musik, die ihn bei seiner kunstvollen Performance begleitete. Junge Kerle, die etwas auf sich halten, sehen also selbst hilflos nie hilflos aus, sie sehen immer cool aus. Also, cool nach ihrem Maßstab. Ich griff mir mein Telefon, wählte die Durchwahl der Hauptinformation am Eingang und sprach kurz mit meiner Kollegin. „Simone, könntest du bitte mal…?“, fragte ich und nur Sekunden später schallte durch den gesamten Markt: „Eine Mitarbeiter-Durchsage: Abdullah bitte in die PC-Abteilung. Abdullah bitte in die PC-Abteilung!“ Mein junger Performance-Künstler unterbrach prompt seine Aerobic-Stunde und blickte mich verwirrt an. „Altaa“, eröffnete er eloquent, „ich such de Cem. CEM! Nich de Abdullah, Abdullah arbeitet doch in de’ Handyladen in de’ Innenstadt“. „Mein Fehler“, entgegnete ich. „Cem müsste eigentlich im Lager sein.“ Er nickte. „Allsch klaa, wart ich kurz, weißt Bescheid, ne?“ Jo, weiß ich. Wie gesagt, seit drei Jahren nicht mehr. Aber ein bisschen Spaß musste an diesem Tag einfach sein.

„Ey Kabbo, ich hätt amol a Froch. Soggst meramol wo a des Navi aus der Werbung habbt?“ Oh Gott, ich liebe Franken. Zu schnell? Ich übersetze Ihnen das gerne:

„Hallo Herr Fachberater, dürfte ich Ihnen eine Frage stellen? Ich begehre das Navigationssystem aus Ihrem Werbe-Faltblatt. Würden Sie mir freundlicherweise den Weg zu diesem Gerät weisen?“

Ich schaute den großen, kräftigen Mann, der sich vor mir aufbaute, etwas irritiert an. „Haben Sie etwa auchschon das Faltblatt bekommen, das erst ab morgen gilt?“, fragte ich. „No fraali, do schau halt amol her und mach amol dei Glotzer aweng auf, do siggsd ders doch!“, zu Deutsch: „Aber natürlich, schauen Sie bitte hier, in meiner Hand, wo ich das besagte Faltblatt bereits halte.“

„Gilt erst ab morgen“, antwortete ich trocken. Dass der beleibte Mann vor mir dies nicht unbedingt mit Verständnis und Einsicht quittierte, dürfte klar sein. „Veroarschst mi etz aweng? Do steht, dass er des in der Werbung habt und etz will I des a hoobn!“ („Das ist nun aber nicht ihr Ernst? Laut Ihrer Postwurfsendung ist dieser Artikel in der Werbung, ich möchte Ihn also gerne erwerben.“)

Ich nahm dem freundlichen Herrn das Faltblatt ab, blätterte auf die Titelseite und deutete auf das Datum oben rechts, das eindeutig den morgigen Montag als Start des Werbezeitraums definierte. „Machen’s amol ihre Glotzer aweng auf, dann seeng ser’s doch!“, sagte ich in bemühtem Fränkisch und drückte ihm das Faltblatt wieder in die Hand. Der Mann brummelte noch etwas unverständlich in seinen nicht vorhandenen Bart und trottete von dannen. Was war ich wieder freundlich heute. Ich ärgerte mich über mich selbst, dass ich die Situation nicht etwas deeskalierender regeln konnte… aber es war einfach nicht mein Tag.

Vor mir stand nun eine junge Frau, blond, vielleicht 20 Jahre alt. Kein Klischee, sie war wirklich blond, ich hätte Ihnen da jetzt gerne etwas anderes gesagt. Es war allerdings nicht ihre Naturhaarfarbe. Sozusagen eine Dame mit Kolorationshintergrund. Apropos, im Hintergrund sah ich ihren Freund oder kleinen Bruder am Regal mit den Spiele-Controllern stehen. Die Blondine lächelte mich freundlich an und sagte „Entschuldigung, könnten Sie mal mitkommen? Wir bräuchten Hilfe da bei den… ähm…“. Ich wartete freundlich lächelnd auf das letzte Wort, das sie irgendwie nicht aus ihrem Mund bekam. „Bei den Lenkrads, wir bräuchten Hilfe bei den Lenkrads.“ Resigniert sank mein Kopf nach unten, gleichzeitig versuchte ich, die enttäuschte Bewegung in ein motiviertes, gequältes Nicken zu verwandeln. „Na dann schauen wir mal zu den Lenkrädern“, sagte ich demonstrativ und begleitete sie zu dem jungen Mann, der vermutlich ihr Freund und ihr kleiner Bruder war.

Während der junge Kerl mit dem Migrations-Rabatt… oder so… mir völlig entgeistert hinterherrief, ob ich wüsste, ob Cem heute nicht doch frei hätte und sich der Zeiger auf der Uhr zwischenzeitlich nicht einmal zwei Minuten weiter bewegt hatte, blickte ich im Vorbeigehen auf den Kalender und stellte fest: Es ist der erste Advent. Verkaufsoffener Sonntag. Wie jedes Jahr beginnt das ganze geballte Weihnachts-Drama von vorne. Wie pflegte unsere Kanzlerin in diversen Weihnachtsansprachen zu sagen: „Ja, wir schaffen das“, was letztendlich nichts anderes ist als die deutsche Fassung von Obamas „Yes we can!“ - und in beiden Sprachen ein Zitat von Bob, dem Baumeister. Glauben Sie nicht? Googlen Sie’s mal! Hey, und ganz nebenbei habe ich im Prolog schon so viele politische Anspielungen gebracht, dass die Quote anspruchsvoller Gags für den Rest des Buchs erfüllt ist. Hossa!

Klugscheißer-Wissen:Die Mehrzahl von „Perpetuum mobile“ ist „Perpetua mobilia“, die Mehrzahl von „Sphinx“ ist sowohl „Sphinxe“ als auch „Sphingen“ und die Mehrzahl von „Lenkrad“ ist natürlich „Lenkräder“. Entgegen der landläufigen Meinung ist der Plural von „Kaktus“ aber nicht „Kakadus“!

Der erste Advent – Der Anfang vom Ende

Ach, was waren das für Zeiten, als sich die Kunden bei verkaufsoffenen Sonntagen die Schädel gegenseitig eingeschlagen haben. Besonders vor Weihnachten ging es da bis vor ein paar Jahren noch richtig heftig zu. Ungefähr so, wie in „Expendables“. Und in „Expendables 2“. Mittlerweile gleichen verkaufsoffene Sonntage eher irgendwelchen belanglosen Veranstaltungen, die nur aus blanker Nostalgie weiter am Leben gehalten werden, die aber niemand mehr wirklich braucht und meistens auch schnell wieder vergessen sind. Also so wie „Expendables 3“.

Ob es wirklich so schlimm ist? Nein. Für sich betrachtet und aus dem Kontext genommen ist „Expendables 3“ durchaus ein solider Actionfilm. Ach so, Sie meinten das mit den Sonntagen. Nun ja, an unserem traditionellen, letzten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres, eben üblicherweise am ersten Advent, können Sie in so einem Laden in der Regel zwei Gruppen von Menschen beobachten. Gruppe Nummer 1 sind die „Ohmein Gott, heute gibt es zum letzten Mal vor Weihnachten halbwegs anständige Preise, wir müssen jetzt Geschenke kaufen, da ich mir sonst vor Wut zuhause mit der Fonduegabel in den Fuß stechen werde, wenn das Tablet nächste Woche acht Euro mehr kostet und ich es nicht heute kaufe!“-Leute. Das sind die Menschen, die ihre Weihnachtsgeschenke normalerweise schon Mitte Juni zusammen gekauft haben und dann am 24. Dezember, wenn es an die Bescherung geht, längst wieder vergessen haben, was sie wem gekauft haben, welches anonym in undurchsichtiges Geschenkpapier eingepackte Geschenk nun für welches Familienmitglied war und vor Allem, wo im Haus die ganzen Geschenke den ganzen Sommer und Herbst über versteckt wurden. Und dann suchen sie wie von der Tarantel gestochen bis kurz vor der Bescherung alle Schubladen und Schränkchen durch, weil sie sich schlicht und einfach nicht mehr daran erinnern können, wo sie denn im Frühsommer den Bildband „Abgebrannte Kerzen in Wallfahrtsbasiliken in der Oberpfalz“ für Tante Meicheredd versteckt haben. Sie verwenden nie wieder die Redewendung „… wenn Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen“, wenn Sie jemals dabei waren, wie jemand im Schein von vier Adventskerzen verzweifelt nach versteckten Geschenken sucht. Ach so, Tante Meicheredd ist in der übrigen, nicht fränkischen Welt „Tante Margarete“.

Die andere Gruppe von Menschen, die den weitaus größeren Anteil der Gesamtkundschaft an diesem ersten Advent ausmacht, ist da weitaus entspannter. Zu entspannt, vielleicht. Denn die haben noch nicht realisiert, oder wollten es bislang einfach nicht realisiert haben, dass das Fest der Liebe keine vier Wochen mehr entfernt war. Aber das ist ja noch ewig hin, also wird lieber unverbindlich gebummelt.

„Hallo, kann Ich Ihnen helfen?“

„Ach nein, danke, wir schauen nur ein bisschen.“

Am Sonntag. Na gut.

„Kommen Sie soweit zurecht?“

„Ja danke. Wir warten noch etwas ab, das wird ja in den nächsten drei Wochen sicher noch billiger.“

Unwahrscheinlich, aber ich lasse den Kunden gerne diese Illusion. Noch.

„Wie kann ich Ihnen denn helfen?“

„Oh, gar nicht, ich komme klar. Ich will mich erst mal ein wenig informieren.“

Mhm, na schön.

Es ist ein faszinierendes Phänomen. Man sollte meinen, der Großteil der Kunden sei sich der Tatsache bewusst, dass in etwas über drei Wochen Weihnachten ist. Tatsächlich scheint mir aber in den letzten Jahren eher das Gegenteil der Fall zu sein. Vielleicht ist es einfachste Psychologie, immerhin fällt der erste Adventssonntag meist noch in den späten November. Ja und im November, da denkt doch keiner an Weihnachten. Erst recht nicht bei 16 Grad und Sonnenschein, wie wir es in den letzten Jahren des Öfteren mal hatten. Dass uns die Klimaerwärmung mal das Geschäft versaut, hatte ich auch nicht erwartet. Aber es ist wirklich so, am letzten Super-Sonderpreis-Sonntag des Jahres sind die Kunden mittlerweile merkwürdigerweise entspannt und ausgeglichen. Kein Stress, keine Hektik und kein Anzeichen, dass in Kürze das Fest der Liebe und der Geschenke vor der Tür steht. Das war vor wenigen Jahren noch ganz anders, da blies die Kunden-Kavallerie in aller Regel bereits Mitte November zum Sturm auf das Fort der unbegrenzten Geschenke-Möglichkeiten.

Sie können diese beiden Personengruppen als neutraler Beobachter übrigens kinderleicht auseinander halten. Die entspannte „Ich hab doch noch ewig Zeit“- Gruppe schlendert durch den Laden und schafft etwa eine Regaleinheit pro Minute. Die Herrschaften, die statt eines Einkaufswagens lieber Panik schieben und am liebsten eine Packung Entkalkertabletten für ihre Kinder kaufen würden, damit sie irgendwas als Geschenk haben, sausen durch die Regale mit der Geschwindigkeit eines Speedy Gonzales, kombiniert mit dem verzweifelten Gesichtsausdruck eines Günther Jauch, wenn eine motivierte, junge Frau bei der 100 Euro-Frage mal wieder zwei Joker braucht.

Genau für solche Menschen ist ein Weihnachtseinkauf am ersten Advent der absolute Horror, denn in ihrer kleinen Welt ist dieses „Last Minute“-Shopping im Lichterschein von kitschig-übertriebener Kaufhaus-Weihnachtsbeleuchtung ein allgegenwärtiger Hinweis darauf, dass die Zeit bis zur besinnlichen Bescherung erbarmungslos abläuft. Genau so ein Typ war Herr Bodinsky, ein stattlich gebauter, fränkischer Geschäftsmann eines kleinen Unternehmens. Nichts Weltbewegendes, irgendwas mit Visitenkartendruck oder Coypshop oder so was. Herr Bodinsky hatte sehr klare Vorstellungen über das Weihnachtsgeschenk, dass er für seine Frau benötigte.

„Grüß Gott, Sie müssen mir helfen. Ach, das ganze Weihnachtszeug, da bist sogar am Wochenende im Stress…“, klagte Herr Bodinsky schon leicht abgehetzt. „Nur das Geschenk für meine Frau fehlt mir jetzt noch, dann hab ich alles zusammen. Dann kann Weihnachten kommen. Muss vorher noch mal auf Visitenkarten-Copyshop-Zeugs-Seminar (Interpretation des Autors…) nach Idar-Oberstein unddann, zack, zack, ist schon Weihnachten. Das geht alles so schnell…“

„Na dann will ich Ihnen gerne dabei helfen, was suchen Sie denn? Ein Tablet, vermute ich?“ Es war eine rhetorische Frage, Herr Bodinsky schlich bereits zum vierten Mal im Stechschritt um unseren Tablet-Aufbau und schien das Produkt auf seiner Wunschliste noch nicht entdeckt zu haben. „Es ist eigentlich recht einfach“, sagte er in hektischem, beinahe asthmatischem Ton. „Meine Frau benutzt jeden Abend meinen Geschäfts-PC, surft rum, geht ins Netz, ruft ihre E-Mails ab, schaut nach Kochrezepten… und ich muss gucken, wo ich bleibe. Wenn da abends um 10 noch ein dringender Notfall reinkommt…“- Visiten-karten-Kopierer-Papierstau vermutlich - „…dann sitz’ ich da und krieg nix mit weil meine Frau herum surft und nicht weiß, was sie kochen will.“

„Na, das ist natürlich ärgerlich und absolut nachvollziehbar“, antwortete ich, Verständnis heuchelnd. Ich kann ein Arschkriecher sein. „Und jetzt suchen Sie ein Tablet für die Gattin, damit Sie im Falle eines Falles sofort ans rote Telefon eilen können, wenn es irgendwo brennt.“

„Genau, genau“, keuchte Herr Bodinsky. Er schien mir sehr besorgt um seine Zulassung als approbierter Visitenkarten-Copyshop-Arzt, hatte schon Schweißperlen auf der Stirn, der arme Kerl. „Nun gut, da hätten wir hier vorne ein sehr schönes…“ - „Nein, nein!“, unterbrach mich Herr Bodinsky hektisch und machte mit seiner rechten Hand eine zackige Bewegung, als ob er die Luft enthaupten wollte. „Wissen Sie, meine Frau hat sehr spezielle… mh… wir sind seit über 40 Jahren verheiratet“ - „Mein Beileid.“ kontere ich trocken, aber Bodinsky überhört den Gag. Oder hat das mit dem Beileid ernst genommen. „Sie hat einfach sehr konkrete Wünsche, was sie haben möchte.“ - „Verstehe“, nickte ich und fragte nach, „Welches Tablet hat sich die Gemahlin denn vorgestellt?“ - „Eigentlich ganz einfach“, sagt Bodinsky und liest vor: „Das Diamondtab Pro in der 9,8 Zoll-Variante mit dem hochauflösenden Display in der LTE-Version – bitte nicht 3G, die köpft mich sonst - dazu den kapazitiven Eingabestift in der Bluetooth-Variante und ein Slimcase-Folio mit integrierter Bluetooth-Tastatur und Magnetic Lock. Bitte das Ganze in der Farbe ‚Slade Gold‘, passe zum goldenen Diadem, meinte sie.“

„Ham’ mer net!“, kontere ich trocken. „Wie…?!“, jappst Herr Bodinsky der Ohnmacht nahe. „Naja, ham’ mer net. Müsste ich für Sie bestellen. Ob’s noch vor Weihnachten kommt, kann ich aber nicht versprechen. Lieferengpässe.“

„Ach verdammt“, resignierte Bodinsky, „ich wusste, ich bin zu spät dran. Lieferengpässe also?“ - „Lieferengpässe.“, bestätigte ich. „Sumsumm hat einfach zu wenige in ‚Slade Gold‘ hergestellt.“, ergänzte ich. „Sumsumm?“, fragte Bodinsky. „Ja klar, Sumsumm. Darf doch hier keine Markennamen nennen. Versuche das so gut es geht zu unterbinden.“

„Warum das denn?“

„Na sonst heißt’s wieder, das wird hier alles durch Produktunterstützung finanziert und dann müsste ich auf jede einzelne Seite oben rechts dieses kleine ‚P‘ reinmachen, damit es keinen Ärger gibt.“

„Was für Seiten?“

„Na hier“. Ich deutete nach oben. „Buchseiten. Wir sind auf Seite 22, gucken Sie mal. Und da vorne glotzt uns die ganze Zeit schon so eine komische Person an, der blättert auch immer um.“ Ich deute auf Sie, lieber Leser. Gell, jetzt wird’s mit dem Tempus ziemlich verwirrend. Geht mir wie Ihnen.

„Achso. Ja und warum erwähnen Sie das?“

„Das ist Meta-Humor. Sie wissen schon, die vierte Wand durchbrechen, und so. Den Leser direkt ansprechen. Das gibt so ein ganz befremdliches Gefühl beim Lesen, als ob da jetzt gerade irgendwas falsch läuft. Sorgt bei den meisten Lesernfür so ein merkwürdiges Unbehagen und ist trotz allem saukomisch.“

„Und warum erklären Sie jetzt das so ausführlich?“, fragte Bodinsky.

„Erstens, weil ich das einfach mal ausprobieren wollte und ich diese Art von Humor gut dosiert sehr komisch finde. Und zweitens, weil ich mit dem ganzen Schmarrn über Meta-Humor jetzt schon fast eineinhalb Seiten gefüllt hab. Und das in einer Schriftart, die kleiner ist, als im letzten Buch.“

„Aha“.

„Außerdem wollte ich Sie kurz davon ablenken, dass ich Ihr Tablet nicht habe. Das tut mir leid, Ihre Frau wollte ja genau dieses Modell…“

„Aber wenn das hier ein Buch ist“, wunderte sich Bodinsky, „dann könnten Sie doch jetzt einfach einen Schreibfehler einbauen. Oder?“

„Hiehr biddä!“, schrieb ich so falsch wie nur möglich. „Und was machen wir nun mit dem Tablet für Ihre Gemahlin?“, fragte ich.

„Scheiß drauf“, lachte Bodinsky. „Geben Sie mir das billige da unten, für 89 Euro. Die soll nehmen was sie kriegt.Hat sie ja bei mir auch gemacht.“ Ich reichte ihm das Billig-Tablet eines polnischen Herstellers. „Dankeschön, und schöne Feiertage“, wünschte Herr Bodinsky und drehte sich beim Weggehen nochmal kurz zu mir um. „Lassen Sie das mit dem Meta-Humor, zumindest in Dialogen. Das passt nicht so richtig. Und meinen Namen verfremden Sie dann bitte, falls das in Ihrem Buch auftaucht, ja?“ „Klar“, rief ich ihm nach, „das versteht sich von selbst, Herr Stein.“ Oh, hoppla.

Ich bewundere und verstehe Menschen, die sich frühzeitig Gedanken machen und bereits alle Geschenke beisammen haben möchten, ehe der Advent richtig begonnen hat. Beneidenswert. Ich könnte so frühzeitig gar keine Geschenke kaufen, weil mir bis zum Heiligabend dann meist noch zwei oder drei andere, meist bessere Ideen kommen. Darüber hinaus geht man ja ein nicht unwesentliches Risiko ein, wenn man die Geschenke sehr früh im Jahr besorgt. Stellen Sie sich vor, Sie kaufen einem befreundeten Ehepaar, das seit Langem einen großen Kinderwunsch hegt, bereits im Juni ein Ratgeber-Buch mit dem Titel „Vater werden ist schon schwer…“ und die Angetraute ist dann aber zur Bescherung bereits im fünften Monat schwanger. Könnte man mit etwas Humor als Weihnachtswunder verbuchen. Unbefleckte Empfängnis und so. Kommt aber meistens nicht so gut an.

„Ham’ Sie noch Diskettenlaufwerke?“ Vor mir stand ein älterer Herr mit Gehstock. Nicht sehr groß, ging mir vielleicht bis zum Bauchansatz. Und der Mann war auch nicht viel größer. „Hallo? Ham’ Sie Diskettenlaufwerke da?“ Ich lächelte freundlich. „Hallo Herr Schamel. Nein, bedaure, Diskettenlaufwerke gibt’s bei uns nicht mehr. Tut mir leid.“ Herr Schamel nahm seinen Gehstock, drehte um und ging davon. Beim Weggehen murmelte er wieder „Was is’ denn des für ein schlecht sortierter Laden, die ham’ ja nix. Was macht mer denn heute, wenn man noch mit Disketten arbeitet…“ Herr Schamel war nicht der freundlichste Mensch auf diesem Planeten, aber ich mochte ihn auf eine sehr fragwürdige Art und Weise. Er kam alle paar Wochen zu uns in den Laden und stellte immer wieder dieselbe Frage: Ob wir ein Diskettenlaufwerk hätten. Nun, wir hatten keines, denn Diskettenlaufwerke waren einfach nicht mehr zeitgemäß. Immer, wenn wir das Herrn Schamel höflich zu erklären versuchten, ging er ohne ein weiteres Wort davon, oder, was häufiger vorkam, er machte uns verbal zur Schnecke und schwor, nie wieder herzukommen. Ich bin mir nicht sicher, warum, jedoch kam Herr Schamel trotzdem immer wieder und stellte immer die gleiche Frage. Ich vermutete ein leichtes Demenzproblem bei ihm. Warum wir ihm nicht einfach ein Diskettenlaufwerk bestellten? Haben wir. Vor ein paar Jahren schon. Das änderte leider nichts, er kam auch unmittelbar nach dem Kauf seines Laufwerks wieder zu uns und fragte, ob wir denn jetzt endlich Diskettenlaufwerke hätten. Er erinnerte mich ein bisschen an meinen Uropa. Ich habe nicht mehr viele Erinnerungen an ihn, aber auch er hatte einen Gehstock und auch er ließ sich nichts gefallen und hatte stets die passende Antwort parat, selbst wenn sie nicht immer freundlich war.

Sie wissen ja, wie das an verkaufsoffenen Sonntagen ist. Auch wenn heutzutage nicht mehr so viel los ist, wie in früheren Zeiten, so werden Sie dennoch mit all den wundervollen, kleinen Eigenheiten des Einzelhandels geballt konfrontiert. Was ist mir an diesem Adventssonntag nicht wieder alles passiert? Da war dieser ältere Herr bei den Digitalkameras, etwa acht Regalreihen von meinem Infopunkt entfernt und ein bisschen außerhalb meines Fachkenntnis-Zuständigkeitsbereichs. Er sah mich und winkte mir aus den gut zwanzig Metern Entfernung engagiert zu. Freundlicher Kerl. Ich winkte zurück. Er begann, laut zu rufen.

„Kameras?!“

„Ja, haben wir!“, rief ich freundlich zurück. „Sie stehendirekt davor!“

„Beratung…?“, rief der Mann gut ausformuliert zurück.

„Kollegin!“, entgegnete ich genauso eloquent und deutete auf den Infopunkt der Fotoabteilung, etwa drei Clicks nordwestlich von seiner gegenwärtigen Position. Der Mann schaute sich verwirrt um, während ich von brutalstem Lokalkolorit unterbrochen wurde.

„Kabbo, ich hädd’ amol a Frach’!“

Vor mir stand plötzlich ein jüngerer Mann in Handwerker-Kleidung.

„Kabbo?“, fragte ich zurück.

„Ja bisd du net der Kabbo do?“

Oh Gott, ich liebe fränkisch!

„Was haben Sie denn für ‚ne Frage?“, fragte ich ihn.

„Navis!“, kam knapp zurück.

„Ja? Navis?“, wiederholte ich.

Der Mann schaute mich genervt an.

„Ja Herr Gott, habt’ er welche und wenn ja, wo?“

„Sehen Sie, jetzt war’s ‚ne Frage“, grinste ich spitzbübisch und führte ihn zu den Navigationssystemen.

Auf dem Rückweg in meine Abteilung stoppte mich eine junge Frau, die mich mit hilfesuchenden, großen Augen anschaute.

„Do you speak english?“

Ich überlegte kurz, ob ich mit „Honey, I do.“ antworten sollte. Ich tat es nicht. Das verstehen jetzt vermutlich nur Leser über 35.

„Yes, of course. May I help you?“

„Tax free?“, fragte die Dame knapp.

Ausformulierte Fragen sind wohl also auch in englischsprachigen Ländern überbewertet.

„Sorry?“, fragte ich unsicher zurück.

„Can I buy tax free here?“, fragte Sie genauer.

Ich blickte in das Regal mit unseren Anwendungsprogrammen und erspähte das Steuerprogramm „tax“.

„You want to buy tax free?“, fragte ich wieder zurück.

„Yes“, sagte Sie freudig nickend.

„I’m sorry, it costs 14,95 euros“, erklärte ich ihr.

Wie, was meinen Sie, dass die Frau das anders gemeint hätte? Nein, nur Spaß, ich habe dann schon noch verstanden, dass Sie eigentlich wissen wollte, ob Sie bei uns umsatzsteuerbefreit einkaufen könne. Ich will Sie doch nur ein bisschen ärgern.

Ich ging zurück an meinen Infotresen. Während ich in der Ferne meine neue, mich rädernde Lieblings-Blondine erspähte, die beim Bezahlen an der Kasse zum mittlerweile dritten Mal ihre Douglas-Kundenkarte durch den EC-Scanner zog - Sie wissen schon, Lenkrads und so - fing ich an, ein wenig über Weihnachten und die Adventszeit zu sinnieren.

Klugscheißer-Wissen:Fällt Heiligabend auf einen Samstag, so wie 2016, ist der Advent am längsten. Der erste Advent ist dann nämlich bereits am 27. November. Fällt Heiligabend auf einen Sonntag, ist dieser Sonntag immer auch gleichzeitig der vierte Advent. Der Advent ist dann am kürzesten, mit dem ersten Advent am 3. Dezember. Dies passiert 2017 das nächste Mal.