Der Weg der Wahrhaftigkeit. Das philosophische Fundament chinesischen Denkens - Konfuzius - E-Book

Der Weg der Wahrhaftigkeit. Das philosophische Fundament chinesischen Denkens E-Book

Konfuzius

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Beschreibung

Die Welt ist immer so gut oder schlecht wie die Menschen in ihr. Konfuzius lehrte eine praktische Ethik des guten Miteinanders in Gemeinschaft, das idealerweise zur »Glückseligkeit« aller führen kann. Und der Philosoph aus dem antiken China wies Wege zum einsichtsvollen Leben im Zeichen von Maß und Mitte. Sein Medium der Erkenntnis war das Gespräch. Auf die Fragen seiner Schüler wusste der Meister so allgemeingültig und kompakt Antwort zu geben, dass seine überlieferte Weisheitslehre noch heute das Denken stimuliert und so manchen Aha-Effekt auslöst.

  • »Harmonie und Mitte, Gleichmut und Ausgeglichenheit« Konfuzius
  • Die schönsten Aussprüche und Anekdoten aus der berühmten Textsammlung 'Konfuzius: Gespräche (Lun Yü)'
  • Das philosophische Fundament chinesischen Denkens seit über zwei Jahrtausenden
  • Zu vollkommener Harmonie mit den fünf Grundtugenden: Menschlichkeit, Rechtschaffenheit, Schicklichkeit, Weisheit und Loyalität
  • Übersetzt und erläutert von Richard Wilhelm

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Seitenzahl: 73

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Konfuzius

Der Weg der Wahrhaftigkeit

Übersetzt von Richard Wilhelm

Herausgegeben von Waltraud John

Anaconda

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und

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Die Texte dieses Bandes folgen der Ausgabe Konfuzius (Kungfutse):Gespräche(LunYü). Aus dem Chinesischen übersetzt und erläutert vonRichard Wilhelm. 2. Auflage. Jena: Diederichs 1914.

Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlichgeschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- undData-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor.Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographischeDaten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2024 by Anaconda Verlag, einem Unternehmen

der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten.

Umschlagmotiv: »Konfuzius am Fluss Hoang-Ho«, Volksdruck, China,19. Jahrhundert, Foto © NPL – DeA Picture Library /M. Seemuller / Bridgeman Images

Umschlaggestaltung: www.katjaholst.de

Satz und Layout: InterMedia – Lemke e. K., Heiligenhaus

ISBN 978-3-641-32434-6V002

www.anacondaverlag.de

Inhalt

Vorwort

Der Weg der Wahrhaftigkeit

Der Edle

Sittliche Vollkommenheit

Staat und Regierung

Freundschaft

Kindespflicht

Bildung und Lernen

Glaube

Über Konfuzius

Vorwort

Kung Fu Tse oder Kung Fu Dsï (»Meister aus dem Geschlechte Kung«) oder auch Kung Tjiu genannt, bei uns in der latinisierten Form als Konfuzius bekannt, lebte von 551–479 v. Chr. im heutigen China.

Er stammte aus einem verarmten Adelsgeschlecht, verlor bereits im Alter von drei Jahren seinen Vater und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Von seinem 15. Lebensjahr an erlernte Konfuzius in Adelsschulen die »sechs Künste« (Tanz, Musik, Bogenschießen, Wagenlenken, Schreiben und Rechnen). Lernbegierig eignete er sich das Wissen seiner Zeit an, wobei sein besonderes Interesse dem Altertum galt: den alten Riten und den heiligen Bräuchen der Vergangenheit, die in mündlicher und schriftlicher Überlieferung vorlagen.

Seine intensive Beschäftigung mit den Zeugnissen des Altertums ließ in ihm die Überzeugung reifen, daß die Vorzeit, das sogenannte »Goldene Zeitalter« des dritten vorchristlichen Jahrtausends, in dem die drei sagenhaften und weisen Herrscher Yau, Schun und Yü die chinesische Kultur schufen und die Geschicke des Landes zum Wohle aller lenkten, eine bessere Welt gewesen sei, deren Wiederherstellung (der geistigen Haltung) das er­strebenswerte Ziel des Lebens sein müsse.

Konfuzius erwarb sich bald den Ruf großer Gelehrsamkeit, und es kamen Schüler von weit her, um von ihm unterrichtet zu werden, und er unterwies sie in den Riten, in den Prinzipien der Moral und lehrte sie die Geschichte des Altertums und deren Ideale. Das war etwas absolut Neues im damaligen China. Es gab wohl königliche Schulen zur Heranbildung der fürstlichen und adligen Söhne, aber eine private Vereinigung von Lernwilligen um einen Lehrer hat es vor Konfuzius nicht gegeben.

Allerdings wollte Konfuzius keine Philosophenschule gründen, sondern das Erbe der Vergangenheit mit dessen Idealen in die Lebenswirklichkeit seiner Zeit transponieren, und er hoffte darauf, als Ratgeber eines Herrschers tätig werden zu können, um so auch die Politik auf eine ethische Grundlage zu stellen; allerdings blieb ihm dieser Wunsch versagt. So unterrichtete er weiterhin seine Schüler, die in immer größerer Zahl durch seinen Namen angezogen wurden, und vervollkommnete seine Kenntnisse über das Altertum.

Nach politischen Verwicklungen folgte Konfuzius seinem Fürsten 516 v. Chr. in die Verbannung nach Tsi. Auch hier kümmerte er sich weiterhin um die Aufarbeitung alter Urkunden und Zeugnisse der Tradition. Nach dem Tod des verbannten Fürsten im Jahre 509 v. Chr. kehrte Konfuzius in den Staat Lu zurück, um aufgrund seines Rufes als »Edler« (djün-dse) ab 501 v. Chr. zunächst Stadtgouverneur von Dschung-du, schließlich sogar ab 498 v. Chr. Justizminister des Landes zu werden. In diesem Amt konnte er nun endlich seine Vorstellungen von einem nach den alten Ordnungen ausgerichteten gerechten Leben auch politisch erfolgreich verwirklichen. Intrigen veranlaßten Konfuzius allerdings, das Land zu verlassen, und es begann ein von einigen Schülern begleitetes dreizehn Jahre währendes Wanderleben (497–483 v. Chr.), das ihn in die verschiedenen Staaten des damaligen China führte. Sein hohes Ansehen, das er als Gelehrter und Weiser genoß, erlaubte ihm in dieser Zeit der Wanderschaft zwar auch das Zusammentreffen mit Landesfürsten, allerdings war keiner darunter, der ihn als Berater anstellen wollte.

Im Jahre 483 v. Chr. gestatteten die politischen Verhältnisse Konfuzius eine Rückkehr in seine Heimat Lu, wo er die letzten Jahre seines Lebens verbrachte. In der ihm noch verbleibenden Zeit widmete er sich der Neuordnung und der Kommentierung der alten Überlieferungen, zu denen neben dem Buch der »Urkunden« auch das Buch der »Lieder«, das Buch der »Wandlungen« und die »Annalen des Staates Lu« gehören. Diese Schriften bilden heute die Grundlage unseres Wissens über die chinesische Urzeit.

Konfuzius starb im Alter von 72 Jahren und hat vermutlich nie eigene Werke verfaßt.

Konfuzius lebte in einer Zeit des Umbruchs und der Unruhen, in der sich das alte chinesische Feudalreich in Einzelstaaten auflöste und die Glaubwürdigkeit des darauf bezogenen mythologisch-religiösen Wertesystems in Frage gestellt wurde. Korruption, Betrug und damit der Verfall der Sitten zeichneten diese Epoche aus, und Konfuzius wollte diese Zustände ändern. Er glaubte, durch die Rückwendung zu den alten Traditionen könne der Mensch wieder auf den wahren und guten Weg zurückgebracht werden.

Ziel seiner Lehre war es, diesen Weg aufzuzeigen, der zu einem besseren Leben der Menschen miteinander führt. Die Fragestellung lautete: Was kann getan werden, damit das Zusammenleben der Menschen so gestaltet wird, daß es den großen Gesetzen der Weltordnung entspricht und dadurch zum Glück der Gesamtheit führt? Um zwei Themen dreht sich dabei alles: die Kultur der Persönlichkeit und die Gesetze des sozialen Lebens.1

1Konfuzius, »Gespräche (Lun Yü)«. Aus dem Chinesischen übersetzt und erläutert von Richard Wilhelm. Köln: Anaconda 2007, S. 49.

Die Lehre des Konfuzius besteht aus einer Sammlung von Verhaltensgrundsätzen und moralischen Vorschriften, wobei die »Sittlichkeit« und das Gebot von »Maß und Mitte«, also die Ablehnung von Extremen und Einseitigkeiten, den Kern der konfuzianischen Lehre darstellen. »Um die Welt in Ordnung zu bringen, dazu braucht es durchgebildeter Persönlichkeiten an der maßgebenden Stelle. Nur der vornehme Charakter (im Text mit ›der Edle‹ übersetzt) kann Menschen beherrschen«2 und zum Guten anleiten und sie somit auf eine höhere sitt­liche Stufe heben. Wobei »der Edle« dies nicht durch Gesetze, sondern durch sein eigenes gutes Beispiel erzielt, weil der Grundzug seines Charakters die Gewissenhaftigkeit (dschung) ist, ein Begriff, den man mit dem kantschen Begriff der autonomen Sittlichkeit gleichsetzen kann.3 Sein Verhalten ist gekennzeichnet durch Höflichkeit im Umgang, Ehrerbietung gegenüber den Eltern und der Obrigkeit sowie Fürsorge für das Volk. Er ist gerecht und sorgt sich nur um die Wahrheit, nicht um sich selbst. Zu einem »Edlen« kann theoretisch jeder werden, der bereit ist, durch beständiges »Lernen« – u.a. dem Studium des Altertums mit seinen Idealen und Traditionen – seine Persönlichkeit zu vervollkommnen.

2Ebd.

3Ebd., S. 50.

Die »Gespräche«, chin. »Lun Yü«, des Konfuzius, stellen die wichtigste und zuverlässigste Quelle zu Leben und Lehre des chinesischen Philosophen dar. Aufgezeichnet wurden diese Texte erstmals nach dem Tod des Lehrers in der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr., und zwar von den Schülern seiner Schüler. In späteren Zeiten wurde diese Textsammlung mehrfach erweitert, so daß die Authentizität nicht in jedem einzelnen Fall gewährleistet ist.

Die im vorliegenden Buch versammelten Texte des Konfuzius sind dem Band Konfuzius: Gespräche (Lun Yü) entnommen, der von Richard Wilhelm in zweiter Auflage im Jahre 1914 in Jena herausgegeben wurde und als Neuauflage im Anaconda Verlag (2022) erhältlich ist. Der deutsche Sinologe Richard Wilhelm hatte die »Gespräche« des chinesischen Philosophen Anfang des 20. Jahrhunderts aus dem chinesischen Original neu übersetzt, ausführlich kommentiert und seinen Band mit einer profunden Einleitung versehen, die den chinesischen Denker in den Kontext seiner Zeit stellt und dem Leser viele Informationen bietet.

Die »Gespräche (Lun Yü)« umfassen insgesamt zwanzig Bücher mit rund 500 Aussprüchen, Anekdoten und Gesprächen zwischen Schüler und Lehrer. Im vorliegenden Band sind die einzelnen Bücher mit römischen Zahlen gekennzeichnet und die jeweiligen Abschnitte mit arabischen Ziffern.

Der Weg der Wahrhaftigkeit

Dsi Gung fragte und sprach: »Gibt es ein Wort, nach dem man das ganze Leben hindurch handeln kann?« Der Meister sprach: »Die Nächstenliebe. Was du selbst nicht wünschest, tu nicht an andern.«

XV, 23

Der Meister sprach: »Maß und Mitte sind der Höhepunkt menschlicher Naturanlage. Aber unter dem Volk sind sie seit lange selten.«

VI, 27

Der Meister sprach: »Mache Treu und Glauben zur Hauptsache, habe keinen Freund, der dir nicht gleich ist. Hast du Fehler, scheue dich nicht, sie zu verbessern.«

IX, 24

Der Meister sprach: »Einen Fehler machen und sich nicht erst bessern: das heißt fehlen.«

XV, 29